Besprechung mit dem Praefectus Urbi

  • Nachdem Aquilius Severus sich einen ersten Überblick über das Funktionieren der kaiserlichen Kanzlei verschafft hatte, waren in einem nächsten Schritt die Kommandeure der stadtrömischen Einheiten einzuladen. Allen voran natürlich den Stellvertreter des Imperator, den Praefectus Urbi...

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  • Auch wenn Livianus den Aquilier bereits aus seinen Auftritten im Senat kannte, so war dies doch das erste persönliche Gespräch, das er mit dem frischgebackenen Augustus führen sollte. Dementsprechend gespannt war der Decimer auch auf dieses private Aufeinandertreffen mit dem Mann, den der Senat vor kurzem unter großem Beifall die Kaiserwürde übertragen hatte. Nach seiner Ankunft im Palast, wurde Livianus in den Domus Augustana geführt, wo ihn der Princeps bereits im Tablinium erwartet.


    "Salve Aquilius! Es freut mich, dass wir uns endlich persönlich kennen lernen können. Natürlich möchte ich dir gleich vorweg, auch im Namen meiner Familie, zu deiner Wahl gratulieren. Ich hoffe du konntest dich bereits an die neue Umgebung gewöhnen."


    Bei der letzten Bemerkung ließ der Decimer seinen Blick kurz durch den Raum schweifen, in dem sich dem Anschein nach noch nicht allzu viel verändert hatte.

  • Wie die anderen Spitzen des Reiches wurde auch Livianus in eher informeller Atmosphäre empfangen: Der Kaiser lag in einer schlichten Tunica auf einer Kline, neben der sein persönlicher Sekretär postiert war. Im Hintergrund standen Sklaven, im Vordergrund eine weitere Kline für den Gast bereit.


    "Salve, Decimus. Die Freude ist ganz auf meiner Seite!" erwiderte Aquilius Severus den Gruß, wobei ihm auffiel, dass der Präfekt ihn nicht mit seinem Titel angesprochen hatte. "Man gewöhnt sich so langsam ein, aber Fortuna sei Dank ist es ja eine Veränderung zum Guten hin, an die ich mich gewöhnen muss." nahm er dann direkt auf die Worte des Decimers Bezug und lächelte.


    "Es ist wirklich ein Jammer, dass ich bisher nie mit dem Oberhaupt einer so großen und mächtigen Familie wie der der Decimer das Vergnügen hatte." Sein Lächeln wurde etwas breiter. "Es fühlt sich so an, als ob alle wichtigen Männer Roms mit dir verwandt oder verschwägert sind."

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  • "Diese Tatsache kann ich nicht abstreiten. Wobei sich eine solche Konstellation innerhalb einer Familie, auch wenn viele das nicht glauben wollen, manchmal auch mehr als Fluch, denn Segen erweisen kann." erwiderte Livianus mit einem ehrlichen Lächeln, wobei ihm auffiel, dass ihn der Aquilier bisher keinen Platz auf der leeren Kline angeboten hatte. Der Stadtpräfekt blieb daher weniger Schritte vor der Liege des neuen Princeps stehen.


    "Auch ich muss gestehen, dass ich bereits während der Wahlen überlegt habe, wo es zu Überschneidungen unserer beider Familien gekommen sein kann. Doch auch mir ist nichts eingefallen. Und wir beide haben es wohl irgendwie geschafft, uns in all dieser Zeit unbewusst aus dem Weg zu gehen. Wobei ich glaube, dass wir als junge Männer sehr wohl beide zur gleichen Zeit im Senat aktiv waren, aber da wohl wenig Notiz voneinander genommen haben. Doch Fortunas Wege sind manchmal unergründlich, wie man so schön sagt und vielleicht schließt sich ja nun ein vorbestimmter Kreis wieder, wo wir uns hier und heute vollkommen Vorurteilsfrei und ohne jeden Groll aus der Vergangenheit gegenüberstehen können." Wobei ja eigentlich nur der Decimer stand. "Ich bin mir sicher, du siehst ebenso den großen Vorteil darin wie ich und so manch einer, der dich in dein neues, herausragendes Amt gewählt hat."

