Hortus | Zu einem Gläschen Wein, da sag ich niemals nein

  • Lucia ging unter dem Olivenbäumchen, das im Hortus zu Ehren Minervas gepflanzt worden war, unruhig auf und ab. Es war ein wunderschöner Tag, erträglich heiß, im Schatten angenehm und sie erwartete äußerst interessanten Besuch. Doch sie konnte sich grad so gut wie garnicht auf das Kommen ihrer lieben Freundin konzentrieren. Immer wieder wanderten ihre Augen zu den beiden muskulösen Sklaven, die zwar diskret im Hintergrund warteten, sie jedoch keine Sekunde aus den Augen ließen. Eigentlich hätte es sich Lucia bei der schön arrangierten Sitzgruppe gemütlich gemacht und sich schonmal überlegt, wie sie Sergia am besten begrüßen sollte, eigentlich… Jetzt lief sie zwar gemessenen Schrittes aber nichts destotrotz unruhig auf und ab und zermarterte sich den Kopf.

  • In der Tat folgten die beiden Sklaven der Tiberia auf Schritt und Tritt - natürlich mit einem gebotenen Abstand, jedoch ließen sie niemals den Augenkontakt abreißen. Ein Besuch war nicht untersagt und so durfte Lucia an diesem Tage in der Tat Gäste empfangen, wobei es sich hierbei auszahlte, dass die beiden kräftigen Sklaven zu zweit waren und somit auch ein Paar Augen für entsprechende Neuankömmlinge übrig war. Hier würde sich an diesem Tag sicherlich niemand unbeobachtet fühlen.

  • Da war ich also! Und ich fand, dass diese Patrizier hier eigentlich ganz nett hausten. Genau genommen hausten sie hier sogar etwas zu nett für meinen Geschmack. "Jaja, ich seh sie ja schon! Geh ruhig zurück an die Tür. So groß ist dieser Garten ja nun auch wieder nicht!", ließ ich dieses Kerlchen vom Eingang gleich mal unbeabsichtigt meine Stimmungsschwankungen spüren, nachdem ich eben ja noch so freundlich zu ihm gewesen war. (Im gleichen Moment fand ich allerdings selber, dass ich mich damit ziemlich daneben benahm.) Noch ein etwas mitleidiger Blick zu diesem Türöffner, dann setzte ich meinen Weg fort, immer irgendwie der Tiberia entgegen.. und bloß nicht darauf achten, dass die gute Patricia solche große Angst vor mir und meinem Besuch zu haben schien, dass sie sogar extra zwei muskulöse Leibwächter nötig zu haben schien! - Oh, das hob meine Laune aber sofort merklich, während ich mich ihr mit einem selbstgefälligen Lächeln nährte....

  • Stesichoros war so manchen Kummer gewöhnt, dennoch konnte er nicht anders als sich ein wenig zu wundern. Erst war sie herausnehmend freundlich, dann plötzlich zickig? Da er aber damit seine Aufgabe erledigt hatte, kehrte er nach einer Verbeugung gerne wieder an seinen abgelegenen Posten zurück. Es war doch um einiges angenehmer Geschichten aus zweiter Hand zu erfahren, vor allem da ihm diese Muskelprotze, die der Herr angeworben hatte, alles andere als geheuer waren.


    Der Olivenbaum war noch zu jung um Früchte zu tragen. Einer der für den Garten zuständigen Sklaven hatte Lucia mal erklärt, dass es bis zu sieben Jahre bis zur ersten Ernte dauern konnte. Aber dafür hatten sie den Baum ja auch nicht gepflanzt. Dennoch erwischte sich Lucia dabei, wie sie nach irgendwelchen Früchten ausschauhielt, nur um sich abzulenken. So langsam machte sie die Tatsache unter ständiger Beobachtung zu stehen verrückt! Sie wandte sich wieder vom Baum ab und bemerkte mit einer seltsamen Erleichterung, dass Sergia auf sie zukam. Diese Erleichterung mochte sich auch auf Lucias Gesicht wiederspiegeln. Sie lächelte ihren Gast freundlich an und breitete begrüßend die Arme aus. „Sergia! Wie schön, dass du es einrichten konntest!“ Sie kam ihr ein paar Schritte entgegen und wollte ihr ganz offensichtlich die Hände auf die Schultern legen und sie mit ‚Küsschen rechts-Küsschen links‘ begrüßen.

