Privataudienz für M' Flavius Gracchus und Sex. Aurelius Lupus

  • Der Kaiser hatte zur Audienz geladen. Also war er vorbereitet, als ihm die Ankunft des Pontifex gemeldet wurde. Er hatte schon vorher in seinem repräsentativeren Officium Gäste empfangen. Dort wartete er also auf die nächsten Gäste, wie immer eher lässig gekleidet in eine Tunica und mit Siegelring und Mercurius-Medaillon als einzigem Schmuck.

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  • Gracchus war durchaus froh über den Soldat, welcher ihn durch den Palast bis hin zum richtigen Zimmer führte, wo er auf den Augustus würde treffen, denn obgleich er durchaus in der Lage war, sich Dinge einzuprägen und in Erinnerung zu rufen, so hatte er diesen Sinn in Hinblick auf Orientierung niemals geschärft, schlichtweg da er selten dessen bedurfte, wurde er in Rom etwa doch stets in einer Sänfte von einem zum anderen Ort getragen. Der Palast gleichwohl mutete selbst wie eine kleine Stadt an, in welcher man sich zweifelsohne sehr leicht würde verlaufen können, so dass ein Fremdenführer mehr als konvenierte.
    "Ave, Augustus!"
    , grüßte er diesen als er im richtigen Zimmer angelangt war und senkte seinen Kopf kurz in einer minimalen Verbeugung.

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  • "Salve, Flavius." erwiderte der Kaiser mit einem Lächeln. "Gut von der Hochzeit deines Sohnes erholt?" begann er mit Smalltalk. Sie mussten ja sowieso noch auf Aurelius Lupus warten. Aber der würde sicher bald hinzustoßen.

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  • Unverbindliche Konversation war eine Kunst, welche Gracchus weder gut beherrschte, noch - vermutlich aus eben diesem Grunde - schätze, ob dessen er eher mit der Porta in den Palast gefallen wäre als sich darin zu versuchen. Deplorablerweise bedurfte es zum Bewegen der Porta in diesem Falle jedoch der Anwesenheit Lupus', so dass er bereitwillig der Vorgabe sich bediente, welche der Augustus ihm glücklicherweise hatte angeboten.
    "Nun, ich bin offenbar dem Alter entwa'hsen, in welchem der Besuch einer Hochzeitsfeierlichkeit erst in den frühen Morgenstunden endet"
    , quittierte er mit einem marginalen Lächeln.
    "Indes muss ich gestehen, dass das Ereignis mich durchaus noch ein wenig in der Nacht be..schäftigte. Minors erstes Amt, nun seine Hochzeit, und zweifelsohne wird es nicht allzu lange mehr dauern ehedem meine Enkel durch die Villa laufen. Kinder sind ein untrügliches Maß, wie die Zeit verrinnt."

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  • "Das ist wahr." antwortete der Kaiser und dachte einen Moment an seinen erwachsenen Sohn und den Nachzügler, der inzwischen durch den Palast tollte. "Dafür scheint die Geburt eines neuen Kindes die Zeit geradezu zurückzudrehen." Natürlich spürte Severus, dass er keine zwanzig mehr war. Aber irgendwie belebte das Kleinkind ihn doch ein bisschen.

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  • Nach diesen wenigen Augenblicken kam auch der Haruspex Primus nun im richtigen Raum des Palastes an. Angesichts des eher leger gekleideten Princeps kam sich Sextus in seiner Toga fast schon ein wenig 'overdressed' – wie die Griechen sagen würden – vor, aber ihm war es so eindeutig lieber als anders herum. “Sei mir gegrüßt, mein Kaiser“, begrüßte Sextus den Kaiser also mit der Andeutung einer Verbeugung und gesellte sich zu Flavius Gracchus, den er mit einem kurzen Nicken wortlos, aber mit freundlichem Gesichtsausdruck, begrüßte.

  • Der Kaiser wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der zweite Gast des Tages eintraf. Auch er erhielt ein freundliches Lächeln und ein "Aurelius, sehr gut! Nimm doch Platz!" Er deutete auf die freie Kline. Sie würde zwar vermutlich die Faltung der Toga ruinieren. Aber im Grunde konnte Lupus ja auch ablegen.
    "Wir sprachen gerade von Hochzeiten und Kindern." Er zwinkerte verschmitzt. "Wäre es für dich nicht auch wieder an der Zeit, eine Gattin zu suchen?" Als Censor musste Severus ja auch für die Sitten der Aristokratie sorgen. Auch wenn sie hier natürlich eigentlich aus einem anderen Grund zusammen gekommen waren.

