Besprechung mit dem Consul

  • Neben Militär und Verwaltung musste der Kaiser natürlich auch die Interna der aktuellen politischen Lage kennen lernen. Entsprechend wurden auch führende Magistrate eingeladen, vor allem natürlich das nominelle Staatsoberhaupt, der Consul...

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  • Der eine Kaiser, der andere Usurpator, garkein Kaiser... als Vala mit seinem überschaubaren Gefolge durch die Gänge des Palatium Augusti schritt, um dem neuen Bewohner erneut seine Aufwartung zu machen, gingen ihm die einen oder anderen Erinnerungen durch den Kopf die sich vor allem um die Bewohnerfluktuation des Palatins drehten... und dass, hoffentlich, bald das letzte Mal auf seeeeehr lange Zeit sein würde, dass er hier verkehrte.


    "Sprich nicht bis du selbst angesprochen wirst..", murmelte Vala noch seinem jungen Verwandten zu als sie in einen der vielen Empfangsräume traten, in welchem die Gäste angewiesen wurden auf den Princeps zu warten. Mit einem flüchtigen Blick auf das Wanddekor des Raums erkannte Vala, dass er schon einmal hier gewesen war... die Wandmalerei stammte noch aus der Aegide des Vescularius - wie lange dies wohl noch so bleiben würde? Sicherlich hatte der Aquilius im Moment dringlichere Dinge zu regeln als den Palatin zu renovieren, auch wenn dies wohl so gut wie durch jeden Kaiser geschehen war.


    Als ihm das Nahen des Princeps gemeldet worden war, blickte Vala für einen kurzen Moment irritiert um sich... der Vettius war nicht anwesend. Ob und was das zu bedeuten hatte, wusste er freilich nicht. Er hatte nicht davon erfahren, dass sein Amtskollege krank darniederlag.. und selbst das wäre kein Grund gewesen die Vorladung des Princeps auszuschlagen. Nein, ganz offensichtlich war Vala alleine eingeladen worden... was die Sache äußerst verdächtig machte.


    "Princeps...", grüßte Vala den Aquilius schließlich mit der entsprechenden Ehrerbietung als dieser den Raum betrat, "..du hast dich verändert. Die Kaiserwürde steht dir ganz offensichtlich gut. Der Spagat zwischen Aufnahme der Staatsgeschäfte und dem Einzug in den Palatium macht dir hoffentlich nicht allzu große Mühe?"

  • Der Kaiser trat ein und ging zielstrebig auf eine der beiden Klinen zu, die er in sein Tablinum hatte stellen lassen. Er trug eine schlichte Tunica Laticlava, darüber einen goldenen Talisman, der ein wenig an eine Bulla erinnerte. A der Vorderseite konnte der genaue Beobachter das Profil des Mercurius erkennen.


    Aber die Möglichkeit ergab sich nur kurz, denn nach einem kurzen "Ave, ehrenwerter Consul. Nimm Platz!" und einem Wink auf die zweite Kline im Raum kletterte Aquilius Severus auf seine Liege und machte es sich bequem.


    Gewinnend lächelte er den Duccier an. "Verändert?" Er fühlte sich eigentlich nicht verändert. Dann aber zuckte er mit der einen Schultern (die andere wurde durch das Gewicht seines Körpers ja fixiert). "Jaja, Ämter verändern einen, nicht wahr, Duccius?" Wieder lächelte er.


    "Der Umzug ist ein bisschen umfangreicher, wie du dir sicher denken kannst... aber die Aufnahme der Staatsgeschäfte ebenfalls. Insofern wird alles wohl noch ein wenig dauern, aber ich bin guter Dinge." Tatsächlich dauerte alles seine Zeit und nicht alles war ganz einfach, sodass Severus teilweise etwas unzufrieden war. Aber er war erfahren genug, um auch Geduld mit sich selbst aufzubringen...


    Er deutete auf den jungen Verwandten, den Vala mitgebracht hatte. "Wer ist denn dein Begleiter?" Das scharfe Auge des Kaisers hatte prompt an der Aufmachung erkannt, dass es sich hierbei wohl nicht um einen gewöhnlichen Scriba handelte. "Soll ich ihm auch eine Kline bringen lassen?"

