Teil I: Mantua - Mediolanum

  • Da waren sie also nun.. Nachdem sie seit dem Bürgerkrieg nicht mehr gekämpft hatten, rückten die Soldaten der Prima nun zum ersten Mal wieder in den Kampf. Sie kannten ihren Gegner nicht, was die Sache natürlich nicht unbedingt erleichterte, weshalb sie auch gut beraten waren eine Vorhut vorauszusenden welche erst einmal die Lage prüft.


    Eben diese Vorhut war es, welche Seneca anführte, und welche er nicht unbedingt langsam durch die Provinz hetzte, schließlich war es sinnlos die Vorhut zu schicken wenn ein paar Stunden später bereits die Hauptarmee aufkreuzte und gegebenenfalls in ihr verderben rannte, weshalb Eile geboten war, was der Iunier auch unterstrich..
    "Centurio Hadrianus, sag deinen Männern sie sollen nicht so trödeln dahinten, wir müssen noch vorm Einbruch der Dunkelheit in Mediolanum ankommen und dort alles vorbereiten." Trieb er den Offizier an und wandte sich dann an die weiteren Centurionen, welche er auf seinem Ritt kurzzeitig neben sich versammelt hatte, "Es ist mir klar dass wir das Lager für das Hauptheer nicht gänzlich vorbereiten können. Aber wir befinden uns mitten in Italia, und das Gebiet des Aufstandes ist noch weit von Mediolanum entfernt. Wir werden sicher auf einige vorhandene Strukturen treffen, und den Rest müssen wir organisieren."

  • Die ansage war klar. Fontinalis schenkte nach links weg, während die anderen Centurionen nach vorne kam um eingewiesen zu werden. Er hätte sich mit dem Tribun schon vorher unterhalten und kannte das was die anderen nun zu hören bekamen.
    los ihr faulen Hunde. Es wird nicht gebummelt... ausruhen könnt ihr euch auch noch nach Ablauf der Dienstzeit! Der Centurio hatte durchaus auch Verständnis, viele der Männer hatten nur noch wenige Monde bis sie fertig waren. Einige befanden sich in ihrer zweiten Dienstzeit, es wurde nachts geweckt. Und jetzt dieser Eilmarsch den der Tribun hier hinlegte. Aber schließlich galt es einen Aufstand nieder zu schlagen. Da zählte jeder Schritt den man eher am Ziel war. Das gilt auch für dich. Reist euch zusammen!
    Fontinalis brüllte noch ein paar paar mal durch die Kohorten und Centurien bis alle wieder aufgeschlossen hatten und in Formation liefen. Dann eilte er wieder vor.
    Ich hab den Männern Dampf gemacht Tribun...

  • Verus, mit seinem ersten Feldkommando, war unsicher und nicht wirklich überzeugt von seinen Stärken. Ihm fehlte der stabile Auftritt eines langgedienten Offiziers. Diese merkliche Unsicherheit übertrug sich dezent auf seine Hundertschaft. Die Männer erwarteten Befehle oder auch nur eine kleine Order. Der junge Tiberius schwieg jedoch, völlig in seinen Gedanken versunken, was ihn erwarten möge. Man tat, wie man es gelernt hatte und marschierte immer geradeaus, dem Tross nach. Es war nicht unbedingt notwendig, jetzt Befehle zu geben aber die Kommandopräsenz des Tiberius schwand mit jedem Augenblick, den er in Gedanken verbrachte. Schließlich ertönte die Weisung, die Verus direkt neben den Tribun treten ließ, während die Kolonne weiterzog. Noch hielt man nicht an. Der junge Offizier blickte zum Tribun auf, hoffte auf Antworten auf seine Ängste, die ihn bewegten, fand aber nur weitere Befehle, die er wortlos entgegennahm. Dann trat man zurück in die Centurie, monoton reihte man sich in den Lindwurm ein. Verus hob einmal die Hand und deutete mit einer kurzen Handbewegung an, den Schritt zu beschleunigen. Was folglich auch mit ein wenig Murren geschah. Die Anspannung hatte die Zunge des Mannes gelähmt.

