[Triclinium] Ehre einem Heimgekehrten

  • Es war ein freudiger Anlass für die Gens Iulia, denn Marcus Iulius Proximus war wieder einmal aus Misenum herauf zu ihnen gekommen! Sobald die Kunde auch zu Caesoninus durchgedrungen war, hatte er sofort Anweisung gegeben, dass zur Feier des Proximus ein Familienfest am Abend stattfinden sollte. Locusta schuftete bereits schwer in der Küche mit den anderen, um alles auf den Weg zu bringen, während Caesoninus Sklaven in alle Winkel des Hauses aussandte, um alle anwesenden Familienmitglieder über das Ankommen ihres Verwandten und der Cena für ihn zu informieren.


    Caesoninus seinerseits eilte währenddessen hinunter ins Atrium, um Proximus angemessen zu begrüßen.
    "Salve, Marcus! Also stimmt das Gezwitscher der Vögelchen, die meinten, dass es dich wieder einmal nach Rom verschlagen hat! Hast du uns denn guten Wein mitgebracht?" meinte er erfreut.

  • Salve Gaius erwiderte Proximus freudig, so freundlich empfangen zu werden. Gefühlt war es schon eine Ewigkeit her seit er das letzte Mal in Rom geweilt hatte.


    Ja die Vögelchen haben das richtige gezwitschert führte er mit einem verschmitzten Lächeln weiter aus.


    Wann kam Proximus jemals ohne Wein entgegnete er gespielt vorwurfsvoll in Richtung Gaius


    Man verbringt die Ladung gerade in den Weinkeller. Damit dürfte die nächste Zeit gesichert sein schloss er ab.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • "Also ist mein Brief an dich angekommen, sehr schön! Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, welch große Freude für mich -und gewiss auch für den Rest der Familie- es ist, dass du uns diesen Überraschungsbesuch abstattest! Ich habe bereits eine festliche Cena für den Abend angeordnet, wo wir dich dann nochmal gebührend empfangen und über alles plaudern können, natürlich gleich mit deinen mitgebrachten Tropfen als Gaumenfreuden." zwinkerte er.


    "Vermutlich wirst du dich bis dahin in deinem Cubiculum ein wenig einrichten und von der langen Reise ausruhen wollen, oder? Kann ich dir irgendwie sonst noch behilflich sein jetzt?"

  • Nach seinem freundlichen kleinen Plausch mit Proximus und der Mithilfe beim Verstauen des Gepäcks, machte sich das ganze Haus daran die angekündigte Cena für den iulischen Ehrengast vorzubereiten. Phocylides scheuchte die Sklaven, die heute zum putzen eingeteilt waren, quer durch die ganze Domus Iulia, damit diese heute noch sauberer strahlte als sonst und das Triclinium angemessen geschmückt wurde, während sich der Cellarius in die kühlen Untiefen seines Weinkellers begab, um die richtigen Tropfen für die gebotenen Speisen auszuwählen. Dabei wollte er auf eine ausgewogene Mischung aus misenischen und sonstigen Weinen setzen, zum einen, dass Iulius Proximus' Gabe angemessen gewürdigt und gleich verkostet werden konnte und zum anderen, dass er auch einmal andere Reben schmecken konnte als die eigenen aus seinem Anbau. Immer das gleiche war ja auch auf Dauer langweilig.
    Die alte Locusta hingegen brachte ihre Helferlein in der Culina auf Trab. Dabei war sie jedes Mal auch froh darüber in Clarissa eine so vernünftige und begabte rechte Hand bekommen zu haben, gewiss würde sie eines Tages ihre Stelle als Coqua gut vertreten können, wenn sie selbst einmal nicht mehr war.


    Caesoninus verbrachte den Rest des Tages mit seinen üblichen öffentlichen Pflichten am Forum Romanum. Als er gegen Abend dann auf dem Heimweg war, bog er noch einmal zum Tempel der Venus Genetrix am Forum Iulium ab, um der Göttin ein schnelles Dankesopfer darzubringen. Beim betreten des oberen Treppenabsatzes unterhalb des gewaltigen Säulendachs ergriffen ihn wehmütige Erinnerungen an seine eigene Zeit als Aedituus hier. Er hatte hier viel gelernt und auch viel Spaß gehabt. Ob er hier noch einmal dienstlich tätig werden würde in Zukunft? Das wussten wohl nur die Götter.


