Cubiculum Phoenicis - Audienz für L. Annaeus Florus Minor

  • Dem Prätorianer Miles folgend, erreichte ich den Raum, in welchem ich dem Kaiser begegnen sollte. Erst das zweite Mal in meinem Leben sollte es sein, dass ich den Kaiser so nahe sehen würde und gar das erste Mal, dass er mit mir sprechen würde. Ich spürte, wie ich etwas nervös wurde.


    Den Raum hatte ich zuvor noch nie betreten. Wir waren in einem Teil der Domus Augustana, den ich nicht kannte und die Wände waren mit aussergewöhnlichen Bildern geschmückt.

  • Nachdem man ihm den Befehl geschickt hatte, war der jüngere Florus offenbar so schnell wie möglich aus dem Norden nach Rom zurück gekehrt. Und der Augustus konnte es ihm nicht verdenken. Er fragte sich, ob er den Sohn eines so verdienten Senators nicht etwas über Gebühr beansprucht hatte, wenn man ihn so lange dort oben ließ. Aber wie auch immer, nun war er ja wieder da.
    Der Princeps war alles in allem in aufgeräumter Stimmung, als er sich zum Treffen ins Phoenicis begab.
    "Annaeus Florus. Eine Freude dich endlich persönlich zu treffen. Ich hoffe die Reise war einigermaßen erträglich?

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  • Als der Kaiser den Raum betrat, nahm ich sofort militärisch Haltung an, auch wenn ich nicht Uniform sondern Toga trug. Ob dies einfach nur ein Reflex war, durch den jahrelangen Aufenthalt in der Legio, oder ob es ein tief verwurzeltes Verhalten war, das konnte ich nicht sagen, aber es erschien mir auf jeden Fall das Richtige zu sein.


    Genau gleich wie die Tatsache, dass ich so verharrte, auch als der Kaiser mit mir sprach. Es war klar, dass er mich ansprechen musste. Es stand mir nicht zu als Erster zu sprechen und auch nicht, mich einfach bequem hinzustellen.


    Imperator Tiberius Aquilius Severus Augustus, danke für die Frage. Die Reise war angenehm und verlief zum Glück etwas schneller als erwartet. Für mich ist es eine grosse Ehre, dass du einen unbedeutenden Spross der Gens Annaea zu einer Audienz einlädst.


    Die Antwort kam in präzisen Sätzen, aber in einem Tonfall in welchem diese hohe Ehre durchaus mitschwang. Zum Glück stotterte ich nicht vor Nervosität.

  • Bescheidenheit war eine Tugend, die der Augustus durchaus schätzte. Wiewohl der Sohn eines Senators, der sogar Eingang ins Ulpianum gefunden hatte, sicher nicht unbedeutend war.


    "Ein guter Offizier sollte immer das Ohr des Princeps haben. Es freut mich, dass du auf diesem beschwerlichen Weg nicht allzu sehr aufgehalten wurdest. Ich hoffe die Legio war guter Moral, als du sie verlassen hast?"


    Der Augustus war sich sicher, dass er es bereits früher erfahren hätte, wenn es dort Probleme gegeben hätte. Aber er hörte immer gerne von den Offizieren persönlich, wie sie die Dinge einschätzten. Beiläufig winkte er ein paar Erfrischungen herbei.

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  • Natürlich war es erfreulich, dass der Kaiser ein Ohr für seine Offiziere haben wollte, aber es wäre absolut dämlich gewesen, wenn ich angenommen hätte, dass ich dem Princeps irgend etwas hätte erzählen können, was er nicht bereits von seine Legatus Augusti Pro Praetore gehört hätte. Solche Nachrichten wurden ja ohne Verzögerung auf Wegen übermittelt, deren sich normale Bürger nicht bedienen konnten.


    Ja Herr, die Legio war zwar noch immer nicht auf Vollbesetzung, aber die Moral war gut und die Zusammenarbeit mit der Ala II Numidia funktionierte auch einigermassen. Zumindest machte es diesen Anschein, als ich die Castra verliess.


