[Horti Lolliani] Ein Geschenk von Herzen

  • Im antiken Hochsommer war das Wetter heuer für italische Verhältnisse recht mild, man konnte es sogar fertigbringen sich nur im Schatten der hölzernen und mit Ranken überwucherten Gebilde in den lollianischen Gärten aufzuhalten ohne dabei indirekt geröstet zu werden.
    Für Vala allerdings war der italische Sommer eine Erinnerung daran, dass er hier nicht hergehörte... auch nach mehr als einem Jahrzehnt in Italia: für diese Gefielde war er nicht geboren, wenn ihn auch der leiseste Sonnenstrahl in Schweiss ausbrechen ließ.


    Um sich nicht mit den Qualen des deplatzierten Nordmanns beschäftigen zu müssen, während er weiterhin auf sein Soon-To-Be-Weib wartete, glitt sein Blick durch die Gärten auf der Suche nach Beschäftigung. Fand allerdings nur Kram der ihm nichts bedeutete und jedes Herz mit einem Empfinden für die Ästhetik höher schlagen ließ: künstlerischen Klimbimm.
    Derart gelangweilt und mit seinem Weib noch nicht in Sicht blieb Vala quasi nichts anderes übrig als sich einen Gesprächspartner zu suchen... oder eher gesagt eine -partnerin: die Sklavin namens... namens... wie auch immer sie nun hieß, die Albin ihm offensichtlich in Mogontiacum aufgegabelt hatte.
    So wandte Vala sich um, taxierte das junge Ding mal wieder mit einem kühlen Blick und brummte schließlich eine sehr gelangweilt klingende Frage zwischen den Lippen hervor: "Woher kommst du eigentlich?"

  • Man konnte sich an jede Situation gewöhnen, zumindest solange sie einem nicht direkt vor Augen geführt wurde. Lucia war sich die letzte Zeit Valas Forderung durchaus bewusst gewesen. Doch bis auf die tränenreiche Beichte ihrem Bruder gegenüber, der ihren etwas diffusen Schrei nach Hilfe wohl nicht so ganz verstanden hatte, [1] hatte sie diese Tatsache relativ erfolgreich verdrängt. Sie ahnte ja noch nicht, was ihr bald für Maßnahmen seitens ihres Bruders drohen würde. [2] Momentan glaubte sie einfach von diesem Holzklotz kein Verständnis und demnach wohl auch keine Hilfe erwarten zu können. Jetzt so von Vala wieder zu einem Treffen zitiert zu werden, machte Lucia ihre Lage jedoch wieder mehr als deutlich. Dementsprechend schlecht gelaunt war sie.


    Diesmal hatte sich Lucia keine große Mühe gegeben irgendwie anders oder besser auszusehen als sonst. Naja, bis auf eine kleine Ausnahme: Sie trug den erst kürzlich erworbenen Rubinschmuck. Er erinnerte sie daran, dass sie durchaus eine Wirkung auf Männer haben konnte, wenn sie wollte. [3] Nicht dass sie irgendeine Wirkung auf Vala haben wollte, um Himmelswillen nein! Sie wollte sich für dieses Treffen besser fühlen. Sie hatte keine Ahnung, was genau sie erwartete und sie hasste diese Ungewissheit, in der Vala sie andauernd schweben ließ. Nervös spielte sie mit ihrem Armband, während sie langsam auf den Treffpunkt zusteuerte.


    Der Ort kam in ihr Sichtfeld und Lucia blieb überrascht stehen. „Siehst du, was ich sehe?“, flüsterte Lucia zu ihrer Leibsklavin und fragte sich schon im nächsten Moment, warum beim Hades sie flüsterte? Sekunda nickte. Vala war nicht alleine. „Was hat das zu bedeuten?“ Lucia schaffte es nicht in normaler Lautstärke zu sprechen, wieder hatte sie die Frage Sekunda zugewispert. „Ich weiß es nicht…“, knurrte Sekunda. Zwar hatte auch sie die Stimme gesenkt, doch wirkte es bei ihr vielmehr wie unterdrückte Wut. Lucia straffte die Schultern und schluckte. „Dann wollen wir doch mal sehen, was das alles soll!“ Stolz bemerkte Lucia, dass sie schon ein bisschen lauter gesprochen hatte, ein kleinwenig zwar nur, aber immerhin.


    Mit wenig freundlicher Mine stellte sich Lucia also ihrem zukünftigen Göttergatten. Wieder überlies sie es Vala die ersten Worte zu sprechen.