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  • Nicht zum ersten Mal zockelte Caius heute seinem politischen Mentor hinterher, die prächtigen Flure und Portiken des Palatium Augusti durchquerend. Waren die Anlässe seiner vorigen Besuche bisher stets von trauriger und gar erschreckender Natur angesichts des Ablebens des Imperators Cornelius und der sich darauf anschließenden Staatskrise, so wähnte Caius sich nun eines eher freudigen Grundes diese ehrfurchgebietenden Hallen betreten zu dürfen. Sicherlich, wäre er nicht Tiro Fori eines Consuls, so hätte die Palastwache ihn niemals überhaupt eingelassen. Aber so kam er als Teil von Valas Entourage in den Genuss, dem neuen Imperator Tiberius Aquilius Severus Augustus unmittelbar gegenübertreten zu dürfen.


    Die Freude über diese Ehre verblich allerdings unter dem Einfluss der übermächtigen Nervosität, die Caius schubweise überfiel, je tiefer sie in das Palastinnere geleitet wurden. Die mahnenden Worte seines Verwandten quittierte er mit einem eifrigen Nicken, um daraufhin verzweifelt seine Atmung ruhig zu halten. Zudem kam ihm plötzlich der Gedanke, dass seine Toga falsch sitzen könnte, obwohl er doch zuvor viermal dies hatte kontrollieren lassen. Gütige Bona Dea, alwissender Wodan, mächtiger Donar, steht mir bei!, flehte Caius stumm, während sie schließlich das Tablinum betraten, wo der Princeps bereits wartete.


    Caius' Handinnenflächen waren vor Schweiß bereits ganz feucht, als Vala souverän mit dem ersten Mann im Staate zu plaudern begann. Wie machte er das nur? So gelassen, so entspannt. Caius blieb einfach nur still schräg hinter seinem Verwandten stehen und rührte sich nicht in der Hoffnung einfach keine Beachtung zu erfahren, auch wenn dies natürlich eine närrische Hoffnung war. Denn wozu war Caius sonst hier, wenn nicht um sich beim Kaiser bekannt zu machen beziehungsweise von Vala mit diesem bekannt gemacht zu werden? Ihm wurde augenblicklich schlecht, als Aquilius dann tatsächlich Caius' Anwesenheit ansprach. Mit Mühe und Not hielt Caius' Hirn seinen Mund davon ab eine dümmliche Bemerkung zu machen. Hoffentlich wurde ihm einfach nur ein Scherenstuhl in eine Ecke gestellt, wo er in Ruhe daran arbeiten konnte seinen Magen zu beruhigen.

  • "Das kann man wohl sagen..." , nahm Vala den Wink mit den Persönlichkeitsverändernden Ämtern auf und konnte seine Müdigkeit nur halbwegs verdecken, "...ich kann für dich nur hoffen, dass es bei dir anders verläuft als bei mir. Deutlich anders."


    Dass der Kaiser tatsächlich auf Callistus aufmerksam wurde und diesen nicht einfach als Hintergrunddekoration abtat zeugte deutlich von der ungezwungen-guten Lauen des mächtigsten Mannes im Staate.. was Vala angesichts der unglaublichen Aufgabe, die dem Aquilius noch vor kurzer Zeit aufgebürdet worden war, für befremdlich hielt. Selbst wenn es fast zwei Jahre her war: er selbst konnte sich noch allzu gut daran erinnern, dass er bei der gewonnenen Wahl zum Consul vor allem flau im Magen gewesen war. Allerdings hatte er da auch andere Ausgangsbedingungen zu bewältigen als der Aquilius. Dieser wurde schließlich zum Heiland erklärt, der Rom nach mehr als einem Jahrzehnt Unsicherheit nun Stabilität schenken sollte.


    "Dies ist Caius Duccius Callistus, Sohn des Numerius Duccius Marsus... deinem Procurator Rationis Privatae der Provincia Germania Superior." , stellte Vala nun wie verlangt seinen jungen Verwandten vor und winkte diesen näher an den Kaiser und sich heran, "..er ist nach Rom gekommen um hier eine Laufbahn zu beschreiten und sich wie viele unserer Familie in den Dienst des Princeps und der Res Publica zu stellen. Und so es dir genehm ist, Princeps, wird er sich sicherlich gerne zu uns gesellen." , gab Vala chalant von sich als wäre es nichts, blieb mit seinem Blick jedoch einen kurzen Moment länger in den Augen seines Verwandten hängen, hoffend, dass dieser den nonverbalen Wink verstand und sich nun selbst präsentierte.



