Sklavenjäger gesucht!

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    Amir


    Der Syrer irrte erst etwas ziellos durch die Stadt. Die Marktstände und auch die Markthalle waren schon seit einiger Zeit geschlossen. Wo nur in alle Welt konnte er einen Sklavenjäger auftreiben? Amir war mit seiner Aufgabe ziemlich überfordert. Doch bevor es dunkel wurde, entschied er sich in einer der Tavernen der Stadt zu gehen, um sich dort umzuhören.

  • Es war wieder einer dieser gemütlichen Abende, die Carbo gerne in der Taberna verbrachte. Hier ließ es sich leben! Etwas zu saufen und viele fröhliche Leute um einen rum. So saß er hier beisammen und unterhielt sich ein wenig mit Fabulo, dem örtlichen Geschichtenerzähler. Sie führten gerade eine angeregte Unterhaltung darüber, ob Odysseus wirklich keinen Fehler gemacht hatte, als er so lange bei Kalypso gewesen war (länger als nötig), als da ein Fremder in die gute Stube kam. Doch keiner der beiden achtete groß auf ihn, herrschte doch ein ständiges Kommen und Gehen in der Kneipe.

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    Amir


    Der junge Syrer wirkte ziemlich verloren in der Taberna. Er wusste nicht, was er tun sollte. Ale eine Bedienung auf ihn zu kam und ihn ansprach, was er denn gerne haben wollte, sah er sie nur verständnislos an. „Einen Sklavenjäger, ich suche einen Sklavenjäger.“ Die Bedienung sah den Sklaven erst verdutzt an. „Na klar, Herzchen, und was willst du vorher trinken?“ Amir verstand nicht, was die Frau von ihm wollte. Er war viel zu sehr mit seinem Auftrag beschäftigt, weswegen sein Dominus ihn losgeschickt hatte. Als sie ihm mit Handteichen verständlich machte, was sie wollte, bestellte er ein Wasser, was die Bedienung mit einem müden Lächeln quittierte.
    Der Sklave sah sich um, wo noch ein Platz für ihn frei war. Schließlich fiel ihm ein Tisch auf, an dem zwei Männer saßen, die sich angeregt unterhielten. Er fragte höflich, ob für ihn noch ein Platz frei sei.

  • Beide sahen auf, als ein Fremder sich zu ihnen setzen wollte. Freundlich lächelte Fabulo, als er sprach:


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    Fabulo aka Appius Aulius Fabulator


    "Gewiss, mein Freund, ABER nur, wenn du uns sagen kannst, was Ödipus der Sphinx geantwortet hatte, nachdem die ihm ihr berühmtes Rätsel auftischte?" Interessiert beäugte der Alte Amir, bis Carbo lachte und Fabulo auf die Schulter klopfte. "Keine Sorge" sagte er prustend in Richtung des Neuen "Fabulo macht nur Spaß. Setz dich gerne zu uns!"

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    Amir



    Der Alte sprach ihn an. Aber was er sagte, irritierte ihn nur noch mehr. Ödipus, Sphinx, Rätsel. Es wurde Zeit, dass Amir etwas trank. Allerdings erinnerte er sich auch an seine Jugendzeit, damals bei seinem alten Herrn in Damaskus. Er war kaum zwölf Jahr alt gewesen. Er hatte ihm gelegentlich Geschichten erzählt. Auch die von einem gewissen Ödipus. Er konnte sich noch gut daran erinnern, als wäre es erst gestern gewesen. „Der Mensch,“ antwortete er, während er sich setzte. „Danke auch, ihr seid sehr freundlich!“ Endlich brachte ihm die Bedienung sein Wasser. Sogleich nahm er einen großen Schluck.

  • Fabulo machte große Augen. Mit einer Antwort -und dazu mit einer richtigen, wenn auch kurzen- hatte er eigentlich nicht gerechnet. Carbo war von all dem noch mehr amüsiert. An den Fremden gewandt sagte er: "Mein Name ist Norius Carbo. Ich arbeite als Stadtschreiber in der Curia Mogontiaci und diesen guten Mann wirst du bestimmt kennen, wenn du von hier bist; der berühmte mogontiacinische Geschichtenerzähler Appius Aulius Fabulator, kurz Fabulo." Der Vorgestellte neigte zur Begrüßung leicht den Kopf.


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    Fabulo aka Appius Aulius Fabulator


    "Und mit wem haben wir das Vergnügen?" fragte der Alte. "Ich gebe zu, deine Antwort auf meine Frage hat mich überrascht."