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  • Gerade wollte Sextus schon der Aufforderung, sich zu setzen, nachkommen, als er doch einmal kurz in der Bewegung stockte. Er schenkte Aquilius ein entschuldigendes Lächeln und sah damit fast schon spitzbübisch aus. Aber es gab wohl keine Möglichkeit, den Kaiser nicht auf seinen Fehler aufmerksam zu machen. “Augustus, ich bin verheiratet. Schon seit über einem Jahr. Mit der Tochter des Aulus Curtius Felix aus Tarquinia.“ Sextus nahm es natürlich niemandem übel, nicht hierüber bescheid zu wissen, denn immerhin weilte seine Frau wegen ihres Alters noch bei ihren Eltern und bei Sextus' Erstgeborenem. Und das würde auch noch mindestens ein Jahr lang so bleiben, um niemanden in unnötige Versuchung zu führen. Nachdem das also festgehalten war, setzte sich auch Sextus und zerknitterte damit notgedrungen den Faltenwurf seiner Toga. Allerdings war ihm der nun wirklich weit weniger wichtig als so ziemlich alles andere.

  • Dem Kaiser gefror einen Moment das Lächeln. Nicht über die Heirat eines Senators informiert zu sein war peinlich. Ihn darauf anzusprechen für einen Kaiser wohl geradezu der Supergau.
    "Oh, verzeih, das hatte ich ganz vergessen. Wie peinlich." gestand er. Er war sich sicher, dass er zumindest nicht auf der Hochzeit gewesen war. Aber egal. Am besten Themawechsel.


    Er fuhr sich kurz durch den Bart und setzte dann an. "Ich habe euch beide zu mir gebeten wegen eurer Nachforschungen bezüglich des möglichen Endes unseres Saeculum. Könntet ihr mich noch einmal kurz ins Bild setzen, welche Zeichen ihr entdeckt habt, welche Bedeutung dieses mögliche Ende in unserer Situation hätte und was diesbezüglich zu unternehmen wäre?" Das waren viele Fragen. Aber zuerst musste Severus sich unfassend informieren. Erst danach konnte er entscheiden.

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  • Der Flavier konnte der Aussage des Kaisers bezüglich der Relation zwischen Kindern und Zeit nicht zustimmen - die ersten Jahre seiner Kinder waren bei allen dreien recht spurlos an ihm vorüber gegangen, konnte er mit den entweder schlafenden, weinenden oder essenden Kleinkindern doch wenig anfangen. Und selbst in den folgenden Jahren hatte er keine rechte Beziehung aufbauen können, entweder aufgrund von Abwesenheit, seinen Pflichten oder schlichtweg, da er nicht die geringste Ahnung hatte, was er mit einem Kind anfangen sollte, das zu keinem gehaltvollen Gespräch fähig war. Glücklicherweise indes erschien Aurelius Lupus ehedem Gracchus in die Verlegenheit einer diplomatischer Replik kam und lenkte nicht nur aufgrund des Fauxpas des Kaisers gänzlich von diesem Thema ab, von welchem es schnellstmöglich durch die eigentliche Causa des heutigen Tages wiederum abzulenken galt - was wiederum dem Flavier zupass kam, welcher ohnehin am liebsten in medias res eintauchte.
    "Nun, die offenkundigsten Zeichen, dass etwas aus den Fugen der Harmonie geraten ist, sind der Sklavenaufstand und der in aller Öffentli'hkeit verübte Mordanschlag auf Senator Ovidius. Senator Aurelius machte mich darauf aufmerksam, dass solcherlei Unruhen auf das Ende des Saeculums könnten hindeuten."
    Ehre, wem Ehre gebührte, und Erklärung, wem Erklärung gebührte.
    "Die Saecula sind ein Erbe unserer etruskischen Vorfahren, und ein Saeculum umfasst im Groben eine Zeitspanne, welche die mögliche Lebensdauer eines Menschen ab..bildet. Gleichsam ist es an bedeutsame Ereignisse gebunden, in jener Art, dass es die Periode umfasst von dem Augenblicke, in welchem das Ereignis stattfindet, bis zu jenem Zeitpunkt, an welchem alle Menschen, welche zu diesem ersten Augenblicke lebten, gestorben sind. Im Laufe der Jahrhunderte wurde diese Zeitdauer immer wieder neu bere'hnet und korrigiert. Unter Imperator Caesar Divi filius Augustus wurde die exakte Zeitspanne eines Saeculum etwa auf einhundert und zehn Jahre festgelegt und das fünfte Saeculum von Rom im Jahr 737 nach Gründung der Stadt eingeläutet. Unter Augustus Tiberius Claudius Drusus Nero Germanicus wurden die Berechnungen noch einmal ..."
    Kurz zögerte Gracchus, darüber sinnierend, wie offenkundig er gegenüber dem Augustus die Möglichkeit der Anpassung an die Gegebenheiten verdeutlichen sollte.
    "Korrigiert, so dass zum Jahre 800 nach Gründung der Stadt ein neues Saeculum begonnen werden konnte."*
    Die zugehörigen Spiele waren immerhin legendär und zweifelsohne auch dem Augustus bekannt.
    "Das nächste Saeculum ist somit nach den kultischen Kalendern erst in mehr als einer Dekade zu erwarten. Und doch wird das Ende eines Saeculums üblicherweise durch eine Zeit außergewöhnli'her Unruhe unter den Menschen eingeleitet, wiewohl der Beginn des neuen Saeculums zu Optimismus führt. Es scheint uns daher angeraten, die römischen Berechnungen mit den Kalendern außerhalb des Imperium abzugleichen, wiewohl das gehäufte Vor..kommen bedenklicher diviner Zeichen zu prüfen, welche solche Unruhen ebenfalls begleiten können."
    Dies waren alle Arten von negativen Zeichen, welche nicht groß genug waren als Prodigien anerkannt zu werden, doch allgemein auf 'schlechte Zeiten' hinwiesen und somit die Stimmung unter der Bevölkerung niederdrückten - wie etwa krankhafte Innereien von Opfertieren, die Geburten missgebildeter Tiere oder gar Kinder, oder anhaltende Debakel der Natur wie die Verschlammung von Flüssen oder lokale Insektenplagen.