  • Während des Marsches ging Fontinalis nen wurm aus Soldaten immer wieder auf und ab, unterhielt sich mit den Centurionen, optiones und den allgemeinen Soldaten. Wann immer es möglichwar sprach er iihre Mut zu. Schließlich erreichte er Verus.
    Was schaust du so besorgt drein? Immer noch das Mädchen?

  • Zitat

    Original von Aulus Hadrianus Fontinalis
    Die ansage war klar. Fontinalis schenkte nach links weg, während die anderen Centurionen nach vorne kam um eingewiesen zu werden. Er hätte sich mit dem Tribun schon vorher unterhalten und kannte das was die anderen nun zu hören bekamen.
    los ihr faulen Hunde. Es wird nicht gebummelt... ausruhen könnt ihr euch auch noch nach Ablauf der Dienstzeit! Der Centurio hatte durchaus auch Verständnis, viele der Männer hatten nur noch wenige Monde bis sie fertig waren. Einige befanden sich in ihrer zweiten Dienstzeit, es wurde nachts geweckt. Und jetzt dieser Eilmarsch den der Tribun hier hinlegte. Aber schließlich galt es einen Aufstand nieder zu schlagen. Da zählte jeder Schritt den man eher am Ziel war. Das gilt auch für dich. Reist euch zusammen!
    Fontinalis brüllte noch ein paar paar mal durch die Kohorten und Centurien bis alle wieder aufgeschlossen hatten und in Formation liefen. Dann eilte er wieder vor.
    Ich hab den Männern Dampf gemacht Tribun...


    "Ausgezeichnet Centurio.", entgegnete Seneca während er seinen Umhang auf seinem Pferd zurechtrückte, "Im übrigen, Gratulation zu deiner Beförderung zum Primus Pilus. Ich wusste dass du ein fähiger Mann bist Hadrianus." sagte der Iunier, auch wenn er sich ein Grinsen verkniff, sie waren im Felde, ihre Beziehung zueinander war weniger freundschaftlich sondern eher etwas kühl und rein beruflicher Natur, aber die Anerkennung würde der Mann sicher zu schätzen wissen.


    Unterdessen war Mediolanum schon beinahe in Sichtweite, ein paar Reiter wurden vorausgeschickt um die ansässigen Einwohner und Ordnungskräfte in der Stadt von der Ankunft der Truppe zu benachrichtigen. Immerhin wäre es seltsam wenn plötzlich eine Legion in der Stadt hereinschneit und es wäre nichts vorbereitet. Die Truppe musste versorgt werden, sodass in den Köpfen der Händler wohl bereits die Kassen klingelten.

  • Da die Marschgeschwindigkeit einer Legion für Vala kein Geheimnis sondern nur allzu bekanntes Factum war, hielt man sich in Sachen Tempo beim Einholen der Legion zurück: immerhin waren sie 'auf Urlaub'.
    Als sie schließlich auf die berittene Nachhut der Legion stießen, hatten sie Mediolanum beinahe erreicht, aber eben nur beinahe. Wie zuvor schon am Heimatcastellum der Legion ließ Vala sich bei der Nachhut anmelden, damit jemand dem Offiziersstab bescheid gab und man Valas Entourage zu ihm brachte.

  • Es war nicht nur das Mädchen, seine Geliebte, sondern auch seine Sklavin Aviana, die er vermisste. Vieles beschäftigte den jungen Mann. Innerlich war er noch nicht bereit dazu, Offizier zu sein. Immerhin war immer der melancholische Verus gewesen, der mehr weibisch als Mann war. In vielerlei Hinsicht nahm der Tiberius eine interessante Entwicklung, wenn auch mühsam. Dieser Weg wurde zu einer Bewährungsprobe für ihn. Nicht nur der Marsch, sondern auch die emotionale Belastung, bald einen Konflikt auszutragen - und dies mit Waffengewalt. "Ja, Fontinalis," antwortete Verus in einem mühevollen Ton. Dann sprach der Tribun erneut und Verus schwieg; den Blick gegen den entfernten Horizont gewandt.

