[QUEST PAX DEORUM - Capitolium] Opfer anlässlich des Festtags für Virtus und Victoria

  • Da waren sie also nun. Heute am Festtag für Virtus und Victoria. Da die lokalen Kulte der beiden Gottheiten hier in Mogontiacum recht klein waren und keine eigenen Tempel oder Schreine betrieben, hatten sie einerseits im Capitolium nachgefragt, ob das Opfer dort unter Anleitung eines Pontifex durchgeführt werden konnte, und andererseits Kultpersonal aus den anderen, größeren Kulten angefordert, um ein solch großes Opfer stemmen zu können. Es war nichts besonders und passierte hier quasi immer dann, wenn die kleineren Kultgemeinschaften vor einem großen staatlichen Opfer standen.


    Besonders waren lediglich die Umstände des Opfers, denn heute trafen drei Menschen aufeinander, deren Beziehung in den letzten Tagen ganz und gar nicht rosig gewesen war. Ausgerechnet an einem Festtag, an dem unter anderem Virtus geehrte wurde, stand der duccische Pontifex als erster Opferhelfer den magistratischen Opferherrn zur Seite, aufgrund fehlender Alternativen war Curio vom Apollo-Kult für den heutigen Festtag abgeordnet worden und von den Hausherren war, um die griechische Tragödie zu komplettieren, Silvana bestimmt worden, um den Opfernden zu assistieren. Es hätte nicht delikater sein können. Freilich wusste der weitaus größte Teil der übrigen Anwesenden, seien es die die Dicipuli, die als Ministri fungierten, seien es die vielen Einwohner, die auf dem Forum standen, dem Opfer beiwohnen wollten, um sich danach ihre Spotulae abzuholen. Doch etwas mehr als eine Handvoll Leute wusste darüber bescheid und sie wüssten auch um den Drahtseilakt, dem sich die drei zentralen kultischen Beamten des heutigen Opfers hier hingaben.


    Alle drei wussten, dass sie hier Dienst nach Vorschrift machen mussten, damit das Opfer funktionieren konnte. Und dennoch, es war spannend für jene, die darum wussten, wie sich die drei letztlich zueinander und miteinander verhalten würden.


    Das alles hatte mit der Vorbereitung des Opfers nichts zu tun, denn diese war durch die Kulte von Victoria und Virtus durchgeführt worden. Zwei herrliche Opfertiere wurden eingekauft, beide strahlend weiß und aufwendig geschmückt, ein prächtiger Eber für Virtus und eine beeindruckende Sau für Victoria. Hinzu kamen die unblutigen Opfergaben: Beide bekamen jeweils eine Amphore Wein und Opferkuchen. Victoria sollte zudem den für sie symbolischen Lorbeerkranz erhalten.


    Sim-Off:

    edit: Icon geändert und Titel erneut angepasst.

  • Heulen, ja Runa war eher zum heulen zu Mute, als hier zu stehen und bei dem Opfer zu assistieren.
    Zu mal man es ihr auch erst kurz vorher gesagt hatte, das Curio hier und heute auch hier wäre.
    Wollte ihr Vater sie absichtlich quälen oder testen wie ernst es ihr war? Hatte sie ihm nicht genau das versprochen was er wollte? Sie war doch bereit alles zu tun, für ihre Familie und irgendwie ja auch für Curio. Es war halt die einzige Möglichkeit gewesen, dass Curio irgendwie unbeschadet aus der Geschichte herauskam.
    So stand sie nun also hier, für das Opfer entsprechend gekleidet, das Haar züchtig bedeckt und lächelte, auch wenn ihr zum heulen zu Mute war.
    Einmal tief durchatmen, dann trat sie hinaus zu den anderen. Sie begrüßte alle und als letzten nun auch Curio. „Salve Aedituus Helvetius Curio. Ich freue mich dich zu sehen...“ tat sie ja in gewisser Weise schon, aber nein unter den Umständen hier nicht wirklich. „.. ich freue mich, dass wir mal wieder ein Opfer zusammen...“ das Wort zusammen kam ihr nur schmerzlich über die Lippen. „... machen werden.“ Wer weiß vielleicht war es ja auch das letzte Mal, dass sie genau dies taten.

  • Curio hatte keine Ahnung was ihn erwartete, als er am Capitolium ankam. Die beiden Kulte hatten beim Apollo-Kult lediglich um Opferhelfer gebeten und so hatte er zwei Discipuli und, aufgrund krankheitsbedingter Personalengpässe, sich selbst als Opferhelfer angemeldet. Mit dem Einkauf der Opfergaben und -tiere, der Dekoration des Capitoliums und den sonstigen Personalangelegenheiten des Opfer hatte er nichts zu tun gehabt, sondern wusste lediglich, dass der duccische Pontifex, sein unfreiwilliger Patron, heute erster Opferhelfer sein würde, da auch der ranische Pontifex kränklich daniederlag. Allein das wäre wurde schon unangenehm gewesen, aber im Zeitalter nach derKatastrophe musste er lernen, damit zurecht zu kommen. Doch was er sah, als letztlich der abgeordnete Aedituus des Capitoliums hinaustrat und die anwesenden Opferhelfer begrüßte, zog es ihm komplett den Boden unter den Füßen weg. Warum sie? Warum ausgerechnet sie?


