Ludi Palatini - Festtag der Iuno

  • Der zweite Tag der Ludi Palatini wurde gleichzeitig auch als Festtag der Iuno gefeiert. Für die große Mutter gab es in Rom unzählige Tempel, auch wenn ihr am häufigsten im capitolinischen Tempel neben Iuppiter und Minerva gehuldigt wurde. Bereits zweimal ehrte der Consul in der näheren Vergangenheit die Schutzgöttin der Kaiserin - beide Male im Zusammenhang mit der capitilinischen Göttertrias. Mit einem solchen Opfer begann seine Amtszeit und auch das neue Jahr feierte er im Tempel auf dem Capitol.
    Der heutige Tag galt einzig Iuno und da die Frauen - ehrbare, verehelichte und jungfräuliche - Trägerinnen des Kultes der höchsten römischen Göttin waren, nahm Menecrates nicht an den Opferungen im Tempel teil. Er hatte allerdings für einen der speziellen Iuno-Tempel das Opfertier gestiftet, eine weiße Kuh. Und er wollte im Anschluss an die Opferung die Mädchenchöre im Amphitheatrum Novum auftreten lassen, sodass die Ehrungen nicht nur auf die Tempelstätten begrenzt blieben.


    Im Iuno-Tempel am Circus Flaminius - in unmittelbarer Nachbarschaft zum Dianatempel - herrschte seit der Dämmerung reges Treiben. Jeder Tempel besaß zum Teil eigene Rituale, je nachdem, ob sie Iuno Regina, Iuno Lucina, Iuno Sospia, Iuno Moneta, Iuno Curritis oder einer anderen Iuno huldigen wollten. Auch die Festtage und die heiligen Tiere unterschieden sich zum Teil.
    Hier und heute stand eine weiße Kuh mit goldenen Hörnern bereit. Gut möglich, dass außerdem ein Mutterschaf geopfert wurde. Das entzog sich jedoch der Kenntnis des Consuls. Menecrates überließ den Frauen die Durchführung der Zeremonie im Tempelbereich, erwartete aber - wie abgesprochen - die Mädchenchöre im Theatrum.

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