• Zitat

    Original von Faustus Aurelius Tigellinus
    "Darf ich mich vorstellen? Aurelius Tigellinus, Scriba Personalis des Imperators. Es ist mir eine Freude euch kennenzulernen."


    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Während Dives in Begleitung seines Privatsekretärs Saras ins Cubiculum Monoceri der Domus Augustana geführt wurde...


    ...fragte er sich unter anderem, ob es wohl bereits ein erster versteckter Hinweis war, dass sich der Aurelier als Scriba Personalis des Imperators vorgestellt hatte. Wünschte der Augustus ihn also in dieser Funktion - nicht als Censor, nicht als Pontifex Maximus, sondern als Imperator - zu sprechen? Dass Dives abseits seines Tribuats bei den Cohortes Urbanae sowie abseits seines Vaters im Prinzip keinerlei direkte persönliche Verbindung zum Exercitus Romanus hatte, machte dies eigentlich nicht unbedingt wahrscheinlich, steigerte damit aber nur einmal mehr gleichermaßen Neugier und Ungewissheit ob dessen, was ihn nun gleich wohl erwarten würde.


    "Es freut mich ebenfalls, dich kennenzulernen.", ignorierte der Iulier gekonnt den Plural des Wortes 'euch', der nahelegte, dass der Aurelius nicht nur Dives, sondern überdies auch dessen Privatsekretär Saras - einen Unfreien - kennenlernen wollte. "Darf ich fragen, bist du irgendwie verwandt mit dem Senator Aurelius Lupus und seiner Cousine, der Gattin des consularen Pontifex Flavius Gracchus?", erkundigte er sich stattdessen in einem leichten Tonfall, da er die Frage einerseits als passablen Einstieg in etwas Small-Talk erachtete, wie er zudem andererseits auch stets interessiert daran war zu wissen, mit wem er es bei seinem Gegenüber zu tun hatte - dasselbe Gentilnomen bedeutete schließlich lange noch nicht, dass zwei Römer auch tatsächlich miteinander verwandt waren (die nicht mit den patrizischen Iulii Caesares verwandten Iulii Caepiones, denen auch Dives angehörte, waren dafür das beste Beispiel).

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Verwandschaft, egal ob krüppelig oder nicht war eines der Lieblingsthemen des Tigellinus
    " Ich war lange nicht in Rom weswegen ich nicht völlig auf dem laufenden bin, wer denn gerade mit wem verheiratet ist, doch ich denke mich erinnern zu können, dass der Haruspex Primus Aurelius Lupus als Mitglied des Zweiges der Aurelii Crassi zumindest nur sehr entfernt mit mir in männlicher Linie verwandt ist. Aurelia Prisca ist dagegen meine Nichte zweiten Grades, mein Großvater Ancius Antoninus ist ihr Urgroßvater. Wie die beiden mit einander verwandt seid ist mir unbekannt. Ihr sagtet Base und Vetter?"


    wobei er wieder die im Orient angewöhnte Ihr-Form wählte und sich nichts dabei dachte.

  • Dives nickte langsam, während er sich nicht ganz sicher war, was ihm der Aurelier womöglich mit seinen Worten gerade sagen wollte. Denn er sprach davon, zwar als Scriba Personalis des Imperators tätig, zugleich aber auch nicht allzu sehr auf dem Laufenden zu sein, weil er lange nicht in Roma gewesen sei. Waren diese Worte mit Absicht so gewählt, dem Iulier vor Augen zu führen, dass auch er selbst bekanntlich lange nicht in Roma gewesen war? Möglich. Sollte es eine Wertschätzung ausdrücken, dass er von einem patrizischen - das war nun spätestens mit der Verwandtschaft zu Aurelia Prisca und Aurelius Lupus klar - Privatsekretär des Augustus empfangen wurde? Oder sollte es im Gegenteil eine Geringschätzung darstellen, dass der Empfang offensichtlich durch jemanden geschah, der selbst noch nicht allzu lange wieder in der Urbs und seiner Aussage nach nicht allzu sehr auf dem Laufenden zu sein schien..? - Die Situation, in welcher er sich hier befand, wurde für den divitischen Senator in der Folge also nicht viel klarer, blieb undurchschaubar.


    "Nein, das sagte nur ich.", lächelte der Iulier ein wenig amüsiert. Als Anhänger und klarer Verfechter der Rhetorik - der einen Lehre, die im Gegensatz zur Philosophie und etlichen, zahllosen anderen Künsten ihr Zentrum eben nicht im griechischen Osten, sondern hier in Roma hatte (und das nicht ohne Grund) - würde er die römische Redekunst gewiss niemals der griechischen oder einer anderen Art des Redens unterordnen. Denn es mochte viele kulturelle Errungenschaften geben, auf welche man im Osten - zurecht - stolz sein konnte. In gleicher Weise jedoch hatte Roma unter anderem die Rhetorik zur Blüte gebracht. Solange er selbst also in Italia war und solange er hier nicht philosophierte oder auf einem der hiesigen Märkte versuchte, exotische Waren zu erstehen, solange richtete sich zumindest der Senator seinerseits natürlich auch nach keiner anderen als der römischen Sprachkultur. Da war er ein penibler Pedant.