    Zurück zuhause machte er sich für das nahende Ehrenmahl fertig. Frisch gebadet und gepflegt, legte er seine beste Tunika an und begab sich anschließend in das prachtvoll dekorierte Triclinium. Offenbar war er der erste, abgesehen von den anwesenden Sklaven, die heute servieren sollten. Auch nicht schlecht. Gleich schritt er auf seine Kline zu und ließ sich auf ihr nieder.

  • Schon früh hatte Stella begonnen, sich für die anstehende Cena herauszuputzen. Die Haare waren frisch geflochten, hoch gesteckt und dazu noch mit einem wunderbar versteckt befestigten Haarteil ergänzt worden, so dass ihre Frisur viel höher und kunstvoller daherkam als ihre eigenen Haare das ermöglicht hätten. Von ganzen Perücken hielt Stella nicht viel, auch wenn sie sich solche durchaus hätte leisten können, aber sie mochte den Aufwand, sich eine Frisur aus verschiedenen Teilen herstellen zu lassen. Schliesslich hatte sie ja auch Bekanntschaft mit einem echten Haarkünstler!


    Auch die der momentanen Mode entsprechende lange Tunika war bis ins Detail durchgeplant, der breite Gürtel ergänzt mit einem über Kreuz gelegten Goldschmuck von der Hüfte über die Schultern, der sowohl ihre runden Formen betonte, als auch ein sensationell exquisit gearbeitetes Medaillon am Kreuzpunkt mitten auf ihrem Körper präsentierte.


    Als sie um die Ecke kam in das Triclinium eintrat, sah sie gerade noch, wie es sich Caesoninus auf einer Kline bequem machte. Sonst war scheinbar noch niemand hier. Also schmiss sich Stella für Caesoninus in Pose. Schon viel zu lange war ihr Florus nun nämlich ohne Nachricht in Germanien und Stella brauchte wieder einmal Komplimente!

  • Auch zu den Damen der Iulier ward die Kunde durchgedrungen, dass familiärer hoher Besuch angekommen war und man sich entsprechend herzurichten hatte. Natürlich auch klar, dass dadurch Iulia Phoebe wieder einmal eine Gelegenheit hatte unter ihrem Nilpferd von Mutter zu leiden. Denn Servilia Gemina lief schon zum gefühlt hundertsten Mal zum Kleiderschrank und zog immer wieder andere Sachen heraus, die ihre Tochter doch heute Abend tragen könnte. Gerade hatte sie eine himmelblaue Tunika mit goldenen Stickereien hervorgezogen und hielt sie strahlend hoch.



    Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    "Das wäre doch herzallerliebst! Zieh am besten das an, mein kleiner Sperling!" Iulia, die gerade erst in ihre Lieblingstunika in bage geschlüpft war, verdrehte die Augen. "Aber Nana, ich möchte viel lieber die hier tragen. Die ist viel bequemer und ich fühle mich wohler darin." Das hätte gerade noch gefehlt. Servilia Gemina verzog die Mundwinkel, wodurch sich ihre Backen anspannten. "Nichts da! Mit diesem alten Fetzen gehst du mir nicht aus dem Cubiculum! Was soll Iulius Proximus nur von dir denken, wenn du so verlottert zum Essen erscheinst! Wir wollen ja einen guten Eindruck auf ihn machen, stimmts?"
    Iulia wandte sich um, während sie die Tunika wieder über ihren Kopf zog und dabei murmelte: "Ja klar...besonders dafür, dass wir aus Misenum hinausgeworfen wurden."
    "WIE WAR DAS?!"
    "Nichts Nana! Ehrlich!"
    Servilia Gemina bedachte ihre Tochter mit einem bösen Blick, ließ es jedoch gut sein und drehte sich stattdessen wieder ihren Kleidern zu. "Hmm, deine Stolen gefallen mir auch nicht mehr wirklich, ich denke wir müssen einmal wieder zusammen einkaufen gehen...was ist denn das? Oh, diese violette Tunika würde sich aber auch nicht schlecht an dir machen, was wäre denn, wenn..." Iulia wollte gerade die himmelblaue Tunika überziehen, als sie die Worte ihrer Mutter hörte. Genervt pfefferte sie das Kleidungsstück zu Boden und machte in Richtung von Servilia Geminas Rücken genervte und erboste Gesten, während Iulias Leibsklavin Callista danebenstand und sich mit einer Hand vor dem Mund ein Kichern verhielt.