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  • "Oh, die Toga Praetexta steht dir ausgezeichnet, Duccius." erwiderte der Kaiser mit ungebrochenem Lächeln.


    Dann wandte er sich dem jungen, offensichtlich noch immer tief beeindruckten jüngeren Duccier zu, der nun vorgestellt wurde. "Oh, ich glaube, Primicerius Decimus erwähnte deinen Vater kürzlich." bemerkte er schließlich und musste daran denken, dass die Erwähnung nicht unbedingt positiv gewesen war. Trotzdem musste er sich den Namen Duccius merken, wie es schien.


    Damit hatte er dem Tiro Fori jedoch genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Er hatte den Consul schließlich nicht eingeladen, um mit ihm fröhlich über dessen aufstrebende Provinzialenfamilie zu plaudern. "Nun, du wirst dir denken können, habe ich dich als höchsten Würdenträger des Staates eingeladen, um deine professionelle Einschätzung über den Zustand dieses Staates zu erfahren. Also berichte mir: Welche internen politischen Quereleien, Initiativen, Probleme und Herausforderungen gibt es derzeit?" Es verstand sich von selbst, dass der Duccier nicht das offensichtliche rekapitulieren musste, denn natürlich war Aquilius Severus auch Senator und gut vernetzt. Sonst wäre er ja nicht zum Princeps gewählt worden.

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  • Ein schiefes Lächeln war alles, das Vala bei dem unbekümmerten Kompliment des Kaisers zustande brachte, zu wenig war er an solche Worte gewohnt...


    "Die Stimmung in der Res Publica.. sowohl gesellschaftlich als auch politisch... lässt sich zur Zeit mit wenig mehr als dem Begriff der vorsichtigen Aufbruchstimmung beschreiben, Princeps." , begann Vala wie verlangt zu beschreiben, wo es eigentlich wenig zu beschreiben gab, "Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das politische Leben der letzten zehn Jahre arg gelitten hat. Erst die Abwesenheit des Valerianus und dem Regime des Usurpators, dann folgend die eher kraftlose Herrschaft deines Vorgängers... kein guter Nährboden für ein vitales Rom." , rekapitulierte Vala den deutlich ins Stocken geratenen politischen Motor Roms, "Dazu kommt die immer stärkere Spaltung der Senatoren in die der knallharten Traditionalisten und jene, die sich eher an der liberaleren Linie eines Divus Iulianus orientieren. Erstere können sich zwar auf die Fahnen schreiben, dass sie das Rom des Divus Octavianus in lebhafter und ziemlich lauter Erinnerung halten, erleichtern tut dies die politische Schaffensarbeit allerdings nicht. Letztere wenden sich irgendwann einfach ab.
    Ich weiß, dass ich in dieser Angelegenheit eine ziemlich laute und lange Reise hinter mir habe... und letztlich bin ich ja angetreten, um den Senat wieder zu mehr Aktivität und Leben zu führen. Allerdings habe ich unterschätzt, wie sehr sich die in der Vergangenheit sicherlich von mir mitgeschaffene Atmosphäre im Senat eingefressen und festgesetzt hat. Mit meiner Vorgeschichte... meiner Vorbelastung... war ich wahrscheinlich einfach der falsche Mann, um dies zu durchbrechen und Veränderung herbeizuführen.
    Das zu den Problemen... die Herausforderung wird dadurch sehr deutlich: du willst deinen eigenen Worten zufolge den Senat einbinden, ihn durch deine Aufmerksamkeit aufwerten... dabei braucht er vor allem eins: Führung. Und nicht nur die Führung zweier Männer, die der Senat unter Biegen und Brechen auf die curulischen Stühle der Curia Iulia gesetzt hat, sondern die Führung eines Mannes, der über alledem steht und wie kein anderer die zerstrittenen und frustrierten Senatoren zusammen und zur Ordnung rufen kann. Und vor allem eines Mannes, der eines ganz bestimmt nicht ist: angreifbar.


    Kurzum: differenzierte Projekte, außer meinen die du im Senat erlebt hast, gibt es kaum, weil der Nährboden hierfür nicht gegeben ist. Um diesen zu erschaffen braucht der Senat einen Rahmen, der für alle klar zu sehen ist und deutet, womit man nun zu arbeiten hat. Damit man überhaupt arbeiten kann."