    Sim-Off:

    *im Kern Wikipedia entnommen

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  • Dankenswerterweise fasste Flavius Gracchus schon das wichtigste zusammen, insbesondere die kleinen Details, wann die letzten Saecularsfeiern gewesen waren und welche Korrekturen es in der Vergangenheit an den Berechnungen schon gegeben hatte. So gab es für ihn nur noch wenig zu ergänzen bezüglich der Frage des Kaisers.
    “Augustus, ich will auch ehrlich sein, bislang ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fehler in den Berechnungen vorliegt, verschwindend gering. Auch wurde bislang nicht von größeren Unregelmäßigkeiten berichtet, wie die Geburt zweiköpfiger Tiere oder ähnlich unglückbringende Zeichen. Doch wollen wir – gerade wegen der schon stattgefundenen Korrekturen der Vergangenheit – lieber sicherstellen, dass uns nichts entgangen ist. Ebenso wäre es möglich, dass der Aufstand nur das erste Zeichen ist und daher zeitnah weitere folgen könnten. Wenn dies frühzeitig erkannt würde, könnte man sich selbstverständlich auch dementsprechend besser vorbereiten.“
    Sextus war definitiv nicht hier, um dem Kaiser Hoffnungen auf eine gewaltige Saecularsfeier in den nächsten zwei Jahren zu machen. Am wahrscheinlichsten war es, dass das Saeculum wie geplant in über zehn Jahren zuende gehen würde und keinen Tag früher. Doch schadete es sicher nichts, dies so genau wie möglich zu prüfen. Und hierfür wären die parthischen Astronomen eine unschätzbare Hilfe.

  • Natürlich waren dem Kaiser die Säkularfeiern seiner Vorvorgänger ein Begriff. Er hatte sich allerdings noch nie intensiver mit dieser kultischen Frage auseinandergesetzt. Deshalb nahm er die Worte so an, wie er sie hörte.
    Als Aurelius Lupus schließlich die genauere Intention der Collegia erklärt hatte, war wieder Severus an der Reihe: "Diese Zeichen tauchen also in aller Welt auf? Auch in Parthia, Germania und Africa jenseits unserer Grenzen?" Die Frage mochte dumm erscheinen. Aber er hatte noch nie von vergleichbaren Veranstaltungen wie den Säkularfeiern von jenseits des Imperiums gehört. "Oder werden dort beobachtet?"