    Ich brauchte sicherlich nicht zu sagen, dass es meine Aufgabe gewesen war, genau dafür zu sorgen, das wusste der Kaiser sicher. Auch wusste er bestimmt über den Mann Bescheid, den wir bei einer unserer gemeinsamen Übungen aufgegriffen hatten und bei dem es sich herausstellte, dass er mit der Augusta zusammen nach Germania gekommen war und bei einem Überfall sein Gedächtnis verloren hatte. Dies war ja schliesslich durch die Ala nach Rom gemeldet worden, also wusste der Kaiser darüber sicherlich Bescheid.


    Nach der aktuellen Bedrohungslage hatte er nicht gefragt, also sagte ich darüber auch nichts und blieb noch immer in meiner militärischen Achtungshaltung.

  • Dass es gelegentlich Kabbeleien und kollegiale Rivalitäten zwischen einer Ala und einer Legio gab, besonders wenn sie so aufeinander hockten wie in Mogontiacum war normal und so wusste der Princeps auch das "einigermaßen" in Florus Aussage einzuschätzen.
    Ansonsten deckte sein Bericht weitgehend mit dem, was der Augustus aus seinen anderen Quellen gehört hatte. Mit einem wohlwollenden Lächeln antwortete er also: "Sehr gut. Und steh doch bequem. Ah, hier kommt auch der Wein. Falerner. Ich hoffe doch, dass ihr Leute dort oben solche kleinen Luxuriösitäten nicht verzichten musstet." Wenn doch würde er umgehend eine Wagenladung guten südlichen Weines an den Rhein beordern. Die kleinen römischen Annehmlichkeiten, zu denen auch ordentliche Getränke gehörten waren durchaus nicht unwichtig für die Moral der Truppe, die in unwirtlicheren Gebieten stand.
    "Jedenfalls höre ich, dass du gute Arbeit geleistet hast. Ich nehme an du willst immer noch deine vielversprechende Laufbahn im Dienst des Gemeinwesens fortsetzen?"

  • Innerlich ziemlich erfreut entspannte ich meine Haltung etwas. Obwohl Kettenhemd oder Plattenpanzer in der Legio wesentlich schwerer waren als eine Toga, so war dieses Kleidungsstück doch nicht dafür gedacht, in Achtungstellung auszuharren und irgend eine Falte auf der linken Schulter war in den letzten Momenten doch deutlich ins Rutschen geraten, so dass ich nun die Chance nutzte, diese schnell wieder zu bändigen während ich den offerierten Falerner annahm.


    Falerner gab es nicht gerade, aber auf trinkbaren Wein muss man in Germanien nicht verzichten.


    Ein wenig verzog ich das Gesicht als ich an gewisse Getränke dachte, welche mir dort auch als Wein verkauft worden waren.


    Und nun kam der Kaiser zur Sache. Die Audienz drehte sich also um meine Ziele im Cursus Honorum.


    Ja Herr, ich möchte gerne den Cursus Honorum weiter beschreiten.

  • "Sehr gut."


    Das war genau das, was der Princeps hören wollte.


    "Weißt du, ich bleibe immer gern unterrichtet darüber, welche aufstrebenden Leute sich auf den Weg machen und, wie sie sich anstellen. Wie die jungen Herren ihre ersten Ämter, ihr Vigintivirat, ihr Tribunat bestreiten, sagt meiner Erfahrung häufig einiges aus.
    Natürlich brauchen auch manche etwas länger, um sich in verantwortungsvollen Rollen zurecht zu finden und leisten schließlich doch hervorragende Dienste.
    Aber auf dich konnte man sich, wie ich höre, sehr gut verlassen.
    Dein Vigintivirat hattest du der, der ah, Straßenreinigung gewidmet, wenn ich micht nicht irre? Schwerlich ein Thema, um das sich die Leute reißen. Und doch zeigt es mir genau wie dein ausdauernder Dienst in Germania, dass du gewillt bist, die harten, undankbaren Aufgaben auch über längere Zeit zu übernehmen. Insofern bin ich ganz einverstanden, wenn du deinen Weg im Cursus Honorum weiter fortsetzt. In der Tat."