  • Eine so ereignisreiche wie anstrengende Woche lag hinter Myrsini, denn nachdem das Spiel des Sklaven Sirius - sein Name war zwischenzeitlich an ihr Ohr gedrungen - enttarnt worden war, hatte man sie zur Prüfung ihrer Fähigkeiten in die Obhut des Haushaltes von Titus Duccius Vala übergeben. [1] Die ersten Stunden ihres Aufenthaltes in der Casa Accia sollten sich indes zu einer Art irdischen Paradies gestalten; - zumindest in Myrsinis Maßstäben. Es wurde ihr erlaubt zu baden - in kaltem Wasser, aber welche Rolle spielte dies? - und die fast in Auflösung begriffene Tunika durch frische Kleidung zu ersetzen. Sie erhielt Gelegenheit ihre Haare zu waschen und sich vom Schmutz der langen Reisen nach und von Germania zu befreien, der wie eine zentnerschwere Last auf ihrer Haut gelegen hatte. Sogar Schuhe hatte man ihr angeboten, doch die Griechin verzichtete zunächst. Zu sehr war sie daran gewöhnt, den Boden direkt unter ihren Füßen zu spüren, gleichwohl hob sie die Sandalen auf für einen Tag wie den heutigen.
    Gemeinsam mit ihrem Dominus stand sie nun in den lollianischen Gärten, sog den Duft der Blumen in sich auf und spürte das Kribbeln der Sonne in ihrem Nacken. Gerne hätte sie den Schatten gemieden, um sich ganz in der Wärme des Tages zu verlieren, doch ihr Dominus schien ungleich weniger erbaut von der Kraft der Mittagssonne und suchte seinen Weg von einer kühlen Ecke zur nächsten. Myrsini folgte ihm, stets in einem Schritt Abstand und leicht versetzt, auf dass er den Kopf nicht weiter als unbedingt nötig wenden musste, um sie anzusehen. Ihre Gedanken kreisten indes wieder um die vergangenen Tage. Man hatte sie gefordert und jeden ihrer Handgriff akribisch auf den Prüfstein gestellt, ob er wohl den Ansprüchen einer römischen Edelfrau genüge. Trotzdem sie häufig harsch kritisiert worden war, glaubte Mysini letztendlich doch, den hohen Erwartungen gerecht geworden zu sein, sei es nun in der Küche oder dem Bad ... oder anderswo. Zweifellos gab es noch immer viel zu lernen, dennoch unterschieden sich die Gepflogenheiten in Roma nicht so sehr von jenen in ...
    "Athenae", antwortete Myrsini sofort, als die Stimme ihres Dominus sie aus den Gedanken riss und sie erwiderte den Blick seiner durchdringenden, grauen Augen für einen Moment. "Ursprünglich", fügte sie sodann hinzu. "Mein Weg führte mich von Griechenland in das ferne Germanien, mein Aufenthalt dort währte aber nur kurz, Dominus." 'Kurz' als eine Untertreibung zu bezeichnen wäre wohl angemessen, doch wenn ihr Dominus mehr zu erfahren wünschte, würde er mit Sicherheit nachfragen. Allerdings erhoben sich in Myrsini ernsthafte Zweifel darüber, ob sich diese Gelegenheit jemals ergeben würde, denn in diesem Augenblick trat eine junge Römerin, gefolgt von einer alten Frau, in ihr Blickfeld. So offen es ihr möglich war, ohne aufdringlich oder gar musternd zu wirken, betrachtete Myrsini jene Frau, in deren Besitz sie wahrscheinlich in Kürze übergehen würde; - als Geschenk. Sofort fiel der Griechin die seltene Kombination aus blonden Haaren und strahlend blauen Augen auf. Derlei mochte man in Germanien bisweilen häufiger erblicken, für eine Römerin hingegen besaß es die Seltenheit eines reinen Juwels. Als sie den Blick der Sklavin - für eine solche hielt Myrsini die Begleiterin von Tiberia Lucia - kreuzte, lief ihr unwillkürlich ein Schaudern über den Rücken. Misstrauen und Wut spiegelten sich darin und Myrsini kam nicht umhin sich zu fragen, ob sich diese Abneigung gegen sie richtete. Oder besser das, was sie unter Umständen verkörperte. So spannte sie sich an und senkte ihre braunen Augen zugleich gen Boden, sich ganz in Ergebenheit präsentierend. Überhaupt hatte sich Myrsini - nicht ohne Hilfe - Mühe gegeben, einen präsentablen Eindruck zu hinterlassen. Nicht wie auf dem Sklavenmarkt, rau und ungepflegt, sondern frisch gewaschen, eingehüllt in saubere Kleidung und die langen, dunkelbraunen Haare zu einer sehr einfachen, aber zierenden Frisur geflochten.

