Expedition für die Probati

  • Im Morgengrauen ließ ich die Probati antreten. Der Nebel bedeckte noch den Rhenus und Stille lag über dem Wasser. Die Ausbildung der Probati war fast fertig. Sie hatten gelernt, die verschiedenen Geschütze zu bedienen und waren konditionell gut geschult. In vier Wochen hatte ich aus den Probati einen recht passablen Haufen gemacht, weg von dem Gammelleben eines Zivilisten zu eiserner Disziplin und Stärke. Die Delphi war an Pier VI festgemacht und bereit auszulaufen. Ottacilius hatte seine Mannen in Griff und das Schiff seeklar gemacht. Vor dem Schiff am Kai standen die Probati in einer Reihe.


    Probati !
    Die letzten Wochen habt ihr viel trainiert. Ihr seid jetzt soweit, dass man euch aufs Wasser lassen kann. Wenn ihr euch anstrengt, werden aus euch noch gute und vorbildliche Soldaten. Und wenn ich euch so angucke, sehe ich einige unter euch, denen Großes bevorsteht.
    Diese letzte Expedition ist ein Test. Ein Test unter realen Bedingungen. Verabschiedet euch vom Kasernenhof und den zahlreichen Trockenübungen. Jetzt geht es aufs Wasser. Dorthin, wo ein Nauta hingehört. Wir werden auf unserer Fahrt womöglich Germanen begegnen. Barbaren, die uns feindlich gesinnt sind. Und das stehen wir nur durch, wenn wir wissen, daß wir uns auf den anderen verlassen können. Wache Ohren und wache Augen sind von euch gefordert. Setzt das um, was ihr gelernt habt !


    Gut. Abtreten ! In einer Reihe, auf das Schiff !


    Ich winkte Ottacilius zu. Sobald alle an Bord waren, gab er das Zeichen zum ablegen.

  • Mir war ganz flau in der Margen Gegend. Es war neblig, kalt, feucht und Nieselregen setzte ein. Und jetzt sollten wir uns auch noch Germanen in den Weg stellen? Ob der Tag noch besser werden könnte? Als das Schiff anlegte begaben wir uns auf das Deck. Mit einen Pilum und einen Schild bewaffnet stand ich an der Linken Reling und versuchte etwas aus zumachen.


    Nichts als Nebel.... wenn uns die Germanen haschen haben wir keine Chance... murmelte ich zu meinen Kammeraden neben mir. Er nickte nur stumm und wir hielten weiter Wache an Deck.

  • Das Schiff setzte sich in Bewegung und verließ den Hafen von Colonia. Der Trierarchus setzte Curs nach Norden, richtung Castra Vetera. Dort lebten die Brutekter, ein germanischer Volksstamm mal friedvoll, mal angriffslustig.
    Nachdem der Trommler die Ruderer in zügigem Schlag antrieb. Ließ ich die Probati auf dem Vorderdeck versammeln.


    Probati !
    Neulich hat es eine Gruppe von rechtsrheinischen Germanen gewagt auf den Boden des römischen Imperiums einzubrechen und verwüstete Dörfer, tötete Menschen von uns verbündeter Volksstämme.


    Wir sind hier, um diesen Germanen eine Lektion zu erteilen, ihnen zu zeigen, daß man sich nicht ungestraft mit dem römischen Imperium anlegt. Und unsere Rache wird furchtbar sein. Die sollen lernen, was ihnen blüht, wenn sie die Stärke unserer Armeen herausfordern.


    Gut. Abtreten ! Attilius, Minor und Gaius, Ihr haltet Ausschau am Bug und meldet auffällige Ereignisse an Land und zu Wasser !

  • Zitat

    Original von Ivanus Ferrius Theodores
    Probati !
    Neulich hat es eine Gruppe von rechtsrheinischen Germanen gewagt auf den Boden des römischen Imperiums einzubrechen und verwüstete Dörfer, tötete Menschen von uns verbündeter Volksstämme.


    Wir sind hier, um diesen Germanen eine Lektion zu erteilen, ihnen zu zeigen, daß man sich nicht ungestraft mit dem römischen Imperium anlegt. Und unsere Rache wird furchtbar sein. Die sollen lernen, was ihnen blüht, wenn sie die Stärke unserer Armeen herausfordern.


    Haben wir dafür keine Legionen in Germanien? Murmelte ich. Wir salutierten und seufzend gingen wir zurück auf unseren Posten.


