[Prügelei] Ramnus vs Tarpa

  • Prügelei


    [Blockierte Grafik: https://www.minpic.de/t/a90a/cxkenx [Blockierte Grafik: https://www.minpic.de/t/a90r/1hus6u]
    Ramnus versus Tarpa


    Dass Tarpa seinen Kameraden Ramnus auf dem Exerzierplatz ausgelacht hatte, blieb nicht ohne Folgen. Als Scato gerade mit Tarpa auf dem Weg zum Brunnen war, flog Tarpa plötzlich mitten im Satz nach hinten weg. Sein leerer Ledereimer fiel zu Boden. Verwundert drehte Scato sich um. Ramnus, ein Koloss von einem Miles, hielt seinen Kameraden im Nacken an der Tunika und schleifte ihn in eine dunkle Gasse zwischen den Baracken, wie ein Bär, der sein Beutetier in ein sicheres Versteck schleift. Tarpa war auch kein Hänfling, doch gegen Ramnus war jeder machtlos, wenn der einen einmal in seinen Pranken hatte. Rasch hob Scato den Eimer auf und folgte den beiden.


    In der Gasse hatte sich das ganze Contubernium versammelt, ein zweites von nebenan noch dazu und noch etliche weitere Schaulustige, die zu dem kommenden Spektakel eingeladen worden waren. Sie machten Platz, so dass die Kontrahenten passieren konnten, dann schlossen sie die Reihen wieder. Tarpa war eingekesselt. Beide Enden der Gasse waren von den Zuschauern versperrt, für Tarpa gab es keinen Fluchtweg. Er wurde abgesetzt und Ramnus ging im Kreis, den Blick nach außen zu den Milites gewandt um, um sich bejubeln zu lassen. Er zog seine Tunika von den Schultern, so dass sie wie ein Lendenschurz über den Gürtel nach unten hing, damit jeder sich von seiner beträchtlichen Muskulatur überzeugen konnte, die er nun stolz durch Armverrenkungen präsentierte. Tarpa hingegen suchte die Umgebung systematisch nach Schwachstellen ab, so lange er das noch konnte. Ob er eine gefunden hatte, blieb offen, da Scato von einer schnellen Bewegung von Ramnus abgelenkt wurde.


    Der löste die Waffengurte mit Schwert und Dolch und warf das Ganze Asper zu, der ihn fing. Die andere Hand hielt Asper auffordernd Tarpa hin. "Die Waffen", forderte er. Tarpa hatte keine Wahl, als ihm ebenfalls seinen Gladius und den Pugio auszhändigen.


    Quietus kassierte derweil die Wetteinsätze. "Siebzehn zu null für Ramnus", verkündete er. "Will noch wer sein Glück versuchen?"
    Scato warf ihm fünf Sesterze zu. "Ich bin für Tarpa", rief er. Tarpa war leichter, aber er war auch flinker und wirkte momentan nur so mickerlich, weil Ramnus dermaßen bullig war. Scato räumte ihm durchaus eine Chance ein.
    "Siebzehn zu eins", aktualisierte Quietus und schaute fragend in die Runde.


    "Hör mal, Rami", versuchte Tarpa seinen Gegner zu beschwichtigen.
    Doch Ramnus wollte nicht hören und erst recht wollte er kein Rami sein für den in Ungnade Gefallenen. Ein vernichtender Faustschlag folgte als Antwort, den Tarpa nur knapp mit dem Unterarm umlenken konnte. Die zweite Faust folgte und Tarpa flog rücklings gegen die Barackenwand. Die Zuschauer johlten. Es folgten einige Minuten, in denen Tarpa von Ramnus regelrecht demontiert wurde. Es gelang ihm, seinerseits einige Treffer zu landen, doch außer dass Ramnus nur noch wütender wurde, erreichte er nichts.
    Die Zuschauer schrien außer sich, nur Pullus hielt sich die Augen zu, der das Elend nicht mit ansehen konnte. "Wir werden solchen Ärger kriegen", stöhnte er. Niemand hörte auf ihn.