  • "Griechenland." , brummte Vala und suchte einen Moment lang etwas adäquates darauf erwidern zu können. Allerdings fiel ihm nicht mehr ein als die leidige Geschichte auf Creta, und die Insel gehörte seines Wissens nach nicht zu Achaia sondern war eigene Provinz. Dementsprechend wenig elaboriertes konnte er letztlich von sich geben: "Bin noch nie dagewesen... wie ist es da?"


    Als die Sklavin ihren Blick jedoch an etwas hinter Vala fixierte, wandte sich dieser um und erstarrte ebenso zur Salzsäule. Da war sie, die Tiberia... und hübsch war sie. Jahre in Rom ließen Vala sehr wohl bemerken, dass sich sein zukünftiges Weib deutlich weniger aufgebrezelt hatte als normalerweise, aber dennoch kam er nicht umhin wieder einmal festzustellen, dass sein Weib auch optisch deutlich was hermachte.
    Dann war da allerdings noch ihre Miene, und die ließ wenig Gutes erahnen. Einen Moment lang fragte sich Vala tatsächlich, was er getan haben könnte damit sie mit SO einer Fleppe hier auftauchte, dann fiel es ihm wieder ein.
    "Eh... da gibt es etwas, was ich dir sagen sollte." , wandte sich Vala wieder an die Sklavin bevor die Tiberia in Hörreichweite war, "Also, die Eheschließung mit der Tiberia... also, wie sag ich das jetzt nur? Na, sie ist nicht gerade glücklich über sie.. also, eigentlich überhaupt nicht. Im Moment! Sollte ich vielleicht betonen, im Moment! Das kommt vielleicht noch... und du, also... du bist ein Geschenk meines guten Willens. Sozusagen... also.. okay, ich bring es auf den Punkt: Sie will nicht, WIRD mich aber heiraten... und du bist dafür da, ihre Laune ein wenig zu heben bis und nachdem es soweit ist."


    Zu mehr kam er nicht, denn da war die Tiberia bereits in Hörreichweite. Mit Schwung wandte sich Vala also wieder von der Sklavin ab und setzte sein bestes Gutwetterlächeln auf, als seine Zukünftige zu ihnen trat: "Hallo Schatz! Schöner Tag! Schön dass du kommen konntest! Wie war dein Tag bisher?"

  • Valas Begleitung war eine junge Frau. Lucias Blick streifte diese nur desinteressiert, ehe sie sich wieder auf ihren künftigen Ehemann konzentrierte, doch Sekunda versuchte nicht einmal ihr Starren zu verbergen. Die alte Leibsklavin schien alles zu registrieren von Myrsinis geflochtenen Haaren, über die wohl bisher wenig getragene Kleidung, bis hinunter zu den offensichtlich neuen Sandalen. Nichts davon schien ihr zu gefallen. Sekunda zog die Nase kraus und verschränkte die Arme. Ihre Augen huschten die junge Frau hinauf und hinunter. Ihr Blick blieb zuerst an Myrsinis Händen hängen. Irgendwas schien sie aus dem Anblick dieser herauszulesen, ehe sie ihre Musterung fortsetzte. Das nächste was ihre Aufmerksamkeit länger gefangen hielt waren Myrsinis Füße. Sekundas Augenbrauen hoben sich zweifelnd. Sie schien aus der jungen Frau nicht so ganz schlau zu werden und das gefiel ihr offensichtlich nicht. Zu guter Letzt versuchte Sekunda Blickkontakt mit Myrsini aufzunehmen. Misstrauen schien das beherrschende Gefühl der alten Frau zu sein.