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  • Vielleicht musste Sextus doch noch ein wenig mehr präzisieren und weiter ausholen. “Ja und nein. Nach der etruskischen Lehre hat jedes Ding auf der Welt eine zuvor ihm bestimmte Anzahl an Saecula zugewiesen, die je nachdem, worum es sich handelt, unterschiedlich lang ausfallen. Danach wird dieses Ding vergehen und sterben. Bei einem Menschen umfassen so alle ihm zugeteilten Saecula im Idealfall sechzig bis einhundert Jahre, bei einem Schmetterling sind sie allesamt in einem Sommer verbraucht. Und ebenso hat auch ein Reich eine ihm zugeteilte Lebenszeit. Und wie Pontifex Flavius schon richtig sagte, beginnt ein neues Saeculum alle einhundert Jahre und wird dabei jeweils durch eine Reihe besonderer Ereignisse eingeläutet.
    Das etruskische Reich hatte von den Göttern zehn Saecula erhalten. Danach wurde Etruria von Rom erobert. Und ebenso hat Rom von den Göttern eine bestimmte Anzahl an Saecula zugeteilt bekommen. Ebenso das parthische Reich, oder das indische, oder die, die hinter Indien liegen mögen. Aber sie starten jeweils zu anderen Zeitpunkten.
    Für Rom sind also nur die Zeichen relevant, die auch von hier aus beobachtet werden können und innerhalb unseres Reiches stattfinden.
    Allerdings – und deshalb habe ich Pontifex Flavius auch gebeten, die Bitte um Kontaktaufnahme an dich heranzutragen – verfügen die parthischen Astronomen über weit präzisere Methoden der Zeitbestimmung als wir hier in Rom. Daher wäre es eine große Hilfe zur Einschätzung der momentanen Lage, deren Expertise hinzuzuziehen.“

    Das war soweit zwar nicht unbedingt normal, doch auch nicht übermäßig ungewöhnlich. Es waren im Gegenzug auch schon in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach Haruspices vom Ordo Haruspicum ins parthische Reich gereist, um den parthischen Herrscher bezüglich Divination zu beraten und ihm in besonders heiklen Situationen die Zeichen zu lesen.

  • Der Kaiser strich sich nachdenklich durch den Bart. "Das Ende eines Saeculum lässt sich also einerseits berechnen, andererseits aus Prodigia ableiten." fasste er das zusammen, was er verstanden zu haben glaubte. "Bei den Parthern geht also wirklich nur um eine Überprüfung der Zeitberechnung. Na, das sollte ja kein Problem sein." Er zuckte mit den Schultern. "Dafür habt ihr meine Erlaubnis. Obwohl es natürlich eine strategische Information sein könnte, wenn bekannt wird, dass ein Saeculum endet. Sowohl bei uns, als auch bei den anderen."


    Er strich sich noch einmal durch den Bart. "Ist es möglich zu bestimmen, wie viele Saecula unserem Reich bestimmt sind? Oder in welchen Saecula sich die anderen Reiche befinden?" Es war ja doch nützlich zu wissen, wann man mit dem Untergang etwa des Partherreiches rechnen konnte. Falls man das überhaupt so genau bestimmen konnte. Severus hatte das seine Zweifel. Aber man konnte ja mal fragen.

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  • Sim-Off:

    Huch, sorry, hatte den letzten Beitrag glatt übersehen



    Ob die Information, dass ein Saeculum endete, taktisch genutzt werden konnte, war wohl ähnlich philosophisch wie die Frage nach Huhn und Ei. Ein Saeculum endete üblicherweise mit einer Phase der Unruhe, wie beispielsweise einem Krieg oder Aufstand. Endete es also, weil diese Umstände eintrafen, oder trafen diese Umstände ein, weil es endete? Als Etrusker und Haruspex glaubte Sextus natürlich an das Schicksal und nicht daran, dass Menschen tatsächlich in diese großen Ereignisse wie das Ablaufen der Saecula ernsthaft eingreifen könnten.
    “Dem römischen Reich wurden insgesamt zwölf Saecula vorausgesagt, wir befinden uns jetzt im neunten. Es wird daher eine Herausforderung für einige Generationen nach der unseren sein, dies zu erleben. Wie viele Saecula die Götter den Parthern zugedacht haben, weiß ich nicht. Ich fürchte allerdings, dass auch deren Ende wohl nicht in unsere Lebenszeit fallen wird.“ Anderes anzunehmen wäre wohl reichlich euphemistisch. Wenngleich auch das etruskische Reich bis kurz vor seinem Ende noch in voller Kraft und Blüte erstrahlte, gab es keinen Grund, anzunehmen, dass Parthien demnächst zerfallen könnte.

