Cubiculum | M. Decimus Meridius

  • Nach einem langen Arbeitstag betrat Meridius sein Cubiculum, legte die Toga ab und ließ sich in einem Korbstuhl nieder. Dann griff er zu einem Becher Wein, welcher auf einem kleinen Tischchen gestanden hatte und dachte nach. Von Iulia hatte er bisher keine Rückantwort erhalten. Er hoffte, dass es ihr gut ging.


    Und Maximian? Sein Sohn war in der Zwischenzeit in einem Alter, in welchem man Verantwortung übernehmen konnte.


    Meridius nahm einen Schluck von dem Wein und stellte den Becher dann wieder ab...

  • Nachdem er eine kleine Weile über dieses und jenes und vor allem über Iulia nachgedacht hatte und er feststellte, dass sich sein Weinbecher geleert hatte, erhob er sich, trug das Gefäß zu dem Tischchen zurück stellte es ab und entkleidete sich.


    Nach den Gebeten zu den Ahnen ließ er sich im Bett nieder und starrte an die Decke...

  • Vom Balneum aus hatte Iulia sich direkt auf den Weg zu Meridius Zimmer gemacht. Sie glaubte zwar vor der richtigen Tür zu stehen, klopfte vorsichtshalber aber doch lieber an. Während sie vor der Tür wartete, zupfte sie ihre Tunika noch einmal zurecht.

  • Zitat

    Original von Iulia Severa
    Vom Balneum aus hatte Iulia sich direkt auf den Weg zu Meridius Zimmer gemacht. Sie glaubte zwar vor der richtigen Tür zu stehen, klopfte vorsichtshalber aber doch lieber an. Während sie vor der Tür wartete, zupfte sie ihre Tunika noch einmal zurecht.


    Meridius hatte bereits einige leichte Speisen auftragen lassen. Iulia sollte, so sie doch noch Hunger hatte, zwischen einigen Delikatessen die Wahl haben. Das Arrangement schien vortrefflich. Er musste den Küchenchef immer wieder loben.


    Dann klopft es an die Türe und Meridius begab sich selbst dort hin um zu öffnen.


    "Salve."


    sprach er und öffnete sie einen Spalt weit.


    "Wie lautet die Parole?" :D

  • "Oh die habe ich leider vergessen..."


    Iulia tat verlegen und musste sich zusammenreißen um nicht zu sehr zu schmunzeln.


    "Gibt es vielleicht einen Weg, trotzdem Einlaß zu finden?"

  • Meridius tat als müsste er lange überlegen.


    "Moment, ich muss überlegen, ich glaube da gibt es was.
    Allerdings dürftest Du damit bei einem Castellum keine Chance haben."


    Er lachte.


    "Bestechungen ziehen dort meistens nicht."

  • "Bei einem normalen Castellum würde ich das auch gar nicht versuchen. Aber außer dir sehe ich hier keine Wachen..."


    Sie lachte und schaute kurz nach links und rechts.


    " Wer sollte es demnach erfahren. Also verrätst du es mir oder muss ich es selbst heraus finden?"

  • Meridius überlegte einen kurzen Moment und stellte sich beide Alternativen vor. Dann lächelte er charmant und machte den Weg frei.


    "Bitte."


    Mit einer Handbewegung forderte er sie auf einzutreten.

  • Gespielt verwundert blieb sie einen Moment stehen.


    "So einfach geht das?"


    Dann lächelte sie verstohlen und nahm sie sein Angebot an. Im vorbeigehen küsste sie ihn leicht auf die Wange. Kurz hinter der Tür blieb sie jedoch stehen und ließ das Arrangement im Zimmer auf sich wirken, bevor sie sich dann wieder zu Meridius umdrehte.


    Und wie fühlst du dich als Legatus Augusti Pro Praetore? Bist du glücklich?

  • Meridius ließ sie in das Zimmer eintreten und schloß die Türe hinter ihr. Als sie sich dann umdrehte, und sich erneut ihm zuwandte, lächelte er und strich ihr mit seiner Hand durch das Gesicht. Er hatte sie lange Zeit nicht mehr berührt gehabt und sie nun vor sich stehen zu wissen, war besser als jede Erinnerung.


    "Ich fühle mich recht gut."


    In der Tat kam er mit seiner Aufgabe recht gut zurecht. Es lief zwar alles noch ein bisschen schleppend, doch mehr und mehr entwickelte er ein Gespür dafür, was es bedeutete, eine Provinz zu verwalten.


    "Und jetzt wo Du da bist, bin ich auch glücklich..."


    beantwortete er auch die zweite Frage.

  • Sie legte ihre Hand leicht auf seine, brachte sie dazu auf ihrer Wange zu verharren.


    "So einfach geht das? Du beeindruckst mich immer wieder."


    Ja auch mit seinem Werdegang, während ihr Leben voller Brüche war. Sie entschied sich jedoch diesem Gedanken lieber nicht weiter nach zugehen. Lieber führte sie Meridius Hand ein Sück weiter nach unten und küsste sanft sein Handgelenk.

  • Ihr Berührung tat unheimlich gut. Wärme durchströmte Meridius. Wärme, Zuneigung, ein Gefühl von Respekt, Ehrerbierung und Achtung. Aber auch Leidenschaft und Verlangen.


    "Du scheinst Dir nicht sicher zu sein.
    Überrascht? Du solltest wissen, dass ich dich immer wollte."


    Er hielt inne und studierte ihre Reaktionen.


    "Ich hoffe das Bad war angenehm.
    Wenn es Dir zu klein ist, werden wir es erweitern..."

