Eireann

  • Nachdem Caesoninus im Gespräch mit dem iulischen Maiordomus Phocylides das entgültige Urteil über das weitere Schicksal ihrer störrischen und rebellischen Sklavin Eireann gefällt hatte, war am nächsten Morgen bereits alles nötige für ihren Verkauf in die Wege geleitet worden. Phocylides war zusammen mit Wonga dem Nubier hinunter in die Sklavenunterkünfte marschiert und hatte ihr kurzerhand die Entscheidung des Dominus eröffnet. Sie solle sofort aufstehen und sich ein Halseisen umlegen lassen und dann mit ihnen beiden auf den Sklavenmarkt mitgehen. Wenn sie Glück hätte wäre Eireann noch vor Mittag an jemand Neues verkauft und würde den Abend bereits bei einem anderen Dominus verbringen.
    Der Herr hatte ihnen auch genau gesagt bei welchem der Sklavenhändler sie Livia abgeben sollten. Natürlich NICHT bei Titus Tranquillus, wo dieser ja nur die Oberklasse an Sklaven anbot, einer von der unteren Preiskategorie tat es immerhin genauso und so war die Wahl schließlich auf Tuff Tuff den Sklavenhändler gefallen. Eben jenem Schlitzohr, bei dem Caesoninus früher schon mal eingekauft hatte.
    Phocylides und Wonga hatten Tuff Tuff ihre Ware gegen den Tausch von ein paar Münzen überlassen und waren dann guter Dinge wieder nachhause gegangen. Vor seinem Aufbruch hatte der Maiordomus der Keltin geraten sich in Zukunft besser zu fügen, denn niemand garantierte ihr, dass sie einen genauso nachsichtigen neuen Herrn bekommen würde wie es Caesoninus und die anderen Iulier gewesen waren.
    Doch für die war das Thema Eireann aka Livia mit diesem Verkauf beendet.


    Tuff Tuff hingegen freute sich über diese zusätzliche unerwartete Aufstockung seines Warenangebots. Das Mädchen sah gut aus und würde ihm bestimmt eine hübsche Summe einbringen und deshalb legte er sich für sie umso mehr ins Zeug, als er den Passanten rundum lauthals skandierte:



    Tuff Tuff der Sklavenhändler


    "Tretet näher meine Freunde, tretet näher! Seht nur welch exzellentes Objekt ich gerade hereinbekommen habe! Tretet näher! Ich habe hier eine wunderschöne junge Keltin, die euch mit ihrem Feuer gewiss gerne das Bett wärmen wird! Kommt und schaut! Schaut nur diese Kurven! Wer möchte sie nicht einmal gehabt haben? Kommt meine Freunde! Das Startgebot liegt bei 50 Sesterzen! 50 Sesterze, ein Schnäppchen angesichts ihrer Schönheit, greift zu solange sie vorrätig ist! 50 Sesterze! Kommt und schaut!"


    Sim-Off:

    Sklavenhändler-NSC mit freundlicher Genehmigung: Link

  • Tstsächlich hatte Eireann friedlich auf ihrer Bettstatt in den Sklavenunterkünften der Domus Iulia geschlafen. Dabei hatte ein Lächeln ihre Lippen umspielt. Ein wunderschöner Traum war es. Über einen gelockten Sklavenjungen. Bis auf Brenda wusste niemamd von Eireanns Liebe für den furischen Sklaven. So vergingen die Stunden, in denen Eireanns Schicksal neu geschmiedet wurde.


    Als Wonga und Phocylides die Sklavenunterkünfte betraten und sich ihrer Bettstatt näherten, schrak die Dunkelhaarige aus ihrem Traum empor und blickte mit großen Augen zu den beiden Männern.
    “Was...“
    Murmelte die Silurerin. Dann fühlte sie sich im nächsten Moment von Wonga auf die Füße gezerrt. Während es der Maiordomus war, der ein Halseisen um ihren Hals legte.
    “Es tut mir Leid ... Tiberios.“
    Den Namen des furischen Sklaven flüsterte Eireann äußerst leise. So dass jenes Wörtchen für die beiden Handlanger des Iuliers kaum zu vernehmen war. Mit erhobenem Kopf wurde Eireann von den beiden Männern in die Mitte genommen und auf direkten Weg zum Sklavenmarkt gebracht.