    Doch wechselten die Fragen in seinem Kopf schnell die Richtung. Warum haderte er überhaupt? Die Zeit war reif gewesen, sogar überreif, dass ihn das Rad der Fortuna, das ihn bis dahin immer höher und höher getragen hatte, nun gnadenlos hinabzog. Er spürte förmlich, wie Fortuna ihn mit ihrem unerbittlichen Blick musterte und der kleine Drecksack Loki, den Curio immer noch keiner römischen Gottheit zuordnen konnte und ihn deshalb einfach als Personifikation des groben Unfugs und der Schadenfreude ansah, sich schelmisch die Hände rieb und sich vermutlich nur zu gerne hier irgendwo rumtrieb, um sich am Unglück der beiden Liebenden zu ergötzen. Doch was sollte er anderes tun, als Haltung bewahren, Formen einhalten und Konventionen zu pflegen. Glücklicherweise war er der letzte in der Reihe, da er auch so ziemlich als letzter vor dem Pontifex angekommen war und versuchte, so unbeteiligt wie möglich zu wirken. Dann kam sie bei ihm an und erst jetzt nahm er auch tatsächlich Augenkontakt auf. In ihre Augen stand die Traurigkeit förmlich eingeschrieben, während sie bei ihm wohl ähnliches erkennen könnte. Sie reichte ihm nicht die Hand, was wohl auch besser war, da er eine Berührung nicht ertragen hätte, richtete aber ein paar Worte an ihn.


    Salve, Aeditua Duccia. Oh ja, ein glücklicher Umstand. Ich hoffe, du konntest dich mittlerweile gut in die Arbeitsabläufe des Tempels einleben.


    antwortete er so neutral, wie möglich. Es tat ihm weh, doch ging es nicht anders. Es ging jetzt nur darum, die üblichen gesellschaftlichen Nettigkeiten so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, damit sie, noch bevor der duccische Pontifex das Capitolium erreichte, so viel Abstand wie möglich zwischen sich bringen konnten.

  • Hatte ich schon erwähnt, dass Runa zum heulen zu mute war?
    'Weg hier!' war ihr Gedanke, aber genau den konnte sie ja nicht umsetzen, also hieß es Haltung bewahren.
    „Ja konnte ich, danke der Nachfrage.“ Antwortete sie so neutral wie möglich.
    Zu gern wäre sie noch einmal mit ihm allein. Hätte sich zu gern entschuldigt, dass sie es ihrem Vater gesagt hatte. Na ja hatte sie ja eigentlich nicht. Er hatte es wie auch immer selber herausgefunden. Und dann war die Blase eben geplatzt. Aber irgendwie musste sie ihm zu verstehen geben, dass ihr all das schrecklich leid tat. Ja sie gab sich die Schuld, wen sie nicht.. dann hätte er niemals. Sie hatte doch mit ihrem verhalten ihn förmlich dazu genötigt, seine neutrale Haltung ihr gegenüber aufzugeben... Ach es war hoffnungslos.
    „Nun ich hoffe das Opfer wird von den Göttern wohlwollend angenommen.“ leise, so dass nur er es hören konnte fügte sie noch hinzu.„Es tut mir alles so schrecklich leid. Aber wenn ich erst mal weg bin, wird er sich sicher beruhigen und wird dir auch wieder vertrauen.“ Eine Träne schimmerte in ihren Augen. „In einem andern Leben... ist es uns vielleicht vergönnt...“


    Ja aus ihr sprach die Traurigkeit, die Hoffnungslosigkeit... Und sie wand sich ab um sich an ihren Platz zu stellen.

  • Curio nickte zufrieden, als sie Antwort auf seine Frage gab, dann jedoch musste er sich wirklich fragen, ob sie wollte, dass er gleich jetzt und hier endgültig den festen Stand verlor und zur seite wankte. Neben ihm stand zwar ein starkaussehender Discipulus aus dem Marstempel, doch wie würde es schon aussehen, wenn sie ihm etwas zuflüsterte und er daraufhin zusammeklappte. Wenn sie erstmal weg war... Ja,wenn sie erstmal weg wäre, würde alles besser werden. Alles würde sich verbessern, sie würde wegverheiratet, er würde wegverheiratet und alles wäre super. Friede, Freude Honigkuchen... Als ob. Eigentlich hätte er dankbar sein und ihr noch ein paar freundliche Worte mit auf den Weg geben sollen, doch alles was er herausbrachte, war ein geflüstertes, leicht kratziges


    Schon gut...


    bevor sie ihm den Rücken zuwandte und er sich kurzentschlossen für die Aufsicht über die Vorbereitungen des blutigen Opfer meldete. Da sie ja vermutlich mit reingehen würde, mussten sie sich so kaum sehen und er blieb an der frischen Luft und musste nicht in den stickigen, weihrauchduftschwangeren Tempel, wo sein Kreislauf heute wohl endgültig über den Styx wandern würde.

  • Als gute Freundin war Nela natürlich bei diesem Opfer zugegen bei dem Runa mitmachen würde. Natürlich stand sie dieser in der schweren Zeit bei und hoffte, dass es ihr ein wenig half wenn sie das Opfer als Zuschauer verfolgen würde. Es würden hoffentlich noch weitere aus der Familie folgen. Nela war nur schon vor allen anderen aufgebrochen und somit auch auf dem Tempelvorplatz angekommen. Bei dem Tempel konnte sie aber nicht nur Runa erkennen sondern auch Curio und sicher würde dort auch Runas Vater sein. Das war ja etwas...nach den ganzen Problemen trafen die drei bei diesem Opfer wieder aufeinander. Wenn das mal wirklich blöder Zufall war. Die Situation hatte sich bisher nicht nicht gebessert. Ganz im Gegenteil. Es war irgendwie alles schlimmer geworden und nun trafen sie dort aufeinander. Hoffentlich ging das alles gut und die Götter würden diese Spannung zwischen ihren drei Dienern nicht mitbekommen.
    So langsam fanden sich weitere Besucher ein und wollten gespannt den Verlauf des Opfers beobachten.