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    Amir


    Das Wasser stillte fürs erste seinen Durst. Amir konnte nun kurz entspannen und tief durchatmen. Dieser Tag hatte es wirklich in sich gehabt! Es war gar nicht so leicht gewesen, einen Zeugen zu finden, der etwas über Thulas Verschwinden sagen konnte. Stundenlang war er durch die Stadt gestreift und dann nun noch dieser Auftrag! Einen Sklavenjäger auftreiben, der nach Thula suchte. Bei dem Gedanken wurde ihm ganz mulmig!


    Die beiden Männer, zu denen er sich an den Tisch gesetzt hatte, waren sehr nett! Der eine war ein Stadtschreiber. Das war sicher eine interessante Arbeit. Mit Amirs eigenen Schreibkünsten war es nicht so weit her. Aus diesem Grund hatte ihn der Sklavenhändler auch als guten Stallknecht angepriesen, als sein Dominus ihn gekauft hatte.
    Der Alte war ein Geschichtenerzähler. Die hatte es auch damals in Damaskus gegeben. Als Junge hatte er ihnen so gerne zugehört. Doch das war lange her!
    „Oh verzeiht, mein Name ist Amir, ich bin der Sklave des Tribun Vinicius Massa.“ Wo waren denn seine Manieren geblieben? Er arbeitete zwar als Stallknecht, aber er benahm sich nicht zwingend so. „Darf ich fragen, wieso dich meine Antwort überrascht?“, fragte er freundlich. Dann kam ihm die Idee, dass die beiden ihm eventuell bei seiner Suche behilflich sein könnten. Schließlich hatten beide viel mit Menschen zu tun. „Bitte verzeiht, wenn ich frage, aber ihr kennt nicht zufällig einen Sklavenjäger? Jemand, der eine verschwundene Sklavin aufspüren und zurückbringen kann?“

  • Fabulo pfiff durch seinen Bart.


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    Fabulo aka Appius Aulius Fabulator


    "Ah, etwa der Vinicius Massa, der aktuell mit den Chatten seine Händel hat? Man hat mir davon erzählt!" Fabulo schüttelte denk Kopf "Zu ihm gehörst du also, interessant. Nunja, ich kenne den werten Tribun nur vom Hörensagen, doch es tut mir für ihn Leid, dass ihm seine Sklavin abhanden gekommen ist." Carbo nickte zustimmend. Dem Tribun musste ja einiges an ihr liegen, wenn er andere Sklaven zu ihrer Suche einsetzte. Ob da auch romantische Gefühle im Spiel waren?
    "Um deine Frage von vorher zu beantworten, mein Junge, wie gesagt ich hatte keine Antwort erwartet, da ich im Scherz sprach. Natürlich hättest du dich auch so jederzeit zu uns setzen können." Mit diesen Worten zwinkerte der Alte Amir freundlich zu.


    Carbo fand den Beweggrund dieses Sklaven sehr interessant, der ihn in diese Taverne gebracht hatte. Einer der Römer vermisste also eine Sklavin und suchte nach Leuten, die sie ihm zurückbrachten, das klang doch nach einem Abenteuer! Doch zuvor wollte er mehr über die Sache wissen. "Sklavenjäger suchst du also... hmm wie stehts Fabulo, kennst du geeignete Männer für Amir?" fragte er als Einstieg. Er kannte die Leute in Mogontiacum inzwischen und wer was in etwa als Tagewerk verbrachte, weshalb er Fabulos Antwort bereits jetzt schon vorraussah. Fabulo antwortete Carbo: "Oh, genug Subjekte, die für sowas sofort zu haben wären und einer schlimmer als der andere. Um wieviel ist denn dein Herr bereit sich prellen zu lassen?" fragte er lässig in Richtung des Sklaven. Carbo schmunzelte nur. "Fabulo hat Recht. Leute die Sklaven wieder einfangen für Geld gebe es hier genug, aber sie alle sind Verbrecher und Wucherer. Bei deren Preisen, Erpressungs- und Bestechungsforderungen käme es deinem Herrn billiger, sich gleich eine neue Sklavin zu kaufen. Lysander vom Rindermarkt zum Beispiel. Du kennst doch Lysander?" fragte er mit Blick auf Fabulo. Der Angesprochene gluckste. "Und ob ich den Vogel kenne." "Lysander jedenfalls war erst kürzlich bei mir in der Curia und hatte tatsächlich verlangt ich solle ihm einen Erlass ausstellen, der die Jagd auf gallische Sklaven legalisiere! Sie würden angeblich unserer "germanischen Wirtschaft" schaden." Carbo und Fabulo lachten. "Ja, das klingt ganz nach unserem Lysander!"
    Carbo wurde wieder ernst. An Amir gewandt sprach er: "Du siehst, es wird nicht so leicht sein an professionelle Sklavenjäger zu kommen, wenn du ordentliche Leute für diese Arbeit haben willst. Doch weißt du was? Wieso erzählst du nicht einmal uns ein paar nähere Details darüber? Vielleicht können wir dir dann besser helfen?"
    Fabulo kannte Carbo seit seinem ersten Tag hier in Mogontiacum und jetzt erst begriff er, worauf der Junge schon die ganze Zeit hinauswollte. Amüsiert wartete der Alte Amirs Antwort ab. Er roch eine neue Geschichte!