    Am Sklavenmarkt angekommen, straffte Eireann ihre Schultern und reckte ihr Kinn in die Höhe. Die Geräusche um sich herum blendete die Dunkelhaarige vollends aus. Als die beiden Handlanger des Iuliers in der Menge untertauchten und Eireann dem schmuddelig wirkenden Sklavenhändler gegenüberstand. Den Worten des Mannes lauschte Eireann und funkelte wild umher. Tz! Diese Worte waren Schwachsinn.
    “Wovon träumst du nachts alter Mann?“
    Fauchte Eireann auf einmal und fokussierte den Sklavenhändler mit einem spöttischen Lächeln.

  • Dienst am Markt war immer spannend. Erstens kam man so oft zu Leckereien die einem fast schon nachwarf. Zweitens verhielten sich einige Verkäufer recht zurückhalten im Anpreisen ihrer Waren. Und die Kunden waren da nicht anders. Oft sah man wie sich plötzlich potenzielle Käufer sich vom Handler verabschiedeten und sich entfernten. Mehr auffällig als unaufällig. Jedes mal eine Show die man gesehen haben muss.
    Geschrei lenkte Furius ab. Anscheinend kam es aus der Ecke an der Sklaven verkauft wurden.


    " Wir werden einen kurzen Blick zu den Sklavenhändlern machen." Dabei machte er eine Kopfbewegung in die entsprechende Richtung. " Mal sehen was da los ist." Die beidenjungen Miles, Iunius Scato und Purgitius Lurco waren das erste mal offiziel im Dienst und würden sicherlich mit gemischten Gefühlen am Markt patroulieren.
    Als die Patroullie nun an der Ecke angekommen war stand eine junge Frau am Podest und war offensichtlich Not Amused über ihre Situation. Der Blick mit dem sie den Händler bedachte sprach Bände.
    Das Puplikum hielt sich in Grenzen und so hatten man die Chance ganz vorne zu stehen. Ausserdem machte man sich einfach Platz indem man sich sanft aber mit Nachdruck durch die Menge schob.


    Kurz beäugte der Furier die junge Frau. Irgendwie kam sie ihm bekannt vor. Oder vllt irrte er sich auch. Sahen nicht alle gleich aus die aus dieser Ecke kamen?


    " Wieviel sagtest du soll sie kosten? Ich habe dich leider nicht gehört." Appius hielt sich nun an den Händler der auch nicht vertrauenserweckender aussah wie der Blick der Keltin.
    " Ihr zwei behaltet die Leute hier im Auge. Wäre doch blöd wenn in Anwesenheit der Urbaner plötzlich ein Beutel verschwinden würde." So ließ er die beiden neuen auch gleich wissen dass Taschendiebstahl und Beutelschneider hier ihr tägliches Werk taten.


  • Tuff Tuff der Sklavenhändler


    Heute musste sein Glückstag sein! Nach der normalen Warenlieferung am frühen Morgen nochmal eine Sklavin für praktisch umsonst erhalten und dann gleich auch noch ein Käufer! Mit sich und der Welt zufrieden kam er einen Schritt auf den Furier zu und rief ihm entgegen: "Eine weise Wahl, guter Mann! Komm nur näher und besieh dir dieses Prachtstück von Sklavin einmal genauer an!"


    Ganz seine Ware anpreisend wies er wieder mit beiden Händen auf Eireann.
    "Schau welch schöne Augen sie hat! Und erst ihre Haare! Das Ding ist kräftig und gut genährt und wird dir mit Freuden deine kühnsten Wünsche erfüllen! 55 Sesterzen für dieses Wunderkind, 55 Sesterze!"