  • In meiner kleinen Hochstimmung erwiderte ich natürlich diese Akkolade, auch wenn ich sie eigentlich eher anders herum (erst links, dann rechts) gewohnt war. Aber so wichtig war das ja nun auch wieder nicht. "Ich grüße dich, Tiberia! Und ich kann dir sagen, dass ich um nichts in der Welt diesen Besuch heute verpasst hätte!" Klar, war das übertrieben. Es gab tausend Gründe und noch mehr, die mich hätten heute fern bleiben lassen. Aber weder hatte ich eine spontane Eniladung in den kaiserlichen Palast erhalten, noch hatte mein Marcus plötzlich das Bedürfnis nochmal von sich aus mit mir intim werden zu wollen, noch hatten sich meinen anderen beiden (namensgleichen) Eisen im Feuer in dieser Hinsicht nochmal bei mir gemeldet, noch brachte mein Lieblingsmodemacher heute eine neue Kollektion heraus, noch hatte mich mein Lieblingsmodemacher für eine Vorabpräsentation in sein privates Domizil eingeladen, noch standen irgendwelche Barbaren oder andere Krieger direkt vor den Toren Roms und bedrohten die Stadt.... und und und. Wie gesagt: Es gab sicherlich mehr als tausend Gründe. Aber ich war hier.
    Dann musste ich aber auch gleich einen Kommentar zu ihren beiden Muskelprotzen loswerden: "Wie ich sehe, hast du fast genauso auf meinen Besuch hingefiebert, was? Aber keine Sorge, ich bin nicht hier, um dir Böses zu wollen - du hättest dir deine beiden breitschultrigen Lakaien also auch sparen können - sondern ich bin hier als deine Freundin.." Wenn man das denn so nennen wollte. "..und natürlich wegen unseres gemeinsamen Plans.", fügte ich noch mit etwas gesenkter Stimme hinzu und lächelte verschwörerisch. Aber das hätte sich diese Patricia, ganz ehrlich, eigentlich auch mal selbst überlegen können, dass ich nicht ausgerechnet jetzt etwas gegen sie unternahm, wo ich mit ihr einen gemeinsamen Plan gegen diesen missratenen Decimus, diesen "Faustus" schmiedete....

  • Natürlich hätte Sergia dieses Treffen um nichts auf der Welt verpassen wollen, das war für Lucia selbstverständlich. Immerhin bekam sie hier nicht nur die Möglichkeit eine patrizische Villa anzusehen, nein, sie bekam von Lucia auch noch die Lösung für eines ihrer Probleme auf dem Silbertablett serviert. Da wäre es für die Tiberia äußerst unverständlich gewesen, wenn Sergia abgesagt hätte oder – schlimmer – einfach nicht aufgetaucht wäre.


    Was die Muskelprotze anging, bemühte sich Lucia entspannt zu wirken. Leider kam sie in ihrer momentanen Gefühlssituation nicht darauf Sergia bezüglich ihrer Egozentrik zu necken. Sie winkte daher nur ab und erklärte: „Die beiden sind eine Aufmerksamkeit meines Bruders.“ Sie verdrehte die Augen. „Kaum ein Jahr nach meiner Ankunft in der Stadt meint er sich um meine Sicherheit sorgen zu müssen.“ Das war nicht wirklich gelogen, naja, nicht so ganz. Aber eine Flunkerei blieb ja bekanntermaßen nur ungern allein und so fügte Lucia, um sich selbst ein wenig einflussreicher darzustellen als sie es war, an: „Aber ich hab den beiden eingetrichtert auf Abstand zu bleiben, sie sollten also kein Problem darstellen.“ Sie machte eine einladende Geste zu dem Tischchen hin. „Aber mach es dir doch bequem.“ Sie winkte Arsinoe zu sich. Sergia kannte die junge Sklavin vielleicht, aber nur wirklich vielleicht noch aus der Therme. „Bring mir ein Glas von unserem kühlen Weisen und du Sergia? Möchtest du auch einen Vinum album? Wir hätten auch noch Vinum fulvum und sanguineum, wenn dir das lieber ist.“

  • Also war es nicht die Tiberia sondern ihr Bruder, der sich davor fürchtete, dass ich seiner Schwester hier etwas antat? Aber wenn ihm die Patricia folglich von meinem Besuch erzählt hatte, dann würde sie ihm doch bestimmt auch berichtet haben, dass wir uns seit meiner Hochzeit etwas besser verstanden, oder nicht? Das hieß, dass es dann trotzdem irgendwie keinen Sinn ergab, selbst wenn es also der Tiberius und nicht seine Schwester war, der hier hinter den beiden Aufpassern steckte. Aber noch bevor ich weiter fragen konnte, wurden mir ein Platz (ich setzte mich mit dankbarem Lächeln) und etwas zu trinken angeboten. Nachdem ich mir mittlerweile aber eingestanden hatte, was ich mir doch lange nicht hatte eingestehen wollen, musste ich das letzte Angebot ablehnen: "Ich möchte nicht wählerisch erscheinen, aber.. wäre es auch möglich einen süßen.. oder besser noch einen sauren Kirschnektar zu bekommen?" Der sah mit seiner roten Farbe dann ja auch im Prinzip aus wie verdünnter Rotwein, oder nicht? "Und beim Anblick dieser hübschen Olivenbäumchen.. vielleicht noch so ein Schälchen frischer Oliven?" Ich hatte keine Ahnung davon, wie lange diese Bäume brauchten, bis sie eine erste Ernte abwarfen. Trotzdem war ich irgendwie auf den Geschmack gekommen. "So dunkelgrüne wären mir am liebsten.", erklärte ich abschließend. Schwarze Oliven gingen zwar auch, waren mir aber eben nicht ganz so lieb. Ich lächelte die Sklavin, an die ich mich natürlich im Traum nicht erinnerte, kurz lieb an. Dann wandte ich mich wieder zur Tiberierin.
    Sollte ich ihr die Wahrheit erzählen? War das nach meiner Reaktion dem Türöffner gegenüber und nach dieser sicherlich doch etwas ungewöhnlichen kulinarischen Kombination überhaupt noch nötig? Irgendetwas musste ich jedenfalls dazu sagen. Ich legte die Hände auf meinen Bauch und grinste ein bisschen schief. (Das lag vermutlich daran, dass ich eher selten ehrlich grinste und darin deshalb nicht ganz so geübt war.) "Ja, meine Hochzeitsnacht war in jeder Hinsicht unvergesslich und ein voller Erfolg." Tja. Das sagte eigentlich alles, oder? "Und bei dir?", spielte ich dann auf diesen Iullus (?) an.