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    Amir


    „Ja genau dieser!“, bestätigte Amir dem Alten kurz. „Mir tut es auch leid, dass sie weg ist.“ Noch mehr tat es ihm leid, dass man ihm aufgetragen hatte einen Sklavenjäger zu finden. Für ihn hatte das einen fahlen Beigeschmack. So als ob sie tatsächlich geflohen wäre, was sich Amir allerdings kaum vorstellen konnte, auch wenn inzwischen fast alles dafürsprach. Seitdem sie weg war, herrschte eine seltsame Ruhe im Haus des Tribuns, die kaum zu ertragen war.
    Er blickte wieder auf, als der Alte auf sein Rätsel zu sprechen kam. „Ach ja, aber ich kannte die Antwort. Dort wo ich herkomme, gibt es viele, wie dich. Geschichtenerzähler. Und mein damaliger Herr erzählte mir auch gelegentlich Geschichten, als ich noch ein kleiner Junge war.“ Carbo, der jüngere Mann, kam schließlich auf sein Anliegen zu sprechen. Die Hoffnungen des Syrers stiegen wieder. Vielleicht war er hier richtig gelandet. Er verfolgte aufmerksam den Austausch der beiden.„Äh, der Dominus hat mir einem vollen Beutel mit Münzen mitgegeben.“ Er deutete an eine Stelle knapp unterhalb seines Gürtels, dort wo sich der Geldbeutel befand. „Aber du sagtest prellen zu lassen? Du meinst, ich könnte leicht an einen Betrüger geraten?“ Das wollte er unbedingt vermeiden. Sein Dominus hatte schon genug Sorgen. Die Antwort lieferte ihm Carbo sofort und ohne Umschweife, so dass der Syrer erkennen musste, in welcher Gefahr er sich befunden hatte. Entsetzt darüber sah er die beiden an. „Oh ja, da bin ich wirklich froh, dass mich Fortuna hierhergeführt hat, zu euch beiden!“, lächelte Amir erleichtert.
    „Thula, so heißt die Sklavin, war gestern Vormittag mit mir auf dem Markt. Ich sollte ihr die Einkäufe tragen. Als wir fast schon fertig waren, schickte sie mich zurück zur Castra. Sie sagte, sie wolle den Rest und einige persönliche Sachen noch selbst besorgen. Doch von ihrem Einkauf kam sie nicht mehr zurück. Später am Nachmittag suchte ich sie. Aber sie war spurlos verschwunden. Auch heute fragte ich mich in der Stadt herum, ob sie jemand gesehen habe. Schließlich traf ich einen Bettler, der gestern beobachtet hat, wie sie sich mit drei Germanen unterhalten hat. Und dann war sie weg, wie vom Erdboden verschluckt. Der Bettler sagte, einer der Germanen hätte einen großen Sack auf der Schulter getragen.“ Entweder hatten diese Kerle sie entführt oder sie war doch… geflohen.

  • Soso, also um eine gewisse Thula ging es hier. Carbo hatte noch nie von ihr gehört. Nicht nur römische Bürger und freie Peregrini verirrten sich in seine holde Schreibstube, auch waren sehr oft Sklaven bei ihm, um entweder Botschaften zu überbringen, oder im Auftrag ihres Herren Schreiberarbeiten aufzugeben, oder Recherchen und dergleichen anzufragen. Doch eine Thula hatte ihn bis dato nie besucht. Andererseits kein Wunder. Was wollte die Sklavin eines Tribuns bei ihm, wenn dieser seine eigenen militärischen Schreiberlinge hatte?


