Arcadia: Unterschied zwischen den Versionen

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Die historische Landschaft des antiken ''Arcadia'' (dt. Arkadien) entspricht ungefähr der heutigen, griechischen Präfektur ''Arkadia'' und umfasste das zentrale Berg- und Hochland der [[Peloponnesus|Peloponnes-Halbinsel]] mit einem schmalen Zugang zum Meer im Osten, nördlich des Parnon-Gebirges. Als wichtigster Ort des sehr ländlich geprägten und abgeschlossenen Landes kann in antiker Zeit [[Tegea]] gelten.
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Die historische Landschaft des antiken ''Arcadia'' (dt. Arkadien) entspricht ungefähr der heutigen, griechischen Präfektur ''Arkadia'' und umfasste das zentrale Berg- und Hochland der [[Peloponnesus|Peloponnes-Halbinsel]] mit einem schmalen Zugang zum Meer im Osten, nördlich des Parnon-Gebirges. Die wichtigsten Orte des sehr ländlich geprägten und abgeschlossenen Landes waren in antiker Zeit die beiden miteinander rivalisierenden Städte [[Tegea]] und [[Mantineia]].
  
 
Die Arkadier galten im Altertum als raues Hirtenvolk, die sich selbst als das älteste griechische Volk überhaupt ansahen. Schon in der Zeit des [[Hellenismus]] wurde Arkadien verklärt zum Ort des “[[Goldenes Zeitalter|Goldenen Zeitalters]]“ (griech. ''chrýseon génos'', lat. ''aurea aetas'' oder ''Saturnia regna'' für "Herrschaft [[Saturn]]s"), wo die Menschen unbelastet von mühsamer Arbeit und gesellschaftlichem Anpassungsdruck in einer idyllischen Natur als zufriedene und glückliche [[Hirt]]en lebten. Entsprechend war es das ideale Thema der antiken [[Bukolik|bukolischen Literatur]] (beispielsweise der Hirtengedichte [[Publius Vergilius Maro|Vergils]], [[Titus Calpurnius Siculus|Calpurnius Siculus']] oder [[Marcus Aurelius Olympius Nemesianus|Nemesians]]), aber auch später der reichen bukolischen Literatur der europäischen Renaissance und des Barock sowie zahlloser Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts n. Chr. In der antiken lateinischen [[Literatur]] wurde der ursprünglich in [[Achaea|Griechenland]] befindliche Ort allerdings oft nach [[Sicilia|Sizilien]] verlegt.
 
Die Arkadier galten im Altertum als raues Hirtenvolk, die sich selbst als das älteste griechische Volk überhaupt ansahen. Schon in der Zeit des [[Hellenismus]] wurde Arkadien verklärt zum Ort des “[[Goldenes Zeitalter|Goldenen Zeitalters]]“ (griech. ''chrýseon génos'', lat. ''aurea aetas'' oder ''Saturnia regna'' für "Herrschaft [[Saturn]]s"), wo die Menschen unbelastet von mühsamer Arbeit und gesellschaftlichem Anpassungsdruck in einer idyllischen Natur als zufriedene und glückliche [[Hirt]]en lebten. Entsprechend war es das ideale Thema der antiken [[Bukolik|bukolischen Literatur]] (beispielsweise der Hirtengedichte [[Publius Vergilius Maro|Vergils]], [[Titus Calpurnius Siculus|Calpurnius Siculus']] oder [[Marcus Aurelius Olympius Nemesianus|Nemesians]]), aber auch später der reichen bukolischen Literatur der europäischen Renaissance und des Barock sowie zahlloser Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts n. Chr. In der antiken lateinischen [[Literatur]] wurde der ursprünglich in [[Achaea|Griechenland]] befindliche Ort allerdings oft nach [[Sicilia|Sizilien]] verlegt.

Aktuelle Version vom 8. November 2010, 17:34 Uhr

Die historische Landschaft des antiken Arcadia (dt. Arkadien) entspricht ungefähr der heutigen, griechischen Präfektur Arkadia und umfasste das zentrale Berg- und Hochland der Peloponnes-Halbinsel mit einem schmalen Zugang zum Meer im Osten, nördlich des Parnon-Gebirges. Die wichtigsten Orte des sehr ländlich geprägten und abgeschlossenen Landes waren in antiker Zeit die beiden miteinander rivalisierenden Städte Tegea und Mantineia.

Die Arkadier galten im Altertum als raues Hirtenvolk, die sich selbst als das älteste griechische Volk überhaupt ansahen. Schon in der Zeit des Hellenismus wurde Arkadien verklärt zum Ort des “Goldenen Zeitalters“ (griech. chrýseon génos, lat. aurea aetas oder Saturnia regna für "Herrschaft Saturns"), wo die Menschen unbelastet von mühsamer Arbeit und gesellschaftlichem Anpassungsdruck in einer idyllischen Natur als zufriedene und glückliche Hirten lebten. Entsprechend war es das ideale Thema der antiken bukolischen Literatur (beispielsweise der Hirtengedichte Vergils, Calpurnius Siculus' oder Nemesians), aber auch später der reichen bukolischen Literatur der europäischen Renaissance und des Barock sowie zahlloser Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts n. Chr. In der antiken lateinischen Literatur wurde der ursprünglich in Griechenland befindliche Ort allerdings oft nach Sizilien verlegt.



Literatur: Wikipedia