  • Scato marschierte stolz in voller Montur auf seiner ersten Marktstreife mit Lurco und Cerretanus, letzterer hatte als Dienstältester die Führung inne. Erklärt hatte er ihnen bis jetzt nichts. Entweder gab es nichts zu erklären oder er war der Meinung, dass es sich am besten in der Praxis lernte anstelle langwieriger Theorie. Scato hatte in jedem Fall gute Laune und blickte aufmerksam von hier nach da. Auf diesen Einsatz hatte er sich gefreut. Er ging davon aus, dass allein die Anwesenheit der Cohortes Urbanae genügte, um Langfinger und ähnliches Gesocks dazu zu bringen, ihre finsteren Geschäfte an einem anderen Tag und an einem anderen Ort abzuwickeln. Präsenz zeigen, darum ging es wohl in erster Linie. Abschrecken, die allgegenwärtige Macht des Erhabenen repräsentieren, dessen Augen, Ohren und Schwerter zu keiner Zeit jemals ruhten.


    Scatos heroische Gedanken endeten jäh, als er eines bekannten wie abstoßenden Geschöpfs Gewahr wurde, dass da von einem Sklavenhändler angepriesen wurde wie eine hinabgestiegene Venus. Scato hingegen sah dort nur eine Zielscheibe, an der er mit Freuden seine Fertigkeiten getestet hätte. Scatos dienstliches Gesicht verzog sich zu einem hämischen Grinsen und er stieß Lurco mit dem Ellbogen an. Ganz leicht nickte er in Eireanns Richtung.


    "Löwenfutter", raunte er Lurco zu. "Mal sehen, wer masochistisch genug ist, dafür auch noch zu bezahlen."


    Er ging nicht davon aus, dass Cerretanus ernsthaftes Interesse an der Frau hatte, er war vermutlich nur genau so neugierig wie er, was die Leute dafür springen lassen würden. Mehr sagte er nicht, immerhin waren sie dienstlich hier. Lästern konnten sie später noch genug und das würden sie. Und wie sie das würden, denn Lurco hatte sich inzwischen inoffiziell die Phalera für die schlimmste Lästerzunge des Contuberniums erstritten. Scato wendete den Blick von dem ohnehin nicht reizvollen Anblick ab und ließ ihn dienstbeflissen über die Hände der Mitmenschen gleiten. Seine Laune war gerade noch besser geworden und er hoffte für Eireann auf einen extrem widerwärtigen und lüsternen Käufer oder auf einen Arbeitsplatz im schäbigsten Lupanar.

  • Lurco folgte gemeinsam mit Scato ihrem dienstälteren Kollegen. Taschendiebstahl in Menschenmengen war Gang und Gäbe. Wo Gedränge herrschte, da herrschten auch die Langfinger. Heute ging es auf den Sklavenmarkt. Dort angekommen gab es scheinbar einen kleinen Tumult.


    Die Ursache stand auf dem Podest und hielt sich immer noch für die Göttin Venus. Jenes Sklavenweibsbild das auf Rom und alles was es ausmachte, einschließlich dem Kaiser spuckte.
    Und hier spuckte sie erneut große Töne.


    "Was an dieser Sklavin reizt ist nicht ihr Liebreiz, sondern jedes einzelne Wort. Wunderkind? Mich wundert nur, dass ihr alter Besitzer sie nicht im Tiber versenkt hat.
    Für 55 Sezterzen bekommt man einen guten Esel, der bockt weniger und hat zudem einen größeren Kopf.


    Ich kenne die Sklavin, ich biete 5 Sezterzen. Meine Spende geht an die Arena Roms zu Ehren unseres geliebten Kaisers!", bot Lurco mit, ohne der Sklavin weiter Beachtung zu schenken. Dafür behielt er die Menge im Auge.


    Auch das war Dienst an Rom und seiner Bevölkerung, er musste zukünftige, unschuldige Männer davor bewahren ihr Geld und ihre Nerven zu verlieren.