  • Die erste Etappe war geschafft, die Legio hatte Mediolanum erreicht und die Männer hatten nicht nur ihre Lager bezogen, nein, sie hatten auch die Lagerplätze für ihre Kameraden soweit vorbereitet, dass diese nur noch ihre Zelte aufstellen mussten, und sich dann dem Abendprogramm hingeben konnten, was im Prinzip aus Wache halten (was inmitten des Imperiums recht fade sein konnte), essen und schlafen bestand.
    Die Händler der Stadt hatten natürlich auch schon von der erhöhten Laufkundschaft gehört, und sich mit ihren Wagen voller Waren, meist alkoholischer Natur, vor dem Lager positioniert.
    Seneca empfing gerade ein paar Offizielle der Stadt, denn ohne Brimborium ging ja bekanntlich wenig, als ein Meldereiter von der Ankunft des Haupttrosses Meldung machte..


    Sim-Off:

    Ich beschleunige den Marsch ein wenig damit alle involviert werden. Aber Zeitebenen sind ja flexibel also macht ruhig alles fertig :)

  • Nicht ganz an der Spitze der Hauptstreitmacht, die Fahnenwache war voraus, auf eine ausgemachte Vorhut hatten sie noch verzichtet, ritt Licinus auf seinem Gaul auf das Feldlager zu. Sein Arsch schmerzte wie immer von dem harten Leder des Sattels und den ungewohnten Bewegungen, sowie dem ewigen leichten auf und ab. Ein Schmerz der langsam den Rücken hinauf kroch. Lieber wäre er wenigstens ab und an ein Stück gelaufen. Aber ein praefectus der lief war natürlich schlechterdings unmöglich. Und so blieb nur die Option sich mit seinem reitbaren Untersatz anzufreunden. Beziehungsweise sich gegenseitig zu tolerieren. Licinus hatte mit dem TIer einen brauchbaren modus vivendi gefunden. Es zackelte nicht, er ließ es nicht braten.


    Anerkennend nickte er als er sah, dass schon alles für sie vorbereitet war. Der tribunus musste seine Männer deutlich geschunden haben. Hinter dem Durchgang schien es etwas lebhafter zu werden, vermutlich das Begrüßungskommittee.

  • Sim-Off:

    Bitte nochmal darum drauf zu achten, worauf man antwortet ;)


    Irgendwann auf dem Weg nach Mediolanum, bzw. nicht mehr alllzu weit von der Stadt entfernt, traf eine berittetene Reisegruppe auf den hinteren Teil der legio. Dem mit den dortigen Meldereitern betraute optio wurde ein leibhaftiger Senator gemeldet, worauf der Mann sich zu diesem begab und meldete.
    "optio Habeus Nixus, mein Name, Senator. Zu Diensten. Wenn du mir bitte zum Stab folgen möchtest? Allerdings wäre es wohl besser zumindest einen Teil deiner Entourage hier zu lassen, wenn es dir nichts ausmacht. Sie können im Lager wieder zu dir stoßen, falls du das wünschst."


    Indes war ein anderer Meldereiter schon zum Hauptquartierstross aufgebrochen und hatte Meldung gemacht. Was Licinus erstmal nur ein ziemlich erstaunt-genervtes [SIZE=7]"Was will der denn hier?"[/SIZE] murmeln ließ. Aber da er den Duccier hatte schätzen gelernt ließ er trotz Überraschung keinen Befehl geben der Mann möge hinten bleiben, sie zögen schließlich in den Kampf, sondern erwartete ihn neugierig.

  • Gerne ließ Vala, der dem Rat des Soldaten folgte und seine Entourage später folgen ließ, sich zum Praetorium des Feldlagers führen. Hoch zu Ross beobachtete er schon fast wehmütig, wie sich um sie herum das Lager von selbst hochzog. Natürlich sah es aus wie im Ameisenhaufen, aber letztlich erkannte der erfahrene Militär in Vala das System auf dem so gut wie jede Legion des Reichs aufgebaut war. Anders als die hohe Politik in Rom ging hier alles greifbar und vor allem direkt vor den eigenen Augen vonstatten, während man in Rom ständig das zu fürchten hatte was man nicht sah und eben nicht greifen konnte.
    Hier und da erkannte ein Veteran ihn wieder und grüßte ihn freudig, hier und da tat ein Veteran das eben auch nicht, aber letztlich zeigte sich nicht wenige bekannte Gesichter. Aber eben auch viele Unbekannte, die aus dem natürlich vorgehenden und gewaltsam bei Vicetia herbeigeführten Schwund zur Legion gestoßen waren.


