Vitellius

Aus Theoria Romana
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Vitellius Denar.jpg
Denar des Vitellius mit
einem Bildnis des Kaisers

Aulus Vitellius (* ca. 12 n. Chr., † 69 n. Chr.) war einer der vier Kaiser des Jahres 69 n. Chr. (Vierkaiserjahr).

Er entstammte einer ursprünglich ritterlichen Familie aus Luceria in Apulien. Sein Vater, Lucius Vitellius der Ältere, machte unter den Kaisern Tiberius, Caligula und Claudius Karriere, wurde Senator, Statthalter von Syria und in den Jahren 34, 43 und 47 n. Chr. Konsul. Aulus Vitellius Familie war damit eine der führenden römischen Familien ihrer Zeit und so konnte er bereits im Jahr 48 n. Chr., mit nur 36 Jahren, als Konsul amtieren. Er war in seiner Amtszeit also der Nachfolger seines Vaters, der dieses Amt im Jahr zuvor inne gehabt hatte.
Unter Kaiser Nero wurde er für die Jahre 60 und 61 n. Chr. Prokonsul der Provinz Africa. Anschließend diente er dort als Legat, während sein Bruder Lucius Vitellius der Jüngere seinen Posten als Statthalter übernahm.

Nach Neros Sturz setzt Kaiser Galba ihn 68 n. Chr. als Statthalter in Niedergermanien ein. Sueton beschreibt ihn als einen herrschsüchtigen Trunkenbold, der aufgrund seiner "robusten Sprache" dennoch großes Ansehen bei seiner Truppe besaß. Tatsächlich schien er über gewisse rhetorische Fähigkeiten zu verfügen, die zumindest bei den ihn unterstellten Soldaten verfingen. Denn am 2. Januar 69 n. Chr. wurde Vitellius von der Rheinarmee in Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) zum Kaiser ausgerufen.
Dabei kam ihm die Unzufriedenheit innerhalb der römischen Rheinarmee zugute, denn Galba hatte den Truppen, nachdem sie den Aufstand des Julius Vindex niedergeschlagen hatten, die bereits zugesagte Belohnung vorenthalten. Gallia, Britannia und Hispania schlossen sich dem neuen Gegenkaiser Vitellius an. Nach Galbas Ermordung zog er mit seinen Truppen über die Alpen, schlug seinen Konkurrenten Otho (der anschließend Selbstmord beging) und erhielt vom römischen Senat, allerdings nur widerwillig, die Anerkennung als Kaiser. Im Oktober 69 n. Chr. unterlagen Vitellius Truppen denen Vespasians, der von seiner in Judäa stationierten Armee zum Kaiser ausgerufen worden war. Trotz dieser vernichtenden Niederlage und dem absehbaren Ende regierte Vitellius noch bis Ende des Jahres als Kaiser in Rom, bis eine aufgebrachte Menge ihn schließlich am 20. Dezember 69 n. Chr. aus dem Kaiserpalast holte und umbrachte. Seine Leiche warf man in den Tiber.


Quellen: Microsoft Encarta 99 Enzyklopädie, Wikipedia