Terminalia

Aus Theoria Romana
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23. Februar

Ein Fest zu Ehren des (Iuppiter) Terminus, dem Gott der Grenzsteine, welches der Tradition nach schon von König Numa eingesetzt wurde.

Terminus wurde als Aspekt des Iuppiter gesehen, da das Zentrum seiner Verehrung am Terminalstein im Iuppiter-Tempel auf dem Capitol lag. Augustus gab zu seiner Zeit Münzen mit dem Bild des Terminus heraus, auf welchen der Gott die Züge des Augustus trägt.

Eine der Hauptfeiern an diesem Tag fand nach Ovid am 6. Meilenstein auf der Via Laurentina statt: "Sobald die Nacht vorüber ist, soll mit dem gewohnten Opferfest der Gott gefeiert werden, der mit seinem Zeichen die Grenzen für die Felder setzt: Terminus, ob du als Stein, ob du als Pfahl im Acker eingegraben bist, auch du bist eine Gottheit, schon von alters her. Von zwei verschiedenen Seiten krönen dich zwei Herren, und sie bringen dir zwei Kränze und zwei Spenden. Ein Altar wird aufgerichtet; hierhin trägt die Bäuerin auf dem Lande selbst auf einer Schüsselschwerbe einen Feuerbrand, den sie vom warmen Hausherd nahm; der alte Mann zerkleinert Holz, er baut die Scheite kunstvoll auf und müht sich, Zweige in den festen Grund zu stecken. Dann facht er mit trockener Baumrinde ein kleines Feuer an, ein Knabe steht (dabei) und hält die breiten Opferkörbe in Händen. Darauf reicht ihm, wenn er dreimal Früchte mitten in dei Glut gestreut hat, das kleine Mädchen geschnittene Honigwaben. Andere halten Wein; (von allen) wird ein Teil zum Opfer in die Glut geworfen. Die weißgekleidete Gemeinde schaut zu und verharrt in Schweigen. - Auch ein Schaf wird geschlachtet, und der Terminus, der beiden Anrainern gemeinsam ist, wird mit dem Blut besprengt; er zürnt auch nicht, wenn man ihm nur ein Ferkel gibt, das noch gesäugt wird."


Quellen: Inscr. It. XIII2, S. 414; Latte, S. 64; König, S. 51f.; Ovid, Fasti II 639-658 (Übers.: F. Bömer); Marbach, RE V A, Sp. 781; Radke, Kl. Pauly V, Sp. 608; Le Bonniec, LAW, S. 3014; Scullard, S. 122;