    Plötzlich ging ein Ohhhhhhhhh durch die Menge, als Tarpa in Windeseile an einem Zuschauer hochkletterte, weil er gerade so schön da stand, als wäre er eine Leiter. Und einen Klimmzug später stieg Tarpa über das Dach von Baracke VII in Sicherheit. Er wirkte ein wenig zerbeult, konnte offenbar aber mehr einstecken, als die meisten vermutet hatten.


    "Komm da runter", brüllte Ramnus außer sich. In ohnmächtiger Wut ballte er seine schinkengroßen Fäuste.


    "Komm du doch hoch", schrie Tarpa zurück. Er stieg ganz hoch und setzte sich auf den Dachfirst. Dort schob er sich den Zeigefinger in den blutigen Mund und überprüfte seine Zähne. Unten tobten die Menge und Ramnus. Einige lachten, die meisten buhten - besonders jene, die auf Ramnus gesetzt hatten. Tarpa wurde nun ebenfalls wütend, weil er ausgebuht wurde. "Arschloch", brüllte er herunter. "Wegen dir ist ein Zahn locker! Ich werde das melden!"


    "Gar nichts wirst du melden!" Ramnus suchte nach irgendetwas, das er werfen konnte, fand eine Kiste mit Tonbechern und begann, Tarpa zu bombardieren. Da Tarpa sich mit seiner Aussage, petzen zu gehen, nicht gerade beliebt gemacht hatte, jubelten die Zuschauer für jeden Treffer. Tarpa musste seine Gebissinspektion unterbrechen, um die Tonbecher abzuwehren, die mit schädelbrecherischer Wucht auf ihn zurasten. Er ließ sich die andere Seite vom Dach hinabrutschen - nur um festzustellen, dass einige der Kameraden dort schon auf ihn warteten, vermutlich, um ihn zurück in die Arena zu schleifen. Als Tarpa rasch von ihnen fort kletterte, bildeten sie eine Räuberleiter.


    Vorn sah es aber nicht besser aus, denn dort lauerte unten Ramnus. Kaum schaute Tarpa wieder über das Dach, schleuderte er seine Munition. Tarpa duckte sich gegen den vorbeifliegenden Becher. Die wachsende Panik war ihm anzusehen. Er riss eine Dachschindel ab und fuhr herum. Wie mit einer Keule schaltete er damit zunächst seinen Verfolger aus, der rücklings vom Dach hinab auf seine Kameraden stürzte. Dann schleuderte er sie auf Ramnus. Einige Zuschauer hatten tatsächlich Schilde dabei und bildeten nun ein Dach damit. Allerdings nur für sich selbst - Ramnus musste draußen bleiben. Tarpa nutzte die Formation aus, indem er darauf sprang, darüber rannte und auf das Dach der Nachbarbaracke kletterte - als ihn ein Becher gegen den Hinterkopf von den Füßen holte. Er trat fehl und stürzte hinab in die Zuschauer. Einen Augenblick später war Ramnus über ihm, um zu beenden, was er begonnen hatte.


    Für Ramnus ging es um seine Ehre - für Tarpa ging es um seine Gesundheit. Beide schenkten sich nichts und auch wenn der Kampf nun weniger spektakulär zu beobachten war, war nun der Augenblick gekommen, da er sich entscheiden wurde.


    "RAMNUS, RAMNUS", donnerten die Zuschauer.
    Scato legte die Hände wie einen Trichter an den Mund. "Tarpaaa", kreischte er gegen den Lärm an.
    Aus den beiden Kontrahenten war ein schnaufendes, schlagendes, tretendes und kratzendes Knäuel geworden, das sich über den Schotter wälzte.

  • Lurco schaute sich das Schauspiel an, es hatte einiges zu bieten unter anderem auch die Gefahr dass sie alle die Latrine mit der Zunge reinigen durften. Auf der anderen Seite war Ramnus nicht umsonst derart wütend. Vor versammelter Mannschaft war er ausgelacht worden, das Gespött der Baracke und darüber hinaus. Dass sich der Mann das nicht bieten lassen würde, war klar. Alles im Leben hatte seinen Preis, sogar ein dämliches Lachen an falscher Stelle.


    Ramnus machte aus seiner Sache ein Spektakel und ließ es sich nicht nehmen, jedem zu präsentieren was er zu bieten hatte. Und das war einiges, wie Lurco feststellte. Der Mann war ein Koloss auf Beinen, so breit wie hoch und Fett war kaum an ihm zu finden. Es saß wenn überhaupt an den richtigen Stellen.