  • Aus praktischen Gründen war am heutigen Tag eine Prozession nicht vorgesehen, da es sich bei diesem Feiertag für Virtus und Victoria eben nur um kleine Kulte handelte. Deshalb standen sowohl die Opfertiere als auch alle Opferhelfer bereits bereit. Auch das Forum hatte sich schon mit Zuschauern gefüllt, die dem öffentlichem Opfer beiwohnen wollten.


    Während sich nun das Forum immer mehr füllte und die Opferhelfer schon ungeduldig - vor allem die der Kulte von Virtus und Victoria waren sehr aufgeregt, da sie nur einmal im Jahr ein Opfer solchen, also öffentlichen, Ausmaßes organisierten - auf die gerade eintreffenden Opferherren und den Pontifex.


    Der duccische Pontifex kam zusammen mit den beiden Duumvirn zum Capitolium. Als sie die Treppen hinaufgingen, erklärte Phelan den beiden kurz den groben Ablauf. Ein Duumvir opferte Viruts und der andere opferte Victoria. Duccius Verus würde ihnen die Anweisungen geben bzw. die Gebete vorsprechen. Oben angekommen, erblickte Phelan seinen Klienten, welchen er nur mit einem kurzen Blick ohne Nicken "grüßte". Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er gar nicht gewusst, dass dieser anwesend sein würde. Die Kulte hatten alles organisiert und Curio war ja bislang von der Salutatio ausgeschlossen. Dass seine Tochter heute assistieren würde, wusste er, allerdings würde er sie erst beim unblutigen Opfer sehen, da sie bereits ins Tempelinnere gegangen war.


    Nachdem alle bereit und in Position waren, konnten die Duumvirn das öffentliche Opfer zum Festtag von Virtus und Victoria mit einer Rede an das Volk eröffnen.

  • Auf die Bitte von Dagmar hin, hatte sich auch Alan auf den Weg zum Tempel begeben. Sevilla war auch hier und wie immer war es der Wunsch ihrer Mutter gewesen, dass Alan ein Auge auf sie warf. Der Schreiner war sich zwar sicher, dass in der Nähe eines Tempels kaum Gefahren lauern konnten doch es war sicherlich auch für ihn nicht falsch auch mal etwas vom Anwesen runter zu kommen und über den Tellerrand zu blicken.
    So stand nun also auch er zwischen den Zuschauern und harrte der Dinge die da kommen würden.

  • Etwas später als Nela und Alan folgte der restliche Teil von Wolfriks Sippe. Witjon traf in Begleitung seiner Gattin ein, ebenso einige jüngere Duccii wie beispielsweise Hadamars Geschwister. Die kleine Camelia hatten sie wie so häufig bei größeren Opfern in Margas und Lanthildas Obhut gelassen. Vor dem Tempel der kapitolinischen Trias traf die kleine Gruppe dann erstmal auf eine Schar Klienten, die begrüßt werden wollten. Anschließend liefen Witjon noch etliche Freunde und Bekannte über den Weg. Irgendwann schafften sie es dann endlich sich zu einer Stelle vorzuschieben, von der aus sie einen guten Blick auf das Geschehen am Opferaltar haben würden. Witjons deutlich sichtbare Standessymbole halfen dabei selbstredend nicht ganz unwesentlich.

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    Duumvir Sisenna Vitellius Tryphon und sein Amtskollege fanden sich ebenfalls vor dem Tempel der kapitolinischen Trias ein. Sie begrüßten die Anwesenden, schüttelten Hände und sonnten sich in ihrer Bekanntheit. Dann ging es daran, das Opfer zu diesem Feiertag zu eröffnen. Duumvir Vitellius nahm seinen Platz in leicht erhöhter Position vor der Zuschauermenge ein und verharrte einen Moment in Stille, damit Ruhe auf dem Platz einkehrte.


    "Municipes Mogontiaci", eröffnete der Duumvir schließlich seine Rede. "Heute feiern wir das Fest zu ehren von Virtus und Victoria. Durch mutige Heldentaten zum Sieg! Das ist all jenen gewiss, die Virtus und Victoria Ehre erweisen. Mogontiacum ist stolz darauf, der Legio Secunda Germanica und der Ala Secunda Numidia als Standort zu dienen. Wir wollen heute Virtus und Victoria ein Opfer darbringen, auf dass unsere tapferen Milites stets mutig voranschreiten mögen, dem heldenhaften Sieg entgegen!"


    Damit waren es der einführenden Worte genug und Duumvir Vitellius wandte sich den Priestern zu zum Zeichen, dass man nun mit den Opferhandlungen beginnen konnte.




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  • Immer darauf bedacht, möglichst weit von Silvana entfernt zu stehen - bei seinem Patron war das ja nun nicht möglich - stand Curio etwas abseits des derzeitigen Fokus und in der Nähe der beiden Opfertiere. Die beiden Schweine standen an einem kleinen Grünstreifen, wo die beiden reich geschmückten und weißgefärbten Tiere noch ein bisschen grasen konnten und nicht so viel von der üblichen Opferunruhe mitbekamen. Doch auch denen wollte Curio nicht zu nahe kommen, denn er befürchtete, dass seine allgemeine Unruhe auf die Tiere überspringen könnte, was wiederum als schlechtes Omen aufgefasst werden konnte. So stand er nun an einem Ort, der nichts Halbes und nichts ganze war und hatte lediglich ein Auge auf die Ministri, die sich um die Tiere kümmerten und bereits auf ihre Aufgaben und Handgriffe während des blutigen Opfers vorbereiteten.