  • Einen Kirschnektar? Sergia, die auf ihrer Hochzeit noch freizügig Wunderkräuter verteilte, wollte anstatt des angekündigten kühlen Weines einen Kirschnektar? Lucia blinzelte in ihrer Überraschung übertrieben. Dazu noch Oliven? Naja, über Geschmack ließ sich ja bekanntlich vorzüglich streiten… Aber bitte, wenn das ihr Wunsch war… „Arsinoe, sieh nach, ob wir das gewünschte in der Küche haben!“, schickte sie also die Sklavin weg und schüttelte innerlich den Kopf. Doch Sergia schien heute wahrlich einen guten Tag zu haben, kein Wunder bei dem was sie Lucia nun offenbarte. „Das ist ja wundervoll, meinen Glückwunsch!“, brach aus ihr auch gleich die Begeisterung jeder jungen Frau heraus, wenn es um Babys ging. „Mögen Alemona und Fluvionia über dein Kind wachen!“ Für Lucia war es zwar trotzdem noch nicht ganz klar, warum man deshalb auf Wein verzichten sollte, tat man das vielleicht in irgendeinem Kult? Verboten irgendwelche Sitten Schwangeren den Genuss von Wein?


    Das kleine, fast unschuldig klingende ‚Und bei dir?‘ Sergias, hätte Lucia beinahe zum Anlass genommen ihr tatsächlich ein wenig zu erzählen. Doch Sekundas warnende Worte hallten noch in Lucias Ohren. Sie musste ihrer Freundin ja nicht gleich alle Vorteile in die Hand geben. „Es ist ein wenig peinlich das zuzugeben, doch war die Nacht für mich wohl bei weitem nicht so unvergesslich wie deine.“, grinste sie also breit. „Dein Wein und deine anderen Mittelchen haben mir beinahe sogar die Erinnerung an unsere kleine Unterhaltung genommen.“


    Arsinoe kam in dem Moment aus der Küche wieder und wartete auf einen geeigneten Moment der Unterhaltung, um zu sagen: „Die Erfrischungen und die Knabbereien werden gleich gebracht. Wir haben aber leider nur süßen Kirschnektar und er wird nicht so kühl sein wie die Weine. Ich hoffe, es wird trotzdem genügen, Domina?“ Es war nicht an Lucia diese Erkundigung zu beantworten, also blickte sie fragend zu Sergia.

  • Ich wurde leicht verlegen. "Danke." Doch Alemona und Fluvionia? "Aber ich hoffe ja viel mehr, dass" bei der Geburt später nichts schief lief und dass es nicht ganz so unglaublich ungeheuerlich weh tat, wie man sich erzählte. "vor allem Lucina mir beisteht.", verpackte ich meine Gedanken in eine göttergläubige Sprechweise. Denn an ein tatsächliches Eingreifen der Götter in mein Leben glaubte ich ja nach wie vor nicht. "Und natürlich hoffe ich, dass ich den ganzen Anweisungen meines Arztes Folge leisten kann. Ich soll zum Beispiel immer viel trinken, dabei aber möglichst wenig Wein und sowas zu mir nehmen. Das soll nämlich bei übermäßigem Konsum die Geburt in Gang bringen.", gab ich wieder, was mir der Medicus erklärt hatte. "Und ich will ja nicht, dass meine Geburt jetzt schon losgeht." Bei diesem Satz schaute ich die Patricia ernst und mit großen Augen an.


    Dann musste ich wieder grinsen. "Das heißt, du hast wohl ein bisschen zu viel Wein und Genussmittelchen gehabt, was? Denn der Sinn hinter diesen Stimmungshebern ist ja, dass man auch ein bisschen locker wird und Spaß hat! ..und nicht, dass man so locker wird, dass man den ganzen Spaß am Ende wieder völlig vergessen hat.", ließ ich so schnell nicht von der Sache ab und belächelte die Tiberierin dafür, dass sie ihr richtiges Maß offensichtlich nicht kannte. "An was erinnerst du dich denn noch?", wollte ich anschließend wissen - erstmal ohne weiter Bezug zu nehmen auf entweder das süße Kerlchen oder unsere damalige Unterhaltung.


    Die Sklavin für Speis und Trank kam wieder zu uns. "Ja, ach, das passt schon!" solange der süße Kirschnektar nicht so warm war, dass er beim Lagern in der Vorratskammer schlecht geworden und völlig vergoren war, verstand sich. Mehr hatte ich der Unfreien nicht zu sagen, sodass ich mich danach also wieder zurück auf mein Gespräch mit der Tiberia konzentrierte.