    Hey Gaius, denkst du die Germanen machen ernst? Ich meine die werden sich doch nicht mit uns anlegen oder?
    Keine Ahnung Miros, wer weiß was in den ihren Köpfen so alles vorgeht.
    Ja, da hast du recht. Hab ich dir eigentlich schon von der kleinen erzählt, die in der Taverne kennen gelernt habe?
    Nein, hast du nicht, war sie gut?
    Das kann man sagen. Die hatte einen Arsch..... da träumt Venus von.


    Das Lachen der Rekruten war neben den Ruderschlägen das einigste was man aus den Nebel heraus hören konnte. Es war eine bedrückende, unheimliche Stimmung auf Schiff. Doch versuchten sich die Soldaten nichts anmerken zulassen. Wollten sie doch nicht von den Allgedienten Frontschweinen runter gemacht werden.

  • Zitat

    Original von Miros Attilius
    Haben wir dafür keine Legionen in Germanien? Murmelte ich. Wir salutierten und seufzend gingen wir zurück auf unseren Posten.


    Ich drehte mich nochmal um.


    Was haben Sie gesagt, Probatus ? Keine Aufsässigkeiten !


    Dann drehte ich mich um und ging ans Oberdeck, stellte mich neben Ottacilius.


  • Ai-ai Centurio Classicus. Allerdings hatte ich nur bedenken geäußert. Aber was rede ich da, wir sind ja in der Armee. Hier gibt es klar Strukturen und keine Demokratie.

  • Genauso ist es !




    Die Ruderer legten ein gutes Tempo vor, wenn keine unliebsamen Überraschungen auf uns stoßen würden, würden wir bald in Vetera sein. Ich spähte ans gegenüberliegende rechtsrheinische Ufer. Noch war alles ruhig. Aber wir waren auch noch ein wenig entfernt von den Siedlungen der Germanen. Ich drehte mich zu Ottacilius.


    Wie kommen wir voran, Trierarche ? Alles in Ordnung ?

  • Ottacilius sah wenig begeistert aus.


    "Der Wasserstand ist zu niedrig. Hier tauchen überall irgendwelche dämlichen Sandbänke auf. Aber noch kommen wir gut voran."

    OPTIMIST - A PESSIMIST WHO LACKS EXPERIENCE

  • Hmmm, das ist nicht gut. Aber solange wir vorankommen, geht es. Ich werde zwei weitere Soldaten nach vorne an den Bug beordern und ihnen einschärfen auf Sandbänke zu achten.


    Ich winkte den Optio herbei.


    Optio Tettidius ! Schicken Sie zwei weitere Nautae nach vorne und schärfen Sie ihnen ein, auf Sandbänke zu achten. Wegtreten.

  • Die Delphi kam gut voran. Trotz aller Bedenken und Besorgnis von Trierarchus Ottacilius. Er navigierte das Schiff sicher um die Sandbänke herum und die Nautae im Ausguck taten ihr übriges dazu. Wir waren den ganzen Nachmittag gefahren. Nach meinen Berechnungen mußte Vetera jeden Moment in Sichtweise sein und ich hatte recht. Auf der gegenüberliegenden Seite stiegen Rauchwolken empor. Das waren die Germanen ! Unweit der Küste in Reichweite unserer Geschütze lag eine kleine Siedlung vom Stamm der Brutekter. Jetzt hieß es Alarmbereitschaft zu zeigen.
    Ich schnallte mir meinen Brustpanzer fest und setzte meinen Helm auf. Dann verließ ich die Brücke und ließ die Probati und Nautae an Deck versammeln. Mein Herz raste.


    Probati ! Nautae !


    Jetzt wird es ernst ! Der Feind ist in Sichtweite !


    Mit meinem Arm zeigte ich in die Richtung, aus der der Rauch kam und wo das Dorf lag.


    Macht die Geschütze gefechtsklar und schleppt genügend Munition herbei. Wir verwenden Brandgeschosse ! In Naphta getränkte Stoffballen ! Immer drei Mann an ein Gerät. Die übrigen Soldaten halten sich bereit für die Landeroberung.


    Bei der Landeroberung will ich niemanden aus der Reihe tanzen sehen ! Verstanden ! In geschlossenen Reihen werden wir an Land stürmen und eine Halbkreisformation bilden bis alle kämpfenden Einheiten das Schiff verlassen haben.


    Dann trampelten zig Füsse auf den Holzplanken des Schiffes. Geschütze wurden einsatzbereit gemacht, Munition herbeigeschleppt und die Kampfrüstungen angelegt.
    Ich bekam wieder dieses Jucken in der Faust wie ich es vor jeden größeren Einsatz bekam. Der Nebel hatte sich größtenteils verflüchtigt. Ein diesiger Film lag noch in der Luft. Man konnte den bevorstehenden Angriff spüren.