    Mit dem anderen Auge blickte er in die Menge und erkannte die Mitglieder der duccischen Sippe, die sich einen guten Platz erobert hatten, von dem aus sie dem Opfer folgen könnten. Die Mitglieder seines Haushalts oder bekannte Gesichte von den Militäreinheiten sah er bislang noch nicht, vielleicht würde sich das aber auch noch ändern. Konzentriert lauschte er dann der kurzen Ansprache des Vitelliers, bevor er dann mit seinem Kollegen ins Innere des Tempel trat.

  • Als Duumvir Vitellius Tryphon geendet hatte, schritt der duccische Pontifex zur Prüfung der Opfertiere über. Er besah sich die beiden Tiere und stellte zufrieden fest, dass sie nicht nur gesund und wohl auf - das hieß entspannt bzw. ruhig und eben nicht nervös - sondern prächtig Virtus und Victoria zu Ehren geschmückt waren. Virtus sollte ein weißer Eber und Victoria eine weiße Sau geopfert werden. Während der Prüfung der Opfertiere, vermied Phelan den Blickkontakt mit seinem Klienten, dem man die Anspannung durchaus anmerken konnte.


    Nachdem die Prüfung der Tiere vollzogen war, gab der duccische Pontifex den Dummviri und den Aeditui ein Zeichen, woraufhin man mit musikalischer Begleitung in das Tempelinnere schritt. Nach der rituellen Reinigung durch das Waschen der Hände und dem Verhüllen des Kopfes, was natürlich nicht nur der Pontifex sondern auch die Duumviri taten, schritten sie zu den Statuen von Virtus und Victoria, die sich in einem Nebenflügel des Tempels befanden - Virtus und Victoria hatten in Mogontiacum kein eigenes Heiligtum, weshalb ihnen stellvertretend im Capitolium geopfert wurde, vollzog Phelan das Weihrauchopfer an Ianus.


    "Vater Ianus, durch das Opfern des Weihrauches bete ich ein gutes Gebet, damit du uns für das Municipium Cornelium Mogontiaciensis, für die Decuriones und Municipes Mogontiaci, günstig gestimmt bist!"


    Ein Discipulus stand mit der Acerra bereit, in der sich der Weihrauch befand. Die Tochter des Pontifex, welche er bis dato aber noch nicht wirklich wahrgenommen hatte, sorgte dafür, dass während des unblutigen Opfers alles glatt ging. Phelan nahm eine Fingerspitze von dem Weihrauch und streute etwas auf die heiße Kohle des Foculus. Schon nach einem kurzen Zischen breitete sich der penetrante Geruch des Weihrauchs im Inneren des Tempels immer mehr aus.


    Abschließend trat der Pontifex ein paar Schritte zurück und gab Vitellius das Zeichen, dass er nun an der Reihe war. Dieser trat mit verhülltem Haupt und geöffneten Händen hervor und postierte sich vor der Statue des Virtus. Nachdem er dem Duccier ein Zeichen gab, fing dieser an das Gebet zu soufflieren.


    "Oh Virtus, großer und tapferer Virtus, höre deine steten und treuen Diener an und blicke auf sie herab!"


    "Im vergangen Jahr hast du stets zu uns gehalten und über unsere Herzen gewacht, sodass sie erfüllt waren mit Tapferkeit, so oft es nötig war. Du hast uns beistanden, als uns die schreckliche Nachricht aus Rom ereilte, dass unser geliebter Kaiser von uns gegangen war, und warst somit nicht nur bei uns im Kleinen sondern auch dem gesamten römischen Reich im Großen stets an unserer Seite." Der Pontifex erblickte seine Tochter Duccia Silvana, welche er in diesem Moment, während der Duumvir die Zeile wiederholte, mit einem rein professionellen und daher emotionslosen Blick ansah. Es war nun an der Zeit, dass die Opfergaben dargebracht wurden.


    "Oh Virtus, nimm als Dank für deinen Schutz und deine Kraft, die du in uns hast aufleben lassen, diesen köstlichen Wein, den wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen!" Die Discipuli gossen aus einer großen Amphore den Wein in eine Schale, die auf dem foculus stand.


    "Oh Virtus, wir bitten dich, uns auch in Zukunft mit deiner Tapferkeit zu erfüllen, auf das unsere Herzen stets stark bleiben und wir nie unseren Mut verlieren. Nimm dafür diesen erlesenen Opferkuchen an, den wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen! " Auch der Opferkuchen wurde nun von den Opferhelfern dargebracht, welche von Runa koordiniert wurden.


    Somit war das unblutige Opfer an Virtus beendet. Der Pontifex nickte Duumvir Vitellius zu, worauf dieser wieder nach einer Drehung nach rechts in den Hintergrund und sein Amtskollege Sempronius Imbrex in den Vordergrund trat, welcher ebenfalls sein Haupt verhüllt hatte und die Hände in Richtung Statue der Victoria öffnete und erhob. Wieder begann der Pontifex das Gebet für den Duumvir vorzuflüstern.


    "Oh Victoria, große und siegreiche Victoria, höre deine steten und treuen Diener an und blicke auf sie herab!"


    "Im vergangenen Jahr hast du nicht nur Mogontiacum und seinen Bürgern im Kleinen, sondern auch dem römischen Reich im Großen zahlreiche Siege beschert. An deiner Seite konnten unsere Magistrate dafür Sorge tragen, dass aus Mogontiacum ein Municipium geworden ist. Mit deiner Zuversicht konnte nach dem tragischen Verlust unseres Kaisers sein würdiger Nachfolger TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS gefunden werden." Wieder suchte der Blick des Pontifex die Augen seiner Tochter Duccia Silvana, damit diese den Discipuli ihre Anweisungen geben würde.