    Später...
    Die Götter (und Servilia Gemina) hatten am Ende doch noch Gnade gefunden mit der guten Iulia und als es endlich Zeit fürs Abendessen war, kamen sie zum Triclinium. Iulia war in eine modische lange Tunika gehüllt mit einem breiten Gürtel und aufgehübscht mit Goldschmuck. Als sie jedoch den Essensraum betrat und ihr Blick auf die schon anwesende Iulia Stella fiel, erstarrte sie urplötzlich zur Salzsäule. Ihre Augen und Mundwinkel verzogen sich und mit einem kaum wahrnehmbaren Kopfschütteln formten ihre Lippen die stummen Worte "Das hat sie nicht an..."
    Doch bevor jemand etwas bemerken konnte, hatte sie schon wieder den Kopf erhoben und schritt mit einer neutralen Maske zum Platz neben ihrer Cousine zu und ließ sich darauf nieder.
    Als auch bei Servilia Gemina endlich der Sesterz gefallen war, strahlte sie und deutete auf die beiden. "Wie süß, ihr habt ja fast das gleiche an! Ihr könntet direkt Zwillinge sein!" Immer noch erfreut grinsend setzte auch sie sich jetzt, während Iulia ihre Mutter mit Blicken tötete.

  • Caesoninus musste nicht lange darauf warten, dass auch der Rest der Familie endlich eintrudelte, denn kaum hatte er an seinem Weinbecher genippt und ihn wieder zurückgestellt, als da auch schon Iulia Stella antanzte. Man musste zugeben, sie hatte sich schon in Schale geworfen für den heutigen Abend! Besonders dieser Goldschmuck, der den Blick lenkte und zwar direkt auf ihre...*räusper* naja, sie war immerhin eine Verwandte von ihm.
    Doch trotzdem kam er nicht umhin sie etwas überschwänglicher als sonst zu begrüßen: "Stella! Fein siehst du aus! Wüsste ich es nicht besser hätte ich jetzt direkt gedacht Venus schwebt zur Tür herein!" lachte er. Caesoninus griff nach der Weinkaraffe und hielt sie hoch. "Darf ich dir auch etwas Wein einschenken, während wir auf die anderen warten?"


    Genau in dem Moment kamen jedoch zwei weitere Familienmitglieder, weshalb Caesoninus sich von seiner Kline aus zur Tür umwandte. Es waren Iulia Phoebe und ihre Mutter. Letztere schien guter Dinge zu sein so wie immer, aber Iulias Gesichtsausdruck machte da schon einen weniger positiven Eindruck. Er lächelte beide an. "Servilia Gemina! Phoebe! Willkommen zum Fest! Setzt euch doch, darf ich auch euch schon etwas Wein einschenken?" Auf die Begebenheit, dass die beiden Iulias fast identisch gekleidet waren, hatte er als Mann natürlich nur rudimentär registriert und auch als Servilia Gemina diesen Umstand in Worte fasste, interessierte es ihn nicht wirklich mehr. Die anschließenden Blicke von Iulia Phoebe hingegen waren Gold wert und Caesoninus musste sich wirklich zusammenreißen, um ein Schmunzeln zu unterdrücken.
    Der Abend versprach spaßig zu werden.

  • Seit ihrem Besuch in der Casa Didia, bei dem sie nun den ersten richtigen Kontakt zur christlichen Gemeinschaft in Rom geknüpft hatten, waren Graecina und Sula noch enger miteinander verbunden, als es schon vorher der Fall gewesen war. Sie waren nun wahrhaft Schwestern im Geiste Christi, auch wenn die eine die Herrin und die andere die Sklavin war. Doch dies war alles nur Fassade. Ein Schutz sollte es sein für die Hebräerin, die ihr Graecina mit Freuden gewährte. Doch auch sie musste sich in Acht nehmen, denn ihre Familie nahm es ihr zweifellos übel, wenn sie erfahren sollte, dass sie sich vom alten Glauben abgewandt hatte und den römischen Göttern den Rückengekehrt hatte. Vielleicht würde irgendwann der Tag kommen, an dem sie sich freimütig zu ihrem Glauben bekennen konnte, ohne Repressalien befürchten zu müssen. Doch dieser Tag, sollte er jemals anbrechen, lag noch in weiter Ferne. So galt es bis auf weiteres eine unsichtbare Maske zu tragen. So tun als ob. Nur nicht den leisesten Zweifel aufkommen lassen! Das Gleiche galt natürlich auch für Sula, auf deren unmittelbare Gegenwart Graecina heute verzichten musste, da man sie für die Küche und den Tischservice eingeteilt hatte.