    Tapra hatte sich eindeutig den Falschen ausgesucht, als er sich das Lachen nicht verkneifen konnte. Ob ihm jetzt noch nach Lachen zumute war? Wo Lurco seine Musterung von Ramnus abbrach und Tarpa auch einen Blick schenkte stellte er fest, dass dem schon lange das Lachen im Hals stecken geblieben war.


    Der Kampf begann und die Kameraden jubelten, er selbst hatte 5 Sesterzen auf Ramnus gesetzt. Er mochte die Wuchtbrumme, sie verstanden sich gut und auch wenn er nicht der klare Favorit gewesen wäre, allein aus treue zur Baracke hätte er auf ihn gesetzt. Denn Tarpa hatte mit seiner Lache die eigene Baracke in den Schmutz gezogen. Wie konnte er über Ramnus lachen?


    Der Optio hatte ihm schon einen roten Kopf verpasst, da musste Tarpa noch einen drauf setzen.


    Der Kampf begann so wie Lurco sich das vorgestellt hatte. Mann gegen Bestie, Ramnus gab hier in ihrer persönlichen Arena die Bestie. Die Chancen für Tarpa sahen entsprechend schlecht aus. Wie ein Wiesel huschte er umher und versuchte sich durch Labern freizuquatschen. Dass das bei Ramnus nicht ziehen würde, hätte er sich denken können.


    Die Kontrahenten kämpften zu Boden und dann auch in der Luft. Fehlte nur noch das Wasser, dachte Lurco belustigt. Tarpa sprang von einem Dach zum anderen und machte es nur noch schlimmer. Wie man so tief in die Scheiße greifen konnte, war Lurco unverständlich.


    Aber ohne diesen Missgriff hätten sie nicht ein derartig spannenden Kampf zu Gesicht bekommen! Ramnus nahm die Verfolgung von dem fliehenden Tarpa auf und Lurco feuerte ihn lautstark an.


    Der Mann hatte es verdient, aus manigfaltigen Gründen, die Lurco lieber für sich behielt. Sollte jemand fragen, ging es um die Ehre von Ramnus, die der Baracke VII und ganzen fünf Sesterzen!

  • * HIMMEL, OA... UND ZWIRN. WOS IS DO LOS?" Der Tumult war nicht mehr zu überhören. Und schon gar nicht zu übersehen. Bereits im Vorfeld, der Beginn der Schlägerei, wurde es laut. Die Rufe der Milites, die den einen der Kontrahenten anfeierten, hallten zwischen den Baracken und lockten weitere Soldaten an.


    Eine kleine Prügelei zwischendurch war normal. Nur waren die Beteiligten klug genug dies eher Verborgenen zu machen. Hier nicht.


    Appius stieß einige der Zaungäste einfach zur Seite. Im Schlepptau hatte er vorsorglich das Wachkommando mitgenommen.


    " VERFLUCHTE SCH....." brüllte der Optio und trat eine der Zuschauer, weil dieser ungünstig stand, in die Kniekehle sodass dieser einknickte und zu Boden ging.


    Wahlos deutete er auf Männer die sich zu diesem Zeitpunkt in der Gasse aufhielten. " FESTNEHMEN" Sein Blick schweifte nach oben und sah Tarpa wie er gerade von eine Baracke zur nebenliegenden sprang. Hinterher war ihm Ramnus dicht auf den Fersen.


    " UND DE ZWA VOIIDIOTEN A GLEI. HOITS DIE DEPPEN DO OWA"
    Wie dass das die Wache anstellte war Appius einerlei.

  • Die Milites machten ihrem Vorgesetzten respektvoll Platz, aber es ging in der Arena noch drunter und drüber. Tarpa und Ramnus lagen inzwischen am Boden und waren zu sehr miteinander beschäftigt, um den Optio zu bemerken. Das lag daran, dass Ramnus inzwischen auf Tarpas Brust saß und versuchte, ihm das Gesicht zu demolieren, aber Tarpa hatte seine Arme befreien können, griff nach oben und zerrte Ramnus an den Haaren nach unten, so dass er nicht mehr zuschlagen konnte. Plötzlich schrie er auf. Ramnus grub sein Gebiss in Tarpas Brust, so dass Tarpa mit der Faust auf Ramnus´ Schläfe eindrosch, damit er los ließ.