    "Oh Victoria, nimm auch du als Dank für deinen Schutz und deine Kraft, die du in uns hast aufleben lassen, diesen köstlichen Wein, den wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen!" Iuxta hunc modum*.


    "Oh Victoria, wir bitten dich, uns auch in Zukunft mit deiner Siegeskraft zu erfüllen, auf das wir an deiner Seite stets kleine und große Siege davon tragen können, um dem römischen Reich gerecht zu werden. Nimm dafür diesen erlesenen Opferkuchen an, den wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen! Nimm ebenfalls diesen Lorbeerkranz als Siegessymbol in deine Rechte, welcher dir rechtmäßig zusteht!" Iuxta hunc modum. Mit Hilfe eines Schemels hing ein Discipulus den Lorbeerkranz für Victoria über die Hand ihrer Statue, welcher nun dort in der Höhe auf ihrer Handinnenfläche baumelte.


    Wieder nickte der Pontifex und Duumvir Sempronius beendete das unblutige Opfer mit einer Drehung nach rechts.


    Erneut unter musikalischer Begleitung verließ die Opfergemeinschaft nun das Innere des Tempels. Als sie nach draußen traten blendete sie das kurzzeitig das Licht, weshalb alle Beteiligten kurz ihre Augen zusammenkniffen. Als der Pontifex wieder seine volle Sehstärke von den Sonnenstrahlen zurückerhalten hatte, suchte er den Blickkontakt mit Aedituus Helvetius Curio, der nun das "Favete Linguis!" sprechen sollte, sobald die Opfergemeinschaft vor dem Opferaltar zum stehen kommen würde und sich erneut rituell reinigen würde.


    Sim-Off:


    * "Die selbe Prozedur", "The same procedure".



    Da es sich um einen Quest handelt und das Opfer vielleicht doch mehrere Ebenen hat (Zuschauer, Opferhelfer etc.) und man dieses dann besser als Quest erkennen kann, habe ich es mal aus dem Capitolium herausgelöst, da der Capitoliums-Thread eher für einzelne Erzählstränge gedacht ist.


    Damit jetzt nichts durcheinander kommt (Ja ich habe mich beim teilen etwas vertan :P) posten die Zuschauer einfach weiter im Erzählstrang "Zuschauer" und die Opferhelfer im neuen von mir gestarteten Erzählstrang "Das Opfer."

  • Runa funktioniert, ja sie funktioniert einfach nur. Sie gab leise kurze knappe Anweisungen, hielt sich ansonsten aber zurück. Immer wenn sie den Blick ihres Vaters auffing, gab sie erneute Zeichen, damit immer das Richtige zur richtigen Zeit gereicht wurde – der Weihrauch, der Kuchen, der Wein Runa selber jedoch hatte Mühe sich zu konzentrieren. Dennoch lief alles glatt.
    Als es nun nach draußen ging, blieb sie nahe des Einganges stehen. Sie wollte nicht zu weit nach draußen treten.

  • Curio war froh, dass beide Duccier für den ersten Opferteil nun erstmal aus seinem Blickfeld verschwanden. Dennoch hatte er noch daran zu knabbern, denn der neutrale Blick des Pontifex und der abwesende Blick Silvanas sprachen für ihn schon Bände. Nun aber konnte er sich ablenken und nutzte diese Chance auch, indem er mit Argusaugen beobachtete, dass auch im Altarbereich alles seinen korrekten Gang ging. Die beiden Schweine waren vollkommen unbeteiligt und kauten irgendwas vor sich hin, was er nicht erkennen konnte, zwei Ministri standen am Altar undsorgen dafür, dass alles an seinen Platz stand und ein älterer Discipulus, der kurz vor seiner Prüfunf stand, hatte sich bereits an seinen Platz gestellt, um gleich das Favete Linguis zu sprechen. Soweit war also alles in Ordnung.


    Als die beiden Duumviri dann aber in Begleitung des duccischen Pontifex wieder aus dem Tempel heraustraten, musste er doch nochmal schlucken. Letztlich blieb ihm jetzt nur noch ein Halt: Er musste sich auf den Ablauf der einzelnen Tätigkeiten konzentrieren. Mit einem kurzen Nicken seinerseits wurden die beiden Opfertiere an ihre Plätze geführt und ein zweiter eindringlicher Blick zu dem an exponierter Stelle stehenden Discipulus reichte, dass dieser wusste, was er zu tun hatte.


    FAVETE LINGUIS!


    erscholl die Stimme des Dieners über den Platz und bald kamen die Menschen zur Ruhe und blickten nun auf den Vollzug des blutigen Opfer. Während die Hauptakteure nun nach vorne traten, um die rituellen Handlungen zu vollziehen, beordete Curio die Opferdiener mit dezenten Kopfbewegungen zu sich und verteilte in einem Abstand von wenigen Schritten hinten den Opferherren so an, dass sie ihnen einerseits alls nötige anreichen konnten, andererseits aber auch Dinge zurücknehmen konnten, die die Opferherren nicht mehr brauchten. Als erstes wurde nun die Handwaschschale zu den den Opferherren gebracht.