  • Ein mädchenhaftes Strahlen zeigte sich auf ihrem Gesicht. Seine Worte hatten ein ungemeines Gefühl von Freude in ihr ausgelöst.


    "Nein, ich bin nicht überrascht, ich bin nur nicht daran gewöhnt, dass sorgt bei mir immer für eine kleine Spur des Unglaubens. Und ich kann nicht wissen, dass du mich immer wolltest nur, dass es vor 17 Jahren so war und offenbar jetzt.Damit bin ich aber vollends glücklich."


    Bei seinem folgenden Vorschlag war sie sich aber nicht so sicher, ob er ihn wirklich ernst gemeint hatte.


    "Nein, die Größe ist passend. Ich meine es soll ja keine Naumachia darin stattfinden..."

  • Meridius schmunzelte und wies ihr mit einer Handbewegung den Weg in Richtung des kleinen Tischchens, um welchen zwei kleine Korbstühle standen und welcher ein paar Kleinigkeiten zu Essen und eine Karaffe köstlichen Weines trug.


    "Hast Du schon was gespeist?"


    Er sah sie fragend an.


    "Ich weiß, es ist nicht viel, aber ein wenig Gesellschaft könntest Du mir leisten.
    Es würde mich freuen."


    Er lächelte.

  • Auf dem Weg vom Bad hierher? Nein.


    Iulia musste ein leises Lachen unterdrücken, folgte dann aber Meridius Handbewegung und wählte nach kurzem überlegen den linken der beiden Korbstühle.


    "Wie könnte ich deine Bitte ablehnen. Außerdem hat sich mein Magen inzwischen erholt und ich bin sogar ein klein wenig hungrig."


    Während sie darauf wartete, dass Meridius es sich ebenfalls auf dem anderen Korbstuhl bequem gemacht hatte, begutachtete sie die Speisen genauer. Wer auch immer sie zubereitet hatte, hatte sich wirklich Mühe gegeben.

  • Meridius hatte sich ebenfalls niedergelassen und blickte über den kleinen Tisch hinweg zu Iulia.


    "Bitte greif zu."


    sprach er, nahm einen Becher, schenkte etwas Wein ein, verdünnte diesen mit Wasser und reichte ihn Iulia. Dann griff er den zweiten Becher.


    "Ich lass mir den Wein von unserer Kelterei hierher liefern. Es gibt zwar auch hier in Germanien einige wenige Anbaugebiete, doch die Qualität ist nicht vergleichbar. Es fehlen hier die guten Böden und die Sonne scheint nicht so lange wie in Hispania. Es wundert mich, dass es manche dennoch versuchen und ihre Tropfen dann auch noch über alle Maßen preisen..."


    Er schmunzelte.

  • Iulia hatte schon die ganze mit einem Stück Nesselpastete geliebäugelt und entschied sich schließlich es zu nehmen.


    "Aber lobt nicht jeder seine eigenen Produkte? Wenn ich an das Einkaufen auf dem Markt früher zurück denke, da hatte jeder das frischeste Gemüse, den frischesten Fisch...Ich sag dir besser nicht wie das in Wirklichkeit oft aussah. Aber fürs schlechtreden sorgt ohnehin die Konkurrenz."


    Sie biss ein Stück von ihrer Pastete ab, der Koch gehörte glücklicherweise nicht zu der Sorte, die das Essen maßlos überwürzte und verstand sich aufs Kochen ebenso wie aufs anrichten.


    "Redet man in Senatorenkreisen eigentlich häufig über die Landschwirtschaft?"


    Wenn sie sich nicht irrte, galt in Rom die Beschäftigung mit der Landwirtschaft als Ideal. Sie nahm einen Schluck vom Wein.


    "Der Wein ist gut.Ist der Transport hierher nicht aber sehr aufwendig?"

  • Meridius sah ihr zu, wie sie nach der Nesselpastete griff und nahm sich anschließend ebenfalls ein Stück. Mit einem Schmunzeln folgte er ihren Ausführungen über die Gesetze des Wettbewerbs auf den Märkten, beobachtete, wie sie von der Pastete abbiss und das Stück vornehm und zurückhaltend kaute, dann herunter schluckte. Er nickte auf ihre Frage über die Redegewohnheiten der Senatoren, nahm einen Schluck von dem Wein, stellte den Becher wieder ab.


    "Der Transport fällt nicht wirklich ins Gewicht. Würde ich Trauben nach Germanien exportieren lassen, dann wäre der Transprot nicht rentabel. Aber Wein verkauft sich überall gut. Und bevor ich einen billigen Fussel zu überteuerten Preisen in Germanien beziehe, nehm ich doch besser einen iberischen, der mich in der Produktion kaum etwas kostet. Gute Böden, Hänge und Sonne ohne Ende haben wir in Hispania genug..."


    Er hielt inne und sah dann Iulia nachdenklich an.
    Etwas beschäftigte ihn offensichtlich.

  • Bei seinen letzten Worten war in Iulias Vorstellung unweigerlich das Bild der entsprechenden Landschaft aufgetaucht. Dann fiel ihr auf, dass Meridius zwar zu ihr schaute, sein Blick jedoch abwesend wirkte. Es reizte sie zu erfahren worüber er nachdachte, aber sein Gesicht hatte in diesem Moment eine eigene Schönheit, die sie noch eine Weile betrachten und nicht stören wollte. Schließlich stellte sie ihm doch die unweigerliche Frage.


    "Woran denkst du?"

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