Germanischer Boden - Die Flucht geht weiter

  • Wir gingen an Land und ich musste an mich halten nicht den Boden zu küssen. Aber noch war es nicht meine Heimat. Noch waren wir bei den Römern. Wir mussten noch eine ganze Strecke zu Fuß oder irgendwie durch Germania Inferior.
    "Wir müssen zur Grenze. Aber erst raus aus der Stadt. Im Wald ist es einfacher unbeobachtet zu sein."
    Ich übernahm die Führung, aber nicht lange, denn schon bald verliessen mich meine Kräfte, die mit dem Anblick Germaniens in mir gestiegen waren wieder. Die Übelkeit war weg und ich verspürte einen leichten Hunger, aber vor Allem die Erschöpfung.
    "Dort könen wir rasten."

  • Ich beobachtete Selnya besorgt. Vielleicht war es besser schon jetzt zu rasten? Oder sollte ich uns Pferde besorgen? Sie konnte auf keinen Fall so weiter laufen, es würde sie zuviel Kraft kosten.


    Selnya, soll ich dir ein Reittier besorgen? Vergiss nicht, dass du noch sehr erschöpft bist... es mag sein, dass du bald deine Familie wieder siehst, doch wir wollen auch, dass du dann gesund bist, hm?


    Mein Lächeln war warm und ohnehin war ich seit Beginn der Flucht verändert. Ich hatte meine Aggressivität abgelegt, doch vielleicht sollte ich zumindest meine Aufmerksamkeit wieder erlangen.

  • Ich blieb etwas ausser Atem stehen.
    "Das ist zu auffällig und ausserdem..... ich kann nicht reiten."
    Dann ging ich weiter, aber nach nur wenigen hundert Metern blieb ich stehen und schwankte.
    "Nur einen Moment Pause..."

  • Ich wurde immer besorgter. Was sollten wir nur tun? Es war vielleicht auffällig, aber ebenso war es unerwartet für unsere eventuellen Verfolger. Außerdem wären wir schneller. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Mit einem Diebstahl würden wir uns wahrlich zu auffällig benehmen.


    So also nahm ich Selnya kurzerhand und trug sie stützend vom Wege ab sodass wir uns auf Steinen niederlassen konnte. Ich öffnete meine Tasche und reichte ihr die Hälte von einem Laib Brot, die andere behielt ich um sie selbst zu verspeisen.


    Wenn du Obst möchtest, auch davon hab ich ein wenig dabei! Kannst du mit Waffen umgehen?

  • Ich nahm von dem Brot und aß ein wenig, aber obwohl ich Hunger verspürte, bekam ich nur wenig runter.
    "Nicht so gut, wie die Krieger, aber es reicht um mich zu verteidigen."

  • Ich reichte ihr meinen Dolch herüber.


    Dann nimm ihn. Ich möchte, dass wir nun klar stellen, was wir im Problemfall tun, denn egal ob er kommt oder nicht, wir sollten vorbereitet sein. Ich möchte, dass du dich durchschlägst, sollten wir erwischt werden. Du weißt, ich komme gut zurecht und mir wird nichts geschehen. Außerdem habe ich keine Familie, die mich braucht. So wird es gemacht und nicht anders, verstanden?


    Ich hatte einen befehlsähnlichen Ton, doch ich wollte diese Sache klarstellen. Es ist wichtiger, dass sie durchkommt. Ich würde jederzeit wieder fliehen können. Sie nicht. Vermutlich würde beim ersten gescheiterten Versuch die Kräfte und der Wille nachlassen.

  • Ich nahm ihn zögernd.
    "Wir werden nicht getrennt und wir kommen durch."
    Ich sprach mit der mir größtmöglichen Überzeugung, aber tief in mir drin wusste ich, dass ich es wahrscheinlich nicht schaffen würde. Erst war ich davon überzeugt, aber die letzten Minuten hatten mich eines Besseren belehrt. Aber ich würde Kämpfen und nicht nur jetzt.
    "Antiope? Bitte versprich mir etwas..."

  • Ich hatte nachdem sie die Waffe an sich genommen hatte in die Wälder geschaut. Hier würde man sich hervorragend verstecken können, doch ob es so gut war? Ebenso kann man dort hervorragend Fallen aufstellen und das ist doch sehr auffällig wenn man ihm Gebüsch herumkriecht...


    Plötzlich holte mich Selnyas Stimme aus meinen Gedanken. Wir würden es gemeinsam schaffen? Ja, hoffentlich. Doch sollte uns jemand in die Quere kommen würde ich ihr den Weg freikämpfen. Sie wird es schaffen, ganz sicher!

    Ja, was ist denn?

  • "Falls.... falls ich es nicht schaffe... bitte geh zu den Chatten, suche meine Familie... sie lebte nicht weit von der Lahn, im oberen Lahntal. Frag nach dem Dorf mit der Priesterin Selna, man wird Dir helfen können. Und suche meine Familie dort. Sag Ihnen, dass ich sie liebe und alles versucht habe zurück zu kommen....."