  • Irgendwie verstand Lucia, dass Sergia sich wegen der Geburt Gedanken machte, aber bis da war es doch noch so lange hin! Sie fand, jetzt war es eher Zeit dafür zu beten die Leibesfrucht nicht zu verlieren. Das schien auch die Sorge des Arztes zu sein, von dem ihr Sergia nun berichtete. Lucia konnte nicht anders als zu schmunzeln. So ernst und besorgt war Sergia ja beinahe sympathisch! „Bitte nicht, die Kissen sind neu!“, scherzte Lucia spontan, wollte aber nicht allzu unsensibel erscheinen und schob deshalb rasch hinterher: „Ich bin mir sicher, mit so einem starken Willen wie du ihn hast wirst du keine Probleme haben.“


    „Ja, wenn man seine Jugend wohlbehütet in einer Villa Rustica verbringen muss, hat man wenige Gelegenheiten zu lernen, wo die eigenen Grenzen liegen.“, versuchte Lucia zu erklären. „Ich erinnere mich noch an einen höchst lustigen Brautzug in dem es vielen ähnlich wie mir zu gehen schien. Und ich erinnere mich an ein interessantes kleines Gespräch mit der Braut selbst und wie diese dann ziemlich glücklich mit ihrem frischangetrauten Gatten in dessen Haus verschwand.“ Jetzt müsste wohl eigentlich der Teil kommen, der Sergia besonders interessierte, doch Lucia hatte nicht vor ihr so leicht weitere Einzelheiten zu geben. Nur ein wenig andeuten, das konnte so schlimm nicht sein. Das Erlebte wollte irgendwem berichtet werden: „Danach klang die Feier noch äußerst angenehm aus.“ Lucia grinste zufrieden.


    Arsinoe nickte offensichtlich erleichtert und trat in den Hintergrund. Hatte sie Sergia doch ein wenig anders in den Thermen erlebt. Diese Schwangerschaft musste die junge Frau echt weich machen. Nur wenig später kamen auch schon zwei weitere Sklaven. Einer servierte die gewünschten Getränke, während der andere eine Schale mit aufgeschnittenem Rosmarinbrot in der Mitte des Tisches stellte. Daneben kam eine Kanne mit Öl. Vor jeder der jungen Frauen wurde ein nierenförmiges Tellerchen mit Oliven platziert. Jemand hatte sich die Mühe gemacht die Oliven farblich zu sortieren, so dass auf der einen Seite hellgrüne Oliven lagen, die immer dunkler wurden, bis sie auf der anderen Seite des Schälchens beinahe schwarz waren. Bei Sergia begann dieser „Regenbogen“ jedoch erst bei deutlich dunkleren Oliven, so dass die Mehrheit dunkelgrün war. In ähnlicher Weise arrangierte Trauben von Trauben und aufgeschnittener Schafskäse komplettierten das Essensangebot.

  • Sim-Off:

    Immer diese Leute, die einen Thread vergessen, den sie selbst erst angeleiert haben.. und das auch noch für ihre eigenen kleinen Intrigenpläne! Schlimm sowas! -.^ (Sorry.)


    Also konnte sie sich doch erinnern! "Da kommen wir doch jetzt zum wirklich spannenden Teil! Wie war er so, dieser Iullus.. oder wie der hieß?", brannte ich darauf zu erfahren und dachte dabei auch kurz an meine eigenen kleinen Abenteuer: Mein decimischer Adler war ja so ein richtiger Draufgänger, der charmant oder frech sein konnte, immer einen lockeren Spruch auf Lager hatte und seine Klappe manchmal ganz schön weit aufriss! Und.. nach dem intimen Bad mit ihm musste ich ihm ein kleines bisschen auch zugestehen, dass er sich seine große Klappe auch gelegentlich leisten durfte. Mein Vetter Commodus auf der anderen Seite war ein bisschen weicher und sanfter, weniger stürmisch.. und weniger, dass ich mich an ihm reiben konnte. Er war eben ein angehender Politiker und Senatorenenkel - das merkte man. Wann immer ich ihn traf, trug er ein reizendes Kompliment auf den Lippen, das immer auch irgendwie zeigte, wie er mich begehrte. Ja, zuweilen war er fast schon etwas devot, was mir dann natürlich die Möglichkeit ließ, mich voll und ganz zu entfalten und auszuleben und auszu..toben. Tja, und damit fehlte mir neben meinem werten Mann, mit dem ich in gewisser Weise meine Dreierfantasien erleben konnte (wenn ich ihn denn mal zum gemeinsamen Akt bewegt bekam), eigentlich nur noch ein Kerl, der auch mir mal zeigen konnte, wos lang ging. Kam mir da so spontan jemand in den Sinn, der vielleicht ein Interesse daran haben könnte? (So Germanen sollten ja richtig wild sein, nicht wahr?)
    Doch zurück zur Tiberia: "Oder hat dir am Ende doch jemand ganz anderes deine Nacht versüßt?" Gäste waren ja genug auf der Feier gewesen....


    Die Getränke und Speisen erreichten uns. Der Kirschsaft sah erstmal aus wie ein heller Rotwein. Ich nahm meinen Becher in die Hand und roch kurz daran. Weder Wein noch vergorener Saft waren zu riechen. Ich war also erstmal damit zufrieden.. bis mir dann allerdings das aromatisch (und unter normalen Umständen wirklich gut) riechende Rosmarinbrot in die Nase stieg. Mir wurde auf der Stelle übel und ich wandte meinen Kopf ab von diesem Geruch und nahm helfend auch noch meine freie Hand vor Mund und Nase, um das Brot weniger riechen zu müssen. "Oh, bitte.." Ich konzentrierte mich aufs Runterschlucken und "Wegschlucken" der aufkommenden Übelkeit. "Bitte alles nur nicht dieses Brot!"