  • Mittlerweile hatte Eireann ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen gepresst. Während ihr Blick einen weit entfernten Punkt am Horizont fokussierte. Ihre Tunika war sauber und umschmeichelte ihre schlanke Gestalt. Der Iulier und seine devoten Helfershelfer wurden gedanklich bereits zerfetzt. Zum Glück wusste niemand ob ihrer Gedanken. Auch wenn es durchaus gefährlich in ihren Augen auffunkelte. Doch der Sklavenhändler schien alles im Blick zu haben und wusste sich mit Sicherheit zu helfen, sollte sich Eireann ungebührlich benehmen. Und dennoch richtete sie ihren Blick auf einmal direkt auf den Sklavenhändler. Beinahe so als wollte sie das er vor ihren Augen in Flammen aufging.
    “Du redest wirres Zeug alter Mann!“
    Konnte man erneut Eireanns Stimme vernehmen, die gefährlich lauernd anmutete.


    Die Zahl der Kaufwilligen hielt sich äußerst in Grenzen. So dass die Dunkelhaarige spöttisch zu grinsen begann. Bis schließlich die wenigen Umstehenden Platz machten und den drei Soldaten der Cohortes Urbanae Platz machten. Auch Eireann beäugte die drei Herren interessiert. Als ihr zugleich das Blut in den Adern gefror. Nein. Das konnte nicht sein, oder doch? Dort, in ihrer unmittelbaren Nähe befanden sich die beiden Luperci, von denen Tiberios so geschwärmt hatte.
    “Man sieht sich immer zweimal im Leben.“
    Zischte Eireann an die beiden Luperci gewandt, die sie nun unverholen anstarrte.


  • Tuff Tuff der Sklavenhändler


    Mitten in den Anpreisungen hörte er wie die neue Ware es wagte ihn anzusprechen und das sogar noch in missfallendem Ton. Ein kurzer Wink in Richtung eines kräftig gebauten Sklaven im Hintergrund und schon ging dieser hinter Eireann in Stellung und verpasste ihr fünf kräftige Peitschenschläge auf den Rücken, während sich Tuff Tuff wieder voller Begeisterung ins Zeug warf.


    "Gute Freunde! Eine Rabattaktion auf alle heute eingetroffene Ware! 40 Sesterze! 40 Sesterze!"


    Sim-Off:

    Du betreibst wieder mal Powerplay Eireann...es ist keinem Wort meiner Posts zu entnehmen, dass Tuff Tuff ängstlich ist in irgendeiner Weise, also steht es dir auch nicht zu ihn so darzustellen in deinen Posts!

  • Lurco starrte der Frau unbekümmert in die Augen. Würde er sie ersteigern, ging sie ohne viel Federlesen ab in die Arena. Dort würde sie begreifen wer und was sie war. Oh wie Recht sie doch hatte. Es war geradezu entzückend.


    "Ganz genau... man sieht sich immer zweimal im Leben Sklave. Rom vergisst nie und ich ebensowenig", sagte Lurco kalt.


    Er knuffte kurz Scato und hörte schon das Schnurren der Raubkatzen und das Reißen von Sehnen und Fleisch, das Zermalmen der Knochen. Ja Rom konnte eine Bestie sein, wenn man es mit Füßen trat. Das würde der Sklave dort oben lernen, sollte er den Zuschlag bekommen.


    "Das wird für das Ding ein wahrhaft einmaliges Erlebnis. Scato leih mir Geld, falls nötig", bat Lurco mit zuckersüßer Stimme.


    Er strich sich kurz durch sein dunkles volles Haar, während er Scato vielsagend anfunkelte.

  • Scatos Blick huschte kurz zu Lurco, als dieser ihn ansprach, nur um zu sehen, wie er Eireann aufs Trefflichste nachäffte. Nur, dass Lurco dabei tatsächlich gut aussah. Scato musste kurz grinsen. Der Spaß war es wert.


    "Bin dabei", sagte er. "Biete du für uns beide, ich behalte die Leute im Auge." Er flüsterte seinem Kameraden zu, bis zu welchem Preis er gehen konnte und widmete sich wieder der Aufgabe, die Menschen im Auge zu behalten. "Notfalls hau noch sechs mal Grobkeramik drauf", feixte er.

  • Sim-Off:

    Sorry.:( Hab's editiert. Wird nicht mehr vorkommen.