    Als er sich dem Praetorium mit dem zentralen Kommandozelt näherte kam auch der eine oder andere Offizier zutage, die ihn ebenso mit einer Mixtur aller Stimmungen, aber stets mit Überraschung im Blick grüßten.
    "Salvete die Herren." , grüßte Vala schließlich in die Runde, als er das Kommandozelt betrat, und grinste "..ich habe gehört, dass der Prima nach der großen Umtriebigkeit der letzten Jahre das Rumsitzen in Mantua recht schnell zu öde wurde und sie sich nun mit aufmüpfigen Sklaven prügeln geht, war gerade in der Gegend und dachte mir: hey, das klingt nach Abenteuer!"

  • Seneca war gerade in einigen Karten vertieft und besprach sich mit weiteren Tribuni, schließlich musste man die Zeit im Lager ja auch sinnvoll nutzen. Plötzlich erhellte eine mehr als bekannte Stimme den Raum des Kommandos und der Iunier, das erste mal mit der Legio im Felde und dementsprechend gekleidet blickte auf um überraschenderweise seinen Patronus zu entdecken, welcher zwar angekündigt hatte die Legion zu besuchen, eine "Kur" beim Militär aber scheinbar nötiger hatte als gedacht..
    "Titus Duccius Vala..." sagte Seneca grinsend während er sich von der Karte erhob und auf seinen Patron zugeht, "Es ist eine Überraschung dich hier zu sehen Patronus, aber eine angenehme, unseren Praefectus kennst du bereits?" fragte der Iunier und deutete auf die Karte, "Unsere Mission kennst du ja, lass mich dir den Plan erklären: Die Sklaven haben sich in den Gebirgen rund um Eporedia verschanzt und überfallen von dort aus Höfe und kleinere Siedlungen um ihre Versorgung zu sichern. Eine offene Feldschlacht wird es wohl nicht geben, so töricht wären nicht einmal diese Sklaven.." der Iunier hielt kurz inne und deutete nochmal auf die Karte, "Was uns zum nächsten Problem führt: Unsere Truppe ist auch nur bedingt auf den Kampf im engen Terrain vorbereitet. Es wird Hinterhalte geben, vielleicht Fallen, und viele kleinere Geplänkel, es könnte also langwierig werden, und die Aufklärung ist der elementarste Bestandteil, aber das muss ich einem Veteran des Bürgerkrieges wohl nicht sagen." scherzte Seneca und trank etwas Wasser..

  • Eigentlich eine Unsitte, dass man es nicht dem ranghöchsten Offizier überließ, den Gast zu begrüßen, aber Licinus ließ es durchgehen. So konnte er mit einem der anderen tribuni noch schnell den Satz beenden.


    Licinus Lippen kräuseltens ich zu seinem säuerlichen Lächeln. Hätte er den Duccier nicht zuvor als kompetenten Mann erlebt, hätte er ihn bei dem Begriff Abenteuer ziemlich schnell in eine Schublade gesteckt. So erkannte er den Scherz jedoch, was aber nicht hieß, dass er ihn gut fand.
    "Salve Senator," grüßte er denn auch durchaus freundlich, als der Iunier mit der Bergrüßung und des ersten Hinweisen auf die Karte fertig war.
    "Du siehst uns ob deiner Ankunft in der Tat vollkommen überrascht."
    Die implizite Frage, was der Praetorier hier nun wollte hing im Raum, auch wenn Licinus sie nicht aussprach. Licinus wagte nicht zu hoffen, dass so schnell Ersatz für den legatus aus Rom kam.
    "Wenn du an der weiteren Besprechung teilnehmen möchtest, Senator, bist du dazu natürlich herzlich eingeladen."