    Bei Valas Begrüßung schlich sich eine Spur Verwirrung in Lucias Gesicht. Egal mit welchem Empfang sie gerechnet haben mochte, dieser hier war es eindeutig nicht. Nur zu gerne hätte sie ihm jetzt irgendeine schlagfertige Antwort um die Ohren gehauen. Doch zum einen traute sie sich nicht wirklich und zum anderen fiel ihr ohnehin auf die Schnelle nichts ein. „War ganz nett… bisher…“, echote sie Valas letztes Wort, zumindest als kleine Stichelei. Aber Moment… Hatte er sie wirklich grade ‚Schatz‘ genannt? Irritiert zog Lucia die Augenbrauen zusammen. Nach allem was gewesen war… da nannte er sie Schatz!? Ihre Finger begannen von selbst wieder mit dem Armband zu spielen. Sie wusste grad beim besten Willen nicht, wie sie reagieren sollte. Alles in ihr sträubte sich dagegen die gewohnten Höflichkeitsfloskeln auszutauschen. Sie wollte Vala einfach nicht nach seinem Tag fragen! Doch ihre gute Erziehung war da einer ganz anderen Meinung. Nach deutlichem Zögern überwand sich Lucia schließlich zu sagen: „Im Sommer sind die Tage aber auch meist schön. Wer kann schon Trübsal blasen, wenn die Sonne lacht?“ Da, bitte, ein paar Floskeln, aber sie hatte Vala nicht nach seinem Tag gefragt.

  • Myrsini erblasste, als sie die Worte ihres Dominus vernahm. Eigentlich hätte sie Dankbarkeit empfinden müssen, denn eine Sklavin über ihre weitere Verwendung oder gar die Zusammenhänge aufzuklären war keinesfalls üblich ... dennoch, im Lichte der Offenbarung, das Geschenk für eine Braut wider Willen zu sein, wurde der Griechin abwechselnd heiß und kalt. Selbstverständlich war ihr vom ersten Augenblick an bewusst gewesen, dass sie eine Botschaft für Tiberia Lucia verkörperte, doch hatte sie vermutet, sie wäre ein Zeichen der Liebe oder zumindest des Respekts. Nun aber würde sie für die Römerin eine tägliche Erinnerung an das ihr bevorstehende Schicksal darstellen und Myrsini empfand wenig Zweifel daran, wer zum Ziel ihres Zorns und ihrer Frustration werden würde. Ein winziger Teil Myrsins empfand dafür sogar Verständnis, ausgehend von der Überlegung, wie sie selbst in einer solchen Lage reagieren würde. Doch wurde dieser Teil von Furcht verdrängt, worin sich zu allem Überfluss ein gehöriges Maß an Unbehagen mischte. Denn trotzdem die Griechin ihren Blick gesenkt hielt, spürte sie die Musterung der alten Frau und das Stechen ihrer schmalen Augen wie das Tippeln unzähliger, kleiner Beine auf ihrer Haut, während sie einen Fingerbreit um den anderen bewertet wurde.
    Schließlich zwang sie eine stumme Aufforderung, den Kopf zu heben und das Starren der alten Frau zu erwidern. Nicht für lange und ohne die braunen Pupillen auch nur in die Richtung der Römerin zucken zu lassen. Was immer die alte Frau herauszufinden gedachte, mehr wagte Myrsini nicht zu zeigen. Nicht ohne Aufforderung ihres Dominus, der in einem Gespräch mit seiner Zukünftigen stand. Einen eigenwillig Verlauf nahm dieser Austausch von Höflichkeiten, gleichwohl schien er ganz die Situation zweier Menschen widerzuspiegeln, die von höheren Mächten - so glaubte es Myrsini - in ihre unfreiwillig gewählte Zukunft getrieben wurden. Allerdings hatte sie weit zu wenig Kenntnisse, um auch nur ein angedeutetes Urteil zu fällen und so spitze sie lediglich die Ohren. Zudem war es eine willkommene Ablenkung von der Vorstellung, womöglich in eine dunkle, abgelegene Kammer gesperrt zu werden, auf das sie der Tiberia als Mahnmal ihres Schicksals nicht unter die Augen kommen konnte.