    Die Bewegung in ihrem Rücken bekam Eireann natürlich nicht mit. Was sie jedoch zu spüren bekam, waren kräftige Peitschenhiebe auf den Rücken. Unter diesen Hieben zuckte Eireann zussmmen und krümmte sich im nächsten Augenblick nach vorne. Einige Wimpernschläge vergingen, in denen die Dunkelhaarige um Atem rang und sich schließlich wieder aufrichtete. Noch waren die Schläge nicht stark genug um ihre Tunika zu zerfetzen und blutige Male auf ihrem Rücken zu hinterlassen.


    Als es einer der Luperci dann tatsächlich wagte und das Wort an sie richtete, hätte ihm Eireann dafür am liebsten Augen ausgekratzt. Bei seinem kalten Tonfall rieselte ihr ein eisiger Schauer über ihren schmerzenden Rücken. Morgen würden sich wahrscheinlich die ersten blauen Flecken zeigen.
    “Ich vergesse niemals Römer. Sei dir dessen bewusst.“
    Erwiederte Eireann mit einem unheilvollen Klang in ihrer Stimme.


    Mit vor Wut zornglühenden Augen fokussierte die Dunkelhaarige die Herren vor dem Podest abwechselnd. Und als einer der Urbanae ihre Geste nachahmte, hätte sich Eireann am liebsten mit gefletschten Zähnen auf ihn gestürzt. Der Halsreif verhinderte dies jedoch und hielt Eireann somit an Ort und Stelle.

  • Lurco lachte leise.


    "Doch Du vergisst Eireann. Du bist nur am vergessen. Du vergisst ständig was und wer Du bist. Ein Sklave, ein Nichts. Du vergisst, wer Dir das Leben hier ermöglicht, Dein Herr der Dich trotz Deiner undankbaren und grundlos überheblichen Art kleidet, unterbringt und durchfüttert. Und da erzählst Du uns Du vergisst nicht?


    10 Sezterzen und ich tue Dir damit noch einen Gefallen guter Mann. Du musst sie hier schon schlagen, wie soll man sie da ans Arbeiten bekommen. Tue Dir, mir und den Löwen einen Gefallen. 10 Sezterzen bar auf die Hand mein Freund", bot Lurco großzügig und lächelte freundlich.


    Der Händler hatte es wirklich nicht leicht. Bei solcher Ware musste der Mann Nerven aus Granit haben.


  • Tuff Tuff der Sklavenhändler


    Diese allzu ausgedehnten Plaudereien mit seiner Ware gefielen Tuff Tuff aber nun wirklich nicht und so wandte er sich an diesen Typen von Soldat. "Mein Freund, der Mindestpreis liegt bei 40 Sesterze, also gib nochmal 31 zu deinem Gebot hinzu, oder lass es gut sein. Außerdem verbitte ich mir Gespräche mit meiner Ware, außer du möchtest mitbieten!"


    Und dann wandte er sich auch schon wieder an alle Zuseher, um einen interessierten Käufer zu fangen. "Tretet näher, tretet näher gute Leute! Nur hier und heute eine Sonderrabattaktion! 40 Sesterze für alle heute neu hinzugekommenen Sklaven! 40 Sesterze greift zu meine Freunde, sie sind schnell weg!"


    In der Tat kamen von derlei Preisen angelockt jetzt mehr Menschen auf Tuff Tuffs Stand zu.

  • Mit noch immer jenem unheilverkändenden funkeln in ihren Augen fokussierte Eireann die Menge. Denn tatsächlich hatte Tuff Tuffs Geschrei weitere Römer angelockt, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten.
    Jedoch galt Eireanns Aufmerksamkeit den Luperci. Und als dem einen ein Lachen entkam, knirschte Eireann mit den Zähnen. Ihre Finger hatte sie mittlerweile zu Fäusten geballt und presste diese an ihren Körper.