  • Für Priscus war es eine Mischung aus willkommener Abwechslung und lästiger Pflicht, dass die Legion jetzt zu einem Aufstand ausrückte. Abwechslung deshalb, weil sie etwas anderes zu tun bekommen würde als auf den üblichen Übungsmärschen und dem alltäglichen Lagerdienst. Lästige Pflicht deshalb, weil man mit so einem Einsatz wohl kaum Ruhm ernten konnte. Waren sie siegreich, war das nicht mehr als man von der Legio I ohnehin erwartete. Erledigten sie das Problem nicht binnen kürzester Zeit, machten sie sich lächerlich. Und wenn es ganz blöd lief, war der Aufstand schon wieder vorbei, bis sie da waren und der ganze Aufwand wäre völlig umsonst gewesen.


    Entsprechend gemischt gelaunt spazierte Priscus die Lagergasse seiner Einheit entlang, nachdem er mit seinen Kameraden gegessen hatte, und schaute nach den anderen Soldaten. Überall wurden die Kochstellen aufgeräumt und die Nacht vorbereitete. Die einen wischten Töpfe und Pfannen sauber, die nächsten bereiteten ihr Nachtlager im Zelt vor und wieder andere rüsteten sich für die erste Nachtwache. Ab und zu blieb Priscus stehen und wechselte ein paar Worte mit seinen Kameraden, dann kehrte er zu seinem eigenen Zelt zurück.

  • "Salve Iunius." , grüßte Vala seinen Klienten zuerst, da dieser ebenso zuerst das Wort an ihn richtete und überging mit einem nach wie vor schelmischen Grinsen selbstsicher die gemischten Reaktionen auf seinen kleinen Scherz. Dem Verweis auf den Iulius quittierte Vala, indem sein Grinsen einem anerkennenden Lächeln wich: "Selbstverständlich kenne ich euren Praefectus bereits. Ich habe das eine oder andere mit ihm und einigen anderen hier im Raum erleben und lernen dürfen, du kannst dich glücklich schätzen an einem derart kompetenten Stab teilzuhaben, Cliens." , pinselte Vala erstmal viele Bäuche ohne so zu klingen, immerhin war es politisches Tagewerk die Leistungen eines Mannes hervorzuheben ohne zu dick aufzutragen. Als sein Klient dann gleich mit einer Einführung in den Ist-Zustand verfiel und ihm Bericht erstattete hob Vala schon abwehrend die Hände, auch wenn ihm diese in-promptu-Reaktion auf ihn als Militär-in-Wartehaltung natürlich durchaus gefiel. Nichtsdestotrotz wiegelte er ab und übte sich in Zurückhaltung: "Ich danke für euer Vertrauen und nehme die Einladung gerne an. Allerdings bin ich ohne offizielle Order hier und habe vor, mich ausnahmsweise mal darin zu üben einfach mal meine Klappe zu halten und nicht überall reinzureden. Wenn die Herren mich also als inoffiziellen Beobachter aus Rom in dieser Sache akzeptieren würden?" , schmunzelte Vala und ergriff währenddessen doch noch die eine oder andere Hand, die ihm mit einigen knappen Worten hingestreckt wurde bevor er schließlich beim Praefectus selbst ankam und ihm zusätzlich zum Handschlag anerkennend auf die Schultern klopfte: "Zusätzlich zum Interesse, wie sich alte Weggefährten und mein Klient gegen Aufständische schlagen gilt mein Interesse nicht unerheblich der Frage, ob die Legio Prima nach den legatenlosen Erfolgen im Bellum Civile nun ein weiteres erfolgreiches Kapitel verbuchen kann ohne senatorischen Kopf auf den breiten ritterlichen Schultern."

  • Auch der Primus Eilte zur Besprechung, welche angesetzt wurde. Aber andere Aufgaben hinderten ihn daran pünktlich zu erscheinen. Mit etwas Verspätung erreichte er den Stab, trat ein und Grüßte.
    Salve zusammen. Entschuldigt die Verspätung. Ich wurde noch aufgehalten Dann erblickte er ein für ihn unbekanntes Gesicht.

  • Mit einer Handbewegung winkte er das Lob ab, dass er durchaus verstanden hatte. Licinus mochte es nicht sonderlich, gelbot zu werden, er machte seinen Job. Nix jeschennt is jenuch jelobt, sagte der alte Battiacus immer. Und sein bestes zu geben war das geringste, was der Präfekt von sich selbst erwartete.