    "Ich meine, ich hätte es mal so gehört. Ganz sicher ob der exakten Verwandtschaft bin ich mir aber selbstredend keineswegs. So persönlich habe ich schließlich noch keinen Aurelier kennengelernt, als dass ich mich in dieser Verwandtschaft näher auskennen würde.", gab er anschließend zu verstehen, dass er hier tatsächlich kein großes Detailwissen vorweisen konnte. Woher auch hätte er wissen sollen, dass der erwähnte Ancius Aurelius Antoninus der Sohn eines gewissen Marcus Aurelius Antoninus war; dass der erwähnte Aurelius Crassus ein Enkel desselben Aurelius Antoninus war; und dass in der Folge der Senator Aurelius Lupus und die Consulars-Gattin Aurelia Prisca tatsächlich auf derselben Ebene eines vereinten Stammbaums der Gens Aurelia standen - und folglich in der Tat Cousin und Cousine (dritten Grades) waren?! Nein, das alles konnte Dives unmöglich wissen. "Ich muss gestehen, ich bin bisweilen schon froh genug, dass ich mich in den Stammbäumen meiner eigenen Eltern so halbwegs auskenne.", scherzte er und spielte darauf an, dass sowohl die Iulii Caepiones als auch die Octavii Ecidii über ein recht verzweigtes Familiengeflecht verfügten.


    Während sich sein iberischer Privatsekretär weiterhin nur still und unauffällig im Hintergrund hielt, überließ der Senator im Anschluss die Initiative für weiteren Small-Talk oder aber den alternativen Beginn des eigentlichen Gesprächs, für welches er heute hierher eingeladen worden war, dem patrizischen Aurelier.

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  • "Eintschultigt meine in euren Augen oder besser Ohren vielleicht sehr lockeren Umgangsformen, doch war ich in den letzten Jahren im Osten, in Asia und Syria, da lösen sich die Formen manchmal ein wenig auf, Verzeit mir also die mangelnde Ehrergbietung, Senator Iuli, ich wollte euch nicht zu nahe treten. Und wenn wir schon über euch reden. Ich geöhnte mir das euchzen an, auch dies durch den verweichlichenden orientalischen Einfluss. Wenn ich euch sage so meine ich meist nur euch, ähhhh. Eben Dich, Senator Iuli."


    In der Hoffnung seine Ausdrucksweise hinreichend erklärt zu haben kratze sich Tigellinus erstmal am Hintern.


    "Der Kaiser wird eu... wird nach der abgeleisteten Amtszeit als Aedil fragen. Ich denke, er erwartet eure Kandidatur zur Prätur. Man munkelt in wichtigen Amtstuben, der Paetor Urbanus Servilius Caepio bekomme zeitnah andere Aufgaben. Doch dies ist nur der Hinweis eines Scriba der euch jetzt verlässt. Wartet bitte dort, ich gebe dem Imperator Bescheid."

  • "Bitte, keine Sorge, Aurelius.", hob Dives seine Hände in einer abwehrenden Geste leicht an. "Weder bist du mir zu nahgetreten noch käme ich auf die Idee, mich an den... etwas anderen Umgangsformen ernsthaft zu stören.", beteuerte er. Denn das letzte, worauf er aus war, war andere vor den Kopf zu stoßen und sich damit über kurz oder lang womöglich gar neue Feinde zu machen. Im Gegenteil reichten dem Senator bereits die alten Feinde, derer er zweifellos mehr als genug hatte. - Nichtsdestotrotz war der Iulier durchaus froh über die Erklärung seines Gegenüber. Denn dies half doch ungemein, die ganze Situation hier etwas besser einzuschätzen.


    "Gerne.", nickte Dives mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen im Anschluss an die Bitte des Aureliers, 'dort' zu warten. Gleichzeitig versuchte er, die neuen Informationen ein wenig einzuordnen: Der amtierende Praetor Urbanus Servilius Caepio sollte bald neue Aufgaben bekommen - und der divitische Senator sollte für dessen Nachfolge kandidieren? Als Praetor Suffectus? Oder endete die Amtszeit der Magistrate demnächst regulär? Da er nicht auf ein solches Thema vorbereitet war, hatte sich der Iulier nicht informiert, ob es in letzter Zeit eine öffentliche Bekanntmachung eines neuen Wahltermins gegeben hatte - und wann dieser Wahltermin im Zweifel wäre. Andererseits: Weshalb würde der Aurelier so explizit erwähnen, dass Senator Servilius alsbald anderweitige Aufgaben erhielte, wenn es sich um einen ohnehin regulären Wahltermin handelte? Wahrscheinlich, so schlussfolgerte der Iulier, ging es hier also tatsächlich nur um eine Nachwahl zum Suffekt-Praetor Urbanus. Das wäre zumindest insofern beruhigend, als dass Dives seine mangelnde Kenntnis um den nächsten regulären Wahltermin in diesem Falle nicht auf die Füße fallen würde.


    Praetor Iulius Dives. Diese Worte klangen in den Ohren des Senators alles andere als übel. Er wäre erst der zweite* der Iulii Caepiones, der sich auf diese Stufe des Cursus Honorum bewerben würde, ganz zu schweigen von der Aussicht darauf, sie als erster auch erfolgreich zu erklimmen! Als Praetor hätte er zudem alle formalen Voraussetzungen erfüllt, sich anschließend um den Posten des Curator Rei Publicae zu bemühen. Als Decurio der Stadt Ostia hatte Dives dieses Amt bereits aus einer anderen Perspektive - von unten nämlich - kennengelernt und seither stets einen gewissen Drang verspürt, auch selbst einmal in dieser reizvollen Position tätig zu werden. Praetor Iulius Dives. Nicht zuletzt wäre er damit auch einen Schritt näher an der Erfüllung seines einstigen Traumes davon, wie sein Großvater Cicero Octavius Anton in die Nobilität aufzusteigen.