  • "Das freut mich zu hören." , zeigte Vala sich vollkommen obliviös gegenüber dem Subtext seiner Zukünftigen und kämpfte erbittert die Nervosität nieder, die von ihm Besitz ergreifen wollte. Warum sie dies tat war ihm nach wie vor nicht erschließbar, immerhin war ER ja derjenige, der in dieser Sache zwischen ihm und der Tiberia die (gewalt- und drohungsgefüllten) Hosen anhatte. Allerdings lag ihm, wie er sich eingestehen musste (sonst würde er seiner Zukünftigen kaum ein Geschenk machen) mehr an ihrem Befinden als er zugeben wollte. Immerhin würde sie, in nicht allzu ferner Zukunft, durchaus zu seinem Wohlgelingen beitragen. Also: äußerst gute Laune machen und sie irgendwie versöhnlich stimmen.
    "Der italische Sommer wartet durchaus oft mit Schönheit auf." , übertrieb Vala maßlos, der dem Sommer vor allem jede Menge Schweiß und die politisch aktivste Zeit abgewinnen musste, "Allerdings muss ich zugeben, dass die Temperaturen des Sommers nördlich der Alpen alles etwas erträglicher machen." , versuchte Vala sich in dem von ihm noch nie wirklich gut beherrschten Kleinsprech... und einen Moment später ging ihm auf, was er damit eigentlich gesagt hatte. Kühle Sommer in Germania? Da, wo er sie im besten Falle in nicht allzu ferner Zeit hinzuverschleppen gedachte? Brillanter Schachzug, du Depp!


    "Eh..." , räusperte Vala sich daher, um irgendwie fix das Thema wechseln zu können und kam dann doch viel früher auf den Punkt, als er eigentlich geplant hatte: "Also... nun... weshalb ich dich hergebeten habe, werte Tiberia, ist für nichts anderes als um dir ein Geschenk zu machen, um dir doch meine Wertschätzung auszudrücken. Ja, genau. Nun... also... diese junge Frau ist Myrsini aus Achaia, sie ist ebenso in den Künsten der Musen gebildet wie auch in der Vollführung jeglicher Alltagspflicht einer Dame von gehobenstem Stande..." , übertrieb Vala maßlos, einerseits im Können der jungen Sklavin wie auch im Stand der Tiberia, beides um letzterer zu schmeicheln, "Ich bin mir sicher, sie wird dir eine außerordentlich zuverlässige Hilfe sein und dir den Alltag etwas leichter gestalten... wie auch für den einen oder anderen Moment müßiger Eleganz sorgen."
    Sollte er erwähnen, dass er der Sklavin NICHT eingeimpft hatte ihm bei Gelegenheit über die Tätigkeiten seinem Weib-in-spe Bericht zu erstatten? Nein, sie würde es ihm eh nicht glauben.. also verblieb er bei diesen Worten und blickte die Tiberia erwartungsvoll an.

  • Es freute ihn also, dass er ihren Tag verdarb? Das war seltsam, dass er es so offen zugab, aber Lucia würde es ihm zutrauen. Der Zeigefinger ihrer rechten Hand hakte sich unter den Armreif an ihrem linken Arm und zog. Da erst wurde es Lucia bewusst, dass sie ihre Hände nicht unter Kontrolle hatte. Rasch ließ sie das Armband los und ließ ihre Arme zu beiden Seiten ihres Köpers herabbaumeln. Vala ging tatsächlich auf ihre Phrasen ein und erzählte was aus seiner Heimat. Um ihre Finger von irgendwelchen Dummheiten abzuhalten ballte Lucia sie lieber zu Fäusten, während sie grübelte was beim Hades Vala nun damit meinen könnte. Doch er kam dankenswerterweise alsbald zum Grund ihres Treffens. Ein Geschenk? Allein schon die Frage in ihrem Kopf klang mehr als ungläubig. Zunächst mit leicht offenem Mund musterte Lucia die junge Frau an Valas Seite genauer. Dann runzelte sie die Stirn und Ablehnung schlich sich in ihren Blick. Sie wandte sich wieder Vala zu und zögerte. „Das ist eine wahrlich großzügiges Geste…“, begann Lucia vorsichtig, ehe sie versuchte mehr oder weniger höflich abzulehnen: „…das kann ich doch nicht annehmen.“ Sie fürchtete nur, dass Vala ein so indirektes nein nicht gelten lassen würde. Doch da sie sich nicht traute deutlicher zu werden… naja, die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt.


    Sie schien zumindest nicht unverschämt zu sein, das junge Ding, bemerkte Sekunda für sich. Aber was tat das schon? Sie war ganz offensichtlich auf Seiten Valas und allein das ließ Sekunda schon Böses ahnen. Diese Befürchtungen bestätigten sich auch schon im nächsten Moment, als der Duccier die junge Frau als ein Geschenk an Sekundas Domina offenbarte. Die ablehnende Haltung der Alten vertiefte sich. Ihre ganze Figur schien sich anzuspannen. Der Duccier wollte also eine Spionin bei ihnen einschleuse, so offensichtlich? Sekundas Blick wurde abfällig, ehe sie ihn komplett von der jungen Sklavin abwandte. Nein, eine Freundin hatte das junge Ding in der alten Leibsklavin wohl nicht zu erwarten.