  • Verständnisvoll nickte der Kaiser, als er bemerkte, dass Livianus immer noch stand. "Nimm doch Platz. Etwas zu trinken?" holte er die erwartbare Geste der Höflichkeit rasch nach.


    "Nun, die Gründe der einzelnen Senatoren für mich zu votieren dürften unterschiedlich sein." gab er dann einen Kommentar zu den Spekulationen des Stadtpräfekten ab. "Auch ich habe immerhin meine Freunde und Feinde in den Reihen des Senats." ...wenn diese auch kaum zur vordersten Reihe der führendsten Geschlechter Roms zählten. "Aber ich sagte ja bereits, dass ich mich bemühen will, ein Kaiser aller Römer zu sein. Vor allem des Senates."


    Er sah kurz zu seinem Sekretär, der eine wissende Miene aufsetzte. Was genau sie über ihre Blicke ausgetauscht hatten, blieb unklar. Jedoch kam Severus nun auf das Geschäftliche zu sprechen: "Um Rom glücklich zu machen, muss ich natürlich auch mehr über Roms Zustand wissen. Also berichte mir doch ein wenig: Wie ist die Verwaltung der Urbs aufgestellt? In welchem Zustand sind die Cohortes Urbanae? Wo siehst du Bedarf für ein Engagement meinerseits?"

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  • Livianus kam der Einladung des Princeps umgehend nach und nahm auf der zweiten Kline Platz. Auch das Angebot zu einer kleinen Erfrischung quittierte er mit einem zustimmenden nicken, ehe er auf die erste Frage des Aquiliers näher einging.


    "Nun…. mit dem Verwaltungsapparat der Hauptstadt bin ich derzeit weitgehend zufrieden. Mir stehen mit Praetorius Octavius Victor als Curator Viarum und Praetorius Germanicus Avarus als Curator operum publicorum auch zwei sehr fähige Curatoren zur Seite. Beide sind langediente Honoratioren des Reiches, die viel Erfahrung in diese Ämter mitbringen und die Stadtverwaltung und ihre jeweiliges Arbeitsumfeld damit zweifellos bereichern. Einzig der Curator Aquarum ist mir vor kurzem leider abhandengekommen. Germanicus Sedulus hat sein Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt. Hier sehe ich bereits den ersten dringenden Handlungsbedarf. Es finden derzeit einige Wasserprüfung bei den stadtrömischen Zuleitungen statt und es wäre mir sehr daran gelegen, hier möglichst schnell wieder einen fähigen Koordinator an meiner Seite zu wissen, der alle diesbezüglichen Informationen bei sich kanalisiert und gegebenenfalls die richtigen Maßnahmen setzt."


    Die Gerüchte über mögliche Verschmutzungen an der Aqua Appia, die dem Stadtpräfekten vor kurzem aus der Kurie zugetragen wurden, behielt er vorerst absichtlich für sich, um nicht unnötig für Unruhe zu sorgen.


    "Deinem Vorgänger war es Recht Vorschläge für mögliche Kandidaten von mir zu erhalten. Möchtest du dies ebenfalls so handhaben, oder soll deine Administratio diese Aufgabe übernehmen? Wie auch immer dies zukünftig gehandhabt werden soll, wäre es mir dabei ein großes Anliegen, wenn man auf mögliche Kandidaten aktiv zugehen würde und nicht abwartet, bis sich jemand dafür meldet. So habe ich es auch mit den letzten Curatoren gehandhabt und wurde bisher nicht enttäuscht."

  • Aufmerksam lauschte der Kaiser und versuchte sich, die Namen umgehend einzuprägen. Natürlich kannte er Germanicus Avarus und auch Octavius Victor dem Namen nach, doch hatte er nicht präsent gehabt, wer welches Amt bekleidete. In seiner neuen Position war es jedoch unverzichtbar, die wichtigsten Amtsträger ständig parat zu haben.


    "Der Verlust von Germanicus Sedulus ist tragisch, doch hoffe ich, dass wir bald einen Ersatz finden." Einen Moment dachte er über Livianus' Vorschlag nach, dann meinte er: "Wenn du einen geeigneten Kandidaten kennst, darfst du ihn gern empfehlen. Ebenso wird es die Kanzlei tun, wie ich annehme. In jedem Fall möchte ich die Personalentscheidung in Absprache mit dir treffen, immerhin musst du am Ende mit ihm zusammenarbeiten."