    Sim-Off:

    * Edit: Sachlichen Fehler korrigiert. Centho hatte es schon mal versucht. [Link]


    Doch genau das war all dies: Nicht mehr als ein Traum. Schon mit den Leistungen seiner eigenen Aedilität war Dives alles andere als zufrieden oder gar glücklich. Daher vermied er es auch bis heute konsequent, sich als Aedilicius zu betiteln (wie er sich zeitgleich allerdings auch nicht mehr Quaestorius nannte). Wie sollte er sich auf dieser Grundlage nun um die Praetur bewerben, wenn er doch schon als Aedil seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden konnte? Von all den Geschehnissen um den einstigen Trecenarius Tiberius hatte er dabei noch nicht einmal begonnen... Nein, dieser Traum war ausgeträumt. Der Iulier hatte ihn einst vor vielen Monaten begraben, als er Roma den Rücken gekehrt und sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte. Sein ganzes Leben waren seither seine beiden Kinder. Ihrer Sicherheit und ihrem Wohlergehen ordnete der Senator alles andere unter.


    Während er nun so auf den Augustus wartete und beiläufig seine Augen über die interessanten Wandgemälde schweifen ließ, überlegte er also innerlich, wie er dem Princeps diese Idee einer divitischen Kandidatur möglichst behutsam und ohne ihn damit vor den Kopf zu stoßen hoffentlich wieder ausreden könnte...

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcus Iulius Dives ()

  • Während der einbestellte Bittsteller friedlich und wahrscheinlich in Gedanken versunken wartete sprang auf einmal die Türe auf und der Augustus, gefolgt von einem Haufen Scribas, Hofschranzen und Pisspagen stürmte in den Raum. Für den Wartenden hatte der Augustus erstmal keinen Blick sondern sah erst noch schnell einige Wachstafeln durch, warf eine nach dem Scriba und zeichnete noch mehrere Pergamente und siegelte deren vier. Er wirkte müde aber angespannt.


    "Achaja? Idiot. Nicht nach nach Achaja, Granius ist zwar ein Idiot aber er soll erstmal dort bleiben. Servilius soll Legatus Augusti pro Praetore in Aquitania, nicht Achaja."


    worauf der Scriba rückwärts gehend das weite suchte und fand, der Augustus dagegen mit einer der Schranzen ein Gespräch über Aquädukte begann, dann aber seinen Gast erblickte und dem abseits stehenden Tigellinus ein Zeichen gab. Dieser klatschte ob dessen und der Raum leerte sich fast schon schneller als er sich gefüllt hatte. Auch Tigellinus war gegangen und ein letztes Pergament segelte zu Boden.


    "Du bist gekommen um Dich wieder in den Dienste der Res Publica zu stellen, Senator?"


    sprach er diesen lächelnd an und deutete auf eine Clinengruppe etwas abseits.


    "Lass uns darüber sprechen. Ich brauche Männer Deines Intellektes mit Deiner Eloquenz. Das fällt nicht immer zusammen. Du isst mit mir?"

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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ob ihm der Geist des Caesoninus wohl zürnte, würde Dives unter anderem seinen gerade erst in aller Öffentlichkeit ermordeten Cousin - einen gewesenen Magistrat des Cursus Honorum - als einen Grund anführen, jetzt nicht stante pede selbst für eines dieser höchsten Ehrenämter zu kandidieren? Zudem standen den Iuliern, soweit der Senator so mehr oder weniger am Rande erfahren hatte, aktuell gerade zwei Hochzeiten ins Haus. Und auch wenn er selbst in deren Organisation bisher zum Glück in keinster Weise involviert war - was dem Augustus so im Detail wohl aber kaum bekannt sein dürfte -, so klang es doch zumindest danach, dass für eine eigene Kandidatur mit allem, was dazu gehörte - vom Ausarbeiten einer Wahlkampagne, über die Bewerbung derselben in der Öffentlichkeit, bis letztlich hin zum Schreiben einer passablen Wahlkampfrede -, kaum annähernd genügend Zeit bliebe...


    In diesem Augenblick wurde der iulische Gast aus seinen Gedanken gerissen. Denn mit einem Mal wurde es nun überaus geschäftig im Raum. Der Augustus und sein Gefolge kamen herein, scheinbar vertieft in diverse imperatorische Angelegenheiten. Dives kam selbstredend nicht umhin, das geschäftige Treiben mit interessiertem Blick zu verfolgen. Dabei schnappte er hier und da ein paar Worte auf: Granius, Achaia, Servilius, Aquitania... Da schien wohl einer der höfischen Scribae einen Fehler gemacht zu haben! Der Senator schmunzelte kurz amüsiert. Achaia war schließlich eine der wenigen senatorischen Provinzen des Imperiums. Entsprechend wurde sie auch von einem Proconsul verwaltet, der seinerseits vom Senat in dieses Amt gewählt wurde. Ganz anders die Provinz Aquitania, als deren ständiger Proconsul qua Gesetz der Augustus galt, der hier entsprechend frei und ohne jedes Votum des Senats darüber entscheiden konnte, wer in seinem Namen als Legatus Augusti pro Praetore die Provinz verwaltete. - Aus Sicht des Senators wenig verwunderlich, dass der Augustus diesen Fehler stante pede zu bemerken schien und seinen Scriba entsprechend sofort korrigierte.