    Als Carbo Amir so lauschte, begannen schon Pläne in ihm zu reifen. Strategien, wie die Frau zu finden wäre, die verbissene Suche nach den Motiven aller Beteiligten, Carbo spürte, wie die Aufregung in ihm immer mehr anstieg. Er wusste; ER wollte diese verschwundene Thula suchen, finden und zurückbringen! Veni, Vidi, Vici eben.
    Als Amir geendet hatte, beugte sich Carbo vor und versicherte sich, dass er ja auch die Aufmerksamkeit aller Anwesenden am Tisch hatte, ehe er mit fester Stimme sprach: "Weißt du was? Ich mach es. Ich hole deine entlaufene Sklavin zurück." Fabulo konnte es vor Aufregung nicht länger an sich halten. "Ha!" entfuhr es ihm. Das ganze war für sein Alter einfach zu spannend. Carbo stand stolz auf. "Amir, du weißt es vielleicht nicht. Ich bin nicht nur ein kleiner Schreiber im Dienste der großen römischen Magistrate, ich bin außerdem der Sohn und Nachfahre norischer Häuptlinge und damit ein Adeliger unter Barbaren. Ich gebe dir bei den Namen des großen Danuvius und der gewaltigen Noreia mein Ehrenwort, dass mich kein noch so bösartiger Genius Cucullatus davon abhalten wird Thula zu finden und in Sicherheit zu bringen. Denn viel zu lange schon hocke ich in meiner biederen römischen Stube. Es wird Zeit, dass der Barbare in mir wieder einmal an die Oberfläche bricht und Jagd auf seine Feinde im Wald macht." Fabulo klatschte amüsiert in seine Hände und rief: "Bravo! Eine wirklich tolle kleine Rede! Schreib auf was du gerade gesagt hast, schreib es auf! Ich brauch es für den Anfang des großen Heldenliedes rund um den kleinen Noriker, der zur Jungfernrettung auf in die Wälder brach!" Lächelnd verdrehte Carbo die Augen, als er Fabulos Worte gehört hatte. "Doch es ist mein Ernst, Amir" versicherte er nochmals dem Sklaven "ich hole sie zurück. Führe mich morgen an die Stelle, wo der Bettler sie gesehen haben will. Ich will den Boden nach Spuren absuchen. Wenn sie sie wirklich in einem Sack transportiert haben, muss sie einer von denen entweder getragen, in einem Karren verladen, oder sonstwie von hier entfernt haben. Egal wie, derjenige, oder das dazugehörige Gefährt wäre schwer gewesen und muss so oder so tiefe Spuren hinterlassen haben." Freude machte sich in Carbo breit ob des nahenden Abenteuers. So lebendig hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt!


    Sim-Off:

    Jetzt macht sich das viele Lesen von Karl May (besonders Winnetou 1) endlich bezahlt. :D

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    Amir


    Ziemlich zerknirscht saß der junge Syrer nun da. Er machte sich noch immer Vorwürfe, weil er nicht bei Thula geblieben war. Auch die Aussicht, einen guten Sklavenjäger zu finden, der ihn und seinen Dominus nicht übers Ohr haute, wurde immer geringer. Doch was er unmittelbar nach seinem Bericht zu hören bekam, versetzte ihn doch in Staunen. „Was? Du!“ Amir hatte den Scriba zwar nicht für einen Schwächling gehalten, aber das hätte er ihm auch nicht zugetraut! Jedoch klang das, was er erzählte, recht euphorisch, wenn vielleicht auch nicht gänzlich überzeugend. Der Mann schien Idealist zu sein, das machte ihn auch wieder sympathisch. Allemal besser als ein grobschlächtiger Haudrauf, der der Sklavin etwas antat, falls es ihm tatsächlich gelingen sollte, sie wieder zu finden.
    Auch der Alte schien von dieser Idee begeistert zu sein, wobei seine Beweggründe in eine ganz andere Richtung gingen. Er sah darin den Stoff für ein Heldenepos, welches er eines Tages zum Besten geben konnte. Das wäre sicher sehr schmeichelhaft gewesen, wäre die Lage nicht so heikel gewesen.


    Doch der Noriker bekräftigte noch einmal sein Angebot. Amir schien hin und hergerissen. Er wägte das Für und Wider ab und kam zu dem Schluss, dass Corbo im Augenblick der geeignetste Mann war für dieses Unternehmen. Zumal es plausibel klang, was er sagte.
    „Na gut! Dann bist du mein Mann! Mein Dominus gibt demjenigen dies als Vorschuss, der sich auf die Suche macht. Für deine Unkosten!“ Der Syrer kramte den Geldbeutel hervor, den ihm der Vinicier gegeben hatte und schob ihn Carbo zu. „Wenn du sie gefunden hast und sie heil zurückbringst, erwartet dich eine angemessene Belohnung! Ach ja, und falls du sie findest, behandle sie gut. Mein Dominus wünscht, dass ihr kein Haar gekrümmt werden soll.“ Das würde dann der Dominus selbst erledigen, falls sie nicht das Opfer einer Entführung geworden war.