    Scato schaute Perplex den Optio an. Cerretanus sprach in fremden Zungen zu ihnen! Dazu zeigte er mit dem Finger von hier nach da. Scato verstand diesen Dialekt nicht oder war das sogar eine fremde Sprache? Das Wort 'festnehmen' war klar und deutlich gewesen, aber wen? Ramnus und Tarpa - oder die Zuschauer? Hilflos schaute er zu Lurco hinüber. Im Hintergrund rappelte sich Stilo auf und rieb seine Kniekehle. Irgendwer musste ihn versehentlich dorthin getreten haben. Die anfeuernden Rufe waren verstummt.


    Plötzlich sackte Ramnus auf seinem Gegner zusammen. Tarpa wurde unter ihm begraben. Mit einiger Mühe kroch er unter ihm hervor. Sein Gesicht und seine Tunika waren voller Blutflecken, Schweiß und Dreck. Verwirrt betrachtete er seinen Gegner, der noch irgendwie die Hände bewegte, ansonsten aber nichts mehr. Einen Moment herrschte Stille. Es wurde offensichtlich, dass Ramnus nicht mehr kämpfen konnte. "Ich hab gewonnen!?", rief Tarpa. Es war eine Mischung aus Feststellung und ungläubiger Frage.


    "Und ich bin reich!", rief Scato genau so fassungslos. Er war der Einzige, der mehr aus Mitleid auf Tarpa gesetzt hatte.


    Erst jetzt bemerkte Tarpa den Optio. "AH", rief er erschrocken und wich einen Schritt zurück, nur um gleich wieder vorzutreten und Haltung anzunehmen. "Optio", keuchte er in Erwartung eines Donnerwetters.

  • Lurco zog sich ganz langsam in den Schatten der Gasse zurück. Ramnus und Tarpa konnte eh niemand mehr helfen, die beiden waren ineinander verkeilt. Erstaunlicherweise gewann Tarpa den Kampf in den letzten Zügen, während ihr Optio Ramnus Schlachtfeld betrat und für Ruhe sorgte. Er hatte zig man im Schlepptau, die irgendwen verhaften sollten. Wohin der Optio gezeigt hatte erschloss sich Lurco nicht.


    War Scato bis dato noch nicht von ihrem Optio bemerkt worden, dann jetzt. Wieso bei Mars musste er den Mann in einer derartigen Situation grüßen? Hallo hier, ich war beteiligt und möchte auch gerne verhaftet werden? Oder was sollte das werden. Lurco hätte Scato am liebsten angezischt den Mund zu halten. Allerdings war es dafür zu spät und er hielt lieber seinen eigenen.


    Lurco bewegte sich so unauffällig an der Wand lang wie möglich und tippte Pullus an. Er gab ihm ein minimales Zeichen, dass sie sich so unauffällig wie möglich Richtung Baracke zurückziehen sollten und das versuchten die beiden auch.


  • Nachdem sie die Lage etwas beruhigt hatte, der Tumult forderte 2 Verletzte, 3 Inhaftierte und einige andere die man noch befragen musste, also Verdächtige, wandte sich Appius nun an Scato der sich anscheinden freiwillig meldete.


    " Miles. Was soll das Theater?" Primär war es nun wichtig herauszufinden was wirklich geschehen war. Secundär.....der immer noch am Boden liegende Ramnus. Der Optio zeigte dies auch in seiner Reaktion. Er wandte sich, fast schon gelangweilt, in Richtung dem bewusstlosen Ramnus.


    " Und was ist mit dem da? Räumt den mal weg und bringt ihn zur Krankenstation."

