Athen

Aus Theoria Romana
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Geschichte

Die Geschichte der Polis (gr. Stadt[staat]) Athen reicht bis in die Steinzeit zurück und macht sie damit zu einer der ältesten durchgehend besiedelten Orte Europas. Historische Erkenntnisse über den Verlauf der Stadtentwicklung sind jedoch erst kurz vor Beginn der Bronzezeit (~1600 v. Chr.) festzusetzen. In der Hochzeit der mykenischen Kultur etablierte sich in Athen das Königtum mit dem Basileos (König) an der Spitze, welches sich im Gegensatz zu vielen anderen Herrschaftszentren auch während der dorischen Wanderung behaupten konnte, nach dem Ende des dunklen Zeitalters (12. - 8. Jahrh. v. Chr.) allerdings an Bedeutung verlor.
Durch die im Vergleich zu anderen griechischen Poleis (Plural von polis) stabile Kontinuität der Siedlung und die militärisch-ökonomisch vorteilhafte geographische Lage konnte Athen trotz sozialer Unruhen in der Bevölkerung weiter zu einem der zentralen Orte der Archaik wachsen und entwickelte sich vom großen Oikos (Hausgemeinschaft mehrerer Familien) zur Polis (verfaster Stadtstaat). Bis zur Eskalation der sozialen Spannungen wurde die gesellschaftliche Spitze vom athenischen König gestellt. Ihm unterstellt waren die Eupatriden, die Adeligen der Stadt. Diese trafen sich regelmäßig mit dem König im Areopag, dem Adelsrat, welcher schließlich die Archonten, die städtischen Beamten, und den Polemarchos wählte.
Die sozialen Unruhen, die aufgrund des Wachstums und ungleichmäßig verteilter Partizipation an politischen Entscheidungen wie auch dem wachsenden Wohlstand aufkamen, eskalierten schließlich im siebten Jahrhundert vor Christus, und erst der Staatsmann 'Solon' konnte die Lage entspannen in dem er der Polis eine neue Verfassung gab und den Ausgleich zwischen Bürgern und Adeligen beförderte. Dazu schuf er vier gesellschaftliche Klassen, von denen aber nur die oberste zu politischen Ämtern befähigt wurde. Gleichzeitig wurde aber auch Schuldsklaverei und übermäßiger Landbesitzer verboten und freier Handel gefördert.

Bis zur antiken Monarchie, die der Polis Athen heute zugeschrieben wird, mussten sich die Stadt noch der Rückkehr der Einzelherrschaft, der Tyrannis erwehren. Nach Beendigung dieser Phase der Tyrannei im Jahr 510 v. Chr. sorgte ein langsamer Demokratisierungsprozess für eine Umformung der politischen Entscheidungsfindung in Athen, zu der vor allem der bekannte 'Kleistenes von Athen' beigetragen hatte. Die Erhebung der griechischen Kolonien in Kleinasien gegen die persische Oberherrschaft zogen auch die griechischen Poleis in den Konflikt, der später als die zwei 'Perserkriege' bekannt werden würde. Im Zuge dieses Konflikts wurde die Stadt einmal aus taktischen Gründen von den Athenern aufgegeben und einmal lange von den Persern belagert, bis beide Konflikte siegreich beendet wurden. Diese Konflikte führten zur Bildung des Bündnisses 'Attischer Seebund, durch welchen Athen zur stärksten Seemacht im Mittelmeerraum aufstieg und seinen Einfluss weit über die Grenzen der Peleponnes ausweiten konnte.
In diese Zeit fällt auch die Blüte der athenischen Kultur, deren drei namenhafteste Vertreter Sophokles, Thukydides und Sokrates sind.