Sella curulis

Aus Theoria Romana
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Die 'Sella curulis war der Klappstuhl römischer Magistrate aus Elfenbein und diente als Statussymbol magistratischer Kompetenz. Seine Bedeutung wird dabei darin deutlich, dass es nur den höheren, curulischen Magistraten (Consul, Praetor, Promagistrat, Aedilis Curulis, Dictator, Magister equitum, Interrex, Censor), dem Flamen Dialis und vermutlich auch den plebejischen Aedilen gestattet war, einen solchen zu verwenden. Später verwendeten ihn auch der Kaiser, Munizipalbeamte und verschiedene Verwaltungsbeamte.

Ursprünglich stammte diese Insignie - wie viele andere römische Amtsinsignien (etwa die Fasces) - aus der etruskischen Tradition und leitet sich etymologisch von vom lateinischen currus (Wagen) ab, was auf die Mobilität des Sitzmöbels hindeutet. Dies ist wohl als Hinweis darauf zu deuten, dass ein Magistrat jederzeit die Möglichkeit hatte, Platz zu nehmen und Rechtsakte zu vollziehen.

Dementsprechend wurde ihnen dieser Gegenstand ständig von Staatssklaven nachgetragen und aufgestellt, wenn der Magistrat dem Senat vorsaß, mit der Volksversammlung verhandelte, Gerichtsverhandlungen leitete oder Truppen aushob.

Dabei besaß jeder Magistrat seine eigene sella curulis, die zu seinem Privateigentum zählte. So wurden sie bei Leichenzügen die sellae curules der Ahnen des Verstorbenen mitgetragen. Allerdings konnte er auch das Ziel von Bestrafungen werden, etwa wurde er bei Missachtung der maior potestas (höherer Amtsgewalt) übergeordneter Magistrate zerstört.

In der Spätantike kam die sella curulis schließlich zugunsten der cathedra, eines Lehnstuhls, außer Gebrauch.


Literatur: Loretana de Libero: Sella curulis, in: DNP.