    Licinus griff seinerseits die Hand des Senators und seine Finger umgriffen die Hand wie kleine Schraubstöcke. Sein Händedruck war in den Jahren etwas lockerer geworden, vor allem nach der Verwundung seiner Schulter im Bürgerkrieg, war aber immer noch nicht von schlechten Eltern. Der Schulterklopfer, den er selbst abbekam allerdings auch nicht.


    "Akzeptiert! Und willkommen!" entschied Licinus und kam somit sämtlichen eventuellen EInsprüchen der Offiziere zuvor. Er setzte allerdings voraus, dass der Senator seine Vorschläge, so er welche machen wollte, einbrachte ohne die Militärs vor en Kopf zu stoßen. Aber er klang ohnehin so, dass er sich hier in seiner Beobachterrolle sehr wohl fühlte.


    "Das wollen wir doch mal schwer hoffen." sagte Licinus leichter als ihn bei dem Thema zu Mute war. Er hatte sich seinen Posten nicht als andauernden Vertreterposten vorgestellt. Manchmal fragte er sich, ob der Posten womöglich verflucht war, so viele Legaten im Dienst aber ohne Kampf verstorben waren.


    Als dann der primus pilus auch den Raum betrat konnte er anfangen, beendete er das Vorstellungsgeplänkel.
    "Willkomen primus pilus. Senator Duccius ist als Beobachter hier. Meine Herren: Ad Rem! Senator Iunius, haben deine Aufklärer etwas neues gefunden?"

  • Senator Iunius? Schön wärs.. Der Iunier überging den klitzekleinen Fauxpas seines Vorgesetzten und begrüßte den Primus Pilus mit einem Nicken, bevor er eine Figürchen auf die Karte stellte, welche vor dem Stab auf dem Tisch lag..
    "Praefectus, es ist fast wie wir es uns gedacht haben und wie wir es befürchtet haben." erklärte der Tribun und fuhr fort, "Die Rebellen sind versprengt in den Bergen rund um Eporedia und den Minen anzutreffen. Händler berichteten dass viele ihrer Kollegen in den Wäldern und Tälern rund um die Stadt überfallen wurden. Manche hatten das Glück nur ihre Karren und Waren abgeben zu müssen, manche hatten dieses Glück nicht.", Seneca postierte einige Figuren entlang der Straßen,
    "Darüber hinaus plündern die Sklaven die Gehöfte und kleinen Ortschaften rund um die Stadt. An die Stadt selbst scheinen sie sich jedoch noch nicht zu trauen, Eporedia ist leicht befestigt und mit einer kleinen Garnison von Stadtwachen besetzt, darüber hinaus haben die Sklaven weder Erfahrung in Belagerungstechniken noch überhaupt die Ausrüstung dafür." nun schob der Tribun die Figuren rund um die Stadt herum, "Jedoch, genauso wenig wie die Sklaven in die Stadt gelangen, gelangen auch viele Bürger nicht heraus, und je mehr Höfe und Händler den Sklaven zum Opfer fallen, desto prekärer wird die Versorgungslage."


    Seneca erhob sich vom Tisch und ging einige Schritte zurück um zu einer Wachstafel mit einigen Notizen zu greifen, "Unsere Aufklärer schätzen die Rebellen mittlerweile auf eine Stärke von zwei bis dreitausend. Es kommen täglich mehr dazu, denn bei jedem Überfall werden die Sklaven ihren Besitzern weggenommen und mit in die Berge genommen.", dann ging es wieder zurück zum Tisch, "Nun wie sollten wir uns ihnen stellen?", fragte Seneca rhetorisch und fuhr sofort weiter fort,
    "Wir bräuchten mindestens 3 weitere Legionen um sie in ihrem Gebirge effektiv einkesseln und aushungern zu können, also fällt die einfachste, aber auch langwierigste Variante weg." befand er, "Auf eine offene Schlacht werden sie sich kaum einlassen, sie haben keine große Expertise, wenig Ausrüstung, und wären uns im Feld in allen Belangen unterlegen.", also musste man wohl oder übel in den sauren Apfel beißen,
    "Wir müssen sie in ihrem Rückzugsgebiet bekämpfen, in den Bergen und Tälern, und in den Wäldern vor der Stadt. Das wird schwierig, denn dort können wir weder unsere Formationen noch unsere zahlenmäßige Überlegenheit ausspielen, von einer effektiven Verwendung der Reiterei ganz zu schweigen. Wir müssen mit kleinen Trupps vorrücken, flexibel im Kampf sein, ganz anders als die Truppe ausgerichtet ist also, aber ich sehe wenig Alternativen." erklärte der Iunier und wandte sich ans Plenum,
    "Nun habe ich jedoch meine bisherige Laufbahn bei den Urbanen Einheiten verbracht und bin mit den Gegebenheiten im Felde hauptsächlich von der Akademie vertraut. Vielleicht gibt es weitere Vorschläge für die Lösung dieses Problems?"