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  • "Gerne."


    Der Decimer nickte zufrieden. Wie hätte er denn auch unzufrieden sein sollen? Auf der einen Seite konnte er selbst wie gehabt Kandidaten empfehlen und auf der anderen Seite saß sein Klient Iunius Silanus in der kaiserlichen Kanzlei, dem er ebenfalls seinen Wunschkandidaten nahelegen konnte, wen er auf Nummer sicher gehen wollte.


    "Die Kurien und der römische Verwaltungsapparat selbst sind ansonsten derzeit mit ausreichend Personal besetzt. Für meinen Geschmack sogar etwas zu gut besetzt. Ich habe mir vorgenommen in der nächsten Zeit ein wenig mehr Augenmerk darauf zu legen, wie die Personalbesetzung der einzelnen Kanzleien und Arbeitstrupps aussieht. Bisher hatten die Kurien da sehr viel Spielraum und ich hatte nach meiner Amtsübernahme Verständnis dafür, dass mein Vorgänger nach dem Ende des Bürgerkriegs die Zügel lockerer gelassen hat. Es gab schließlich einiges, dass wieder Instand gesetzt oder bei dieser Gelegenheit komplett erneuert werden musste - Straßen, Gebäude, Wasserleitungen - und die Menschen brauchten Arbeit. Doch diese Arbeiten sind schon seit einer ganzen Weile abgeschlossen und ich hatte bisher nicht das Gefühl, dass die Arbeitskräfte wieder dementsprechend weniger geworden sind...... Ja... Ansonsten...."


    Der Stadtpräfekt überlegte kurz, was er dem neuen Kaiser sonst noch über die Stadtverwaltung sagen konnte, dass diesem einen ersten groben Überblick über den Verwaltungsapparat seine Hauptstadt verschaffen konnte.


    "Für die Getreideversorgung Roms ist derzeit der Eques Gabinius Auruncus verantwortlich. Wir haben zwar nur hin und wieder miteinander zu tun, aber soweit ich es bisher mitbekommen habe, ist er ein sehr gewissenhafter und fähiger Praefectus Annonae. Die Vigiles wird derzeit von Scaevius Camerinus angeführt. Er ist ein sehr guter Offizier und hat seine Leute ordentlich im Griff. Auch die bisherige Zusammenarbeit mit ihm funktioniert zu meiner vollsten Zufriedenheit. Am Anfang gab es einige Probleme beim Tag-Nacht-Wechsel der Wachmannschaften, doch mittlerweile sind die Patrouillen der Stadtkohorten und die Nachtwachen der Vigiles sehr gut aufeinander eingespielt. Ebenso haben wir es durch regelmäßige Absprachen und koordiniertes Vorgehen gemeinsam geschafft, die Straßenkriminalität wieder deutlich zu senken. Auch hier gab es nach dem Ende des Bürgerkriegs einige Probleme - vor allem was den Schwarzhandel betraf. Das ewige Problem der römischen Straßenbanden konnten zwar auch wir nicht beseitigen, aber wir denken, dass wir sie derzeit soweit unter Kontrolle haben, um gröbere Zusammenstöße der einzelnen Gruppierungen in nächster auszuschließen.


    Die Stadtkohorten selbst waren nach dem Bürgerkrieg sehr ausgedünnt und als ich das Kommando von meinem Vorgänger übernahm, hatte auch ich noch mit den teils stark unterbesetzten Bezirken zu kämpfen. Doch mittlerweile haben wir auch hier die Sollstärke erreicht und sogar schon ein wenig überschritten. Doch ich möchte, wie schon gesagt, lieber bei der Verwaltung einsparen, statt die Sicherheit zu beschneiden. Vor allem, da meine Offiziere sehr gute Arbeit leisten und ich das Gefühl habe, dass dies auch an den vollen Reihen in ihren Kohorten liegt. Es sind einige alte Haudegen dabei, die in ihren Bezirken und Stationen sehr stark unter der Unterbesetzung leiden mussten. Nun scheint es so, als hätten sie bereits seit einiger Zeit wieder die nötige Motivation gefunden, die man für eine so anspruchsvolle und zeitintensive Aufgabe benötigt. Derzeit gibt es allerdings unter ihnen wieder einige Unruhe, da auch die Prätorianer ihre Reihen auffüllen müssen und verständlicherweise gleich direkt von den Stadtkohorten rekrutierten wollen. Wir sind nun mal die nächstgelegene Einheit und die Prätorianer können sich gleich in der Castra nach geeigneten Kandidaten umsehen. Es macht sich bei meinen Offizieren bereits die Sorge breit, dass sie sich nun wieder von ihren fähigsten Männern trennen müssen."