  • Ich sah sie bedrückt an und stand dann auf um mich neben sie zu setzen. Ich legte meinen Arm um sie und streichelte sanft durch ihr Haar.


    Ich werde dir dieses Versprechen geben können, doch zwecklos. Ich werde alles tun, damit DU weiter kommst und DU deine Familie siehst. Und dies wirst du bitte auch zulassen. Ich habe nichts außer dir zu verlieren, also bitte... Und wenn du gefangen wirst, dann wird es nach mir sein!


    Ich sah ihr in die Augen. Nein, wir sollten uns nicht mental darauf einstellen, was wäre wenn, sondern wir sollten überlegen wie wir weiterkommen, wie sie weiterkommt! Ich möchte auch in die Freiheit, doch erst einmal ist Selnya dran. Und mir ist sonnenklar dass eine von uns es ist nicht schaffen wird!

  • Ich schluckte und lehnte mich an sie.
    "Du bist auch meine Familie," sagte ich leise. Dann schloss ich die Augen und kämpfte gegen die Tränen. Aber ich war mir sicher, dass diese fünf Worte alles sagten darüber, was sie für mich bedeutete.

  • Betroffen sah ich drein und nun bedauerte ich beinahe uns in diese Gefahr gebracht zu haben. Ich nahm sie nun in den Arm und drückte sie ganz fest an mich, mit beiden Händen tröstend über ihren Rücken streichelnd.

    Es ist gut, du kannst ruhig weinen. Du musst dich deiner Tränen nicht schämen. Ich... danke dir... Außer dir habe ich keine Familie. Alles aus meiner Vergangenheit ist verschwunden, wurde ausgelöscht...


    Ich befand, dass es langsam an der Zeit war auszuruhen. Ich nahm sie bei der Hand und wir gingen tiefer in den Wald hinein. Es war mir hier an der Straße doch zu unsicher und in einem Gasthaus - unmöglich. Dort breitete ich eine Decke aus und rollte Selnya darin ein, damit sie sich bald auskurieren konnte. Hier war ihre Luft... es roch so unendlich frisch und ich konnte sie verstehen.


    Ich legte mich neben sie und einen Arm um sie.


    Wenn du sprechen möchtest, ich bin immer für dich da. Auch jetzt und auch in der Nacht wenn dich Gedanken peinigen. Du darfst dich absolut immer an mich wenden. Meine Schwester...

  • Ich liess mich führen, stolperte mehr, als das ich ging und als sie mich einwickelte, spürte ich die bleischwere Erschöpfung mich förmlich erdrücken. Als sie sich neben mich legte, schmiegte ich mich an sie und vernahm nur noch wie durch einen Schleier ihre Worte und murmelte, schon einschlafend.
    "Verlass mich nicht."
    Dann schlief ich ein, einen tiefen, erschöpften Schlaf, der nur durch wenige Traumbilder gestört wurde. Als ich aufwachte, fühlte ich mich ein wenig erholt, aber ich spürte die Hitze in mir brennen.
    Ich verfluchte meine Schwäche, besonders beim Blick auf Antiope, die noch friedlich schlafend, so schien es, neben mir lag.
    Sie durfte es nicht merken. ICh würde mich anstrengen, damit uns meine Schwäche nicht aufhielt.

  • Ich bemerkte, dass Selnya unruhig schlief und wachte auf. Aufmerksam beobachtete ich sie und urplötzlich wachte sie auf. Nahue zu gehetzt blickten ihre Augen sich um und schnell schloss ich die meinen wieder. Sicher wollte sie nicht, dass ich ihre Schwäche bemerkte und so würde ich in dieser Hinsicht einmal die Stille spielen.


    Dann tat ich so, als würde ich ganz normal aufwachen und streckte mich laut gähnend. Ich sah "verschlafen" zu Selnya.


    Guten Morgen! Wie hast du geschlafen meine Liebe? Am besten wir machen uns gleich aufbruchbereit, umso weiter wir vorstoßen, umso geringer die Möglichkeit, dass wir erwischt werden!

  • "Gut," log ich. "Ich fühl mich viel besser."
    Ich richtete mich auf, etwas steif aber es ging.
    "Ja, wir sollten weiter. Je eher wir über die Grenze kommen, um so besser wird es und um so schneller sind wir in Sicherheit. Ich überlege, ob wir gleich hier rüber sollten, zu den Cheruskern, es ist weniger weit, wenn wir auf dieser Höhe gehen, als wenn wir erst gegen Süden wandern. Aber ich weiss nicht, wie die Cherusker mittlerweile zu den Römern stehen..... Dafür bin ich schon zu lange weg.. An der Grenze zu Germania superior erscheint es mir sicherer, da ist es nicht mehr weit zu meinem Stamm."
    Ich erhob mich und spürte den Schwindel mich überfallen, blieb aber standhaft gerade stehen, schloss nur die Augen. Oh nein, diesmal nicht und nie wieder! Diese verdammte Schwäche würde uns nicht die Freiheit stehlen.
    "Komm!"
    Ich hielt ihr die Hand hin.

