Sold

Aus Theoria Romana
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Republikanische Zeit

In der Zeit der Republik, vor der Heeresreform des Marius, bestand das römische Heer aus Freiwilligen, die ihre gesamte Ausrüstung selber stellten und als Sold nicht mehr als eine kleine Aufwandsentschädigung erhielten. Erst mit der Einführung der Berufsarmee wurde der Lebesnunterhalt durch den Dienst in der Armee möglich. Die Armeen waren einzelnen Feldherren unterstellt, die für ihre Bezahlung sowohl im Dienst als auch für ihre Versrogung als Veteranen zuständig waren. Die Höhe des Soldes hing daher in dieser Zeit von der Finanzkraft des jeweiligen Feldherren ab.

Kaiserzeit

In der Kaiserzeit gab es festgelegte Zahlungen für alle Soldaten, die sich in ihrer Höhe nach Dienstgrad und Einheitentyp unterschieden. Zunächst erfolgte die Auszahlung der Veteranen noch aus der Privatkasse des Kaisers, bevor Augustus diese 6 n.Chr. zu einer Verpflichtung des Staates machte. Er schuf dazu das Aerarium Militare als festen Haushalt, den er einmalig mit einer Spende von 42,5 Millionen Denaren ausstattete und der sich fortan durch zwei neu eingeführte Steuern (5%ige Erbschaftssteuer und 1%ige Auktionssteuer) speiste.

Der Sold der Hilfstruppen war niedriger als der der Legionen und dieser wiederum niedriger als der der Stadtkohorten oder Prätorianer. Die Auszahlung erfolgt in drei gleichen Raten (Stipendia) über das Jahr verteilt. Ein erheblicher Teil der Summe wurde allerdings für die Abbezahlung von Verpflegung und Verbrauchsmaterial einbehalten. Wer ohne eigene Ausrüstung zur Armee kam, konnte auf diese Weise auch die gestellte Ausstattung abstottern. Einen Teil des Soldes zahlten die Soldaten in der Regel freiwillig in die Sterbekasse ihrer Einheit ein, die vom Signifer verwaltet wurde und aus der im Todesfall die Bestattung eines Soldaten bezahlt wurde.

Soldzahlungen pro Jahr in der Kaiserzeit in Sesterzen

AugustusDomitianSeptimius SeverusCaracallaMaximinus Thrax
Legionen Miles legionis9001.2001.800 - 2.4002.700 - 3.6007.200
Eques legionis1.050 - 1.2001.400 - 1.6002.400 - 2.8003.600 - 4.2008.400
Tribunus Laticlavius7.50010.00015.00025.000
Centurio legionis13.500 - 15.00018.000 - 20.00030.000 - 36.00050.000 - 54.000108.000
Primi ordines und Tribunus Angusticlavius27.000 - 30.00036.000 - 40.00060.000 - 72.000100.000 - 108.000216.000
Primus Pilus und Praefectus Castrorum54.000 - 60.00072.000 - 75.000144.000 - 150.000216.000 - 225.000432.000
Auxilia Miles cohortis7501.0002.0003.0006.000
Eques cohortis9001.2002.4003.6007.200
Eques alae1.0501.4002.8004.2008.400
Centurio cohortis3.7505.00010.00015.00030.000
Decurio cohortis4.5006.00012.00018.00036.000
Decurio Alae5.2507.00014.00021.00042.000
Praefectus Alae45.00060.00090.000150.000

Literatur:
M. Kemkes, J. Scheuerbrandt, N. Willburger: Am Rande des Imperiums. Der Limes - Grenze Roms zu den Barbaren, Württembergisches Landesmuseum Stuttgart, 2002, Seite 127
José Sánchez Toledo: Imperium Legionis, Andrea Press, Seite 49 (Tabelle 3)
Michael Alexander Speidel: Die römischen Schreibtafeln von Vindonissa, Veröffentlichung der Gesellschaft pro Vindonissa, Band XII, 1996, Seite 66
Marcus Junkelmann, Die Legionen des Augustus, Mainz 1986, Seite 120ff.
Yann Le Bohec, Die römische Armee, Stuttgart 1993, Seite 242