    Kurz darauf schien der Augustus den Iulier zu bemerken. Dives lächelte stumm, da er nicht mit dem übrigen Stimmgewirr in Konkurrenz zu treten intendierte, bevor er durchaus beeindruckt dabei zusehen konnte, wie das augusteische Gefolge beinahe schneller noch wieder verschwand als es zuvor den Raum betreten hatte. "Salve, Augustus.", nutzte er den sich bietenden Augenblick, den Hausherren kurz zu grüßen. Der Aquilier seinerseits warf Dives sodann erst einmal etwas aus der Bahn: Ob er gekommen war, um was zu tun? - So schnell konnte er dieses offensichtliche Missverständnis gar nicht richtigstellen, da lud ihn der Gastgeber bereits ein, auf einer Kline Platz zu nehmen. "Ich danke dir für deine freundliche Begrüßung", zeigte sich der Iulier ein wenig geschmeichelt vom Kompliment des Aquiliers, "und esse natürlich sehr gern mit dir." Mit diesen Worten und einem zustimmenden Nicken setzte sich Dives in Bewegung.


    "Allerdings scheint mir, dass hier ein kleines Missverständnis vorliegt.", begann er anschließend, noch ehe er die zugewiesene Kline erreicht hatte. "Ich habe mich nicht aktiv um dieses Treffen bemüht, sondern erhielt im Gegenteil sogar recht unerwartet eine Einladung hierher auf den Palatin... der ich als ein dir treu ergebener Bürger Romas aber selbstverständlich dennoch so zeitnah wie möglich gefolgt bin.", erklärte er dann und hielt einen Augenblick lang inne. Dabei blickte er zum Aquilier und versuchte zu erkennen, ob dieser nun dennoch gemeinsam mit dem Iulier speisen wollte - dann würde Dives selbstredend Platz nehmen - oder ob er sich nach den divitischen Worten umentschied - dann würde der Senator selbstredend stehen bleiben und den Gastgeber nicht in die Verlegenheit bringen, die eben ausgesprochene Einladung zum Essen aktiv wieder zurücknehmen zu müssen. "Nichtsdestotrotz bin ich keineswegs unglücklich darüber, sondern im Gegenteil sogar äußerst dankbar dafür, heute hier sein zu können, da mir dies die Gelegenheit eröffnet, dich nach dem schrecklichen Unheil - du wirst gewiss bereits von der Ermordung des Vigintiviralis Iulius Caesoninus, er war mein Cousin, gehört haben - um einen Gefallen zu bitten." Der Senator holte kurz Luft und hoffte darauf, seine angesprochene Bitte vorbringen zu dürften. Denn so ganz ungefragt wollte er, zumal der Augustus doch offenkundig mit einem etwas anderen Gesprächsthema gerechnet hatte, nicht einfach mit der Tür ins Haus fallen.

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  • "Es gibt Gefallen um die man bitten muss, es gibt aber auch einige um die man eben nicht bitten muss, Senator. Falls es um den Tod des Caesonius geht so ist ein angemessener Abschied nicht eure Aufgabe sondern die des Staates. Zumindest wenn es um das finanzielle und das Wollen geht. Doch was sage ich wollen, ich habe - obwohl Augustus - in dieser Angelegenheit nichts zu wollen sondern lediglich zu wünschen. Und ich ich wünsche mir Rennen zu seinen Ehren, eine angemessene Speisung und ein grosses Opfer. Dazu das fassen der Täter und deren Ende im Circus. Niemand tötet ungestraft einen Gewesenen Magistraten. Dies zu tun ist ein Vorrecht des Kaisers. Caesonius wäre der dritte Iulische Senator geworden und ich schätzte ihn sehr. Du kümmerst Dich darum, nicht wahr?"


    Ging der Kaiser auf den Wunsch des Dives erstmal nur am Rande ein.


    "Vielleicht ist Deine Bitte um einen Gefallen damit ja erfüllt und wir können essen. "

  • "Selbstredend liegt es mir absolut fern, dich in irgendeiner Weise mit dem Tod meines Verwandten zu belasten - sei es finanziell oder in Hinblick auf eine angemessene Trauerfeier und Bestattung.", bemühte sich der Senator stante pede, dass hier kein falscher Eindruck entstand. Zweifellos würde man auch ohne fremde Hilfe ein angemessenes Grabmal bezahlen können. Die Iulii waren schließlich in der guten Lage, glücklicherweise nicht am Hungertuch nagen zu müssen. "Selbst nach dem Tod meiner Tochter Iulia Torquata, die als Vestalin auch die Tochter des Pontifex Maximus war, deine Tochter...", betonte Dives im stilistischen Trikolon und ließ eine kleine Zäsur, um dem Augustus die Gelegenheit zu geben, sich zu erinnern. "Selbst nach ihrem jungen Tod habe ich dich dereinst nicht um Geld oder derlei Dinge gebeten. Stattdessen bat ich dich beinahe im Gegenteil darum, dir die Sorge um eine angemessene Trauerrede sowie die Finanzierung eines angemessenen Grabmals abnehmen zu dürfen - obwohl du nach ihrer Captio zur Vestalin als Pontifex Maximus zweifellos das erste Vorrecht gehabt hättest, diese Dinge an dich zu ziehen.", führte der Iulier aus und hoffte damit wirklich deutlich gemacht zu haben, dass er entsprechend auch nach dem Tod von Caesoninus, den als Vigintivir - verglichen mit einer Vestalin - doch sehr viel weniger mit dem Augustus verband, keinesfalls mehr erbitten würde als damals.