  • [SIM-OFF] Macht nix :) [/SIM-OFF]
    „Ach weißt du…“, begann Lucia. Sie fühlte noch immer den starken Drang sich irgendjemandem mitzuteilen, irgendwem… Aber wem sollte sie es schon erzählen? Jeder weitere Mitwisser war eine zusätzliche Wahrscheinlichkeit, dass die Geschichte an Ohren drang, für die sie absolut nicht bestimmt war. Im Grunde saß Lucia hier genauso ein Paar Ohren gegenüber. Sergia war nun wirklich nicht eine der Personen, die Lucia als ihre Geheimniswahrerin wollte. Die Geschichte würde unter Garantie nur so lange eine vertrauliche Sache zwischen ihnen bleiben, wie sie und Sergia sich irgendwie vertrugen. Wie so häufig in letzter Zeit, wenn Lucia nicht genau wusste wie sie sich ausdrücken sollte, flüchtete sie sich in eine Nachahmung der Redeweise ihrer Freundin Manlia: „Gerade über diesen Teil des Abends hat sich so ein Schleier gelegt. Ich fürchte, meine Liebe, ich weiß dir nichts über diesen Iullus oder irgendjemand anderen zu berichten.“ Das zufriedene Grinsen von eben wollte aber noch nicht so ganz von Lucias Zügen weichen. Es war zu dem Schmunzeln einer Katze, die Sahne geschleckt hatte, geworden.


    Die Speisen waren aufgetragen und plötzlich sah Sergia nicht mehr ganz so rosig und fidel aus, wie eben noch. Das Brot? Lucia blinzelte verwirrt – hatte sie doch noch nicht wirklich viel mit Schwangeren zu tun gehabt. Dennoch winkte sie sogleich Arsinoe wieder an den Tisch, damit sie das Rosmarin Brot wegschaffte. Sie konnte es sich dann aber doch nicht verkneifen nachzufragen: „Was ist denn mit dem Brot, magst du kein Rosmarin? Oder hat der Arzt auch dagegen etwas?“ Das zweite würde zwar nicht erklären, warum Sergia plötzlich so blass um die Nase wirkte, aber es war in Lucias Augen eine Möglichkeit.

  • Natürlich. Jetzt, wo es spannend wurde, da erinnerte sie sich also ganz plötzlich nicht mehr. Ihr Gesicht sprach eindeutig eine andere Sprache: Sie wollte es mir nicht sagen! So sah es aus! Aber so einfach machte ich ihr das bestimmt nicht! Ich würde ihr einfach drohen. (Darin war ich ja geübt.) Was würde wohl ihr liebes Brüderchen dazu sagen, wenn ich ihm den Floh mit diesem Iullus ins Ohr setzte?! Begeistert wäre der bestimmt nicht davon! - Aber begeistert wäre auf der anderen Seite sicherlich auch die Tiberia nicht davon, wenn ich sie jetzt so unter Druck setzte. Ob sie mir dann noch bei meinen Plänen gegen diesen "Faustus" helfen würde? Klar, könnte ich sie mit dem durch Erpressung gewonnenen Wissen notfalls auch zur weiteren Unterstützung meiner Pläne versuchen zu erpressen. Aber wer garantierte mir dann, dass sie mich nicht hinterging und die Decimer warnte?
    Kurzum: Ich konnte und würde die Patricia jetzt nicht unter Druck setzen. "Ach, das ist aber schade! Dabei hatte ich so darauf gehofft, dass du mir den Tag mit dem einen oder anderen Detail über diesen Abend versüßen könntest.", machte ich eine bedauernde Miene. "Und nenn mich doch Fausta.. meine Liebe." Auch wenn ich hier nur zu Gast war, nahm ich mir an dieser Stelle einfach mal das Recht heraus, dass ich der Tiberia, der Patrizierin, dies anbot. Mal sehen, wie.. Lucia auf diese Geste reagierte. Ich bog anschließend einfach erstmal in eine andere Gesprächsrichtung ab: "Ich kann dir ja auch erst noch erzählen, was ich noch von dem Abend so gehört habe...."


    Sim-Off:

    Ich füg das mal zusammen. 8)


    Diese Ankündigung war allerdings durch die eintreffenden Speisen und Getränke unterbrochen worden. Dann wurde ich gefragt, was es mit dem Rosmarinbrot auf sich hatte. "Das ist Rosmarin?" Es war vor allem unerträglich! Ein Glück, dass diese Sklavin das Zeug gleich wieder mit- und wegnahm! "Normalerweise", konnte ich also wieder entspannter und ohne Hand vorm Mund meiner Zweckfreundin zugewandt sprechen, "hab ich nichts gegen Rosmarinbrot. Aber zur Zeit gibt es einfach ein paar Dinge, die ich manchmal nur zu riechen oder zu sehen brauche - dann wird mir auf der Stelle übel." Ich zuckte mit den Schultern, weil ich das selbst nicht richtig erklären konnte. "Überhaupt kann ich manchmal Dinge mit bestem Appetit essen und kann sie dann ohne erkennbaren Grund einfach nicht lange im Magen behalten.. während ich manchmal auch Sachen zusammen essen kann, die jeder andere sofort wieder ausspeien würde, nur ich eben nicht. Es ist ganz seltsam." Aber warum erzählte ich ihr das alles? Kurz überlegte ich. "Aber wenn das wirklich Rosmarinbrot war, dann kann es auch sein, dass.... Also mein Arzt meinte, dass Rosmarin eh in einer Schwangerschaft nicht gut für mich sei." Den Grund dafür hatte ich natürlich längst wieder vergessen und verdrängt. Aber so wichtig war das ja bestimmt auch nicht im Augenblick. Während ich meinen Becher in den Händen hielt und gedankenverloren drehte, drehte und drehte, überlegte ich, wo ich inhaltlich vor dem Brot unterbrochen wurde. Oder sollte wir vielleicht erstmal auf irgendetwas anstoßen? Ich steckte mir unterbewusst eine Olive in den Mund. Beim Kauen konnte ich nämlich besser nachdenken..