  • Myrsini trat auf leisen Sohlen einen halben Schritt vor und zugleich beinahe unmerklich zur Seite, um für die Tiberia besser ersichtlich zu sein. Der Augenblick war gekommen, da ihr Dominus sie als Geschenk überreichte und gleichwohl er mit seiner Beschreibung zwar nicht maßlos, aber dennoch offensichtlich übertrieb, wusste die Griechin sich angemessen darzustellen und so im Sinne Valas zu handeln. Ihr Unterbewusstsein spürte den musternden Blick der zukünftigen Braut auf sich ruhen, der jedoch weit nicht so unangenehm war wie die stechenden Augen ihrer deutlich älteren Begleiterin. Und dieses Stechen schien sich weiter zu verschärfen, wandelte sich schließlich in blankes Misstrauen, was die Situation für Myrsini endgültig zu einer Qual machte. Krampfhaft hielt sie den Kopf demütig gesenkt und die Hände vor dem Schoß zusammengefaltet ... ein Abbild der Unterwerfung und Hingabe.
    Man konnte nicht behaupten, dass Myrsini die Antwort von Tiberia Lucia nun noch überraschte, denn im Grunde war es nach den Enthüllungen ihres Dominus zu erwarten gewesen. Über die genauen Motive für die - wenn auch zögerliche - Ablehnung spekulierte Myrsini indes nur beiläufig, letztlich war es für sie nicht von Belang. Womöglich erwies es sich gar als Vorteil, nicht in einem Haushalt leben zu müssen, wo ihr nur Verachtung und Herablassung begegnen mochten. Ein lautloses Seufzen glitt durch Myrsinis Körper, während sie der Dinge harrte, die kommen mochten.

  • "Oh, aber ich bestehe darauf." , sah Vala bei aller unangenehmen Sperrigkeit des Moments Licht im Gefüge der Floskeln, als er sich einfach wieder in die Rolle des charmanten Gentlemans warf. Ungeachtet der Situation bot ihm die Routine in diesem Gebaren eine Form von Sicherheit die er gerade irgendwie bitter nötig hatte. Dementsprechend warf er sich in sein typisch-nonchalantes Lächeln und warf einfach nochmal ein Kompliment hinterher: "Ein Geschenk ehrt die Beschenkte, und in deinem Fall würde kein Schmuckstück dem Sinn Genüge tun. Alles was sich anbot sah auf den zweiten Blick gleichsam sinnlos... ein Schmuckstück um deine Schönheit zu unterstreichen? Chancenlos im Rennen mit deiner natürlichen Grazie. Eine Lyra um dem Klang deiner Stimme zu schmeicheln? Ein schrilles Kratzen. Die Heroides des Ovid? Blasse Gestalten im Vergleich zu dir. Du siehst, dich zu beschenken ist ein gleichzeitig schweres Unterfangen wie es geboten ist... weshalb mir nicht mehr als die Hoffnung blieb, dir durch dieses Geschenk deine Weile ein wenig leichter zu gestalten, Sorgen von dir fernzuhalten und deine Zeit zu bereichern." , redete Vala sich wieder in alte Form zurück, nur um mit einer kleinen Kompromisslosigkeit zu enden: "Es bedeutet mir viel, dir dies Geschenk machen zu können."

  • Es brauchte nur fünf kleine Worte und die Hoffnung verabschiedete sich. Er bestand also darauf. Lucia hatte ja damit gerechnet, doch schön war es nicht auf diese Weise eine junge Sklavin geschenkt zu bekommen. Auf die nun folgenden Liebenswürdigkeiten war Lucia indes nicht vorbereitet gewesen. Sie hatte es zwar schon auf der Insel erlebt, dass Vala sehr charmant sein konnte, doch irgendwie vergaß man so eine Charaktereigenschaft, wenn man von jemand bedroht wurde. So absurd die Situation Lucia auch erschien, sie konnte nicht anders, als sich geschmeichelt fühlen. Sie wollte es nicht, es machte sie sogar ärgerlich, aber die Worte ließen sie eindeutig nicht unberührt. Dankenswerter Weise erinnerte sie Vala mit seiner Kompromisslosigkeit am Ende auch wieder eindeutig an die Situation und Lucia atmete hörbar aus.
    „In dem Fall bleibt mir ja nur, mich für dieses“ Basiliskenei „wohlbedachte Geschenk zu bedanken. Ich bin mir sicher, die Sklavin wird meinen Alltag bereichern.“
    Beim besten Willen schaffte sie es nicht mehr dazu zu sagen. Alle Worte, die ihr einfielen waren entweder bissig oder in zu eindeutiger Weise sarkastisch, dass sie es nicht wagte sie auszusprechen. Sie war ja schon stolz auf sich, dass sie eine neutrale Mine wahren konnte. Jetzt versuchte sie sich sogar an ihrem typischen nichtssagenden Lächeln, doch mehr als ein Zucken der Mundwinkel war ihr nicht möglich.
    „Vielen Dank.“, beendete sie also das Eingeständnis sich eine Spionin in das eigene Heim zu holen.