  • Scato schaute zum frischgebackenen Optio. Warum hatte er nur nicht den Mund gehalten. "Es ging um die Ehre von Ramnus und unserem Contubernium, Optio. Durch das Lachen von einem Kameraden auf dem Exerzierplatz wurden beide beleidigt. Und befleckte Ehre kann nur mit Blut reingewaschen werden." Tarpa, der verbeulte Sieger, versuchte wankend, Haltung zu wahren. Scato verkniff sich einen Blick in seine Richtung, auch wenn längst allen klar war, wer gelacht hatte. "Aber ich weiß nicht, ob es zählt, wenn einem der Versuch misslungen ist - oder ob das jetzt ein zweites Duell nach sich ziehen muss."


    Ramnus stöhnte, fasste sich immer wieder an den Kopf und kam ohne Hilfe nicht mal auf alle viere. Wie auch immer Tarpa das angestellt hatte, aber er hatte ihn fürs Erste vollkommen kampfunfähig gemacht. Zwei Milites zogen sich die Arme von Ramnus über die Schultern und halfen ihm, zum Valetudinarium zu gelangen. Einfach war das nicht. Scato schaute nach Lurco, dem Ramnus besonders ans Herz gewachsen war. Ramnus war ja auch ein gemütlicher Kerl - wenn er nicht gerade seine Ehre verteidigte oder sonst irgendetwas, das ihm wichtig war. Lurco indes war bereits dezent aus dem Blickfeld verschwunden.

  • Lurco und Pullus hingegen schlichen so unauffällig wie möglich zurück in die Baracke VII. Erst als sie am Gemeinschaftstisch saßen, entspannten sie sich etwas.


    "Das war ein Kampf! Wir können froh sein, wenn das keinen Ärger nach sich zieht. Solcher Stress lässt einen gleich auf die Latrine eilen", murrte Pullus.
    "Nun Tarpa hat Ramnus provoziert, er hat ihn in Lächerliche gezogen und damit unsere ganze Baracke. Dass Rammiy das nicht auf sich sitzen lassen würde, war klar. Dass er soweit geht, war uns allen vielleicht nicht klar. Aber das Spektakel hat sich gelohnt, jedenfalls bis unser Optio einmarschiert ist. Naja und finanziell war es auch ein Reinfall", grübelte Lurco, stand auf und legte etwas Holz in den Ofen nach.


    Es konnte nicht schaden, die schützenden Penaten zu füttern, wo sich doch gerade ihren Schutz benötigten.


    "Meinst Du da kommt noch was nach? Zuerst hat er gelacht und dann hat er ihn noch in den Staub geschickt. Und wie! Rammy kam gar nicht mehr mit dem Arsch hoch. Vermutlich wird die Rache jetzt noch grausamer werden. Hoffentlich ertränkt er Tarpa nicht in der Latrine", warf Pullus ein, legte etwas Brot auf den Tisch und deutete darauf, damit sich Lurco bediente.
    "Danke, nun ich glaube es wäre nicht besser ihn in den Thermen zu ersäufen. Trotz seines Fehlers ist Tarpa einer von uns. Er muss halt nur lernen Rammy zu achten. Was hat er überhaupt mit dem armen Kerl gemacht? Das letzte was ich sah war, dass er zuerschunden am Boden lag wie ein Haufen Puls", antwortete Lurco und riss sich ein Stück Brot ab, dass er langsam aß.


    "Lurco ich glaube er hat Ramnus gebissen, in die Brust oder ins Gesicht", erklärte Pullus ernst.
    "Gebissen?", fragte Lurco baff, während er Brot aß.


    "Ja er hat ihn mit den eigenen Zähnen fertig gemacht", warf Pullus ein und stopfte sich einen Batzen Brot in den Mund.
    "Mit fremden Zähnen wäre auch was verwunderlich", gab Lurco zurück, was beide trotz der ernsten Situation loslachen ließ.


    "Was war mit Scato los? Warum hat er mit dem Optio gesprochen? Das wird großen Ärger nach sich ziehen. Wir haben es richtig gemacht, direkt weg wo der Ärger aufzog. Die werden einen Abriss bekommen. Man wir sollten die Baracke verbarrikadieren. Nichts als Ärger. Soll ich mal gucken, wo die anderen bleiben?", hakte Pullus nach.
    "Die gehen schon nicht verloren, glaub mir unser Optio führt sie ganz anders heim. Wenn ich das wüsste! Scato weiß einfach nicht wann der den Mund halten soll. Gerade als ich ihn retten wollte, quatscht er den Optio an und erzählt einen Schwank aus seiner Jugend. Was sollte ich da noch machen? Scato wegreißen? Das wäre ziemlich auffällig geworden. Ich habe keine Ahnung, warum er gleich zum Vorgesetzen springen musste, um ihm brühwarm Bericht zu erstatten", sagte Lurco.