    So machte sich Graecina alleine auf den Weg zum Triclinium, gekleidet in eine hellblaue Tunika, die ihr dunkelblondes Haar vollends zu Geltung brachte. Natürlich hatte Sula ihr Bestes gegeben und sie vollendet geschminkt. Graecina hatte ein goldenes Collier mit den Lapislazuli - Steinchen und die passenden Ohrringe angelegt, welche ihr Vater ihr zu ihrem vierzehnten Geburtstag geschenkt hatte. In der Hoffnung dass er auch bald einen passenden Gemahl für sie finden würde. Das Schicksal jedoch hatte alles zunichte gemacht. Ihr Vater war tot und sie immer noch unvermählt, was sie nicht wirklich störte. Zumindest im Augenblick noch nicht.


    "Salve familia!" begrüßte Graecina insbesondere den Ehrengast und die anderen Familienmitglieder, die sich im Triclinium bereits eingefunden hatten.

  • Gerade eben war die iulische Sklavin noch in der Küche und half der Köchin die Leckereien und kleinen Häppchen auf Tabletts zu drspieren. Schließlich sollte alles wunderschön aussehen. So hatte es ihr die Köchin ein ums andere mal eingeschärft. Da trat ein weiterer Sklave in die Küche und winkte Eireann näher. Leise Worte wurden gewechselt. Dann nickte die Dunkelhaarige und bekam im nächsten Moment eine Weinkaraffe in die Hand gedrückt. Schließlich sollten die hohen Herren und Damen jederzeit ihre Gaumen befeuchten können.


    Und so trat Eireann hinaus auf den Gang. Die Weinkarafffe hielt sie sicher in ihren schlanken Händen, während sie mit beinahe schwebenden Schritten den Gang entlang ging. Dann erreichte die Silurerin das Triclinium und ließ ihren Blick höchst aufmerksam über die bereits anwesenden Iulier und vermutlich auch Gäste gleiten. Mit der Weinkaraffe in den Händen schlängelte sie sich zwischen den Klinen hindurch. Immer ein Auge darauf, wenn der Inhalt des Kelchs zur neige geht. Ihre dunklen Strähnen hatte sie am heutigen Tag zu einer kunstvollen Frisur zusammen gesteckt. Eine keltische Frisur, nach Art ihres Stammes. Während sie in eine bläuliche Tunika gekleidet war. Eine Tunika die an der Seite lediglich mit zwei Bändern zusammen gehalten wurde.

  • Proximus hatte sich ausgeruht, etwas frisch gemacht. Danach hatte er etwas bessere Kleidung angelegt, als diejenige, welche er auf der Reise getragen hatte.


    Dann hatte er sich Richtung Triclinum aufgemacht. Dort angekommen, waren schon einige Familienmitglieder versammelt. Ständig, so war zumindest sein Eindruck, strömten weitere dazu.


    Zu seinem Verwundern waren einige dabi, welche er nicht kannte. Hier und da aber auch bekannte Gesichter.


    Hier und nda nickte er zu Begrüssung freundlich in die Runde, nachdem er sich einen Becher Wein, natürlich misenischen, genommen hatte.


    Dann wartete er gespannt ab, wer denn noch so zur Familienfeier dazustossen würde.

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    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Zitat

    Original von Iulia Phoebe ...


    Original von Gaius Iulius Caesoninus ...


    Stella kam gar nicht dazu auf die fast schon anzügliche und blasphemische Begrüssung von Caesoninus zu antworten, als Iulia mit ihrer Mutter eintrat. Stella blieb jede Antwort im Hals stecken, als sie sah, dass Iulia praktisch identisch gekleidet war wie sie! Einzig den Blicken von Iulia sah man an, dass es nicht ein von ihr gewünschtes Outfit war sondern vermutlich von ihrer Mutter aufgezwungen worden war. Stella hingegen trug das Ganze gerne und hätte vermutlich auch noch mehr Armreifen und anderen Schmuck getragen, wenn es im Kreise der Familie schicklich gewesen wäre. Doch da gab es eine unausgesprochene Grenze, welche keine Frau bewusst übertrat.