  • Ein Wechselspiel der Gefühle stürmte auf Myrsini ein - und nichts davon trug zu ihrem Wohlbefinden bei -, während sie dem Gespräch zwischen ihrem Dominus und ihrer künftigen Domina angespannt lauschte. Dass sie den Besitzer bald wechseln würde, stand für die Griechin nun mit Gewissheit fest. Denn wie tief empfunden die Abneigung der schönen Römerin gegen das Geschenk auch sein mochte, ihr Widerstand war nicht entschlossen genug, um sich gegen die Eloquenz von Titus Duccius Vala zu behaupten. Trotzdem Myrsini sich bewusst machte, dass sie es noch weit schlechter hätte treffen können - etwa in Germania oder in einer dunklen Mine - konnte sie nicht vermeiden, von Furcht ergriffen einfach nur dazustehen. Selbst wenn es ihr gestattet worden wäre, die Tiberia und ihre Begleiterin anzusehen, so hätte sie es doch nicht gekonnt, um sich keine Blöße zu geben und damit den guten Eindruck über ihre durchaus vorhandenen Fähigkeiten in Zweifel zu ziehen; - soweit es hierfür nicht ohnehin bereits zu spät war. Ohne dass es der Griechin auffiel, spielten ihre Finger mit ihrer umschlossenen Hand, ein unbewusster Reflex in Zeiten der Nervosität.

  • "Das wird sie sicherlich." , zeigte Vala sich eine Spur zu ehrlich erleichtert bevor er den Faden im Plot verlor und ein Moment unangenehmer Stille zwischen den beiden Eheleuten in spe einkehrte. Als es schließlich unerträglich wurde, blieb Vala nichts anderes übrig als zum geschäftlichen zurückzukehren: "In Anbetracht der fortschreitenden Zeit halte ich es für sinnvoll unsere... Übereinkunft... in den nächsten Wochen zu realisieren..." , fand Vala zu einer Art zurück, die jegliche Unsicherheit missen ließ, immerhin ging es hier um das geschäftliche das zu einem nicht unwesentlichen Teil seiner Zukunftsplanung führte: "Des weiteren wäre es an der Zeit, deinen Bruder von unseren... Plänen zu unterrichten. Ich denke ich muss dir nicht erklären wie wichtig es für dich... und für ihn... sein wird, klarzustellen, dass dies aller auf deinem freien Willen basiert... und letztlich die bestmögliche Idee ist."
    Was sie natürlich nicht war. Nicht für sie. Nicht im Moment. Dessen war Vala sich bewusst. Allerdings glaubte er ebenso fest daran, die Tiberia irgendwann davon überzeugen zu können, dass sie es nicht hätte besser treffen können... wenn er nur genug Zeit bekam seine Pläne zu realisieren.

  • Jetzt war es geschehen. Es konnte wohl nicht mehr rückgängig gemacht werden… Jede einzelne Befürchtung bestätigt, straffte sich die alte Sklavin. Sie war bereit es mit Myrsini aufzunehmen! Sie würde die junge Arsinoe fördern wo es nur ging, damit diese auch später der Griechin ohne Probleme Paroli bieten konnte. Das wäre ja noch schöner, wenn dieser Duccius Sekundas Nachfolgerin wählen würde! Die alte Frau hatte vor noch lange für ihre Herrin zu sorgen und sie hatte vor zu entscheiden, wer ihr nachfolgen würde. Wieder musterte sie die unterwürfige Haltung des ‚Geschenks‘ und zog abfällig die Nase kraus.