    "Nein, was ich von dir erbitten möchte, ist etwas anderes.", kam Dives aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurück. "Der Vigintiviral Iulius Caesoninus lebte zuletzt mit drei unserer Cousinen zusammen in der Domus Iulia. Als Familienmensch und guter Römer war seine Verbindung zu allen dreien sehr eng. Er war ihr Anker und gab ihnen Halt.", erklärte er. "Ohne ihn fehlt nun dieser Halt, den auch ich meinen Cousinen nicht zu geben vermag. Dazu ist meine Verbindung zu den beiden - die dritte starb tragischerweise an der Seite ihres Cousins - leider nicht tief genug.", bedauerte der Iulier. "Wer den beiden jedoch Halt und wieder ein Gefühl von Sicherheit vermitteln kann, das sind ihre jeweiligen Verlobten, so sagte man mir. Einer der beiden lebt hier in Roma und war bereits in unserem Haus, um Trost und Kraft zu spenden." In der Kürze der Zeit und bei all den zu erledigenden Dingen wusste der Senator bisher leider nicht, um wen genau es sich bei diesem Verlobten Graecinas handelte. Deshalb konnte er an dieser Stelle selbstredend auch keinen zugehörigen Namen nennen. "Der andere Verlobte jedoch weilt - im Übrigen bereits seit weit mehr als nur einem Jahr - in der fernen Provinz Germania Superior, wo er als Tribunus Laticlavius der Legio Secunda noch immer loyal und entschlossen die Grenzen des Imperiums verteidigt. Sein Name lautet Lucius Annaeus Florus Minor... und ich möchte dich darum bitten, dass du ihm nach all der Zeit, die er treu seinen Dienst an Roma geleistet hat, nun die Chance gibst, dass er - hier in Roma - genauso seine Treue und Loyalität zu seiner Verlobten zeigen kann."


    Dives senkte den Kopf und legte nachdenklich die Stirn in Falten, während er es sich auf der ihm gewiesenen Kline bequem machte. Wenn man(n) so darüber nachdachte, dann klang es beinahe schon ein wenig absurd: Ein Senator bat niemand geringeren als den Imperator darum, dass ein ganz bestimmter Tribun (nach wohl ohnehin abgeleisteter Dienstzeit) ehrenvoll aus dem Militärdienst entlassen wurde, damit eine einzelne Frau hier in Roma es ein kleines bisschen leichter hätte, den Tod ihres Cousins zu überwinden. - Was musste es doch schön sein, jemanden so zu lieben! Der Iulier müsste lügen, wollte er behaupten, dass er nicht auch gerne wieder eine solche Liebe spüren würde. Daher setzte er sich letztlich sehr bereitwillig für den Wunsch Stellas ein. Auch wenn er selbst wahrscheinlich kaum noch so ein Glück finden würde. Denn auch das Thema Männer hatte er mittlerweile in aller Konsequenz seinen beiden Kindern untergeordnet. Vielleicht würde er sich einen Lustsklaven kaufen, sobald die beiden mal erwachsen und verheiratet waren...
    Doch bis dahin würde es noch eine Weile dauern. Erst einmal ging es hier um Stella. Erwartungsvoll sah Dives daher zum Augustus und hoffte auf dessen Verständnis ebenso wie auf seine Zusage, zeitnah einen Ersatz für den Annaeer zu berufen. Dann nämlich könnte auch der Iulier sich ganz entspannt dem Essen widmen - da er in der Tat hier und heute keinerlei weitere Anliegen hatte.

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  • "Florus..."


    der Kaiser kratzte sich den Bart


    "Ich habe den Marschbefehl irgendwo hier. Er hat lange Dienst getan und soll längst heimkehren."


    Worauf er in die Hände klatschte um einen Sklaven mit der Herbeiholung seines Scibas zu beauftragen.


    "Es wäre also so oder so passiert, werte es aber trotzdem als persönliche Gunst, ich hätte Deinen Wunsch erfüllt, allein schon weil ich auf Dich zähle. Wobei ich aud Deiner mangelnden Begeisterung eine fehlende Absicht zur Prätur entnehme."


    Noch bevor Dives antworten konnte fuhr er allerdings fort


    "Was stellst Du Dir stattdessen vor? Ich beabsichtige die Senatoren mit Aufgaben zu betrauen. Wenn nicht die Prätur, was dann? Ich ..."


    doch er schien mitten im Satz eine Idee zu bekommen.


    "Das Recht wäre im gewissen Maße zu rekodifizieren- Alternativ bedürfen die Straßen Mösiens der Inspektion"


    Wobei nicht klar wurde, ob das zweite ein Scherz war.