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  • Wie ich erwartet hatte, war der Kaiser in der Tat gut über mich und meinen bisherigen Weg unterrichtet. Er wäre ja wohl kaum der Kaiser, wenn er nicht überall Leute hätte, die ihm mitteilten, welche seiner Audienzen wo, wann, was erreicht hatten.


    Danke Herr. Ich wurde dazu erzogen, die Arbeiten anzunehmen und auch dann das Beste zu geben, wenn etwas nicht ganz so beliebt oder grossartig erscheint. Die Arbeit als Vigintivir hat die Stadt sauberer gemacht. Darauf darf ich mit Freude zurückblicken.


    Dass ich eigentlich Stolz meinte und nicht Freude, das musste hier niemand wissen.

  • Der Augustus nickte zufrieden.
    "Ich denke das kannst du auch." Er dachte einen Moment nach. "Weißt du, ich frage mich... mit deinem Einsatz hast du dich besonders um verdient gemacht, die besonders unter den manchmal, oft verschmutzten Straßen leiden. Dem einfachen Volk. Die Fürsprecher des einfachen Volkes sind in den Kreisen des Senats manchmal etwas rar gesät. Bedauerlich, aber wohl nicht verwunderlich. Deswegen hatte ich mit dem Gedanken gespielt, deine Fähigkeiten, dein Talent fürs Anpacken und deinen Sinn für das Gemeinwohl im Volkstribunat zur Geltung zu bringen. Ich nehme an, dass du dieses Amt annehmen würdest?"


    Man musste die Männer dort einsetzen, wo sie nützlich waren und sich hervortun konnten.

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  • Ich glaubte, ich hatte mich verhört und musste aufpassen, dass man mir meine Überraschung nicht sofort anmerkte und ich nicht mit offenem Mund vor dem Kaiser stand. Hatte mir der Augustus gerade zwei Dinge angeboten? Erstens ein Amt im Cursus Honorum durch seine Ernennung zu erhalten und zweitens gleich auch noch eine Stufe zu überspringen?


    Ich befürchtete schon, dass mein Zögern falsch ausgelegt werden könnte und startete einen Versuch: Augustus, ich ... aber noch war ich nicht so weit, dass mein Gehirn bereits einen ganzen Satz zusammen hatte.


    Ein Volkstribunat ... geriet auch der zweite Versuch ins Stocken.


    Dann sammelten sich langsam die Gedanken und ich senkte in tiefer Dankbarkeit mein Haupt.


    Imperator Tiberius Aquilius Severus Augustus, es wäre mir eine Ehre als Volkstribun zu dienen wie es mein Vater vor mir getan hat.


    Ich war mir absolut sicher, dass der Kaiser sehr wohl wusste, dass man dazu eigentlich zuerst Quästor hätte sein müssen und damit eigentlich auch bereits Senator, aber bei einer Ernennung des Kaisers persönlich waren alle Voraussetzungen hinfällig.


    Eine Ernennung durch meinen Kaiser werde ich niemals ausschlagen. Wo der Kaiser meine Arbeit sieht, da werde ich sie so gut ich es kann tun.

  • Der Augustus war höchst zufrieden.


    "Guter Mann." Er klopfte dem Annaeus aufmunternd auf die Schulter. "Du hast derart lang in Germania gedient und wärest mir Sicherheit mittlerweile mindestens in diesem Amt. Würde ich mal vermuten jedenfalls. Es erscheint mir nur angemessen.* Obwohl ich dich natürlich um die Freuden eines Wahlkampfes bringe."


    Der Princeps wusste, dass für manche Politiker gerade das das Salz in der Suppe war. Und das konnte er gut verstehen. Reden auf der Rostra, Politische Ränke, Gefallen tun, Gefallen einfordern, Pomp auf der Straße veranstalten.



    Sim-Off:

    *So alles übrigens mit der SL abgesprochen, falls sich jemand fragt.