  • Es gefiel Sergia offensichtlich nicht, dass ihre Neugierde nicht befriedigt wurde. Aber genau das freute wiederum Lucia. Sie hatte ja schon häufig genug am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlte einen Happen hingeworfen, aber dann das Mahl vorenthalten zu bekommen. Sie selbst wollte das möglichst nie wieder erleben, auch wenn es sich wohl kaum vermeiden ließ. Aber zu wissen oder zumindest zu glauben, wie sich Sergia grade fühlen musste, das war köstlich. Da machte die kleine Unverfrorenheit Sergias, nunja, jetzt wohl vielmehr Faustas auch kaum etwas. Es zeigte Lucia nur, dass ihre Gegenüber einfach keine Manieren besaß. „Aber nur wenn du mich Lucia nennst.“, erwiderte Lucia die übliche Formel. Demnächst würden sie sich noch gegenseitig die Haare flechten und tatsächlich über Jungs quatschen, dachte Lucia amüsiert. Bei dem üblichen Klatsch und Tratsch schienen sie zumindest schon angekommen zu sein. Zugegeben neugierig lehnte sich Lucia nach vorne und musste nun ihrerseits einen kleinen Dämpfer für ihre Neugierde einstecken. Blödes Timing!


    Erstaunt lauschte Lucia der Beschreibung von Sergias, äh, Faustas Essensunarten. So eine Schwangerschaft hörte sich extrem seltsam an. So viele Verbote und dann schien einen noch der eigene Körper ein Schnippchen schlagen zu wollen. „Das klingt ja äußerst unangenehm! Ist das normal?“, musste sie einfach verwundert nachfragen. Sie wusste ja selbst, dass dies eher unhöflich war, aber momentan erschien die Möglichkeit einer eigenen Schwangerschaft für Lucia nicht mehr so weit entfernt wie noch vor einem halben Jahr. Leider gefiel ihr, was sie bis jetzt davon erfahren hatte nicht wirklich… sie musste einfach mehr davon erfahren! Lucia nahm sich auch fest vor Manlia zu einem anderen Zeitpunkt mit Fragen zu löchern. „Was hat der Arzt denn nicht verboten?“ Eine gemeine Eigenschaft der Neugierde war es, dass sie sich nur ungern aufschieben ließ und wenn man nicht auf seine Zunge aufpasste, stellte die einfach immer weiter Fragen.

  • Hm. Soviel also zu "vertrauensbildenden Maßnahmen". Soviel Erfolg, wie ich damit hier gerade hatte, war es ja echt kein Wunder, dass ich unter normalen Umständen anders reagierte und gerade anderen Frauen (so zum Beispiel selbst der Schwester meines Vetters Commodus!) eben nicht lieb und nett mein Cognomen anbot und aus meinem eigenen (umgangsprachlichen) Nähkästchen plauderte. Und zu allem Überfluss bohrte diese Luuucia jetzt auch noch weiter in dieser Sache herum, von der ich ihr eh schon viel zu viel erzählt hatte und die sie eigentlich ja gar nichts anging! Was mein Arzt mir erzählte, war meine Angelegenheit - und nur meine! "Natürlich bin ich normal!", reagierte ich etwas dünnhäutig gereizt auf ihre erste Nachfrage, obwohl ich.. nunja.. mich unter anderen Umständen auch wieder als außergewöhnlich (und damit weit entfernt von irgendeiner "Normalität") betrachtete: Ich war zum Beispiel außergewöhnlich schön, außergewöhnlich begehrenswert, außergewöhnlich ambitioniert und klug und intelligent. Ich verfügte über außergewöhnlichen Scharfsinn, hatte ein außergewöhnliches Händchen fürs Plotten und Intrigieren und besaß natürlich außergewöhnlich gute Kontakte. Überhaupt war ich verglichen mit der grauen Masse von außergewöhnlich gutem Stand, weil aus sehr gutem und edlen Hause.... und und und.
    So. Und wie kam ich jetzt thematisch aus dem Schwärmen heraus und wieder zurück zu diesem Gespräch, das sich hier echt fehlentwickelte? "Er hat mir zum Beispiel nicht verboten eine meiner lieben Freundinnen zu besuchen, mit ihr ein bisschen zu plaudern und gemeinsam Pläne zu schmieden.", lächelte ich und versuchte mir dabei krampfhaft einen bissigen Unterton zu verkneifen. Ich atmete einmal tief durch und meinen kleinen Ärger aus. Dann nutzte ich meine eigene Vorlage und leitete weg und über: "Trinken wir also auf meinen Besuch in deinem.. hübschen kleinen Gärtchen", bemühte ich mich um ein paar nette Worte und prostete Lucia zu, [COLOR=darkred]"und unterhalten uns dann ein bisschen über diesen.. äh.. diesen Handwerker-Caius, von dem du mir geschrieben hattest."[COLOR] Die Namen irgendwelcher unbedeutenden Personen waren mir ja noch nie sonderlich gut im Gedächtnis geblieben. Ohne weiter abzuwarten oder womöglich noch den halben Becherinhalt für irgendwelche Götter zu verschütten und verschwenden, nahm ich einen guten Schluck von meinem Nektar: Exzellent.. dafür, dass es nur ein süßer Kischsaft war, dem etwas Kühlung fehlte.