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  • Der Senator zeigte sich zunächst überaus erfreut, dass diese Angelegenheit sich doch recht unkompliziert gestaltete und der Augustus ohne Weiteres bereit war, in der Causa Annaeus Florus Minor persönlich nachzuhaken und ihn zurück nach Roma beordern zu lassen. Gerade wollte er sich in der Folge also bedanken, da sprach der Gastgeber allerdings bereits weiter. Er kam - wie erwartet - auf die Praetur zu sprechen, ohne jedoch - und das war weniger erwartet - wirklich danach zu fragen. Stattdessen schien es, als hatte der Aurelius dem Iulier diese Idee präsentieren sollen und als hätte Dives - bei Interesse - seine Kandidatur womöglich direkt beim Augustus bekanntgeben sollen. Denn was der Aquilier im Zusammenhang mit der Praetur sagte, war einzig die Feststellung, dass der divitische Senator eben nicht direkt auf die Praetur zu sprechen kam oder gar seine Kandidatur erklärte.


    Dem Iulier jedoch war dies bis hierher durchaus recht. Immerhin ersparte er sich auf diesem Wege tatsächlich, dem Augustus die Idee einer divitischen Kandidatur erst noch auszureden zu müssen. Erst die nachfolgenden Sätze ließen ihn hinter einem höflichen Lächeln ein wenig schlucken. Es schien, als wäre Dives ein wenig zu lang in Bovillae und damit nicht in Roma gewesen. Es schien, als wünschte sich der Princeps aktivere Senatoren. Ja, es schien, als wollte er den bis zuletzt aus dem Licht der Öffentlichkeit verschwundenen, zurückgezogenen, inaktiven Senator im Zweifel auch zurück in den Dienst an Roma zwingen. Immerhin, so realisierte Dives jedoch recht schnell, hatte er an dieser Stelle noch eine Wahl, die er selbst treffen konnte... und in der Folge natürlich auch selbst treffen würde.


    "Vielen Dank für deinen Einsatz, meinem jungen Onkel die Heimkehr zu ermöglichen.", begann der Iulier - der tatsächlich über die Mutter des Annaeus Florus Minor dessen Neffe war - zunächst. "Ich bin mir sicher, dass auch er die erneute Distanz zu den Grenzen des Imperiums durchaus zu schätzen wissen wird. Denn wer zöge nicht einen Dienst an Roma in Roma einem Dienst irgendwo am Rande des Imperiums vor?", fand er offensichtlich einen passenden Übergang von Florus zu sich selbst. "So schön die Natur in Moesia also gewiss ist und so ehrenvoll die Aufgabe der Inspektion der dortigen Straßen, selbstverständlich zöge ich es vor, den italischen Boden nicht verlassen zu müssen.", deutete er seine Entscheidung dann an. "Vielleicht erinnerst du dich sogar daran, dass ich einst auch schon einmal mit einer meiner Ideen für eine grundsätzliche Überarbeitung des Rechts bei dir vorstellig wurde.", war sich Dives nicht ganz sicher, inwieweit diese lange vergangene Begegnung einem Mann wie dem Augustus noch präsent wäre. "Ich möchte mich daher nicht nur deshalb für die Arbeit am Recht empfehlen, da mir die Urbs eine liebere Umgebung ist als Moesia. Sondern ich möchte mich auch deshalb für diese Aufgabe empfehlen, weil ich hier gewiss auch einen besseren Dienst an Roma für dich leisten könnte.", argumentierte er und hoffte, dass damit eine Reise an die tendenziell unsicheren und zweifellos weniger Komfort bietenden Grenzen des Imperiums vom Tisch wäre.

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  • "Ich denke ich kann dich wegen Moesia beruhigen." Der Augustus machte eine kurze Pause und dachte nach. Vielleicht war er mit seiner Bemerkung über die Kodifikation der Gesetze etwas voreilig gewesen.
    "Und was die Gesetze angeht... weißt du, ich erinnere mich tatsächlich an unser Gespräch und ich sehe immer noch signifikante Hindernisse. Ich würde mich bei einem solchen Vorhaben gerne auf einen möglichst breiten Konsens stützen können und so wie ich das sehe, gibt es weder im Senat noch bei anderen... interessierten Gruppen die Neigung für grundsätzliche Änderungen."
    Es war selten gut, wenn ein Princeps einen solchen Umstand eingestand. Trotzdem.
    "Deswegen würde ich sie von meiner Seite aus im Moment nicht voran treiben wollen."
    Theoretisch konnte er kraft der ihm rechtmäßig übertragenen Befugnisse den Staatsapparatus nach seinem Willen lenken. Aber nur ein Idiot würde daraus, ableiten, dass ihm tatsächlich unumschränkte Macht zuteil wurde. Nein, ein schlauer Princeps, der überleben wollte musste einen schmalen Grad beschreiten. Er musste mit so starker Hand herrschen, dass die so notorisch ambitionierte Oberschicht, die Equites und der Pöbel nicht vergaßen, wer hier warum der Princeps war. Gleichzeitig war es überlebenswichtig, dass er mit den einflussreichen Gruppen, allen voran dem Senat einen guten Konsens erhielt. Jedes Mal wenn er über diese Dinge nachsann, fiel ihm wieder ein, wie fragil dieses Konstrukt, auf das er seine Herrschaft gründete eigentlich war.
    "Wenn du allerdings wirklich nicht für die Prätur kandidieren willst, werde ich dich nicht weiter damit belästigen und dich natürlich auch nirgendwo gegen deinen Willen hinein hieven. Aber es ist wichtig, dass du in dieser Stadt im Öffentlichen Leben aktiv bist. Ich bin der Meinung, diese Stadt braucht Senatoren mit deinen Qualitäten. Unbedingt."
    Damit hoffte der Augustus, dass jedenfalls ein Rückzug des Iuliers aus der Politik der Hauptstadt abgewendet war.