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  • Als der Kaiser mir unvermittelt fast schon kollegial, oder war es eher väterlich, auf die Schulter klopfte, durchströmte mich ein heiss-kalter Schauer. Der mächtigste Mann dieser Welt hatte mir gerade auf die Schulter geklopft!


    Priceps, du hast mich vorhin schon richtig eingeschätzt. Ich bin eher ein Mann der Tat als des Wahlkampfes. Diese Freude lasse ich gerne denjenigen, die es auch als Freude ansehen.


    Mein Gehirn war gerade ziemlich gelähmt und ich wusste nicht, was ich sonst noch sagen sollte ob der extremen Vorzugsbehandlung, die mir soeben widerfahren war.


    Ich danke dir von ganzem Herzen für die Chance mit diesem Amt deinem Namen und auch meinem Vater Ehre zu erweisen.

  • Sim-Off:

    Dieser Doppelpost ist eine bewusste Massnahme um zu signalisieren, dass Florus durch die erhaltene Nachricht vorher noch nicht in der Lage war klar zu denken.


    Ganz langsam dämmerte es in meinem Kopf, was eine solche Ernennung bedeuten würde.


    Im Moment war ich zwar ein Sohn eines ehemaligen Senators, ja, und nicht irgend eines Senators sondern eines sehr bekannten und geachteten, doch ich war nur sein Sohn und ich war zum Zeitpunkt seines Todes noch nicht in der Lage gewesen, seinen Platz einzunehmen. Daher gehörte ich zwar dem Ordo Senatorius an, aber ich selbst war kein Senator. Das hiess, dass der Augustus entweder gewillt war, mich auf einen Schlag zum Senator, zum gewesenen Quaestor und dann auch noch zum amtierenden Volkstribun zu ernennen. Das waren ziemlich viele Hürden auf einmal.


    Plötzlich fragte ich mich, ob dies wohl dem Augustus wirklich bewusst war, oder ob es hier nicht vielleicht doch noch einen Haken gab, der sich irgendwann zeigen würde. Doch dies auch auszusprechen, oder dem Kaiser mitzuteilen, dass ich Zweifel hatte, das traute ich mich noch nicht.

  • "Oh, ich denke das wirst du. Dein Vater nämlich -"


    Der Augustus brach ab, weil sich ein vernehmliches Pochen an der Tür zum Cubiculum hörbar machte.
    Normalerweise schätzte es der Princeps überhaupt nicht, in solchen Gesprächen unterbrochen zu werden. Die Gesprächskunst bestand darin, dass man die Übersicht und irgendwo auc die Kontrolle über ein Gespräch behalten konnte. Wurde man unterbrochen, ging das nicht.


    "Was ist denn?!"


    Ein nervöser Notarius, dessen Name dem Princeps gerade entfallen war, wagte sich langsam über die Schwelle.
    "Bitte Herr, hat mir aufgetragen euch sofort Bescheid zu geben, weil -"


    "Das kann ich mir nicht vorstellen."


    Doch der Notarius war auf seine Botschaft fixiert.
    "weil... der Quaestor Galeo Rusius Cotta heute kurz nach seiner Salutatio der Schlag getroffen hat. Er ist dann vor kurz darauf verschieden, Herr."


    "Ach." meinte der Princeps leise. Auf seinem Gesicht zeigte sich keine Regung. Er hatte Rusius durchaus geschätzt, aber der Herr der Welt konnte natürlich nicht in Gefühlsausbrüche verfallen.
    "Ich danke dir." Er wedelte den erleichtereten Notarius hinaus und wandte sich wieder Florus zu "Er war ein guter Mann, Rusius. Aber so ist der Lauf der Zeit, Florus. Mhm." Er hatte Mühe mit den Gedanken beim Gespräch zu bleiben. Das plötzliche Ableben des Quaestors schuf einen ganzen Haufen unerwarteter Probleme.