    Als er letztlich so im Hintergrund alles ordnete, fiel sein Blick für einen Augenblick auf Silvana, die in der Tempelpforte stand, fast so als wolle sie sich verstecken. Und wieder war da dieser Stich, den er verpacken musste. Einzig, dass er nun recht weit hinten stand und von den Opferdienern verdeckt wurde, würde wohl dafür sorgen, dass keiner der Zuschauer sehen konnte, wie er sich kurz an die Brust fasste, wo er den steinernen Anhänger mit dem helvetischen Widder trug. Allzu lang hielt er sich damit aber nicht auf, sondern fokussierte sich wieder auf den Ablauf, damit auch bloß keine Fehler passierten oder auch nur Verzögerungen eintraten.

  • Es war immer wieder erstaunlich anzusehen, wie man die Menschen mit nur zwei Worten zum Schweigen brachte. Alle auf dem Forum versammelte Bürger Mogontiacums waren still und schauten gebannt zum Opferaltar, an dem nun die beiden Duumviri und der duccische Pontifex standen. Hing das wirklich mit der Kraft dieser beiden Worte zusammen? War es die Angst vor der Macht der Götter? War es die Ehrfurcht, die sie vor den Göttern hatten? Oder lag das letztendlich doch an der Konditionierung, dass sie gefälligst ruhig zu sein hatten, wenn diese Worte gesprochen wurden, wie es der Cultus und der Staat von ihnen verlangte? Vermutlich war es eine Mischung aus beidem. Auf der einen Seite waren die Menschen interessiert an den Göttern und ihren Taten, die sie von ihnen erbitteten, auf der anderen Seite war es die Angst, von den Soldaten abgeführt zu werden, falls man sich hier nicht so verhielt, wie es verlangt wurde.


    Ganz gleich aus welchen Gründen die Menschen hier nun schwiegen, startete Phelan mit der erneuten aber nun offiziellen Begutachtung der Opfertiere. Beide Schweine waren reich geschmückt und ließen äußerlich keinen Makel erkennen, wie er es schon vor Beginn des Opfers festgestellt hatte. Er gab dem Opfermetzger ein Zeichen, dass er das erste Tier zum Altar führen konnte. Dort angekommen, vollbrachte der duccische Pontifex die Weihe des Tieres. In sicherster Routine fuhr er den Culter über den Rücken des Tieres, welches dieses Prozedere ohne Murren und Grunzen über sich ergehen ließ, goss Wein über dessen Schnauze und sprach das erforderliche Gebet, um die Weihe abzuschließen. Dann trat er hinter die Duumviri, um Duumvir Vitellius das Gebet vorzusprechen.


    "Oh Virtus, großer und tapferer Virtus, höre deine steten und treuen Diener an und blicke erneut auf sie herab!"


    "Im vergangen Jahr hast du stets zu uns gehalten und über unsere Herzen gewacht, sodass sie erfüllt waren mit Tapferkeit, so oft es nötig war. Du hast uns beistanden, als uns die schreckliche Nachricht aus Rom ereilte, dass unser geliebter Kaiser von uns gegangen war, und warst somit nicht nur bei uns im Kleinen sondern auch dem gesamten römischen Reich im Großen stets an unserer Seite."


    Der Pontifex warf dem Opfermetzger, während Vitellius sein Gebet sprach, einen Blick zu. Es war soweit.


    "Oh Virtus, nimm als Dank für deinen Schutz und deine Kraft, die du in uns hast aufleben lassen, diesen makelosen weißen Eber, den wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen! Wir bitten dich, uns auch in Zukunft mit deiner Tapferkeit zu erfüllen, auf das unsere Herzen stets stark bleiben und wir nie unseren Mut verlieren. Dieses dir geweihte Tier sei dein!"


    Der Opfermetzger griff das Tier im Nacken, welches allmählich zu verstehen bekann, was hier passieren würde, und fragte vor dem finalen Stoß das, was eben gefragt werden musste. "Agone?"


    "Age!" flüsterte der Pontifex dem Duumvir zu, um sicher zu gehen, dass dieser wusste, was zu tun war.


    Das Wort, welches das Schicksal des Ebers besiegelte, schallte über das Forum, gefolgt von einem schrecklich schmerzvollem Quieken des Tieres, bevor es wieder Still war.


    Während das Blut von den Opferdienern per Schale aufgefangen wurde und man die Innereien des Opfertieres herausnahm, wurde bereits das nächste Tier zum Altar geführt, bei dem der Duccier ebenfalls die rituelle Weihe vollzog. Die Sau schien sichtlich nervöser als der Eber.


    Erneut nahm er hinter den Duumviri Stellung und begann dem Duumvir Sempronius das Gebet vorzusprechen.



    "Oh Victoria, große und siegreiche Victoria, höre deine steten und treuen Diener an und blicke auf sie herab!"


    "Im vergangenen Jahr hast du nicht nur Mogontiacum und seinen Bürgern im Kleinen, sondern auch dem römischen Reich im Großen zahlreiche Siege beschert. An deiner Seite konnten unsere Magistrate dafür Sorge tragen, dass aus Mogontiacum ein Municipium geworden ist. Mit deiner Zuversicht konnte nach dem tragischen Verlust unseres Kaisers sein würdiger Nachfolger TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS gefunden werden."


    Nach einem Blick des Pontifex machte sich der Opfermetzger wieder bereit.


    "Oh Victoria, nimm auch du als Dank für deinen Schutz und deine Kraft, die du in uns hast aufleben lassen, diese makellose weiße Sau, die wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen! Wir bitten dich, uns auch in Zukunft mit deiner Siegeskraft zu erfüllen, auf das wir an deiner Seite stets kleine und große Siege davon tragen können, um dem römischen Reich gerecht zu werden. Dieses dir geweihte Tier sei dein!"


    Dann ging wieder alles sehr schnell. "Agone?"


    "Age!"