    "Ich glaube ich schon, er hatte doch gewonnen oder? Von daher war ihm alles gleich, oder er dachte Angriff ist die beste Verteidigung. Der Optio taucht auf und Scato sofort rein in den Mann und hat ihn niedergeredet. So hatte der Optio gar keine Chance seine Fragen zu stellen", sinnierte Pullus.
    "Ehm... ...möglich", grinste Lurco kopfschüttelnd.


    "Warte ich gucke mal aus dem Fenster, ob ich was erkennen kann. Die müssten sich doch immer noch draußen rumtreiben oder?", grinste Pullus zurück, stand auf und klemmte sich an das kleine Fenster. Vorsichtig starrte er hinaus und erkundete die Lage.
    "Und?", fragte Lurco und quetschte sich neben Pullus ans Fenster.


    "Im Hof nichts Neues", gibbelte Pullus.
    "Sowas auch", kicherte Lurco zurück.


    "Komm zurück an den Tisch, wir würfeln eine Runde. Wir können uns nur hinsetzen, würfeln und warten", entschied Pullus und tat genau das. Er setzte sich und legte die Würfel auf den Tisch.
    "Hast Recht", pflichtete Lurco bei, gesellte sich dazu und beide begannen sich die Wartezeit mit einem Würfelspiel zu versüßen.


    Zwar erwähnten sie weiter nichts, dennoch schauten beide ab und an zur Tür, ob endlich einer der Kameraden wieder auftauchte. Lurco machte sich Sorgen um Scato, hoffentlich hatte er sich nicht um Kopf und Kragen geredet.

  • Zitat

    Original von Sisenna Iunius Scato
    Scato schaute zum frischgebackenen Optio. Warum hatte er nur nicht den Mund gehalten. "Es ging um die Ehre von Ramnus und unserem Contubernium, Optio. Durch das Lachen von einem Kameraden auf dem Exerzierplatz wurden beide beleidigt. Und befleckte Ehre kann nur mit Blut reingewaschen werden." Tarpa, der verbeulte Sieger, versuchte wankend, Haltung zu wahren. Scato verkniff sich einen Blick in seine Richtung, auch wenn längst allen klar war, wer gelacht hatte. "Aber ich weiß nicht, ob es zählt, wenn einem der Versuch misslungen ist - oder ob das jetzt ein zweites Duell nach sich ziehen muss."


    Ramnus stöhnte, fasste sich immer wieder an den Kopf und kam ohne Hilfe nicht mal auf alle viere. Wie auch immer Tarpa das angestellt hatte, aber er hatte ihn fürs Erste vollkommen kampfunfähig gemacht. Zwei Milites zogen sich die Arme von Ramnus über die Schultern und halfen ihm, zum Valetudinarium zu gelangen. Einfach war das nicht. Scato schaute nach Lurco, dem Ramnus besonders ans Herz gewachsen war. Ramnus war ja auch ein gemütlicher Kerl - wenn er nicht gerade seine Ehre verteidigte oder sonst irgendetwas, das ihm wichtig war. Lurco indes war bereits dezent aus dem Blickfeld verschwunden.


    Appius ignorierte weiterhin Tarpa auch wenn dieser nicht zu übersehen war. Zerschunden, blutend und so gut wie in Lumpen gehüllt stand dieser gleich in Armeslänge entfernt.


    " Also. Wenn ich das richtig verstanden habe dann.....dann hat jemand mit einem Lacher jemanden beleidigt und derjenige der beleidigt wurde war in seiner Ehre gekränkt. Ist das richtig so?"


    Seit der den Posten des Optios hatte kam sich Appius vor wie in einer schlechten Komödie. Am liebsten würde er das Geld zurück verlangen und zeternd und schimpfend das Theater verlassen. Aber....er hatte nun die Verantwortung. Und er konnte die schlechte Komödie in eine fesselnde, furchteinflößende Tragödie umschreiben.


