Grundausbildung - Waffentraining

  • Am nächsten morgen war es also so weit für den Umgang mit Waffen. Sehr zeitig betrat ich den Übungsplatz und sah einen mir unbekannten Probati.


    "Morgen! Mein Name ist Titus Tiberius Egnatius. Auch neu hier?"

  • Ich blickte auf und sah zu Egnatius, als er sich vorstellte.
    Als Antwort nickte ich kurz und meinte: "Morgen. Ja, gestern mit der Grundausbildung fertig geworden."
    Mich meiner guten Manieren besinnend stellte auch ich mich vor.
    "Ich bin Flavius Didius Festus. Freut mich dich kennen zu lernen."

  • "Bitte die Gespräche einstellen !", meldete sich der Centurio zu Wort.


    "Eure erste Etappe zum Vigilus habt ihr mehr oder weniger erfolgreich absolviert. Nun folgt demnach die zweite.


    Ihr seid alles harte Männer. Willig den Mut zur Bekämpfung von Feuer und Leid einzutreten. DOCH erwartet euch im Alltag der Vigiles ebenso der Kampf in den nächtlichen Straßen Roms.


    Und Kämpfen heißt um sein Leben bangen und dieses zu riskieren.


    Für die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit in den Straßen Roms während unserer nächtlichen Patrouillien ist daher der Einsatz mit der Waffe unabdingbar. Diese Patrouillien erfolgen daher selbstverständlich unter Bewaffnung und heute werdet ihr den Gebrauch und Einsatz der Waffen üben können.


    Für eure ersten Übungen bekommt ihr Trainingswaffen aus Holz. Sie sind schwerer als die echten Waffen, so dass zusätzlich eure Kraft trainieren könnt. Ausserdem ist die Verletzungsgefahr nicht so hoch.


    Zuerst werdet ihr lernen müssen, wie man Schild und Schwert im Kampf zu halten hat. Eigentlich ist es ganz einfach: ihr steht in leichter Schrittstellung, mit dem linken Bein nach vorne. Den Schild haltet ihr mit der linken Hand so, dass seine Oberkante knapp unter euren Augen liegt und die untere Gesichtshälfte noch schützt.


    Das Schwert haltet ihr in der rechten Hand waagerecht auf Hüfthöhe neben dem Körper. Der Gegner sollte es von vorne gar nicht sehen, damit er nicht weiss, wie ihr als nächstes angreift. Das Schwert ist eine Stichwaffe, d.h. ihr wedelt nicht in einer wild ausholenden Bewegung damit herum und versucht eurem Gegner den Kopf abzuschlagen, sondern ihr stecht damit schnell und gezielt auf das Gesicht oder den Bauch des Gegners und zieht es dann wieder zurück.
    Soweit die Theorie - ihr dürft das jetzt in der Praxis üben.."
    , leitete der Ausbilder ein.


    Anschließend erhielt jeder der ambitionierten Auszubildenden ein hölzernes Schwert ... bereit zur Übung. Und schon ging es los ...


    "Dann geht es jetzt los ! Fangt bitte an zu üben - ich verbessere euch schon.", lächelte der Ausbilder ...


    "Doch gebt acht ! Jede Sekunde muss von Konzentration geprägt sein - im Ernstfall geht es um euer Leben. Die Fähigkeit zu kämpfen ist überlebenswichtig.", mahnte der Centurio gleichzeitig.

  • Ich wiegte kurz das Holzschwert in der Hand. Das erste Mal, dass ich so ein Ding in Händen hielt, wenn man von den Spielzeugen, mit denen man als Kind auf imaginäre Feinde eindrischt mal absieht.
    Nachdem ich auch den Schild sicher in Händen hielt stellte ich mich hin - linker Fuß vorne - und spähte über die Kante des Schildes. Hm...also, beim zusehen sah das ja eigentlich ganz einfach aus, mal sehen, ob es auch so war. Bei meinem Glück sicher nicht.
    Mein einziger Trost war, dass mein Gegenüber auch nicht wie ein geübter Gladiator aussah. So grinste ich einmal schief, ehe wir begannen, mit den Schwertern "herumzpieksen", mehr oder minder professionell.
    Die meisten Treffer prallten vom Schild ab, doch allein die Wucht, mit der der Gegner meinen Schild zum erzittern brachte lies erahnen, dass man sich einige böse Verletzungen holen konnte, wenn man nicht aufpasste.
    Da mein Gegenüber seine Deckung genauso wenig aufgab, wie ich selbst blieb es vorerst bei Schild-Schwert und nicht Schwert-Haut-Kontakt.

  • “Nicht so zimperlich. Das ist zwar Holz, aber ihr bekommt es sicherlich nicht zerstört.“ , meldete sich der Centurio bei den zukünftigen Kämpfern.


    “Wichtig ist die Defensive zu sichern. Das macht ihr schon sehr gut. Aber es gibt gute Kämpfer da draußen auf den Straßen. Ihr solltet also etwas in den Kampf übergehen, da ihr sonst zwar verteidigen könnt, aber nicht kämpfen.“, mahnte Sabellius weiter ...


    “Seid also nicht so empfindlich und probiert mal etwas aus, greift den Gegner vorsichtig an. Ihr werdet überrascht sein, wie viel Übung ihr noch benötigen werdet.“


    “Und jetzt will ich etwas EINSATZ sehen !!!“, schrie der Ausbilder über die trockene Übungsebene ...

  • Naja, umbringen konnte mein Gegner mich mit dem Holzding ja hoffentlich nicht, also versuchte ich die Anweisung unseres Ausbilders zu beherzigen und wagte mich weiter aus der Deckung hervor.
    Mein Gegenüber glücklicherweise ebenfalls und so traf ich ihn mit Wucht am Arm. Er fluchte leise, was mir ein Grinsen entlockte.


    Gleich darauf versuchte ich es erneut, bekam aber diesmal einen Stoß an die Schulter von ihm ab. Was war es schon, wenn der Schmerz nachließ.
    So ging das eine ganze Weile weiter, um mich herum hörte man lautstark die Waffen aufeinander krachen, oder einen Schmerzensschrei eines getroffenen Probatus.
    Ließ mein Gegner mir ab und an ein wenig Luft, wischte ich mir mit dem Arm den Schweiß von der Stirn, den die Sonne und die Anstrengung mir aus allen Poren trieb.


    Nichtsdestotrotz ging es mit unverminderter Härte weiter, auch wenn langsam aber sicher die Arme schwer wurden.

  • "Ja Mädels, so sieht das schon besser aus.


    Ich muss zugeben, die simulierte Übung ist nicht ganz realistisch, da ihr wohl meistens bei Nacht zum Schwerte greifen müsst, doch ist es besser, mehr Kondition als nötig zu haben als zu wenig.


    Nun ändern wir die Anordnung etwas ab, da ihr euch in erster Linie mit der Waffe vertraut machen solltet.


    Einer von euch wird nun seinen Kampfpartner angreifen, dieser wehrt ab. Dabei sollt ihr euch gezielt auf verschiedene Strategien einstellen. Anzugreifen heißt ganz anders zu denken, zu verteidigen sind ganz anders zu konzentrieren. Ihr werdet merken, auf dieser Ebene unterscheiden zu können wird euch irgendwann einmal behilflich sein.", sprach der Centurio zu seinen Frischlingen.


    Nach den Anweisungen teilte er die Gruppen neu ein und ließ die Männer etwas Wasser im Schatten trinken ...


    Doch dann ging es auch schon weiter mit der neuen Übung ... und besonders Festus schien motiviert zu sein ...

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