  • Wieder überlegte der Kaiser. Es klang ganz danach, als hätte Rom seinen Zenit bereits überschritten. Andererseits war ja nicht gesagt, dass es sechs Saecula Auf- und sechs Saecula Abstieg waren. "Verstehe." antwortete er schließlich.
    "Dann würde ich sagen, ihr zieht unauffällig eure Erkundigungen ein und wir sprechen wieder darüber, wenn ihr zu einem Ergebnis gekommen seid." schloss er die Überlegungen dann ab. Wenn die beiden Priester nichts mehr anzumerken hatten.

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  • Kurz schweiften Gracchus' Gedanken ab als er sich fragte wie dies wohl mochte sein als Römer in das letzte Saeculum Roms geboren zu werden, in dem Wissen, den Untergang seiner geliebten Heimat miterleben zu müssen. Eine überaus betrübliche Vorstellung. Doch wie Lupus anmerkte war dies eine ferne Zukunft, welche glücklicherweise niemand von ihnen würde erleben müssen.
    "Wir danken dir für dein Vertrauen, Augustus, und werden dich selbstredend unterri'hten, sobald es Neuigkeiten gibt."
    Diese Angelegenheit würde zweifeslohne einige Wochen, wenn nicht gar länger sich hinziehen, schlussendlich mussten viele Meilen bis in die Provinzen und darüber hinaus in das Parthische Reich zurückgelegt werden, um Nachrichten zu überbringen.

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  • "Ausgezeichnet." bestätigte der Kaiser. "Von meiner Seite wäre das alles. Gibt es noch Fragen eurerseits?" Andernfalls würden die beiden Priester mit ein paar Floskeln entlassen werden.

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  • Einen Augenblick lang war Sextus sich nicht ganz sicher, ob der Kaiser überhaupt verstanden hatte, was sie von ihm wollten. Wenn es möglich wäre, völlig unauffällig zum parthischen Hof und dessen Astronomen Kontakt aufzunehmen, hätte Sextus dies ja auch allein bewerkstelligen können und den Kaiser gar nicht erst zu fragen brauchen. Aber gut, er interpretierte die Zusage des Kaisers jetzt einfach einmal in seinem Sinne als 'so diskret, wie das eben möglich ist' und würde sich mit Gracchus über ein offizielles Schreiben beraten. Viel anderes blieb ihm angesichts der vorliegenden Tatsachen auch nicht übrig.


    Da der Kaiser die Verabschiedung schon einläutete, nutzte Sextus den Moment, um noch eine andere Kleinigkeit anzubringen. Dies war einfacher, als möglicherweise wochenlang auf einen neuen Termin zu warten und außer einer Kleinigkeit nichts weiter zu einem Gespräch beizutragen zu haben.
    “Wenn ich die Gelegenheit, mit dir zu sprechen, noch für ein kleines Anliegen nutzen darf? Es geht um einen meiner Klienten, Nero Tiberius Caudex, ein junger Mann aus patrizischem Hause und – leider etwas entfernter – Verwandter der Senatoren Tiberius Durus, Tiberius Maximus und Tiberia Livia. Er leistet gerade ein Tirocinium Fori bei Consular Purgitius ab und engagiert sich ansonsten bei den Augustales. Doch unglücklicherweise besitzt er nicht den nötigen Ordo senatorius, um auch die politische Laufbahn seiner Verwandten einschlagen zu können. Wenn du geneigt wärest, dieses Hindernis zu beseitigen, bin ich mir sicher, dass er ein großer Gewinn für Roms Zukunft sein wird.“

  • Der Kaiser machte sich schon gedanklihc auf den Weg zum nächsten Termin, als Lupus noch eine völlig andere Sache ansprach. Ein Tiberier, der den Ordo Senatorius benötigte. Er strich sich durch den Bart.
    "Ich werde das prüfen." erklärte er schließlich. Für einen Patrizier war es ziemlich leicht, diesen Ordo verliehen zu bekommen. Wenn sich dann noch ein Senator für ihn einsetzte und er sich in einer Priesterschaft engagierte, umso mehr. "Stammt er dann aus der Stirps des Tiberius Lepidus?" Dieser weitere tiberische Senator war in Rom schon länger nicht mehr gesehen worden.

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