  • Und bevor ich meinen Gedanken von zuvor wirklich zu Ende gedacht hatte, also den mit dem vielleicht irgendwo hängenden Haken an der Sache, da war es auch schon so weit. Ein Notarius unterbrach unser Gespräch, offensichtlich sehr zum Ärger des Kaisers und die Nachricht, welche er vermittelte, war auch nicht geeignet um den Kaiser zu erheitern. Offensichtlich war ein Quaestor verstorben und dies äusserst ungeplant.


    Mein Kaiser ... startete ich und wusste dann aber nicht, wie ich weiterfahren sollte, daher schwieg ich sofort wieder und senkte meinen Blick.


    Der mächtigste Mann der Welt brauchte offensichtlich einen Moment Zeit, um diese Nachricht zu verarbeiten.

  • Das passte dem Augustus gerade überhaupt nicht in den Plan. "Ja. Das ist wirklich sehr ärgerlich." Er schwieg einen Moment und sortierte seine Gedanken. Aber vielleicht stand die Lösung des Problem just in diesem Augenblick gerade vor ihm.

    "Florus. Es scheint es fehlt mir seit kurzem ein Quästor. Nun, es ist mir sehr unangenehm, wo ich dir doch gerade das Volkstribunat angeboten habe, aber ich würde dich bitten, darüber nachzudenken, ob du nicht zuerst Rusius Quästur übernehmen könntest. Es liegt mir fern, dich zu kränken, aber es ist schlecht, wenn Rom ein Quästor fehlt und du stündest gerade zur Verfügung und wärest hervorragend geeignet. Ich würde deswegen in dieser Sache mein Vertrauen in dich setzen wollen, Florus."

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  • Ich war gerade ziemlich überfordert, da ich ja gerade erst aus Germania zurückgekehrt war. In meinem Gehirn drehte sich alles auf Grund der Informationen und Angeboten, welche ich in der kürzesten Zeit zuvor erhalten hatte. Rusius ... Rusius ... welcher Quästor war das schon wieder gewesen? Wofür war er zuständig gewesen?


    Mein Kaiser, ich bin gerade etwas überfordert. Wie du weisst, bin ich gerade erst aus Germania gekommen und habe leider erst einige flüchtige Informationen über die aktuellen Positionen erhalten. Welche Aufgaben hatte Quaestor Rusius?


    Noch während ich sprach spürte ich aber, dass mir dieser Vorschlag eigentlich doch wesentlich besser gefiel als derjenige das Volkstribunat zu erhalten. Obwohl es dem Kaiser zustand, jedes Amt zu vergeben, das er wollte, so gab es im Cursus Honorum doch eine Abfolge von Ämtern, die bewusst und mit viel Sinn gewählt worden war. Ein solches Amt zu überspringen war mehr als nur aussergewöhnlich, egal ob vom Kaiser berufen oder durch andere Umstände und es galt in der Oberschicht immer abzuwägen, welchen Eindruck es im Volk und Senat hinterliess, wenn man bestimmte Dinge tat oder annahm.


    Die Quästur war der normale nächste Schritt in meiner Karriere. Wenn dem Kaiser nun ein Quästor fehlte und er mich als Ersatzkandidat vorschlagen wollte, dann war dies eine ganz andere, viel normalere Sache als ein Volkstribunat ausserhalb der normalen Abfolge.

  • So langsam erlangte der Augustus ganze Klarheit über diese Lage, die sich so drastisch verändert hatte. So war das Leben.

    "Quaestor Principis." Florus war sehr lange aus Rom fort gewesen, da war es nicht verwunderlich, dass er nicht mit jedem einzelnen Amtsträger vertraut war "Du würdest dann seinen Platz einnehmen." Un das Prozedere war auch klar. "Der Senat muss natürlich informiert werden. Und der Konsul. Ja, Florus, so schnell kann es gehen, würde ich sagen. Es wird eine... Nachwahl notwendig sein. Du wärest doch bereit diese Aufgabe zu übernehmen?"

    Der Augustus ging davon aus, dass Annaeus mit den Aufgaben eines Quaestor Principis vertraut war. Trotzdem würde Florus sich sicher zumindest überrumpelt fühlen.

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