• Auf dem Forum war wieder, wie fast jeden Tag an dem Markt war, unheimlich was los. Massa ging ziellos an den Ständen entlang. „ Eingelegter Kohl! Hier probiere!“ Massa lehnte dankend ab. Eingelegter Kohl auf leeren Magen. Das wollte er nicht probieren. „ Brot, frisches Brot!“ rief der nächste. Einen Stand weiter hielt ihm eine Frau eine kleine irdene Schüssel hin. Sie war warm, das Brot darin war frisch gebacken. Der Leib war eingerissen, Mohnsamen und Honig waren darüber verteilt. Sie schnitt einen schrumpligen Apfel in Spalten und legte ihn dazu und träufelte ein paar Tropfen mehr Honig oben auf. Dem Angebot widerstand Massa nicht. Er zahlte die verlangte Summe und ging mit der Schüssel in der Hand weiter. Suchend sah er sich nach einem ruhigen Plätzchen um. An der einen Ecke war ein Stück Mauer unbesetzt. Er ging hin, lehnte sich an und begann zu essen. Der Apfel leicht bitter, mit der süße des Honigs. Seine Gedanken drifteten ab. Mit jedem Apfelstücke zählte er gedanklich. Du gehst hin, du gehst nicht hin, du gehst hin…. Verflucht, ein Stück war ihm aus den Fingern gerutscht und verschwand unter den Füßen der vorbeilaufenden Passanten. Wo war er stehen geblieben? Ach so ein Quatsch. Das änderte nichts an der Sachlage. Er brach das Brot weiter auf und aß es in Gedanken versunken.

  • Das frische Brot hatte sich gelohnt. Apfel und Honig dazu rundeten das ganze ab. Das Süße bescherte ihm einen trockenen Mund. Er brauchte was zum Trinken. Eine cervisia aus Ermangelung anderer Getränke. Massa schüttelte sich, schmeckte das schlecht auf Honig. Augen zu und durch, so trank er die cervisia in einem Zug runter. Das war das erste und letzte Mal, dass er das in Kombination zu sich genommen hatte. Seinen Marktbesuch fortsetzend ging er die Stände weiter entlang. Ein Händler fiel ihm auf. An seinem Stand gab es Bernstein in allen erdenklichen Farbschlägen und Größen. Massa stand unschlüssig da, was er nehmen sollte. Er sah sich einige Steine an und legte sie wieder zurück. Wie stellte er es am besten an? Ging er einfach so zu ihr? Der Stein sah aus wie dunkler Honig. Der daneben sah goldgelb aus. Die Entscheidung fiel ihm schwer.

  • Vom Tempel des Merkur und Rosmerta kommend war Antoninus in Begleitung seines Benificarius auf dem Forum unterwegs. Die Strecken in Mogontiacum waren so kurz, dass sich das Satteln seines Pferds nicht lohnte. Nun war er nicht in Rüstung, sondern in der Kleidung eines Hochgestellten, der er nun war. Auf dem Forum unterwegs, um ein paar kleinere Erledigungen gleich mit einem Aufwasch zu besorgen. Brr, war das kalt hier, das hatte er fast schon wieder vergessen, aber das Hochland in Cappa war auch nicht gerade das, was man mit den sonnenverwöhnten Städten Italiens vergleichen konnte. Er trug die Stiefel eines Offiziers, also keine Militärsandalen, in denen er heute sogar Socken trug. Die Tunika reichte wie gewohnt bis knapp über das Knie. Aber die sah man wegen des Panula nicht wirklich. Als er Gedankenverloren mit einer jungen Dame kollidierte.

    „Entschuldigung das war sehr ungeschickt von mir.“ Sagte er und klopfte sich erst mal selbst ab.

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