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  • "Ich verstehe.", erklärte der divitische Senator - und fürchtete, dass er es nicht tat. Erst die Praetur, zu welcher man den Iulier augenscheinlich hatte bewegen wollen. Dann die Rede von der Überarbeitung der Gesetze und der Inspektion moesischer Straßen, wo sich Dives nun hatte zu einer Zusage bewegen lassen... nur damit der Augustus im Anschluss nun doch beide Vorschläge gleichermaßen zurückzog. Welches Ziel verfolgte der Aquilier damit? Seine folgenden Worte, so hatte er den Eindruck, machten seine Absichten ein wenig klarer:
    Allem Anschein nach war der Princeps mitnichten daran interessiert, dem Iulier hier irgendeine Aufgabe oder irgendeinen Posten überzustülpen. Stattdessen, so wollte Dives mehr und mehr scheinen, versuchte man ihn lediglich anzufüttern, um nach Roma zurückzukehren. So hatte man ihm die Praetur als ersten Brotkrumen ausgeworfen. Und als der Senator diesen nicht gefressen hatte, waren die Überarbeitung der Gesetze und die Inspektion moesischer Straßen als Alternativen ins Spiel gekommen. - Das war wohl die logischste Erklärung für alle den Aufwand, die sich der Iulier an dieser Stelle vorzustellen vermochte. Nur eine einzige Frage bliebe damit schlussendlich noch unbeantwortet: Warum? Warum veranstaltete der Princeps all diesen Aufwand, wenn er den Senator auch schlicht und direkt hätte um seine Rückkehr ins die Urbs bitten können? Doch diese Frage würde an dieser Stelle wohl ungeklärt bleiben. Denn selbstredend intendierte Dives nicht, sein Gegenüber über dessen Motive eingehender zu befragen.


    "Ich danke dir für deine freundlichen Worte, Augustus. Und ich danke dir für deine Großzügigkeit, mir keine Aufgabe zuzuteilen, welcher ich womöglich von Beginn an nie gänzlich gerecht werden könnte, da ich aufgrund der falschen Basis nicht ganz hinter ihr stünde.", erklärte der Senator stattdessen seine Dankbarkeit. "Im Gegenzug will ich dir zweierlei gern versprechen.", kündigte er im Anschluss daran an. "Ich möchte dir versprechen, dass ich ins öffentliche Leben zurückkehren werde.", lautete sein erstes Versprechen. Er nannte dabei bewusst keinen Zeitpunkt, da doch nie ganz vorherzusehen war, wann genau sich die nächste passende Möglichkeit ergäbe, sich wieder aktiv in der Öffentlichkeit sehen zu lassen: Möglicherweise beim Equus October. Möglicherweise aufgrund gewisser Umstände auch erst später. Möglichkeiten gäbe es gewiss genug.


    "Und ich möchte dir ebenfalls versprechen, dass ich mir Gedanken machen werde, inwiefern ich Roma dienen kann. Eventuell werde ich nach meinem ersten Versuch kurz vor meiner Wahl zum Decemvir stlitibus iudicandis und meinem damals vom Praetorius Annaeus Modestus unterstützten zweiten Versuch kurz nach dem Ende meiner Quaestur nun - und gewissermaßen gegen jede Vernunft - als mittlerweile Senator noch einen dritten Anlauf unternehmen, mich dem Collegium Septemvirorum anzuschließen.", zeigte er eine mögliche Option auf. Damals war er überzeugt gewesen, dass man sich irgendwo in den Quattuor Amplissima Collegia gegen ihn verschworen hatte, um zu verhindern, dass zeitgleich zum Auguren Iulius Centho noch ein weiterer Iulier einen Sitz in einem dieser Collegia erhielt. Dann jedoch hatte sein Cousin Iulius Caesoninus - wenn auch lediglich als Aedituus - Fuß fassen können im Cultus Deorum - obwohl Centho noch immer als Augur diente. (Oder war sein Tod letztlich in diesem, einem Lichte zu sehen, das man sich besser gar nicht erst vorstellte? Dives hoffte darauf, dass die Cohortes Urbanae den Fall möglichst bald aufklären und ihm damit ein paar Antworten womöglich auch auf diese Frage liefern würden!) "Und zweifellos werde ich auch über die Option der Kandidatur zur Praetur zumindest in aller Ruhe einmal nachdenken. Nicht zuletzt möchte gerade die Kandidatur für ein Amt des Cursus Honorum - sollte es denn dazu kommen - natürlich stets gründlich vorbereitet werden.", zeigte er auf und begründete damit auch noch einmal indirekt, weshalb es ihm absolut ausgeschlossen erschien, hier und heute eine solche Bewerbung überhaupt nur näher in Betracht zu ziehen.

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  • Der Iulier klang, als hätte er eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was er nun anstellen wollen würde.
    Sie im das Collegium Septemvirorum zu bemühen war natürlich eine hervorragende Idee. Umso mehr allerdings hieß es der Augustus gut, dass Dives sich eine Kandidatur zur Praetur zumindes vorstellen konnte und sie überdenken würde.


    "Gut. Das sind natürlich alles sehr gute Pläne. Und ich habe keine Zweifel, dass du diese Kandidaturen mit höchster Sorgfalt vorbereiten wirst. Die nächsten Wahlen kommen bestimmt. Im Cultus, wie im Cursus"


    Er lächelte leicht über sein eigenes kleines Stilmittel am Schluss.