  • Jetzt ging es los..... jetzt ging es los. Panisch setzte ich meinen Helm auf. Meine Hände zitterten und mein Körper durchdrang Hitze, obwohl es so kalt war. Ich sah noch einmal herab auf meinen Körper. Hatte ich auch nichts vergessen? Helm, Rüstung, Schwert, Schild, Pilum... alles da. Wie gebannt sahen die Ängstlichen Gesichter der Rekruten auf das Dorf. Bis man einen dumpfen schlag Hören konnte. Im Takt begannen immer mehr dumpfe Schläge. Es waren die Rekruten die mit dem Ende ihres Pilium´s auf das Deck schlugen um Mut zu sammeln.

  • Das Schiff trieb langsam im Wasser. Die Ruderer hatten aufgehört zu ziehen und die Fahrt verlangsamte sich. Der Gubernator navigierte auf Anordnung von Ottacilius das Schiff in eine geeignete Schießposition. Die Soldaten waren bereit für den Angriff.


    Gaius, Attillius ! An die Geschütze !


    Ich beobachtete wie das Schiff beidrehte, um in optimaler Entfernung zum Ziel zu sein.


    Als das Schiff in guter Reichweite ruhig auf dem kalten und dunklen Wasser wippte, gab ich den Befehl zum Spannen der Geschütze. Die Stimmung war ruhig und angespannt, und friedlich lag das kleine germanische Dorf im Nebel zwischen den Wäldern. Es herrschte eine eisige Kälte.


    An die Geschütze !


    Das war der Befehl zum Spannen der Geschütze und sie einsatzbereit zu machen.


    Munition laden.


    Aufeinmal wurde die dichte, undurchsichtige Luft von entzündetem Feuer durchbrochen. Jetzt gab es kein zurück mehr. Der Angriff würde stattfinden, wenn die Germanen erstmal durch das Licht der Flammen aufgeschreckt waren. Ein Ballen entzündete sich nach dem anderen. Die hochbrennbare Flüssigkeit sorgte dafür, daß das Feuer trotz der hohen Feuchtigkeit nicht ausging und sich sehr schnell entzündete.


    FEUER ! schallte der Befehl.

  • Die brennende Geschosse flogen auf Kommando in hohen Bogen und prasselten nacheinander auf die Dächer des Dorfes. Die Luft roch nach Qualm und Zunder.
    Doch das Feuer entzündete sich nur schwerlich. Zu feucht war die Luft, die die Dächer bedeckte, daß sich das Feuer richtig entfachen konnte. Es stiegen einzelne Flammen aus, aber das Feuer verbreitete sich nur langsam.


    Und nochmal ! FEUER !


    Wieder flogen Geschosse in die Luft. Die Bruktekter waren in höchste Aufregung versetzt. Man hörte die Laute der Wilden wie sie sich versammelten.
    Zum drittenmal gab ich den Befehl zum Feuern. Auf der Delphi herrschtes ein großes Gewusel. Auf dem kleinen Oberdeck der Liburne gab es nicht viel Bewegungsmöglichkeiten. Die Soldaten, die nicht an den Geschützen zugange waren, stellten sich in einer Phalanx - Schild an Schild - auf der Steuerbordseite auf und boten den Geschützdienern ausreichend Schutz vor möglichen Wurfattacken der Germanen.


    Inzwischen stand die germanische Siedlung in Flammen. Aus dem Dorf stiegen mehrere dunkle Rauchwolken empor. Man mußte sie in Castra Vetera sehen können.


    Von der Brücke hatte ich einen guten Überblick. Die Germanen hatten längst ausgemacht, woher der Beschuß kam. Ich griff nach meinem Scutum und Gladius, schnallte den Helm fest und begab mich hinunter aufs Deck.
    Im Eiltempo rief ich


    Landbrücken ausfahren !


    Und auf mein Kommando wurden gleichzeitig drei Planken zum Landausgefahren.


    Auf, auf !!! In einer Reihe im flotten Tempo über die Planke ans Ufer. Keine Gefangenen ! Keine Gnade ! Zeigt ihnen die Schärfe eures Gladius !


    Inzwischen hatten die Germanen das Ufer erreicht.


    Pergite !