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  • Offensichtlich war der Consul heute in einer ziemlich melancholischen Stimmung, so sehr wie er seine eigenen Fehler und Makel herausstrich. Deshalb fühlte der Kaiser sich genötigt, den armen Duccier ein wenig aufzumuntern: "Nun, ich denke, du füllst dein Amt recht gut aus und deine neu gewonnene Besonnenheit steht dir gut zu Gesicht." Natürlich hatte Severus aber auch schon von früheren, hitzigeren Zeiten gehört. "Insofern bin ich guter Dinge, dass deine Projekte die Zustimmung des Senates finden."


    Der Kaiser hatte jedoch nicht vor, noch weiter den Tröster des Ducciers zu spielen. Dafür hatte er eine junge Ehefrau aus bestem Hause, wie man hörte. Also kam er lieber auf seine Aufgaben zu sprechen: "Deine Einschätzung nach dem Bedarf eines Mannes, der die Parteien eint und für Ausgleich sorgt zwischen dem Lagern, teile ich. Und wie ich hoffentlich in meinen Antrittsreden klar gemacht habe, werde ich nach bestem Vermögen versuchen, dieser Mann zu sein."
    Einen Moment überlegte er. "Doch stellt sich mir die Frage: Wie sollte ich mich dem Senat gegenüber verhalten? Sollte ich an den Sitzungen teilnehmen und dadurch riskieren, Debatten im Keim zu ersticken? Sollte ich den Kontakt über den Quaestor Principis halten oder meine Anträge persönlich einbringen?" Die Zeiten, in denen Severus persönlich tief in die Politik involviert gewesen war, lagen eine Weile zurück. So hoffte er, von jemandem, der mitten in ihr stand, einen Rat zu bekommen.

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  • Da man einen Kaiser nicht mit skeptischem Stirnrunzeln bedachte, beließ Vala es ob des erneuten Lobs des mittlerweile mächtigsten Mann im Staate bei einem Nicken, bevor er sich Gedanken zur Frage des principalen Verhaltens im Senat machte... dabei galt es immerhin seinen Kenntnisstand über die vergangenen Herrscher Roms und deren Präsenz im Senat in Erinnerung zu rufen.


    "Nun, natürlich sollte ich das nicht tun, aber schließlich wirst du dich vor allem zu Beginn deines Principats mit deinen Vorgängern messen müssen... auch mit jenen, über die man eher weniger gerne spricht." , begann Vala mit bedachten Worten, "Aber letztlich brauche ich dir da ja nicht viel zu erzählen, immerhin warst du vor wenigen Tagen noch einer von uns.
    Also... Divus Iulianus dürfte vielen als derjenige in Erinnerung geblieben sein, der auch als Princeps tatkräftig an der Arbeit im Senat beteiligt war, an vielen Sitzungen teilgenommen und sich auch wörtlich an der Entscheidungsfindung beteiligt hat. Das hat vielen Senatoren das Gefühl gegeben, ernstgenommen zu werden... ich bin mir nicht sicher, ob du dich noch an diese Zeit erinnerst, mein Aufstieg in den Senat kam erst später und dennoch weiß ich von dieser Wirkung. Der Nachteil des Ganzen war, dass er sich mitunter auch Worte anhören musste, die er als phärisch abseits des Senats stehender Princeps sicherlich nicht hätte anhören müssen.. und seine Ideen wurden zwar nicht so auseinandergenommen wie die anderer Senatoren.. deutliche Kritik wurde ihnen aber dennoch zuteil. Allerdings machte er auch von seiner Macht als Princeps gebrauch und lenkte den Senat, rief den Senat zur Ordnung und maßregelte auch wenn dies nötig war.


    Valerianus glänzte vor allem durch vollkommene Abwesenheit, in welcher der Senat bis zum Aufstieg des Praefectus Urbi Vescularius reichlich freie Hand hatte... schon da ließ sich das beobachten, was später als die große Müdigkeit im Senat bekannt wurde. Die einzigen Auftritte im Senat, für die er bekannt ist, fanden noch zu Zeiten statt als sein Vater noch lebte. Soviel dazu...


    Dann der Usurpator, der schon während der Lebenszeit des Valerianus den Senat mit seiner Aufmerksamkeit beglückte. Ich glaube zu der Zeit hast du als Statthalter in Dalmatia gewirkt... nun, das war ein Herrscher, der durchaus das eine oder andere Mal im Senat gewesen ist, allerdings nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass er von diesem Erfüllungsgefolgschaft erwartete und keine wirklichen Diskussionen. Als er sich selbst zum Princeps ausrufen ließ.. naja, du weißt, was dann passierte. Der Senat war quasi tot.