    Während Iulia und Servilia Gemina durch den Raum schritten, setzte sich Stella auf einen der vorbereiteten Korbstühle für die Damen. Wenig später fiel Iulia neben ihr auf einen ähnlichen Stuhl. Die Messer und Äxte aus ihren Augen flogen nur so in Richtung ihrer Mutter.


    Was meinst du, wusste deine Mutter was ich anziehen wollte, oder ist das einfach bloss Zufall? flüsterte Stelle in Richtung Iulia.

  • Mit seinem kleinen Sohn im Schlepp betrat und auch Antoninus das Triclinium um erstens mit der Familie zu essen und natürlich zweitens Proximus die Ehre zu erweisen. Proximus den er schon so viele Jahre kannte.
    Er und Caius trugen heute die gleichen Tuniken und auch die gleichen Haussandalen. Ein kleiner Scherz den sich Antoninus hatte einfallen lassen. Den auch wenn Antoninus meinte das der kleine nach seiner Mutter schlug. War es doch so als würde ihm eine kleiner Ausgabe von sich selbst folgen. Die Haar die Augen und sogar die kleine Narbe in der rechten Ohrmusschell, die ja eigentlich ein Geburtsmal war, das Antoninus schon von seinem Vater geerbt hatte.


    Als sie den Raum betraten hob Antoninus grüßend den Arm. „Salvete mit einander. Vorallem die Damen seinen auf das herzlichste gegrüßt.“ Nur der kleine Caius hielt sich hinter seinem Vater und sagte erstaunlicher weiße nichts. Wo er doch sonst immer so ein aufgewecktes Kind war.
    Antoninus ging aber erst mal Schurstraks auf Markus zu den er hoffte das die anwesenden Damen ihm das nicht verübeln würden nach dem er sie so bevorzug begrüßt hatte. „Marcus ich freue mich dich endlich wieder zu sehen. Es muss leider eine Ewigkeit her sein.“ Eröffnete er erst mal an Marcus gerichtet.

  • Nachdem Caesoninus Stella Wein nachgeschenkt hatte und auch ihr sklavischer Neuzugang Livia noch einmal mit einer Karaffe voll frischen Rebensafts durchgegangen war, waren damit fürs Erste einmal alle Anwesenden mit Getränken versorgt und Caesoninus konnte daran gehen die unbekannten Gesichter für ihren Ehrengast Proximus vorzustellen. Der Großteil der Familie war ja jetzt versammelt, weshalb er dies für den angebrachten nächsten Schritt hielt. Er hob die Arme, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und dass Ruhe einkehre, dann begann er zu sprechen: "Werter Marcus, es ist uns eine große Freude, dich wieder hier bei uns in Rom begrüßen zu können, natürlich freuen wir uns auch über den Nachschub an misenischen Wein, den du uns mitgebracht hast", Caesoninus schmunzelte dabei und zwinkerte. Dann sprach er weiter: "Ich möchte dir nun unsere "neuen" Bewohner der Domus Iulia vorstellen, von denen ich annehme, dass du sie noch nicht kennst. Was Lucius und seinen Sohn angeht, oder auch Servilia Gemina und ihre Tochter, so muss ich wohl keine weiteren Worte verlieren, insbesondere wo letztere ja sogar bei dir gelebt haben, aber hier..." Caesoninus schritt zu Iulia Stella und wies mit einer Hand auf sie "...möchte ich dir hiermit Iulia Stella vorstellen. Sie ist die Tochter von Tiberius Iulius Antoninus und ist von ihrer Großtante aus Hispanien zu uns gekommen, um hier eine passende Partie zu finden."
    Nach einer angemessenen Pause ging Caesoninus weiter und wies auf die nächste Person neben sich. "Und das hier ist Iulia Graecina, Tochter des Paullus Iulius Triarius. Sie ist von Kreta von ihrer Tante Calvena nach Rom gekommen, um ebenfalls einen Mann zu finden." Auch hier wartete Caesoninus eine kurze Weile ab, falls das eine oder andere Wort der Begrüßung gewechselt werden wollte, dann stellte er sich mit seiner rechten Seite ungefähr bei Proximus' Füßen neben dessen Kline hin, sodass er alle Anwesenden im Kreis anblicken konnte, ohne dem Ehrengast den Rücken zuzukehren, um nun diesen seinerseits den Neuen in der Familie näher zu bringen. "Stella und Graecina, das ist Marcus Iulius Proximus, Mitglied des Ordo Senatorius, zweimaliger Duumvir und Decurio von Misenum, gewesener Vigintivir des Cursus Honorum und, ich übertreibe nicht, wenn ich auch behaupte: der fähigste iulische Winzer und Weinliebhaber, den dieser Erdkreis jemals gesehen hat." Wieder grinste Caesoninus auf die ihm eigene positive Art.
    Damit waren also alle Personen im Raum wieder miteinander bekannt und der Abend konnte so richtig beginnen. Falls Iulia Triaria später doch noch zu ihnen stoßen sollte, würde Caesoninus diese natürlich auch Proximus vorstellen.