  • Die Brücken fielen und wir drängten uns im Entengang darüber in die Schlacht. Das Wasser hing uns noch immer bis zu den Knien, aber der Feind zeigte keine Gnade. Er versuchte uns gleich wieder ins Meer zu jagen. Aber ohne uns! Nach kurzen Kämpfen rannten die Barbaren durch das Dorf. Der Sieg schien sicher und ein Optio brüllte uns an.


    [IMG]http://img222.echo.cx/img222/4166/7345363458fi.png[IMG]


    Weiter Weiter! Durch das Dorf! Wir müssen sie verflogen!


    Ich zog mein Schwert und erreichte mit meine Gruppe den Dorfrand. Wir hetzten schon totel erschöpft durch das Dorf und stachen unser Schwert hier und da in den Rücken eines Fliehenden. Fast hatten wir das Dorf durchquert. Der Feind rannte in den Wald und wir hielten an. Vollkommen außer Atem stützen wir uns auf unseren Schild und versuchten wieder Luft zu bekommen. Da kam er schon wieder, der Optio.


    Was ist den mit euch! Los! Weiter ihr Feigen Hunde!


    Er stürmte voran auf das kurze Feld zwischen Wald und Dorf. Wir hinter her mit lauten Hurra Geschrei. Nur noch ein paar Meter und wir hätten den Wald erreicht.


    *zisch*


    Ein Pfeil traf den Optio genau ins Gesicht. Ich konnte nur noch einen lauten Schrei hören, ehe der Blut überströmte Optio zu Boden sank. Wir bleiben stehen uns sahen uns um.


    Wo kam das her?!?!?!?!?!!?!?


    *zisch*


    Ein Weiterer Pfeil der scheinbar aus dem Wald kam traf den Rekruten neben mir genau in die Brust. Er fiel zu Boden und ich sah mich panisch um. Der Schütze musste hier irgendwo sein. Sonst wäre die Rüstung nicht durchdrungen worden. Zeit zum umsehen hatten wir nicht. Im gleichen Augenblick kamen Massen von Barbaren aus dem Wald heraus. Genau auf uns zu!


    Ein Hinterhalt! Ein Hinterhalt! Weg hier!


    Ich lies mein Schild fallen und rannte mit den verbleibenden Männern meiner Gruppe zurück in´s Dorf. Das Rettende Schiff war schon so nah! Doch nütze uns das überhaupt nichts. Die Flanken waren nur unzureichend Geschütz. Sie kamen von überall. Wir waren eingeschlossen.


    Los kommt mit!


    Ich stürzte auf die Tür eines Haues zu und sprang Wort wörtlich hinein. Meine 4 Kammeraden folgten mir und versperrten die Tür hinter sich. Das war das ende. Hier können wir uns nicht Verschanzen. Wir sind hin. Trotzdem versuchten wir stand zuhalten. Die Fenster wurden mit den wenigen Möbeln der Hütte dich gemacht und zwei Rekruten stemmten sich gegen die Tür. Jetzt hilft nur noch Beten...

  • Ottacilius wendete sich an Theodores.


    "Wir ziehen uns zurück! Ich werde das Schiff nicht riskieren!"


    Dann rief er über das Deck.


    "Klar zum ablegen! Wir fahren vom Ufer weg!"

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  • Optio Tettidius preschte mit der Vorhut voran. Er war ein Heißsporn, jung, unerfahren, aber kampfesmutig. Er stellte sich den verblüfften Germanen in den Weg und erstach einen nach dem anderen. Einige der Probati folgten ihm. Ich stand in der Reihe unter den anderen Soldaten und dirigierte die Formation.


    Auf den Fersen der Vorhut, hörte ich stärker werdendes Germanengebrüll. Kurz war ich irritiert, sammelte mich aber dann. Ich blickte zurück, sah Ottacilius auf der Brücke winken. Er mußte von da oben, etwas gesehen haben.
    Meine Ohren hatten mich nicht im Stich gelassen. Eine Meute bewaffneter Germanen stürmte auf uns zu.


    'Mist !' Wie konnte das passieren. Aber ich wußte was zu tun war.


    Soldaten !! Aufreihen ! Geschlossene Formation bilden !


    Rückzug in geordneten Reihen !


    Die Germanen krachten gegen unsere Schilde. Langsam zogen wir uns zurück.


    Ich brüllte an Deck des Schiffes:


    Geschütze laden !! FEUER !!!


    Die Geschütze schlugen in die unorganisierte Germanenmeute. Wo die nur herkamen ?
    Aber gegen die organisierte Formation meiner Soldaten war für die Wilden kein Durchkommen.

  • Andauernd stießen die Barbaren gegen die Tür. Lautes Geschrei drang von außen nach ihnen.