    " Dieser Ramnus war beteiligt. Das ist mir klar. Er ist ja der einzige der am Boden lag und sich ausruhte. Und der andere? Wer war der zweite Prügelknabe?"
    Er schielte zu Tarpa. Wenn dieser Charakter hat und genug "Ehre" würde er sich freiwillig melden. Kein andere käme hier vor Ort sonst dafür in Frage.

  • [Blockierte Grafik: https://www.minpic.de/t/a90r/1hus6uTarpa


    "Ich habe gelacht, Optio", gab Tarpa sich zu erkennen. Furius Cerretanus war offenbar daran gelegen, dass dieser Umstand noch einmal vor allen verbalisiert wurde, damit es noch peinlicher war. Er rechnete seinen Kameraden an, dass sie ihn nicht verpetzt hatten, auch wenn er bei manchen für seinen Lachanfall vermutlich unten durch war. "Weil es lustig war, wie Ramnus da in voller Montur aufgekreuzt ist, damit man ihm nicht ankreiden kann, dass etwas fehlt. Außerdem bräuchte er eine größere Lorica segmentata - aber es gibt keine größere. Was es noch lustiger macht, weil er darin dastand wie eine Presswurst. Ich habe es nicht böse gemeint, er sah einfach komisch aus."

  • " Sehr schön." kommentierte der Optio sichtlich ruhig die Erklärung.


    Mit erhobener Stimme aber setzte er nach. " Wenn ich von Weibern umgeben sein will gehe ich in eins dieser Etablissements hier in der Stadt. Ansonsten hat sowas hier nichts verloren."


    " Miles Tarpa. Du stehst hiermit ebenfalls unter Arrest." Ein Blick ließ Appius stocken. Keine Wache war mehr vor Ort. Was nun hieß dass er selbst den Kerl abführen musste/konnte/durfte.


    " Welche Contubernien waren beteiligt?" Diese Frage war an Scato wie auch an Tarpa gerichtet.

  • Die letzten beiden Milites hatten sich klammheimlich verdrückt, um Ramnus ins Valetudinarium zu verfrachten. Dass sie nun um die Ecke standen und lauschten, wie so manch anderer, wusste niemand. Nur Scato und Tarpa waren wie zwei Trottel zurückgeblieben und bekamen nun alles ab.


    "Unser Contubernium", gab Scato langsam zu Protokoll. Es war ja auch nicht zu übersehen, dass sie beteiligt gewesen waren. "Die anderen kenne ich nicht so gut, ich glaube, die waren bunt gemischt."


    Tarpa schaute derweil unglücklich. Zerbeult und arrestiert - was für ein Tag. Aber er hatte Ramnus in den Dreck geschickt! "Jawohl, Optio", antwortete er auf die Rüge.

  • " Na gut." Meinte der Optio grummelnd. "Eigentlich ist gar nix gut aber das wird der Centurio entscheiden. Strafmaß wird demnächst verkündet."
    " Das ganze Contubernium kann sich schon Mal warm anziehen."


    " Und jetzt geht mir aus den Augen. Macht was sinnvolles. Am besten Ausrüstung putzen, Stube säubern. Fleisch ist für heute gestrichen."

    Appius wusste bzw vermutete dass er sich mit solchen Aktionen keine Freunde machte. Nur Freunde, waren in der Castra nicht das was man bräuchte. Eher eine funktionierende Einheit auf die man sich verlassen kann und nicht durch Kindereien hervorstach.


    " Abmarsch. Im Schweinsgslopp."

  • Oha. Wenn der Optio und der Centurio sich gemeinsam über ein Strafmaß berieten, würde es heiter werden. Beim Aufräumen der Stube mussten sie alles perfekt machen und zusehen, dass die Wetteinnahmen unauffällig verwahrt waren, damit sie nicht am Ende einem guten Zweck zugeführt wurden. Scato brauchte jeden Sesterz für das Atriumhaus! Sowohl er als auch Tarpa, der offenbar gerade noch einmal um den Arrest herumgekommen war, standen während der Rüge in ordentlicher Haltung und schauten ausgesprochen treuherzig drein, damit Cerretanus nicht wieder wütend wurde. Allerdings schielte Tarpa dabei ein wenig und konnte sein Schwanken nicht verhindern.