    Langsam versuchte die Dunkelhaarige durch zu atmen. Irgendwie musste es ihr gelingen die spöttische Stimme des Römers aus ihren Gedanken zu verbannen.
    “Soll ich dem Römer auch noch dankbar sein, dass er mir Obdach gewährt hat? Wieso? Jetzt hat er mich vor die Türe gesetzt.“
    Auf einmal wirkte Eireanns Stimme ruhig. Viel zu ruhig? Während das gefährliche funkeln ihre Seelenspiegel mit Beschlag genommen hatte.


    “Vergiss es Bursche! Ich werde kein Opfer der Löwen!“
    Wild schüttelte Eireann bei diesen Worten ihren Kopf und starrte Lurco direkt entgegen.

  • Lurco nickte zustimmend.


    "Guter Mann, Deine Ware redet ungefragt mit den Kunden ohne dass ihr das Wort erteilt wurde. Peitscht sie nochmal. Und ich biete doch! Mein Angebot kommt von ehrlichen Herzen, ich hätte sofort und bar bezahlt. Aber 40 Sezterzen? Das ist ein halbes Vermögen und mir leider nicht möglich", antwortete Lurco dem Verkäufer freundlich.


    Lurco wusste, auch der Sklavenhändler musste leben. Bevor er überhaupt Gewinn einfuhr, musste er die Ware einkaufen und auf Vordermann bringen. Je länger er sie lagerte, je mehr Geld verschlang sie. Der Gewinn wurde stetig weniger, denn ein Ladenhüter konnte man nicht für den gleichen Preis anbieten, wie erstklassige Ware. Der einzunehmende Preis schrumpfte und die Ausgaben schnellten in die Höhe.


    Das Wissen nutzte nichts, auch wenn er dem Mann sein Geld gönnte, ihm selbst stand halt nur ein kleines, überschaubares Einkommen zur Verfügung. So sehr ihm die abfällige Art der Ware gegenüber Rom gegen den Strich ging, so sehr machte das Verhandeln mit dem Händler Spaß. Vierzig Sezterzen waren nicht drin, die besaß er nicht einmal.


    Falls er nicht den Zuschlag bekam, ergatterte der Händler vielleicht einige Szesterzen mehr für die Sklavin. Das Geld gönnte er dem armen Mann.


    Lurco grinste Scato an und schlenderte gut gelaunt durch die Massen um die vermeintlichen Kunden im Auge zu behalten, vor allen deren Hände und ob diese in den eigenen Taschen blieben.


  • Tuff Tuff der Sklavenhändler


    Da der Urbaner deutlich machte nicht weiter bieten zu wollen ignorierte er dessen Worte, aber er hörte schon wieder seine Ware die Kundschaft anfauchen. Er unterbrach sich also in seinem Marktgeschrei und nickte noch einmal dem kräftigen Sklaven zu.


    Dieser trat wieder vor und verpasste Eireann noch einmal fünf kräftige Peitschenhiebe. Mit bedrohlich klingender Stimme flüsterte ihr Tuff Tuff zu: "Halte jetzt endlich deine verdammte Klappe du Gör und sprich erst wieder, wenn man dich fragt, oder die Hiebe werden fester..."


    Das konnte ja noch etwas werden, aber bockige Stuten standen ja in jedem Stall einmal. Nach einem ordentlichen Biss in eine Knoblauchzehe grinste er wieder breit übers ganze Gesicht und hob wieder die Arme, um die Kunden zu locken: "Freunde kommt näher zu mir! Eine einmalige Preisaktion heute! 35 Sesterze für diese Sklavin hier neben mir! Seht sie euch an, 35 Sesterze!"

  • Jeder hieb löste tiefes Wohlgefallen in Scato aus. Manche Menschen verstanden nur die Sprache der Gewalt, an solche war jedes Wort vergeudet. Der Sklave da oben gehörte dazu, er hatte die Intelligenz einer Küchenschabe. Er würde keine verbalen Argumente verstehen. Da eine angemessen Argumentation erst möglich war, wenn der Sklave in ihren Besitz gewechselt war, konzentrierte Scato sich bis dahin weiter auf ihre Arbeit. Er rempelte Lurco ein wenig an, um ihm zu zeigen, dass er bei ihm war, während sie Streife gingen.