    Dann Cornelius Palma, der in den fast sechs Jahren seiner Herrschaft genau ein einziges Mal einer Sitzung des Senats beigewohnt hat. Ich muss nicht groß ausführen, weshalb die Hoffnungen bei deinem Amtstritt nun umso größer sind, da viele von deinem Vorgänger enttäuscht sind.


    Das große Ende der Litanei ist: deine direkten Vorgänger haben sich in ihrem Verhalten dem Senat gegenüber nicht gerade durch Zuwendung und Aufmerksamkeit ausgezeichnet. Das ist kein schönes Kapitel in der Senatsgeschichte... macht für dich aber einiges einfacher: es kann quasi nurnoch besser werden.


    Um also kurzum deine Frage zu beantworten: ich würde dir die Herrschaft des Divus Iulianus als Inspiration empfehlen... zeige dich im Senat, bringe dich persönlich ein und gehe keine Umwege. Alleine dadurch wird der Senat dir sicherlich nachsehen, wenn du einen autoritativen Stil pflegst der die Macht deines Principats durchaus deutlich macht."



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  • Geduldig hörte Severus sich den historischen Exkurs an, den der Duccier ihm bot. Das meiste hatte er aus seiner eigenen Karriere persönlich miterlebt, aber letztlich war es doch nützlich, sich in dieser Frage von den letzten Regenten leiten zu lassen.


    "Ich verstehe." bemerkte er schließlich zuletzt. Tatsächlich war Iulianus der letzte unumstrittene Herrscher gewesen. Warum nicht an ihn anknüpfen? "Ich werde das bedenken."


    Was gab es noch? Richtig, die Initiativen des Consuls: "Wie ich hörte, hast du die Thronvakanz auch genutzt, um die gesetzlichen Regeln zu meinem Amt zu modifizieren?"

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  • "Oho!" , zeigte Vala sich deutlich überrascht, "Das muss ich mit aller Entschiedenheit zurückweisen. Als Konsul musste ich mich während der Thronvakanz en detail mit der Beseitigung dieser beschäftigen und da sind mir eben einige Passus aufgefallen, die dringend der Korrektur oder Verfeinerung bedürfen. Ich habe die Senatsdebatten über diese Vorschläge allerdings samt und sonders eingeleitet, als du schon gewählt und inthronisiert warst... eben um mir NICHT vorwerfen lassen zu müssen, dass ich mich zum Vorteil von irgendwem während einer Zeit der Leere an den Gesetzen vergangen hätte." , verteidigte Vala sich, der das so nicht stehen lassen wollte, und schob zugleich leicht trotzig noch nach: "Ich bin nach wie vor überzeugt, dass die von mir initiierten Gesetzesänderungen die mit dem Principat zusammenhängen durchaus zum Vorteil desselben gereichen."



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  • "Oh, dann war das wohl ein Irrtum." antwortete der Kaiser und sah ein bisschen verwirrt aus. Kurz vor und seit seinem Amtsantritt hatte er alle Hände voll zu tun gehabt. Da kam es schonmal vor, dass man sich zeitlich ein wenig irrte.


    "Aber tatsächlich teile ich sogar deine Ansicht." bestätigte er dann die Intentionen des Consul. "Ich habe sogar vor, noch weiter zu gehen, um den republikanischen Charakter unseres Staates zu bewahren, indem ich die Stellen bezüglich die rechtlichen Vollmachten meines Amtes sowie meiner Familie aufhebe und auf traditionelle Weise durch eine Lex de Imperio, die explizit für meine Person erlassen wird, ersetze."

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  • "Das ist... bemerkenswert.", zeigte Vala sich offen beeindruckt, immerhin hatten nicht viele Principes ein Interesse daran gehabt, die republikanische Fassade derart hervorzuheben. Einen Nachteil hatte das ganze dann allerdings doch, zumindest für Vala: "Demzufolge hätte ich mir die Arbeit an den ersten Paragraphen durchaus sparen können, wenn der ganze Teil über dem Imperator ohnehin wegfallen soll."