    Schnitt, Quieken, Stille. Das Blut sprudelte aus der Kehle des Tieres, welches von den Opferdiener wieder in den dafür vorgesehenen Schalen aufgefangen wurde und die Innereien wurden ebenfalls entnommen.


    Als nächstes würde die Eingeweideschau folgen, um zu prüfen, ob die Götter das Opfer angenommen hatten. Der Haruspex wartete bereits, woraufhin dieser mit dem Pontifex und den Opferherren zusammen kam. Nun wareten sie auf die Innereien, welche ihnen gebracht werden würde.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/57.jpgDuumvir Sisenna Vitellius Tryphon absolvierte die einzelnen Opferrituale mit der Routine eines Mannes, der in vielen Jahren öffentliche Opfer entweder aus privatem oder lokalpolitischem Anlass durchgeführt hatte. Der einzige angenehme Unterschied war, dass ihm heute der duccische Pontifex alle Gebete vorsprach. Der Duumvir nahm die rituelle Händewaschung vor und erhob dann die Hände zur Statue des Virtus. Entspannt wiederholte er die Gebete zum Voropfer und beendete das Opfer mit einer Drehung nach Rechts.


    Ebenso hielt es sein Amtskollege Galeo Sempronius Imbrex. Er wusch sich ebenfalls die Hände, erhob die Hände zum Gebet und sprach die Worte, die der Pontifex ihm vorgab. Auch er drehte sich schließlich nach Rechts.


    Anschließend schritt die Gruppe der Priester und Stadtoberen hinaus, um zum blutigen Opfer überzugehen. Ein Tempeldiener rief das Favete Linguis aus und der duccische Pontifex begutachtete die Opfertiere. Er zeigte sich zufrieden und ging dann über zur Weihe der Tiere, woraufhin das erste Schwein zum Altar geführt wurde. Jetzt war wieder Vitellius an der Reihe. Erneut erfolgte die rituelle Händewaschung, erneut hob der Duumvir die Hände zum Himmel, den Kopf mit der Toga bedeckt. Erneut gab der Pontifex ihm die Worte vor, die der Duumvir wiederholte:


    "Oh Virtus, großer und tapferer Virtus, höre deine steten und treuen Diener an und blicke erneut auf sie herab!"


    "Im vergangen Jahr hast du stets zu uns gehalten und über unsere Herzen gewacht, sodass sie erfüllt waren mit Tapferkeit, so oft es nötig war. Du hast uns beistanden, als uns die schreckliche Nachricht aus Rom ereilte, dass unser geliebter Kaiser von uns gegangen war, und warst somit nicht nur bei uns im Kleinen sondern auch dem gesamten römischen Reich im Großen stets an unserer Seite."


    "Oh Virtus, nimm als Dank für deinen Schutz und deine Kraft, die du in uns hast aufleben lassen, diesen makelosen weißen Eber, den wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen! Wir bitten dich, uns auch in Zukunft mit deiner Tapferkeit zu erfüllen, auf das unsere Herzen stets stark bleiben und wir nie unseren Mut verlieren. Dieses dir geweihte Tier sei dein!"


    Als der Opfermetzger daraufhin das 'Agone' fragte, bejahte Vitellius mit einem lauten und deutlichen "Age!" Regungslos nahm er das Ende des Tieres hin, beobachtete zufrieden die Tätigkeit der Opferhelfer. Er wandte sich zum Ende des Opfers nach Rechts und machte nun seinem Amtskollegen Platz.


    Duumvir Sempronius wusch sich wiederum die Hände, hob sie zum Himmel und sprach die Worte des Pontifex: "Oh Victoria, große und siegreiche Victoria, höre deine steten und treuen Diener an und blicke auf sie herab!"


    "Im vergangenen Jahr hast du nicht nur Mogontiacum und seinen Bürgern im Kleinen, sondern auch dem römischen Reich im Großen zahlreiche Siege beschert. An deiner Seite konnten unsere Magistrate dafür Sorge tragen, dass aus Mogontiacum ein Municipium geworden ist. Mit deiner Zuversicht konnte nach dem tragischen Verlust unseres Kaisers sein würdiger Nachfolger TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS gefunden werden."


    "Oh Victoria, nimm auch du als Dank für deinen Schutz und deine Kraft, die du in uns hast aufleben lassen, diese makellose weiße Sau, die wir dir voller Treue und Ehrerbietung darbringen! Wir bitten dich, uns auch in Zukunft mit deiner Siegeskraft zu erfüllen, auf das wir an deiner Seite stets kleine und große Siege davon tragen können, um dem römischen Reich gerecht zu werden. Dieses dir geweihte Tier sei dein!"


    Auf die Frage des Schlachters antwortete Sempronius ebenfalls: "Age!" Das zweite Tier starb, Sempronius wandte sich nach Rechts und nun war es Aufgabe der Opferschauer, die Innereien zu beurteilen.




    NDM

  • Nachdem Nela nun als Erste da gewesen war und sich von der eisigen und angespannten Stimmung hatte überzeugen können, verharrte sie etwas hilflos auf dem Platz vor dem Tempel. Sie hätte gern ihrer Verwandten und Freundin helfen wollen, aber es in diesem Fall nicht können. Es würde sich hoffentlich bald alles wieder einrenken. Nachdem sie dann zu ihrer Familie gefunden hatte, beobachteten sie gemeinsam die Opfer. Nach den Voropfern kamen die Beteiligten wieder heraus und der Rest wurde vollzogen. Gespannt verfolgte die junge Frau ob die Opfer gut ausgehen würden.