  • "Ich würde gerne drauf verzichten in Rom anzufragen, ob sie uns die Garden ausleihen.", kommentierte Licinus trocken die Einschätzungen zum Abriegeln des Gebiets. Das kam völlig richtig nicht in Frage, blieb also nur der Säuberungskrieg Tal für Tal. EIn Abnutzungsaktion, wenn es nciht sauber ausgeführt wurde, zumal sie jedes Tal würden besetzen müssen, wenn die Aufständischen sich nicht wieder dort ansiedeln sollten.


    "Tal für Tal mit dem Hauptteil der Truppe ausräumen und von einem kleinen Kommando besetzen lassen, statt mit kleineren Einheiten in jedes Tal gleichzeitig vorstoßen. Ein wie das andere birgt das Risiko, dass eine kleine vexillatio einem großen Teil der Aufständigen entgegen treten muss. Was natürlich wiederum mehr Zeit kostet."


    Was nun die affektive Nutzung der Reiterei anging. Die Legionsreiter waren in Licinus Augen selten wirklich effektiv, nicht verglichen mit dem, was er in Parthia gesehen hatte. Auch die berittenen Hilfstruppen waren da unterlegen, und die schätzte er noch immer höher von der Kampfkraft als die eigenen Reiter. Römer waren Infantristen.


    Er hatte die Alternative auch mehr der vollständigkeit halber aufgefasst, prinzipiell gefiel ihm die des Iuniers nämlich besser, dennoch wünschte er eine ergebnisoffene Diskussion innerhalb des Stabes und so brachten sich nuna uch die anderen Stabsoffiziere ein.


    Sim-Off:

    Zu dem Wald, irre ich mich, oder sollten die zu unserer Zeit in Italia nicht schon ziemlich restlos abgeholzt sein?

  • "Primus Pilus." , ging Vala in bester Politikermanier lächelnd auf den dienstältesten Centurio der Prima zu und grüßte ihn mit einem festen Handschlag, "Es ist mir eine Freude, dich kennenzulernen. Er kannte natürlich nicht alle Centurionen beim Namen, immerhin war sein direkter Dienst in der Prima als Tribun während der Seuche von Mantua nun auch schon mehr als zehn Jahre her. Während des Bürgerkriegs hatte er ja quasi seine eigene Legion gehabt und nur mit den Offizieren der Prima Kontakt gehabt, weshalb er nicht die geringste Ahnung hatte wie der Kerl hier vor ihm nun hieß.


    Als es dann zur eigentlichen Stabsbesprechung überging lauschte Vala zuerst dem sehr detaillierten Bericht seines Klienten, der hier in recht professioneller Art die Lage schilderte, dann der Reaktion des ritterlichen Kommandanten der Legion und behielt in der Folge wie versprochen seine Gedanken zum Thema für sich. Er hatte keinen Grund an den Kompetenzen der Anwesenden zu zweifeln und auch wenn seine Zeit als de-facto Kommandanten der achten Legion nicht allzu lange her war, wollte er sich nicht zutrauen hier aus dem Stand jetzt einen Beitrag leisten zu können... nur einen kleinen Kommentar mit melancholischem Ton konnte er sich dann nicht verkneifen: "Vor nicht allzu langer Zeit sind wir die Rebellen gewesen."

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