Liberalia

Aus Theoria Romana
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17. März

Ein Festtag zu Ehren des Liber, welches am gleichen Tag wie das Agonium Martiale gefeiert wird. Es handelte sich um eines der ältesten Staatsfeste des sogenannten Numanischen Kalenders.

Ovid beschrieb das Fest in seinen Fasti als Frühlingsfest, an welchem auf offener Straße gegessen und gefeiert wurde. Mit Efeu bekränzte alte Frauen verkauften in den Straßen Honigkuchen (liba), welche sie im Namen des Käufers auf kleinen tragbaren Öfen dem Liber opferten.

Liber und Libera waren ein altes italisches Götterpaar, welches für pflanzliches, tierisches und menschliches Wachstum sorgte. Sie wurden jedoch bereits sehr früh hellenisiert: Liber wurde fast vollständig mit Dionysos/Bacchus und Libera mit Kore/Proserpina gleichgesetzt. Mit Ceres gemeinsam bildeten sie eine Göttertrias mit gemeinsamem Tempel.

Der Tag der Liberalia wurde oft zur Einführung der jungen Männer in die Bürgergemeinde (deductio in forum; tirocinium) gewählt, bei welcher sie zu ersten Mal die Männertoga (toga pura, toga virilis) anlegen durften.


Quellen: Ovid, Fasti III, S. 713ff.; Inscr. It. XIII2, S. 425; Latte, S. 70; König, S. 54f.; Schur, RE XIII, Sp. 81; Eisenhut, Kl.Pauly III, Sp. 620; Le Bonniec, LAW, S. 1726; Scullard, S. 141;