    Er klatschte in die Hände und der erste Gang wurde aufgetragen.
    Caesoninus ließ sich wieder auf seiner Kline nieder, während er sich an Graecina für eine kleine Plauderei wandte. Wegen seiner Erwähnung ihres Anwesenheitsgrunds von zuvor war er im Moment selbst darauf neugierig geworden, ob es in dieser Sache eigentlich schon einen Fortschritt gab. "Wie sieht es aus, gab es seit deiner Ankunft eigentlich schon Männer, die um dich gefreit haben? Mir zumindest wäre noch nichts bekannt." Interessiert nippte er an seinem Wein.

  • Als Caesoninus die Runde zum Schweigen brachte und mich danach dem Ehrengast vorstellte, senkte ich meinen Blick seit langer Zeit wieder einmal, wie es mir eigentlich beigebracht worden war. Dann, als ich vorgestellt worden war, flüsterte ich: Es ist mir eine Ehre euch kennenzulernen, Marcus Iulius Proximus. Und danke, dass ich hier in Roma bei der Familie leben darf.


    Erst nachdem alle weiteren Formalitäten erledigt waren und Caesoninus das Fest eröffnete indem er mit Graecina anfing über Männer zu sprechen, was meine Gedanken sofort zu Florus lenkte, erlaubte ich mir wieder, den Blick zu heben.

  • Immer noch innerlich etwas erregt saß Iulia neben Stella und verfolgte das Geschehen im Raum, bis ihre Cousine sich zu ihr beugte und sie ansprach. Da sie sich innerhalb der Familie befanden, ließ Iulia ihre gesellschaftliche Maske heute weniger streng sein, ja sie erlaubte sich sogar die Andeutung eines Lächelns und das Heben der rechten Augenbraue, ehe sie ihr leise antwortete: "Zufall...glaub mir..."
    Der leicht erschöpfte Tonfall ließ nur zu gut erkennen, welche Myriaden von Kleidungsstücken Iulia zuvor durchprobieren hatte müssen, ehe sie sich für diese Endauswahl entscheiden hatte müssen dürfen.


    In kurzer Folge aufeinander trafen jetzt Iulia Graecina, Lucius Iulius Antoninus und Caius ein. Danach kam Caesoninus dazu ihrem Ehrengast die Neulinge der Familie vorzustellen. Während dieser Zeit ruhte Iulias Blick auf Proximus, wie er da auf seiner Kline lag. Ihre Gefühle diesem Familienmitglied waren immer noch nicht eindeutig für sie. War das Groll, das sie in sich verspürte, wenn sie ihn sah? Zorn darüber, dass er sie und ihre Mutter aus Misenum hinausgeworfen hatte? Oder war das bloß die Trauer über die verlorene Heimat? Oder war sie wieder zu einer neutralen Haltung gekommen? Viele Fragen, keine Antworten.


    Als dann der erste Gang serviert wurde, seufzte Iulia dankbar. "Na endlich! Ich verhungere schon." raunte sie in Richtung Iulia Stella. Sie belud sich ihren Teller und begann zu essen. "Übrigens, ich denke ich weiß schon, was ich mir aus meinem Seidenstoff machen will, den ich dir vor kurzem gezeigt habe und zwar eine Stola mit goldenen Stickereien an den Rändern, was hälst du davon?" Iulia gab viel auf Stellas Modeempfinden.



    Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    Iulias Mutter indessen hatte es sich mit einer Rebe Trauben gemütlich gemacht. "Ach Marcus, was gibt es Neues aus Misenum? Iulia und ich waren ja schon so lange nicht mehr dort! Natürlich denke ich bei jedem Schluck von deinem Wein an Misenum, irgendwie ist es mir doch schon auch ans Herz gewachsen, die Natur und die Idylle dort, aber du weißt bestimmt was ich meine" trällerte sie vergnügt in Richtung des Ehrengastes.
    Als das Essen kam, machte sich Servilia Gemina ein wenig Gustum de praecoquiis auf den Teller. "Oooh, das sieht ja sehr schmackhaft aus! Locusta hat sich wieder einmal selbst übertroffen!" meinte sie mit Blick auf die reich gedeckte Tafel. "Hmm dazu würde ein Falerner gut passen, oder? Du da!" herrisch schnippte sie nach Eireann "fülle mir Falerner ein!" und hielt ihr den soeben geleerten Becher hin.

  • Die erste Karaffe war mittlerweile geleert und Eireann wunderte sich, wieviel Alkohol die Iulier an diesem Abend in sich hinein schütteten. Darüber hatte sie sich als Sklavin jedoch überhaupt keine Gedanken zu machen. Sondern lediglich die Befehle der Domina und des Dominus auszuführen. Somit verharrte die junge Silurerin schweigend im Hintergrund.


    Auch wenn sie ihren Blick aus dem Augenwinkel durch den Raum gleiten ließ. Schließlich war sie eine höchst aufmerksame Sklavin der nichts entging. Und aus diesem Grund hatte sie der Antoninus auch für diese Spionagetätigkeit der Christen gegenüber auserwählt.


    Als die Servilia Gemina ihren Arm hob und nach ihr schnippte erwachte Eireann aus ihrer Starre und trat auf die Servilia zu. “Domina?“ Murmelte die Dunkelhaarige und befüllte den Kelch der Römerin. Tropfen für Tropfen funkelte der Falerner im Licht und rieselte schließlich in den Kelch. Dsnn hob Eireann ihren Kopf und blickte die anderen Römer an. Wem konnte sie noch etwas gutes tun?


  • Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    Genüsslich schlürfte Servilia Gemina den Falerner in sich hinein, ehe sie sich mit dem Handrücken den Mund wischte und wieder Eireann den Becher hinhielt. "Mach noch einmal voll, Kind." Anschließend ruhte ihr Blick auf Eireanns Gesicht, ganz so, als ob sie eine äußerst interessante Landkarte studieren würde. "Du bist neu hier, was? Jedenfalls bist du mir nicht bekannt. Wer bist du, Kind?" Kaum hatt sie ihren Satz zu Ende gebracht, ließ die Servilierin ihren Blick mit leichtem Kopfschütteln kurz in die Familienrunde schweifen und murmelte: "Immer neue Sklaven für diese Iulier. Möchte wirklich wissen wieso dieser Haushalt so einen hohen Verschleiß von denen hat."
    Dann wandte sie sich wieder der Sklavin zu in Erwartung einer Antwort.


    Zwei Sitzplätze von ihr entfernt hatte Iulia das Treiben ihrer Mutter registriert. Stirnrunzelnd blickte sie zu ihr hinüber. Das Essen hatte noch nicht einmal wirklich angefangen und Servilia Gemina war schon beim dritten Krug Wein, ob das gut gehen mochte? Was war los mit ihr? Wieso soff sie so?

  • Regungslos verharrte die Dunkelhaarige. Während sie ihren Blick höchst aufmerksam über die Köpfe der Iulier gleiten ließ. Schließlich war sie bei dieser privaten Cena dafür eingeteilt die Kelche der Römer mit dem köstlichen Farlerner zu füllen. Die Handbewegung der Servilier bemerkte Eireann aus dem Augenwinkel. Und so trat sie auf die Servilia zu.


    Die Worte der Römerin drangen gestochen scharf an Eireanns Gehör. Und so beeilte sie sich dem Wunsch der Servilia nachzukommen. Bis der Kelch vollends gefüllt war. Schon wollte sich Eireann wieder zurück ziehen. Doch die Stimme der Römerin hielt sie davon ab. “Der Dominus gab mir den Namen Livia.“ Antwortete die Dunkelhaarige mit leiser, samtweicher Stimme und hielt die Karaffe sicher in ihren schlanken Fingern.


    “Ich diene dem iulischen Haus als Sklavin.“ Antwortete die Dunkelhaarige mit ruhiger Stimme und beäugte ihr Gegenüber aus dem Augenwinkel.