  • Ich nahm mit unterdrückter Besorgnis ihre Hand und stützte sie. Jedoch so, als ob es ausversehen wirkte. Sie sollte es nicht merken, vielleicht würde sie wenn sie sich anstrengte so ihre Krankheit am Besten überwinden. Und wenn nicht war ich immer noch da um sie zu stützen.


    Wo wir langgehen überlasse ich dir. Ich habe noch nie in meinem Leben diese kalten Landen betreten und werde es auch kein zweites Mal. Es ist verdammt kalt. Und auskennen tu ich mich hier auch gar nicht, nicht einmal was die Pflanzen angeht. Ich vertrau mich dir in Sachen Führung an und du dich mir in Sachen Sicherheit und Vertedigung, in Ordnung?


    Ich lächelte ihr zu und begann zu laufen. Es wurde langsam schon etwas heller und ich sog nahezu das wärmespendende Licht auf!

  • "Ja, es ist viel kälter als in Hispania oder in Griechenland. Ich war nie dort, aber meine Mutter hat mir viel von ihrer Heimat erzählt. Sei unbesorgt, im Sommer kann es hier auch sehr warm werden."
    Wir gingen weiter, diesmal gab ich den Schritt vor, und er war zügig. Ich wollte weiter.
    "Gut, ich schlage vor, wir gehen Richtung der Grenze und kundschaften die Region aus. Ist dort wenig Grenzkontrolle, werden wir dort das Imperium verlassen."
    So gingen wir eine Weile und die Sonne kam hinter den leichten Wolken hervor und wärmte uns. Nach etwa zwei Stunden war ich völlig erschöpft, aber ich kämpfte mich weiter, nur wurde ich langsamer mit jedem Schritt.

  • Ich folgte ihr wie ein treues Hündchen. Ich war über ihre Schnelligkeot angenehm überrascht. Je schneller wir es über die Grenzen schafften desto eher waren wir in Sicherheit. Doch langsam ließen ihre Kräfte nach.


    Soll ich dich tragen? Oder nein... ich besorge uns ein Pferd, doch du darfst dich einfach nicht überanstrengen! Deine Gesundheit geht vor. Wenn du uns vor der Zeit zusammenbrichst bringt und das auch nichts...


    Meine Worte klangen kalt doch ihr Hintergrund war voller Gefühle. Ich konnte und durfte es nicht dulden dass sie mir zusammenbrach. Es hing zuviel davon ab- Vorallem für sie.

  • "Nein, kein Reittier. Wo willst Du hier eins herkriegen?"
    Ich drehte mich zu ihr um und sah die Welt kurz schwanken, griff nach ihr und hielt mich so gerade noch fest.
    "Nur ein paar Minuten Pause und dann etwas langsamer weiter. Dann geht es schon. Ich war wohl zu ungestüm."
    Meine Worte klangen müde.
    Wir setzten uns hin und ich lehnte mich gegen einen Baum, mein Atem ging schnell und etwas rasselnd und ich spürte den Schweiß auf meiner Stirn, aber die Luft meiner Heimat zu atmen war gleichzeitig so belebend. Ich wollte nur einen Moment ruhen, aber ich döste nach nur wenigen Minuten ein. Aber nur kurz, ich schreckte auf und sah mich leicht gehetzt um. Antiope sah gerade woanders hin und ehe sie wieder zu mir sah, hatte ich mich wieder unter Kontrolle.
    "Haben wir etwas zu trinken?"
    Ich lächelte leicht und versuchte meine Müdigkeit und Erschöpfung zu verbergen. Ein Hustenreiz verlangte herauszukommen, aber ich zwang mich ihn zu unterdrücken.

  • Ich schüttelte den Kopf.


    Nein, bei mir habe ich nichts weiter, doch warte einen Moment. Ich spüre.. Ja das hört sich vielleicht komisch an... nicht weit von hier liegt ein kleiner Bach. Dort bekomme ich frisches Wasser her. Warte nur einen Moment!

    Ich lächelte ihr aufmunternd zu und hatte eine kleine Feldflasche mitgenommen. Dieser kurze Moment des Alleinseins rief unangenehme Gedanken hervor und ich beeilte mich, wieder zu Selnya zurückzukehren. Ich tupfte ihr ein wenig des kalten Wassers auf die Stirn.


    Du musst langsam trinken, es ist noch sehr kalt und nicht für einen warmen Körper geeignet. Und wegen dem Reittier... Es kann ohnehin nicht schlimmer kommen, im Notfall muss ich ein Pferd aus der Sklaverei befreien.


    Ich zwinkerte ihr zu.

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