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  • Der Kaiser nickte. "Das ist richtig. Womöglich hätten wir uns ein wenig früher darüber unterhalten sollen." Pech für den Consul. Andererseits hatte er ja genügend andere Leistungen vorzuweisen, sodass er wohl kaum auf diesen einen Erfolg angewiesen war: "Du warst aber auch sonst recht umtriebig, wie ich mit großem Wohlwollen verfolgt habe. Insbesondere auch über das gewöhnliche Amtsjahr und die kritische Zeit der Thronvakanz hinweg."

  • "Wenn sich deine Lex de imperio Severi an der des Vespasianus orientiert, wovon ich mal ausgehe, werden meine Gesetzesänderungen wahrscheinlich ohnehin Teil dieser sein." , zeigte Vala sich unbekümmert.


    "Dein Wohlwollen ehrt mich, Princeps." , zeigte Vala sich offen überrascht, hatte der Aquilier während seiner Zeit als Otto-Normal-Consular nicht gerade zu den lautesten Unterstützern Valas' Politik gehört. Allerdings ließ ihn das noch einmal darüber nachdenken, was er bisher im Senat so getrieben hatte. Mehr als fünfzehn Initiativen, abseits der Wahlen zum Principat oder zum Cursus Honorum... was irgendwo bedeutete, dass in den letzten zehn Jahren jede zweite Senatsinitiative von ihm gekommen war. Schon etwas, worauf er stolz sein konnte. Konnte. "Ich hatte viele Ideen, von denen ich die meisten umsetzen konnte, wenn auch nicht ohne Gegenwind... oder unverhoffte Arbeit aus anderer Richtung." , zeigte Vala sich deutlich unentschlossen, wie er sein Consulat nun zu bewerten hatte, allerdings kam es bei diesem Stichwort ohnehin auf ein anderes Thema: "Du hast die Turbulenzen um die Zugestehung eines zweiten Amtsjahrs durch den Senat mitbekommen.. , begann Vala und schluckte einen Großteil seines Grolls über jene runter, die er als staatsgefährdend und exklusiv im Sinne von 'ausschließend' betrachtete, "...da jene Kläger in klarer Offenbahrung ihrer revisionistischen Tendenzen offenbar sehr großzügig ignoriert haben, dass nicht eine einzige ihrer Prophezeiungen Wahrheit geworden ist, könnten jene sämtliche Handlungen der zweiten Amtszeit anzweifeln.. einschließlich der Wahl zum Princeps. Der Wille der Götter wurde eingeholt... aber schon zuvor haben sich, interessanterweise auch hochrangige Mitglieder des Cultus Deorum, darüber sehr skeptisch gezeigt." , führte Vala noch einmal die mehr als abstrusen Reaktionen aus, mit denen er sich damals hatte rumschlagen müssen, bevor er zum Kern seines Anliegens kam: "Deine Herrschaft in Rom ist selbst von jenen anerkannt, die sich meinem Consulat gegenüber kritisch gezeigt haben... was wieder einmal zeigt, wie willkürlich Ablehnung und Zustimmung aneinandergereiht werden. Um die Debatte ein für allemal zu beenden und zur vollen Anerkennung des zweiten Amtsjahres als Consul meines Collega und mir selbst bitte ich dich um die nachträgliche Dispensierung."



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  • "Selbstverständlich." bestätigte der Kaiser prompt. Die Argumentation des Consuls war immerhin einleuchtend.


    Sie brachte aber auch die Frage auf, wozu er diese kaiserliche Dispens sonst noch benötigte. Für eine weitere Karriere? "Was planst du im übrigen für die Zukunft? Willst du dich vorerst von den Turbulenzen deiner ausgedehnten Amtszeit erholen oder stehst du für weitere Aufgaben zur Verfügung?" Als neuer Kaiser musste Severus sicherlich den einen oder anderen Posten neu besetzen. Insofern war es geraten, sich möglichst zeitig umzuhören.

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  • "Ein drittes Konsulat." , sprach Vala ernst und ohne mit der Wimper zu zucken... zu soviel reichte die jahrzehntelange Theaterpraxis auf der politischen Bühne Roms dann. Allerdings war der Gedanke so abwegig, dass er die Maske irgendwann fallen ließ, in ein schiefes Lächeln verfiel und müde abwinkte.


    "Ich brauche keine Erholung, ich brauche etwas zu tun..." , kehrte Vala dann doch wieder auf den Ernst des Lebens zurück und beantwortete die Frage des Princeps wahrheitsgemäß mit neuem Tatendrang, "..von daher kann ich dir nur versichern, dass ich dir vollkommen zur Verfügung stehe.