    Da der Decimer vor sich einen Mann wusste, der selbst Kommando- und sogar Kriegserfahrung mitbrachte, sprach er sehr locker und offen über sein Kommando und die Probleme, die es mitunter mit sich brachte.

  • Der Sekretär des Kaisers machte fleißig Notizen, während Severus selbst entspannt lauschte. Alles in allem klang das ganze ja gut, wenn man davon absah, dass der Stadtpräfekt offenbar in allen Bereichen fast ein bisschen großzügig mit den kaiserlichen Finanzen umging.
    "Ein Übermaß an Angestellten brauchen wir natürlich nicht. Unsere Staatskasse ist zwar ausgeglichen, aber ich habe vor, einen kleinen Staatsschatz anzulegen, falls der Partherkönig wieder einmal Ärger schafft oder ähnliches." erklärte er daher auf die erste Bemerkung. "Insofern wäre ich nicht unglücklich, wenn du dein bisheriges Budget unterschreiten könntest, wo dies vertretbar ist."


    Dasselbe galt für die Militäreinheiten in Rom: "Eine Überbesetzung der Cohortes Urbanae halte ich für wenig sinnvoll. Keine Frage, wir sollten uns bemühen die Sollstärke zu erreichen. Doch soweit ich hörte, sieht es bei den Prätorianern düsterer aus, denen ich" Er legte entschuldigend die freie Hand an seine Brust. "- ich hoffe, du verzeihst meine offenen Worte - höhere Priorität einräume als den Stadtkohorten, da sie ja unter Umständen auch für dieselben Aufgaben herangezogen werden können. Sofern vertretbar sollten deine Offiziere also durchaus einige Männer auf die andere Seite der Castra Praetoria wechseln lassen." Einen Moment dachte er nach, dann fügte er an: "ohne deine Einheit auszubluten, versteht sich."

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  • "Das Budget unterschreiten?"


    Nach einer kurzen Bedenkzeit nickte der Decimer verständnisvoll.


    "Ich werde meinen Stab damit beauftragen auf Sonderausgaben zu achten und bei Nachbesetzungen vermehrt zu prüfen, ob dies nicht auch intern geregelt werden kann, ehe man neue Verwaltungsbeamte einstellt.


    Bezüglich den Überstellungen von Männern zu den Prätorianern werde ich noch einmal mit meinen Offizieren reden. Das es unabwendbar ist, wird ihnen wohl ebenso klar sein wie mir. Ich bin jedoch froh darüber, dass wir beide damit d’accord gehen, eher auf die Quantität, als auf die Qualität zu achten. Zweifellos müssen die Reihen der Prätorianer dringend aufgefüllt werden. Jedoch beruhigt es mich und sicher auch die Offiziere, dass wir dabei einige fähige Männer für uns zurückhalten können."

  • Die Bestätigung des Präfekten quittierte der Kaiser mit einem knappen Nicken. Geld mochte früher im Übermaß vorhanden gewesen sein. Doch der Aquilier war ein sparsamer Mann.


    "Natürlich sollen die Cohortes Urbanae nicht sämtliche fähigen Männer abgeben." stimmte der Kaiser dann zu. "Doch sollte es auch nicht gerade der Ausschuss sein, der zu den Prätorianern wechselt. Das ist immerhin meine Leibgarde."
    Detailfragen der Besetzung beider Einheiten interessierten ihn aber ohnehin nicht. Letztlich war wohl ein Großteil aller Soldaten ausreichend ausgebildet, um den Kaiser zu schützen. Der Rest war eher eine Frage der Motivation. "Regele das direkt mit dem Praefectus Praetorio. Ich bin sicher, ihr werdet euch einig." Immerhin war der Adoptivsohn des Decimers Tribun bei der Nachbareinheit.