  • In Gedanken malte sie sich gerade aus wie sie dem Luperci genüßlich die Augen auskratzte. Und schon schweifte ihr Blick wieder in weite Ferne. Hin gen des griechischen Lockenkopfs. Hin gen ihrer letzten Zusammenkunft. Da spürte Eireann wie sie zaghaft errötete. Was zum Glück für niemand ersichtlich war. Denn die Dunkelhaarige hatte ihren Kopf gesenkt und ihre Strähnen verbargen ihre Gesichtszüge.


    Allzu lange blieb es jedoch nicht dabei. Denn der Händler gab dem kräftigen Sklaven ein Zeichen. Und bei diesen nächsten Hieben wäre Eireann beinahe in die Knie gegangen. Während die junge Frau nach Luft schnappte und ihre Fingernägel in ihre Handinnenflächen bohrte. Vielleicht könnte sie dadurch den Schmerz kanalisieren. Zumindest ein bisschen.


    Bei der leise flüsternden Stimme des Sklavenhändlers zuckte Eireann unwillkürlich zusammen.
    “Du wirst mich sowieso nicht los.“
    Murmelte die junge Keltin und blickte Tuff Tuff direkt entgegen.

  • Appius hatte irgendwie den Überblick verloren. Hatten doch die beiden Frischlinge Ambitionen die Lektion zu ersteigern. Aber mit mir nicht, Freunde dachte sich der Furier und grinste breit.


    " Sagt Mal, was ist los? Habt ihr noch den Befehl die Leute im Auge zu behalten? Von der Sklavin war keine Rede. So weit kommt's noch dass hier jeder machen kann wann, wie und was er will."
    Zahneknirschend blickte er den Händler an und gab ein Gebot ab. Durch die Verwirrung hier war es aber eher eine Frage. " 80 Sesterzen "

  • So weit Scato sich erinnerte, hatten sie überhaupt keinen Befehl erhalten, außer, eine Patrouille über den Markt zu machen. Er ging davon aus, dass auch Cerretanus nicht unbedingt mit dem Befehl hier angerückt war, einen Sklaven zu ersteigern. Sein kritischer Blick sagte ihm das auch. Unter anderen Umständen hätte er das auch verbal gesagt, aber momentan hatte er als Dienstältester das Kommando inne und so bestätigte Scato nach dem kurzen Blick nur. "Jawohl, Miles Furius Cerretanus. Bedenke beim Kauf, dass du eine Sklavin erwirbst, die in der Öffentlichkeit auf Rom und damit den Kaiser spuckt und die Straftaten eines kriminellen Subjekts gutheißt, das folgerichtig im Carcer endete. Wünsche viel Erfolg beim Bieten."


    Das momentane Verhalten des Kaufobjekts sprach für die Wahrheit seiner Worte. Es war eine gut gemeinte Warnung an den Kameraden, was er sich da ins Haus holte, sollte er mit dem Gedanken spielen, sie tatsächlich als normale Sklavin zu halten. Der letzte Sklavenaufstand war nicht entbrannt, weil die Römer zu hart waren, sondern aufgrund ihrer großherzigen Nachsicht mit Sklaven, die es nicht verdienen. Scato wandte sich hernach widerspruchslos seiner Arbeit zu, während Cerretanus weiter bot. Vermutlich war es eine kleinen Machtdemonstration des Dienstälteren, jetzt, wo er Scato nicht mehr zum Latrinenputzen verdonnern konnte. Stattdessen kaufte er ihm und Lurco das Objekt ihrer sadistischen Fantasien vor der Nase weg.


    Scato schob jemanden, der sich Cerretanus´ Rücken zu sehr näherte, nachdrücklich mit dem Schild zurück. "Abstand halten", schnauzte er an die Umstehenden gewandt, die daraufhin mit betretenem Blick ein paar Schritte zurücktraten und so nicht nur für mehr Bequemlichkeit sorgten, sondern auch dafür, dass Scato und Lurco mehr Leute gleichzeitig im Auge behalten konnte. Niemand hatte die Urbaner einzukesseln, nur weil der Sklavenhändler die Leute aufforderte, näher zu treten.

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