    Beide drehten sich auf den Befehl zum Abmarsch hin gleichzeitig zur Seite und trabten hintereinander im Gleichschritt davon, wobei Scato von hinten Tarpa aller paar Schritte an der Tunika wieder in die Bahn zerren musste, weil er taumelte. Da kam ihm ein Gedanke, der ihn beim Laufen breit grinsen ließ. Da Ramnus und Tarpa offenbar nicht gleichzeitig beim Valetudinarium vorstellig werden sollten, damit sie sich nicht wieder in die Wolle bekamen, hatte er soeben sein erstes Versuchskaninchen gefunden, um sich als Miles medicus auszuprobieren.

  • Kaum zu glauben. Appius traute seinen Augen nicht als sich Scato und Tarpa aus dem Staub machten. Kein Mensch hatte irgendwas davon gesagt das Tarpa freien Fusses gehen könnte. Auch nicht Appius hatte das gesagt.


    " TARPAAAA!!!" brüllte er dem Flüchtenden hinterher. "SOFORT ZURÜCK!!"


    Der Furier hatte nicht die Absicht dem jungen Miles durch dieses "Missgeschick" einen weiteren Strick zu drehen. Er hatte natürlich auch warten können und den Mann dann mit der Wache aus der Stube zerren lassen können

  • [Blockierte Grafik: https://www.minpic.de/t/a90r/1hus6uTarpa


    Tarpa hing gerade mit der Tunika in Scatos Faust, so dass er eine schöne Kurve beschreiben konnte, als er auf dem Absatz kehrt machte, um zurück zu Cerretanus zu wanken. Erneut nahm er vor ihm Haltung an. Scato schaute ihm aus der Ferne ziemlich enttäuscht nach, wie eine Katze, der man die Maus weggenommen hatte. Dann trollte Scato sich. Vermutlich war er neugierig auf die Bisswunde in Tarpas Brust gewesen. Tarpa war selber neugierig, wie übel Ramnus´ Zähne ihn erwischt hatten, aber die Inspektion würde genau so warten müssen wie das Bad, auf das er sich gerade eben gefreut hatte.


    "Optio", bellte er. Nun stand er hier ganz allein mit Cerretanus.

  • " Bist du ein Kind des Wahnsinns oder sind deine Eltern Geschwister?" rein rethorisvh war diese Frage gestellt und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen maulte der Furier gleich weiter.
    "Wer, bei Dianas wohlgeformten Schenkeln, hat dir befohlen loszutraben? Du kannst von Glück reden dass ich gute Laune habe. Ansonsten hätte dich die Wache aus der Stube gezerrt. An den Ohren wenn sie es so will. Du stehst unter Arrest und wirst mich nun begleiten. Und dort soll sich ein Medicus im dich kümmern." Der Blick fiel auf die Bisswunden die aufgrund der starken Blutung durch die Tunika zu sehen.


    Appius könnte nun wieder eine stichelnde Bemerkung los lassen aber die wurde wirkungslos verpuffen. Schliesslich war der Verursacher der Wunde nicht anwesend.


    " Und wage es ja nicht zu fragen ob du getragen wirst." schnauzte Appius weiter. " Los jetzt." Mit einem eher vorsichtigen Schubs animierte er den Miles zum los gehen.

  • [Blockierte Grafik: https://www.minpic.de/t/a90r/1hus6uTarpa


    "Es war ein Missverständnis, Optio, Verzeihung." Tarpa schaute betreten. Natürlich wäre er offiziell nie auf den Gedanken gekommen, dass sein Vorgesetzter schlichtweg vergessen haben könnte, ihm die verhängte Arrestierung auch tatsächlich aufzubrummen. Eine Trage indes hätte er zwar komfortabel gefunden, wer ließ sich nicht gern umsorgen, aber nach einer zu fragen, hätte er dann doch nicht gewagt. Der leichte Schubs genügte, um Tarpa zwei Schritte taumeln zu lassen, ehe er an der Wand landete und sein Gleichgewicht wieder herstellen konnte. So marschierte er, noch immer eiernd, nunmehr artig voran in Richtung Carcer.


    Carcer - Der Prügelknabe >>

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!