Gnaeus Iulius Agricola

Aus Theoria Romana
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Gnaeus Iulius Agricola (* 40 n. Chr., † 93 n. Chr.) war ein römischer Politiker und General im 1. Jahrhundert n. Chr.
Agricola wurde in Forum Iulii, in der Provinz Gallia Narbonensis, als Sohn von Iulius Graecinus und dessen Frau Procilla geboren. Er war mit Domitia Decidiana verheiratet und hatte mit ihr eine Tochter namens Iulia Agricola, die spätere Ehefrau von Gaius Cornelius Tacitus. Dieser beschrieb das Leben seines Schwiegervaters in seinem Werk De vita iulii agricolae.

Agricolas Laufbahn begann in der Provinz Britannien, wo er 58 bis 62 n. Chr. als Militärtribun im Stab des Statthalters Gaius Suetonius Paulinus diente. 66 n. Chr. amtierte er dann als Volkstribun und 68 n. Chr. als Praetor.
71 n. Chr. kehrte er als Legatus und Befehlshaber der Legio XX Valeria Victrix nach Britannien zurück, war dann Statthalter der Provinz Gallia Aquitania und amtierte 77 n. Chr. als Consul. Im darauf folgenden Jahr wurde er Statthalter Britanniens.
Als solcher ‚befriedete’ er das heutige Wales, sowie Nordengland und marschierte in das heutige Schottland ein, wo er 83 oder 84 n. Chr. die Kaledonier bei der Schlacht am Mons Graupius schlug. Anschließend wurde er zurück nach Rom befohlen, wo man ihm wegen der Kosten des Feldzugs Vorhaltungen machte. Der wahre Grund lag aber wohl in seiner großen Popularität begründet, weshalb ihn Kaiser Domitian als Konkurrenten anzusehen begann. Zwar wurde Agricola noch mit einem Triumphzug für seinen Sieg gegen die Kaledonier geehrt, aber er hatte die Unterstützung des Kaisers verloren und bekam kein neues Kommando. Nachdem er die Statthalterschaft der Provinz Africa abgelehnt hatte, starb er 93 n. Chr. im Exil.