    Die wollen unsern Kopf Miros!


    Was soll ich dagegen machen Gaius?!?!?!?! Raunte ich meinen Kammeraden an. Ich blickte runter auf Mein Schwert. Sollten ich mich selbst richten, bevor die Germanen es taten? Ich ballte meine Faust zusammen. Nein! Wenn die Stinkenden Barbaren uns haben wollen, dann sollen sie dafür einen Hohen Preis Zahlen. Ich löste meinen Verwundeten Kammeraden an der Tür ab und hielt gegen die Tür. Mit meinen gesamten Gewicht drückte ich dagegen.

  • Die Stärke der römischen Armee, deren Ausrüstung und Formationskampf, wurde sichtbar. Die Germanen zerstreuten sich. Unorganisiert wie sie waren kamen sie gegen die kompakte Masse nicht an. Das Geschützfeuer wurde eingestellt. Zwischen den Soldaten kämpfend dirigierte ich die Soldaten vorwärts.


    Aequatis passibus, Pergite !


    Wir kamen ins Dorf. Spärlich loderten noch Flammen in den Ecken. Wo war die Vorhut ? Optio Tettidius ? Ich konnte sie nicht entdecken.


    Männer, verteilt euch ! Zeigt keine Gnade ! Alles, was sich bewegt, wird erstochen !


    Mit tosenden Kampfgebrüll stürmten wir in das Dorf. Die Germanen hatten ihre Ordnung längst verloren. Aber an ihrer Kampfeskraft hatten sie wenig eingebüßt. Sie kämpften wie Männer, die um ihre Freiheit, ihr Leben, ihre Heimat kämpften.
    Ich ließ die beiden Flanken über links und rechts anrücken, um das Dorf von der Seite zur Mitte gehend zu erobern.

  • Es war soweit, die Tür war so gut wie zertrümmert von den vielen Einschlägen. Ich ging ein paar schritt zurück und sammelte mich mit den letzten paar Leuten in der Mitte der Hütte. So sollte es also enden...
    Mein Schwert war in Richtung Tür gerichtet, ein letztes mal sprach ich zu meinen Kammeraden.


    VORWÄRTS! NUR DIE BESTEN STERBEN JUNG!


    Die Tür krachte auf und die Barbaren stürmten herein. Wir schritten ihn entgegen und versuchten unsere Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Nach kurzer zeit fiel ich zu Boden, erdrückt von der Masse der Feinde. Ich musste mit ansehen wie Gaius fast auseinander gerissen wurde von ihnen. Die Barbaren stachen auf seinen schon längst leblosen Körper ein wie Wilde Tiere. Ich versuchte mich aufzuraffen aber ich bekam einen Schlag auf den Kopf. Bewusstlose fiel ich wieder zu Boden.
    Ich merkte gar nichts mehr, nicht einmal wie ich von ihnen noch lebend heraus getragen wurde, während die Classis weiter wütete im Dorf.

  • Die Classis hatte große Vernichtung gebracht, doch die Germanen waren nicht kampflos geblieben. Sie waren überrascht worden, denn niemals hätte jemand in gerade diesem Dorf damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte. Bis zu dem heutigen Tag waren sie stets die Freunde Roms gewesen, geschätzte Handelspartner und nicht wenige waren schon oft auf der anderen Seite des Limes gewesen. Rom hatten sie in all den Jahren der Freundschaft, und die waren schon viele Sommer gewesen, seit dem letzten großen Aufstand, als großen Bruder angesehen, von dem man profitierte und der von einem profitierte.
    Heute jedoch war das heiße Feuer vom Himmel gefallen und der große Bruder hatte sie verraten. Sie wussten nicht, warum er es getan hatte, denn sie hatten noch nichts von den Neuigkeiten gehört und wussten so nicht, dass Germanen ein Schiff überfallen hatte.
    Und nun griffen sie zu den Waffen, denn auch wenn es sich um den großen Bruder handelte, so konnten und wollten sie diese Tat nicht tatenlos und schon gar nicht ungestraft über sich ergehen lassen.
    Sie griffen an! Und sie waren, im Rahmen ihrer Möglichkeiten gnadenlos. Einige Männer der Classis fanden an diesem Tag den Tod und einige weitere wurden danach vermisst. Auch wenn das Feuer und der Angriff gewütet hatte unter den Germanen, so waren sie nicht geschlagen und nicht bereit aufzugeben, im Gegenteil: nun wütete auch ein Feuer in ihnen und Rom sollte es noch zu spüren bekommen.

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