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  • Carbos Augen wurden groß, als ihm da plötzlich ein Beutel voller klimpernder Münzen hingeschoben wurde. Mit einer Belohnung hatte er überhaupt nicht gerrechnet! Umso mehr freute er sich jedoch darüber, kam er so ja seinem Ziel näher genug Geld für eine Reise nach Süden zu sparen, um das Orakel in Cumae zu befragen. Seine Vision hatte er immer noch nicht vergessen, auch wenn sie schon eine ganze Weile zurücklag.


    "Oh, vielen Dank!" bemerkte er in Richtung Amir, ehe er es vollkommen vergaß.

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    Amir


    Der Syrer kam ein weinig ins Grübeln, ob er wirklich alles richtig gemacht hatte. Normalerweise gehörte so etwas wie das hier nicht zu seinem üblichen Aufgabenbereich. Mit Pferden konnte er gut. Die waren von Grund auf ehrlich. Wie ehrlich der frischgebackene Sklavenjäger war, musste sich noch zeigen. „Ich hoffe wirklich, du wirst sie bald wiederfinden!“ Dies war nicht nur der Wunsch seines Dominus, sondern auch sein eigener. „Wirst du alleine losziehen, oder hast du noch einen Gehilfen, der dich bei der Suche unterstützen wird?“

  • Carbo winkte ab. "Ich werde mein Bestes geben. Mein Wort darauf." sagte er. Das verstand sich doch ganz von selbst, dass er alles daran setzen würde. Sonst hätte er sich niemals überhaupt erst darauf eingelassen. So schöpfte Carbo doch etwas Zuversicht. Die Abwechslung vom Schreibstubenalltag würde ihn bestimmt gut tun. Auf die Frage Amirs bezüglich eines Gehilfen musste Carbo lächeln. "Ich bin selbst bloß Gehilfe der städtischen Kurie, also nein ich habe niemanden. Aber wenn du willst kannst du mich ja begleiten!"
    Fabulo brauchte er nicht zu fragen. Der war zu alt und sonst kannte er niemanden passenden.

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    Amir


    Das verscheuchte Amirs Sorgen ein wenig. Dabei hatte er noch gar keine Vorstellung davon, wie schwierig sich die Suche nach Thula gestalten würde. Er hoffte einfach auf Carbos Gespür und seine Kreativität. Das sollte ihn sicher zum gewünschten Ergebnis führen.


    Der junge Syrer leerte seinen Wasserbecher. Ob er sich noch einen verdünnten Wein genehmigen sollte, jetzt da seine Suche ja erfolgreich gewesen war? Er wog das Für und Wider ab. Währenddessen sprach der Noriker weiter. Er wollte sich also wirklich alleine aufmachen! Aber er bot ihm an, mitzukommen. Dieser Gedanke war sicher sehr reizvoll und ohne weiteres hätte er sich mit ja geantwortet... Aber das war noch was! „Du würdest mich mitnehmen wollen?“, fragte er. Bei einem solchen Abenteuer wäre er natürlich gerne dabei gewesen! „Aber ich müsste zuerst meinen Dominus um Erlaubnis bitten.“ Das war eben der Nachteil, Sklave zu sein. Über sein ganzes Leben hatte sein Dominus zu entscheiden.

  • "Sehr gut, dann mach das bitte!" sagte Carbo und stand auf. "Wir treffen uns morgen am Vormittag wieder am Forum, ja? Ansonsten gehe ich für heute in die Federn."


    Auch Fabulo stand auf.


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    Fabulo aka Appius Aulius Fabulator


    "War nett mit euch, war nett mit euch" fabulierte er. "Dann stürtzt euch in euer Abenteuer und bringt mir eine schöne Geschichte zurück! Ich brenne darauf sie zu erzählen!" Da er schon bezahlt hatte zog sich der Alte grüßend zurück und verließ die Taberna. Carbo musste zum Glück nicht mehr vor die Tür, immerhin wohnte er in der Taberna Silva Nigra immer noch zur Miete. Er streckte Amir die Hand entgegen. "Gute Nacht, mein Freund und auf Morgen" dann verabschiedete auch er sich und begab sich in sein Schlafgemach.

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