Kein Nachschub für Eis mehr möglich

  • Mir war die Vorliebe von Deandra für Eis bekannt und ich wusste, dass sie gerade in letzter Zeit ab und an diese rare Köstlichkeit zu sich nahm. Ihre Art, sich über manches hinwegzutrösten, aber in der Zukunft würde das nicht mehr möglich sein. Die Temperaturen stiegen und machten einen Nachschub unmöglich. Deshalb suchte ich sie auf, um sie davon schonend in Kenntnis zu setzen. Ich fand sie im Garten.


    „Es geht um deine Vorliebe für Eis, Deandra“, sagte ich einleitend. „Auch wenn du bisher weder Kosten noch Aufwand gescheut hast, auch eine Patrizierin kann mit Geld nicht die passenden Temperaturen für Transport und Aufbewahrung kaufen.“

  • Ich atmete gerade den Duft einer Frühjahrsblume ein als Cadior zu mir trat. Noch mit dem zarten Duft in der Nase richtete ich mich auf und drehte mich ihm zu.
    Während er sprach, erschien ein Lächeln auf meinem Gesicht. Ich würde so schnell kein Eis mehr brauchen.


    „Mir ist klar, dass bei den ansteigenden Temperaturen der langen Transportweg für das Eis, von den Alpen bis hierher, nicht mehr zu schaffen ist. Aber, hier brauche ich zukünftig auch kein Eis mehr.“


    Ich strahlte über das ganze Gesicht. Längst hatte ich Entscheidungen getroffen.


    „In etwa vier Wochen werde ich nach Mantua umsiedeln, in Sophus’ Nähe. In Ostia hält mich nichts mehr. Das bedeutet: Zum einen brauche ich dann kein Eis zum Trösten mehr, denn ich lebe dann ja nicht mehr so weit von ihm entfernt, und zum anderen wäre der Weg für das Eis auch bedeutend kürzer. Mantua liegt um einiges näher an den Alpen dran und diesen Luxus kann ich mir als Patrizierin noch immer leisten.


    Weil wir aber einmal beim Thema sind. Das Gestüt muss umsiedeln und dafür brauchen wir sicher Wochen. Wir sollten recht bald mit den Vorbereitungen beginnen.“

  • Ich nickte zustimmend.


    „Mach das Cadior. Sophus hat bereits die Villa Sospitas erworben. Ich wüsste gerne deine Einschätzung über die dazugehörigen Ländereien. Der Bau der Stallungen muss in Angriff genommen werden, die Weiden eingezäunt und nach und nach der Pferdebestand umgesetzt werden.“


    Beiläufig pflückte ich eine Blüte von ihrem Stängel und atmete tief den Duft ein. Ich freute mich auf Mantua, geistig war ich bereits dort. Verträumt drehte ich den Blütenhalm zwischen meinen Fingern. Ein Lächeln umspielte meinen Mund.


    Vieles würde sich verändern, nicht nur der geringere Aufwand für die Eisbeschaffung. Ich war wirklich guter Stimmung.

  • „Ich mache mich am besten gleich auf den Weg, damit das Anwesen für den Gestütsumzug vorbereitet wird. Die ersten Rösser werde ich als Handpferde mitnehmen und ebenso den einen oder anderen Sklaven zu deren Versorgung und natürlich den Vorbereitungen zu deinem Umzug in die Villa.“

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