    Der Princeps hatte keine Ahnung, warum man den Iulier bei den Septemvires zweimal abgelehnt hatte. Er hatte nie bewusst gemacht, dass diese derart exklusiv waren. Aber es wäre ihm taktlos vorgekommen, den Senator weiter nach irgendwelchen lange vergangenen Niederlagen auszufragen, insbesondere da er annahm, dass Dives sicherlich bei seinem dritten Versuch erfolgreich sein würde.

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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Sehr gut gesprochen, Augustus.", lobte Dives die Alliteration des Aquiliers und spiegelte dessen Lächeln. Denn in der Tat war der Iulier für Wortspiele, für sprachliche Stilmittel und für die Rhetorik im Allgemeinen stets sehr zu begeistern. Es war dies einer der Gründe, weshalb er sich auch ganz gerne dazu aufschwang, große Reden zu halten - zumindest in der Vergangenheit. Seit seinem Rückzug nach Bovillae selbstredend hatte es weit weniger Anlässe für derartige Reden gegeben, sodass sich erst noch würde zeigen müssen, wie es sich in Zukunft weiter damit verhielt.


    Und natürlich auch darüber hinaus würde sich nach seinen abgelegten Versprechen nun zeigen müssen, wie es für den iulischen Senator weiterging. Seine Rückkehr ins Licht der Öffentlichkeit wäre dabei die gewiss kleinere Herausforderung. Denn lediglich anwesend zu sein bei einer öffentlichen Festivität oder sonstigen Veranstaltung, dazu bedurfte es schließlich nicht sonderlich viel. Komplizierter indes wäre wohl die zweite Frage: Wie würde er in Zukunft Roma wieder mehr dienen können? Denn so schnell und leicht und wohlklingend manche Pläne auch ausgesprochen werden konnten, so schwierig gestaltete sich mitunter deren Umsetzung. Diese Erfahrung hatte Dives - gerade in Bezug auf die Septemviri, von denen er hier so spontan sprach - leider durchaus bereits machen müssen...


    Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen wartete der iulische Senator ab, ob sein Gegenüber noch weitere Themen zu besprechen wünschte oder Nachfragen zu bereits besprochenen hatte oder aber das Gespräch damit nun zu beenden wünschte.

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

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  • Hervorragend, dann war das auch geklärt.

    "Nun gut. Falls dir andererseits nichts auf dem Herzen liegt, denke ich wäre das auch schon alles. Die Rückkehr von Leuten wie dir ist von größter Wichtigkeit, denn es gibt viel zu tun. Ich denke, du wirst finden, dass ich deine Meinung etwas öfter zu Rate ziehen werde in nächster zukunft. Es gibt viel zu tun, in der Tat."

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  • Dives nickte, als sich zeigte, dass dieses Gespräch nun enden würde. Und er war durchaus zufrieden mit dem Ergebnis: Er hatte erreicht, dass sein Onkel Annaeus Florus Minor aus der germanischen Provinz zurück nach Roma beordert werden würde. Und er hatte sich erfolgreich der Idee einer spontanen, geradezu überstürzten Bewerbung um die Praetur verschlossen - wofür er auch nicht zur Inspektion der Straßen Moesias in den Osten geschickt wurde, sondern stattdessen lediglich zurück ins Licht der Öffentlichkeit, zurück in die Urbs, zurück nach Roma kommen musste. Dieser zu zahlende Preis - denn hier in Roma war und blieb die Gefahr größer als überall sonst, dass die vom Trecenarius Tiberius ermittelte Männerliebe des Iuliers ihm noch einmal auf die Füße fiel und ihn womöglich seine Integrität als stadtrömischer Senator kostete - schien wohl vertretbar. Sie musste schlicht vertretbar sein.


    "Ich werde dir selbstredend jederzeit meine Sicht der Dinge darlegen, so du meine Einschätzung zu einer Sache zu Rate zu ziehen wünschst.", vermied der Senator tunlichst zu hinterfragen, weshalb ausgerechnet ihm - keinem Consular, keinem Praetorier, keinem Mitglied eines der Quattour Amplissima Collegia, keinem sonstigen Amtsträger - diese Ehre zuteil werden sollte. (Andererseits jedoch hatte Dives auch in der Vergangenheit bereits das eine oder andere Mal augenscheinlich die Gunst des Aquiliers genossen. So war er beispielsweise nicht nur unter Palma ins erste, sondern überdies auch später unter Severus ins zweite Consilium Ulpianum berufen worden, was zweifellos eine gewisse Wertschätzung bedeutete.) "Genauso werde ich natürlich auch künftig stets deinem Ruf folgen - so wie ich auch heute auf deinen Wunsch hier war.", sprach Dives nach den Worten des Augustus nun bewusst im Präteritum. "Ich danke dir für deine Einladung in dieser Zeit, in der es derart viel zu tun gibt.", griff er schlussendlich die gleich mehrfach gesprochenen Worte des Aquiliers auf. "Möge Mercurius stets mit dir sein.", wünschte der Senator zum Abschied mit Bedacht. Denn es war wohl kein Geheimnis, dass der Augustus diesem Gott besonders zugeneigt war - und mindestens häufig, wenn nicht gar ständig ein goldenes Mercurius-Medaillon um seinen Hals trug.

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