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  • "Das werde ich." sagte Livianus und nickte zustimmen. Ihm drängte sich dabei jedoch auch eine wichtige Frage auf, die er dem Kaiser bei dieser Gelegenheit zu stellen gedachte.


    "Da wir gerade vom Praefectus Praetorio sprechen. Hast du vor Veränderungen bei einigen Führungspositionen und Schlüsselämtern vorzunehmen oder bleibt alles beim Status Quo?"


    Der Decimer fühlte sich selbst recht fest im Sattel sitzen und hatte daher keine Bedenken was sein eigenes Amt betraf. Jedoch wäre es alles andere als ungewöhnlich, wenn ein neuer Kaiser mit Amtseinführung auch seine eigenen Vertrauten mit in wichtige Ämter brachte. Und gerade das Amt des Praefectus Praetorio war eines der wesentlichsten Ämter, die über Erfolg und Niedergang eines Kaisers entscheiden konnten.

  • "Nun, das habe ich noch nicht entschieden." antwortete der Kaiser. Er hatte gehört, dass der amtierende Maevier nicht gerade der geeignetste Mann auf seinem Posten war. Natürlich hatte er außerdem Klienten und Freunde, die er belohnen musste. Trotzdem: "Vorerst werde ich aber die aktuellen Amtsträger an ihren Posten lassen und ihre Arbeit beobachten." Solange er sich nicht entschied, hatte er auch niemanden zurückgesetzt.

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  • "Das kann ich gut verstehen. Ich bin grundsätzlich auch kein Freund schneller Änderungen und Umwälzungen und bilde mir auch immer erst eine eigene Meinung. Sollte sich nach Prüfung der Sachlage jedoch ein Änderungsbedarf herausstellen, möchte ich dir meinen Adoptivsohn Decimus Serapio empfehlen. Er dient derzeit als Tribun bei den Prätorianern und war bereits während des Bürgerkriegs Praefectus Praetorio unter dem Usurpator. Ein kurzzeitiger Karrierehöhepunkt, der sich im nachhinein als große Bürde mit vielen Nachwehen herausgestellt hat. Wie bei den meisten, die im Bürgerkrieg auf der Verliererseite gekämpft haben.


    Dennoch halte ich ihn für einen hervorragenden Offizier und Anführer. Und das sage ich nicht nur, weil er mein Sohn ist."


    Livianus schmunzelte bei seinem letzten Satz, der darauf abzielte, derartige Bedenken des Kaisers gleich von vornherein auszuräumen.


    "Ganz objektiv betrachtet und davon abgesehen, wer damals an deiner Stelle saß, hat er einen mehr als brauchbaren und sehr erfahrenen Prätorianerpräfekten abgegeben. Immerhin kann er auf eine langjährige Karriere bei den Urbanern und Prätorianern zurückblicken.


    Aber genug davon. Ich will hier gar nicht lange für ihn werben. Als Vater habe ich da ohnehin schlechte Karten. Ich bitte dich nur, dir den Jungen einmal anzusehen und ihn für den Posten in Betracht zu ziehen, wenn du eine Neubesetzung in Erwägung ziehst."

  • Richtig, dieser Decimus Serapio hatte sich ja auch selbst als Praefectus Praetorio ins Spiel gebracht. "Ich werde das mit meinen Beratern diskutieren." sagte er daher zu und lächelte verschmitzt. "Wobei ich mir natürlich trotzdem gut überlegen muss, ob ich alle stadtrömischen Einheiten in eine Familienhand geben sollte..." Andererseits schienen die Decimer keine sehr enge Familiendisziplin zu halten, wenn Serapio ein Günstling, Livianus ein Opfer des Usurpators gewesen war...


    "Gibt es weiteres zu klären?" fragte er dann, da das Thema "Serapio" an dieser Stelle ohnehin nicht erschöpfend diskutiert werden konnte.

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