  • Ouh, da hatte sich Lucia beinahe ihre Seidenschühchen verdorben, beim dem Fettnäpfchen in das sie da getreten war. Sie sollte doch eigentlich aus Erfahrung wissen, dass Fausta ein wenig sensibel reagierte. Da sollte man wohl lieber nicht andeuten, dass etwas unnormal sein könnte. Beschwichtigend hob Lucia ihre Hände. „Entschuldige bitte, ich kenn mich da überhaupt nicht aus.“ Glücklicherweise war es ihr noch nie schwer gefallen sich für so etwas zu entschuldigen. Sie hatte sich schon als Kind mitbekommen, dass dies die effektivste Art war unnötigen Streit zu vermeiden. Bei solchen Kleinigkeiten ging ihr das Wörtchen Entschuldigung also so leicht über die Lippen wie jedes andere auch. Aber wehe sie fühlte sich mal auf die Füße getreten oder in ihrer Überzeugung nicht ernst genommen.


    Sie waren sich ja so grün, wenn man sie mitten in eine Wiese setzen würde, man würde sie nicht mehr sehen können. So langsam bereute es Lucia beinahe Sergia in dem Brief aus einer Laune heraus als ihre liebe Freundin bezeichnet zu haben, aber nur beinahe. Irgendwie war es ja auch ganz amüsant. Sie hatten sich ja sooo lieb! „Auf deinen Besuch, möge er reiche Frucht tragen.“, stimmte also Lucia in Sergias Trinkspruch ein und nippte an ihrem kühlen Wein.


    Jetzt kamen sie also zum eigentlichen Grund ihres Treffens. „Memmius Saufeius Tremulus war der Name.“, frischte sie gerne das offensichtlich etwas lückenhafte Gedächtnis ihrer Gegenüber auf. „Was würdest du denn gerne über ihn wissen? Ich muss zugeben mich damals nicht so eingehend mit ihm beschäftigt zu haben, aber ich kann meine Leibsklavin kommen lassen, wenn du etwas noch genauer erfahren möchtest.“ Sekunda würde sicher die meisten neugierigen Fragen beantworten können.

  • Ich stellte meinen Becher aus der Hand. "Sehr passabel.", ließ ich die Tib..eria Lucia dann lächelnd wissen. Anschließend ging ich auf diesen Saufeius ein: "Natürlich gibt es da so ein paar Dinge, die ich über diesen Typ wissen müsste. Wie in meinem Brief schon angedeutet, hoffe ich doch zum Beispiel, dass sein Name nicht unbedingt Programm ist bei ihm. Denn einen zittrigen Mosaikenleger kann ich wohl kaum zu einem Consular ins Haus schicken.", erklärte ich und hoffte entsprechend, dass der Kerl sein Cognomen vielleicht nur vom Vater oder Großvater geerbt hatte. "Weiterhin hoffe ich natürlich auch, dass dieser Saufeius einigermaßen.. hübsch ist? Wie alt ist er?" Und aller guten Dinge waren drei: "Und ich müsste natürlich auch wissen, wie und wo ich ihn erreichen und treffen kann." Denn ich konnte diesen Typ ja nicht erst vor der Casa Decima kennenlernen! Und ich konnte ihn auf der anderen Seite auch bestimmt nicht in der Casa Iulia, direkt vor den Augen meines Mannes, empfangen! Spontan, denn als Schwangere hatte ich jetzt auch ganz sicher nicht das Bedürfnis großartig zu reisen, fielen mir da also nur zwei Optionen ein. "Lädst du ihn also beispielsweise in die Villa Tiberia ein? Oder sollten wir ihn für die Dauer seiner "Beschäftigung" doch eher in der Casa Sergia unterbringen?" Mein Großonkelchen Faustulus hätte bestimmt nichts dagegen. Den beschäftigten zur Zeit eh ganz andere Dinge, an die ich hier und heute zum Glück noch nicht denken musste. Ich steckte mir eine dunkelgrüne Olive in den Mund und schaute Lucia gespannt an.

  • „Wir waren mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Lediglich dieser eine… Zwischenfall hielt uns davon ab seine Künste erneut in Anspruch zu nehmen.“, antwortete Lucia mit einem routinierten Lächeln. Mit so einer Frage hatte sie gerechnet, da hatte sie sich schon von Sekunda aufklären lassen. Tatsächlich hatte Lucia das Mosaik sehr gut gefallen, damals in der Villa Rustica, sie war nur nie auf die Idee gekommen irgendwas in dessen Zusammenhang zu hinterfragen.


    Aber: Wie der Kerl aussah? Lucias Augen weiteten sich überrascht. Daran hatte sie überhaupt nicht gedacht. „Ich hab ihn mir nie so genau angesehen.“, gab sie mit gerunzelter Stirn zu. „Sekunda!“, winkte sie ihre Leibsklavin heran. „Beschreib uns doch mal den Fliesenleger.“
    „Er ist weder missgebildet noch verstümmelt. Er hatte nie die Pocken oder irgendwelche anderen Krankheiten, die ihre Zeichen hinterlassen. Somit ist er wohl attraktiver als der Durchschnitt.“, erklärte Sekunda trocken. Lucia schmunzelte amüsiert, wollte Fausta doch sicher genauere Einzelheiten wissen.