    Wenn du mir eine Idee erlaubst, bitte ich an dieser Stelle um die Statthalterschaft in Germania Superior. Mein Patron, der bisherige Statthalter dort, Marcus Vinicius Hungaricus sehnt sich danach, sich ins Privatleben zurückziehen zu können, zumal ihm gesundheitliche Probleme immer stärker zu schaffen machen. Ich biete mich hiermit an ihn abzulösen. Ich bringe sämtliche Qualifikationen mit und habe zudem intensive Erfahrungen im Militär, in der Verwaltung und in der Rechtsprechung gesammelt. Ich kenne die Verhältnisse in der Provinz wie auch jenseits der Grenze. Kurzum: ich bin dein Mann für diese Provinz!" , warb Vala dann doch recht selbstbewusst für seine Statthalterschaft... hatte er doch genau darauf hingearbeitet seit er zum ersten Mal einen Fuß auf italischen Boden gesetzt hatte.



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  • Ein drittes Consulat? "Ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor: Ich kann es dem Senat kaum vermitteln, dass dir das zweite Amtsjahr ohne Wahl als zweites Consulat angerechnet wird. Ich kann lediglich die Verlängerung der Amtszeit für legitim erklären." Immerhin genoss ein zweimaliger Consul einen höheren Rang als ein einmaliger, was die übrigen zweimaligen Consuln sicherlich zurücksetzen würde.


    "Aber ich bin sicher, dass du es auch regulär zu drei Consulaten bringen kannst." stimmte er dann wieder versöhnlichere Töne an. "Die Statthalterschaft in Germania Superior ist in der Tat eine Möglichkeit, dir die dafür erforderlichen Meriten zu verdienen." Natürlich gab es auch Argumente abzuwägen, denn immerhin stammte der Consul aus dieser Gegend und das Beispiel des Arminius hatte die römischen Kaiser einiges gelehrt. "Ich werde diese Angelegenheit mit meinen Beratern erörtern und dich über die Entscheidung informieren."

  • "Mehr will ich ja auch garnicht..." , gab Vala verwirrt zurück, bis ihm klar wurde, weshalb der Kaiser diese Sache noch einmal so dezidiert ansprach, "Es reicht mir vollkommen, als Consularis biennii zu gelten. Der Unterschied ist ohnehin marginal... und jene, die einen schlechtreden tun dies ohnehin ohne Rücksicht auf Tatsächlichkeiten."


    Dass die Möglichkeiten bestanden, dass Vala es zu drei oder mehr Consulatsjahren brachte, war ihm auch klar... allerdings verspürte er im Moment wenig Lust sich weiter mit dem römischen Zirkus herumzuschlagen. Rom war nie sein Ziel gewesen.. aber wer wusste schon, ob ihm in ein paar Jahren nicht in Germania das Dach auf den Kopf fiel.


    "Dafür danke ich dir. Für den Fall, dass du meinem Ansinnen positiv entsprechen willst, hätte ich noch eine Liste von fähigen Männern, die ich gerne mit in den Norden nehmen will..." , kam Vala auf die zweite Hälfte seines Vorhabens zu sprechen, ließ sich von seinem jungen Verwandten eine Tabula reichen und schob diese zum Princeps hinüber, "Die Namen der Männer, ihr aktueller Einsatzort und der mögliche zukünftige Einsatzort ist auf dieser Liste hinterlegt. Ich würde es sehr schätzen, mit diesen Männern zusammenzuarbeiten... WENN meinem Anliegen entsprochen wird."


    Sim-Off:

    PN.



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  • "Du bist gut vorbereitet!" erwiderte der Kaiser anerkennend und nahm die Liste entgegen. Natürlich sagte ihm kein einziger Name etwas, aber aus eigener Erfahrung wusste er, dass ein Statthalter stets darauf angewiesen war, seine erprobten Mitarbeiter um sich zu haben. "Ich denke, das sollte kein Problem sein, wenn es so weit ist." war also die ebenso freundliche Antwort.


    "Und in der Sache deines verlängerten Consulats werde ich demnächst eine entsprechende Anordnung in die Wege leiten, sei unbesorgt." Der Aquilier wollte ja in der Tat nicht von einem illegitimen Consul ins Amt gehievt worden sein! "Kann ich dir sonst noch helfen?"

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