  • Zitat

    Original von Iulia Phoebe
    Immer noch innerlich etwas erregt saß Iulia neben Stella und verfolgte das Geschehen im Raum, bis ihre Cousine sich zu ihr beugte und sie ansprach. Da sie sich innerhalb der Familie befanden, ließ Iulia ihre gesellschaftliche Maske heute weniger streng sein, ja sie erlaubte sich sogar die Andeutung eines Lächelns und das Heben der rechten Augenbraue, ehe sie ihr leise antwortete: "Zufall...glaub mir..."
    Der leicht erschöpfte Tonfall ließ nur zu gut erkennen, welche Myriaden von Kleidungsstücken Iulia zuvor durchprobieren hatte müssen, ehe sie sich für diese Endauswahl entscheiden hatte müssen dürfen.


    Als dann der erste Gang serviert wurde, seufzte Iulia dankbar. "Na endlich! Ich verhungere schon." raunte sie in Richtung Iulia Stella. Sie belud sich ihren Teller und begann zu essen. "Übrigens, ich denke ich weiß schon, was ich mir aus meinem Seidenstoff machen will, den ich dir vor kurzem gezeigt habe und zwar eine Stola mit goldenen Stickereien an den Rändern, was hälst du davon?" Iulia gab viel auf Stellas Modeempfinden.


    Iulia brauchte zuerst einen Moment um sich zu fassen, bevor sie mir antworten wollte. Ein Zufall also, das war dem Unterton deutlich zu entnehmen und nicht gelogen. Obwohl ich oft traurig war, keine Eltern zu haben, so war ich in diesem Moment doch unendlich froh, dass mir die Tortur der mütterlichen Kontrolle erspart geblieben war.
    Du Arme! raunte ich daher kurz hinüber, bevor Iulia mir ihre Pläne mit dem neuen Stoff erläuterte.
    Oh wow, das tönt gigantisch! Alleine die Farbkombination mit dem Gold stellte ich mir schon wahnsinnig vor und ich wusste ja, welch umwerfende Ideen Iulia meist hatte, wenn es dann um die Gestaltung der Stickereien ging.


    Dann kam die Vorstellung und das Essen und wir waren gezwungen unser Gespräch zu unterbrechen.


    Neben einer neuen Sklavin fiel mir noch auf, dass Servilia Gemina äusserst schnell und viel trank. Ich hielt mich entsprechend zurück und hielt der jungen Sklavin erst zum ersten Mal meinen Becher hin, als diese versuchte zu ermitteln, wer noch etwas brauchte.


    Nur halb voll. Den Rest mit Wasser! befahl ich in freundlichem Ton.

  • Nachdem sie Graecina noch bem Ankleiden geholfen hatte und ihr die Frisur gerichtet hatte, hatte sich Sulamith in die Küche begeben. Anlässlich des Festmahls für den heimgekehrten Iulius Proximus, sollte auch sie während der Cena die Familie bedienen. Zunächst betraf das die Getränke, später sollten auch zusätzlich noch die Speisen noch folgen.


    Mit einer Kanne besten Mulsums – einem mit Honig stark gesüßtem Wein, der als Aperitif gereicht wurde, um den Appetit auf die bald folgende Vorspeise anregen sollte, betrat Sulamith das Triclinum. Natürlich war sie nicht die einzige Sklavin, die für den Dienst am Wohlergehen der Familienmitglieder herangezogen worden war. Da waren noch Tsuniro, die exotische Schönheit, die mit Vorsicht zu genießen war und auch Breda, die Keltin. Aber da war auch diese neue Sklavin, Eireann war ihr Name. Sulamith hatte noch keine Gelegenheit gefunden, sich mit ihr zu unterhalten.


    Sulamiths Blick streifte über die Anwesenden Familienmitglieder und blieb schließlich auf Graecina hängen. Es schmerzte ihre Herrin und Freundin außerordentlich, dass sie an diesem Abend auf ihre direkte Nähe verzichten musste. Ein leichtes Lächeln lag auf den Lippen der Hebräerin, als sich schließlich ihre Blicke für einen kurzen Moment trafen. Doch dann besann sie sich wieder ihrer Aufgabe und trat an die Herrschaften heran. „Darf ich etwas Mulsum kredenzen, Dominus? Domina?“

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