  • Schnell waren Opferdiener an das sterbende Tier herangetreten, einige fingen das Blut mit ihren Paterae auf, das sie danach auf dem Altar verteilten, andere kamen mit ihren Opferschalen, um die Vitalia vom Tier zu den Opferherrn zu bringen. Am wichtigsten waren, wie meistens, die Lebern der beiden Tiere, die mit besonderer Sorgfalt in die Schalen gelegt wurden. Als der Opferschlächter alle Organe entfernt und in die Schalen gelegt hatte, begaben sich die dafür zuständigen Opferdiener nun zum duccischen Pontifex. Curio trat nun zum ersten Mal an ihn heran und flüsterte ihm leise etwas zu.


    Die Patera mit den blauen Verzierungen beinhalten die Vitalia des Ebers für Virtus, die mit den roten Verzierungen diejenigen der Sau für Victoria.


    Er hatte den Opferdienern klar und deutlich eingebläut, wie er sich die Zuordung vorgestellt hatte und hatte nun auch mit Argusaugen darauf geachtet, dass dies auch umgesetzt wurde. Schließlich sollte hier alles seine Ordnung haben und Verwirrung über die Zuordnung der Organe wäre dementgegen absolut unerwünschte Unordnung. Heute, grade heute durfte da aber nichts schiefgehen, denn das danach folgende Donarwetterwürde nochmal umso heftiger ausfallen. Aus naheliegenden Gründen...

  • Nachdem die Duumviri ihre Gebete an Virtus und Victoria gesprochen hatten, vollzog der Opferschlächter seine Aufgabe und ließ das Blut der Tiere fließen. Die Opferdiener legten unter Curios Aufsicht die Innereien des Ebers und der Sau in die Paterae und brachten diese zum duccischen Pontifex und den Duumviri. Zusammen mit dem Haruspex vergewisserte man sich nun mit geübten Handgriffen, ob vor allem die Lebern der Tiere irgendwelche Fehlbildungen oder schwarze Stellen aufwiesen, die an der Annahme des Opfers der Gottheiten Zweifel aufbringen würden, was an diesem Tag mehr als unwahrscheinlich, aber dennoch fatal gewesen wäre. Das was der helvetische Aedituus seinem Patron zugeflüstert hatte, nahm dieser kommentarlos einfach nur zur Kenntnis und quittierte dies noch nicht einmal mit einem Nicken. Die Distanz, Gleichgültigkeit und Kälte war deutlich zu spüren.


    Nach einem kurzen Blickkontakt und Nicken zwischen Pontifex und Haruspex, war alles klar. Beide Gottheiten hatten ihre Opfer angenommen. So schritt der Haruspex zur Treppenkante und verkündete dem Volk mit lauter, kräftiger Stimme: "Litatio!"


    Die Menge jubelte und freute sich. Diese Opfer an Virtus und Victoria waren an diesem Tag alles andere als unwichtig für ihre Zukunft gewesen, weshalb die Freude noch deutlich hörbarer ausfiel, als bei anderen öffentlichen Opfern. Nun war es die Aufgabe des duccischen Pontifex, den rituellen Rahmen zu schließen. So schritt auch er zur Treppenkante und richtete das Wort an die Menge. "Sowohl Virtus als auch Victoria haben an diesem, ihrem Ehrentag unseren Dank sowie unsere Bitten erhört und unsere Opfer angenommen, sodass wir uns ihrem Wohlwollen und Schutz auch für ein weiteres Jahr sicher sein können." Die Menschen jubelten erneut und in ihren Gesichtern war eine gewisse Erleichterung sichtlich zu erkennen.
    "Während nun die Innereien und das Fleisch der Opfertiere zubereitet wird, möchten unsere Duumviri noch einige Worte an das Volk Mogontiacums richten!" Nach der Abschlussrede der beiden Duumviri war dann auch der öffentliche Rahmen beendet und die Aufräumarbeiten könnten beginnen.

  • Sim-Off:

    Ups. Danke für die Erinnerung, dass ich das hier noch zum Ende bringen muss...


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/57.jpg Sisenna Vitellius Tryphon und sein Amtskollege Galeo Sempronius Imbrex atmeten möglichst unauffällig erleichtert aus, als der Haruspex das Litatio verkündete. Das Volk drückte seine Freude über die Annahme des Opfers in lautem Jubel aus und auch die Honoratioren des Municipiums applaudierten. Der duccische Pontifex fand noch einige passende Worte zwecks der Überleitung zum Schlusswort der Duumviri.


    Vitellius trat vor, breitete die Arme gönnerhaft aus und verkündete nun laut: "Municipes Incolaeque! Virtus und Victoria gewähren uns ihren Schutz. Das wollen wir feiern! Mein Amtskollege, Galeo Sempronius Imbrex, und meine Wenigkeit, Sisenna Vitellius Tryphon, lassen zu diesem Zweck im Anschluss an dieses Opfer Brot und Wein an euch treue Bewohner Mogontiacums verteilen. Möge Mogontiacum mit Virtus' und Victorias Segen und unter der schützenden Hand Apollo Mogons blühen und gedeihen!" Die Ankündigung von Brot- und Weinspenden zusätzlich zu den Innereien und zum Fleisch der Opfertiere rief erneuten Jubel in der Menge hervor. Mit sich selbst zufrieden ließ Vitellius daraufhin die Arme sinken und wandte sich der Elite der Stadt zu. Er ging auf die versammelte Priesterschaft zu und bedankte sich: "Meine Herren, gute Arbeit. Das hat ja wunderbar geklappt, danke dafür." Er schüttelte jedem der Beteiligten höheren Priester die Hand, was ihm sein Amtskollege nachtat.




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