    „Ich denke die Casa Sergia wäre der beste Ort.“, entschied Lucia. Sie hatte noch immer Sekundas Worte im Ohr, dass sie besser möglichst wenig öffentlich mit der ganzen Sache zu tun haben sollte. Und den Fliesenleger bei sich zuhause unterzubringen war so eindeutig falsch, dass sogar Lucia es ohne Hilfe erkannte.

  • Äh.. "Dieser eine.. Zwischenfall..?", wollte ich da doch noch ein kleines bisschen genauer wissen. Redete die Tiberia.. redete Lucia jetzt noch von den Arbeitsqualitäten dieses Typen oder schon von seinen speziellen Vorlieben? - Ich hoffte natürlich, dass es hier nun um die Vorlieben ging.. und bekam irgendwie dabei auch ein kleines bisschen Lust darauf, die Geschichte dieses Zwischenfalls zu hören. Denn was war schon amüsanter als das Leid anderer?! (Und dieser Saufeius hatte sich bestimmt nicht gefreut über sein "Outing" gegenüber seinen Arbeitgebern.)


    Sim-Off:

    Was hälst du von dem? Wenn er dir (ebenfalls) gefällt, dann kannst du das Bild auch gleich als Anhaltspunkt fürs Alter etc. heranziehen. ;)


    Bei der Beschreibung des Mosaikenlegers durch diese Secunda musste ich mir ein genervtes Stöhnen verkneifen. "Und wie alt ist er?" Diese Frage hatte die Alte scheinbar überhört. "Dass er nicht zu attraktiv ist, ist vielleicht wahrscheinlich sogar ganz gut so.", nickte ich dann. "Ich meine, unser.. Ziel soll ja auch nicht gleich misstrauisch werden, nicht?", wandte ich mich an Lucia, bevor ich erneut mein Wort an diese Secunda richtete: "Aber "attraktiver als der Durchschnitt" heißt schon auch, dass er.. eben auch ein kleines bisschen was hermacht. Oder?" Denn es nutzte ja auch wieder nichts, wenn zwar niemand die ausgelegte Lunte roch, aber auch niemand auf diesen Kerl ansprang, weil der eben einfach nicht Köder genug war.


    "Okay.", antwortete ich bezüglich der Unterbringung dann leichtfertig. "Lass ihn dann einfach nur wissen, dass ich ihn so bald wie ihm möglich in der Casa Sergia erwarten werde." Dabei rechnete ich natürlich damit, dass ein Brief zu diesem Typen plus dessen Anreisezeit mir sicher gut und gerne ein bis zwei Wochen Zeit geben würden, um mit meinem Großonkel alle Details der Unterbringung in der sergischen Casa zu klären. (Soviel also zum "bald".) Ich griff mir noch eine hübsche Olive und trank ganz passend unpassend dazu einen süßen Schluck Kirschsaft. Sehr viel mehr gab es über diesen Saufeius ja eigentlich nicht zu reden, oder? ..zumindest nicht ohne ihn. (Aber dieses Instruieren würde ich später ohne Lucia in der Casa Sergia machen.) Ob ich meiner neu gewonnenen "Freundin" nun noch von dieser dreisten Aktion der Quintilia berichten sollte? Ich wartete erstmal ab.

  • Sim-Off:

    Marc Anton! :D Ja, der gefällt mir ^^


    Lucia winkte amüsiert ab. „Ach, das hab ich damals kaum mitbekommen, ich war ja im Kopf noch ein halbes Kind!“ Was so ein zwei Jahre und vor allem der Wohnort nicht alles ausmachen konnten! Aber sie wollte Sergia - oh bei allen Göttern, nenn sie Fausta! -zumindest diese Geschichte nicht verwähren. Lucia runzelte nachdenklich die Stirn und versuchte die Angelegenheit noch zusammen zu bekommen: „Anscheinend hat es unter den Sklaven der Villa Rustica jemanden gegeben und Saufenius hat sich nicht zurückhalten können… Sekunda, wie war das nochmal genau?“ Die Sklavin räusperte sich und ratterte die Geschehnisse monoton herunter: „Als Saufenius etwa die Hälfte seiner Arbeit erledigt hatte, war er mit den Sklaven der Villa schon etwas bekannter geworden. Er hat sich vorallem mit einem jüngeren Gärtner gut verstanden. Man hat sie in den folgenden Wochen auffällig häufig miteinander reden sehen, obwohl ihre Arbeiten nichts miteinander zu tun hatten. Kurz vor dem Abschluss seines Werkes, war Saufenius an einem Nachmittag nicht auffindbar. Die Villa wurde durchsucht, bis er schließlich zusammen mit dem Gärtner hinter einer nur halb beschnittenen Hecke gefunden wurde.“ Sekunda hob eine Augenbraue um zu verdeutlichen, dass die Situation recht eindeutig gewesen war.


    Hatte Lucia es doch geahnt, die Beschreibung reichte Fausta nicht im Geringsten! Sekunda überlegte einen Moment, dann erwiderte sie: „Im besten Alter für einen Mann. Er gehört nicht mehr zu der übermütigen Jugend, hat aber noch volles Haar, in dem noch keine grauen Strähnen zu sehen sind. Ich würde sagen inzwischen sollte er irgendetwas zwischen 30 und 35 sein. Er hat ein markantes Gesicht und es würde ihm nicht schlecht tun ein wenig mehr zu lächeln, aber ja, man kann es als recht anziehend bezeichnen.“ Bei der Beschreibung des Fliesenlegers klang Sekunda so herrlich trocken, dass sich Lucia ein abermaliges Kichern nicht verkneifen konnte.

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