    Eine weitere Niederlage, die Lucia einstecken musste. Sie mochte im Vergleich zu den anderen klein sein, doch sie fühlte sich trotzdem nicht gut an. Vorallem schien Vala tatschlich erleichtert, dass sie annahm. Hätte sie die Sklavin mit ein wenig mehr Mut denn tatsächlich ablehnen können? Dieser Gedanke machte das unangenehme Schweigen nicht besser.
    Irgendwie hatte sich Lucia schon gefragt, wann es so weit war. Es war dennoch ein kleiner Schock das nochmal so gesagt zu bekommen. Sie sollte was tun? Dafür war es wohl ein wenig zu spät, immerhin hatte Lucia schon eine recht verheulte Beichte im Cubiclum ihres Bruders hinter sich. „Ich habe es ihm schon… erzählt.“ Dass sie Lepidus nicht dazu gebracht hatte direkt bei Vala aufzukreuzen, sagte schon einen Teil über den Erfolg dieser Beichte aus. „Er denkt ich spinne und er ist dagegen… natürlich.“ Lucias Mundwinkel zuckten im Anflug von unangebrachtem Galgenhumor.

  • Das Gespräch entfernte sich allmählich von ihr und gab Myrsini somit Raum zur Ordnung der eigenen Gedanken. Die Zusammenhänge dessen, was Vala mit seiner künftigen Braut zu besprechen hatte, vermochte sie ohnehin nicht zu verstehen, weshalb sich die Griechin auf die vermeintlich schwere Aufgabe zu konzentrieren begann, die nun vor ihr lag. Man würde sie beobachten. Jeden ihrer Schritte, jeden Atemzug. Ein falscher Blick - etwa in Valas Richtung während einer der sicher bevorstehenden und unvermeidlichen Besuche - mochte als Zeichen des Verrats gedeutet werden. Sie musste vorsichtig sein, dessen war sich Myrsini gewiss. Ebenso wie des Umstandes, dass sich nur auf sehr lange Sicht Vertraute unter den übrigen Sklaven des Haushaltes der Tiberia würden finden lassen. Im Allgemeinen neigten Sklaven dazu, sich in der Ausweglosigkeit ihrer Situation einander anzunähern, doch wagte Myrsini noch nicht abzuschätzen, welches Maß an Hingabe Lucias Sklaven gegenüber der Römerin pflegten. Wenn man diese alte Frau zum Beispiel nahm, aus der die Verachtung förmlich hervor brach, so mochten sie sich wahrscheinlich ungewöhnlich stark mit den Belangen ihrer Herrin identifizierten.

  • Das war... schlecht. So unerwartet die Bekanntgabe kam, dass die Tiberia ihrem Bruder reinen Wein eingeschenkt hatte, so unmittelbar schalt Vala sich auch selbst einen Narren. Was hatte er erwartet? Dass die beiden nicht miteinander sprachen?
    Das war ein klares Defizit des Einzelkinds Vala, der nie jemanden gehabt hatte dem er derartiges hätte erzählen können... andererseits war er auch noch nie durch Erpressung in eine Ehe gezwungen worden. Wenn man es genau nahm, hatte man ihn in eine Ehe gezwungen ohne sich die Mühe zu machen ihn vorher zu erpressen.
    Dementsprechend dumm schaute Vala einen Moment aus der Wäsche, als er versuchte sich einen Reim auf das zu machen was sie ihm da gerade erzählt hatte. Schließlich aber stellte sich einfach nur blanker emotionaler Reflex ein. Und der bestand vor allem aus einem: Zorn.


    "WAS hast du ihm erzählt?", wanderte seine Stimme in die tieferen Gefielde der Tonlagen während seine Gesichtszüge das ihrige taten um die Brenzligkeit der Information und seiner Stimmung zu unterstreichen.

  • Erschrocken zuckte Lucia zusammen. Der Ansatz eines Lächelns, das sich eben noch auf ihren Lippen versucht hatte, verschwand völlig. Aus dem ersten Impuls heraus presste sie ein „Nichts!“ hervor. Das war wohl die typische Reaktion eines ertappten Kindes, denn so kam sich Lucia seltsamerweise vor. Ihr schlug genauso plötzlich das Herz in der Kehle und sie musste gegen den Impuls ankämpfen einen Schritt zurück zu machen. Genauso hatte sie sich gefühlt, als ihr die Lieblingsvase *ihrer Mutter* runtergefallen war und diese *in* dem Moment ins Zimmer kam. Nein, so ganz vergleichbar war das doch nicht. Vor ihrer Mutter hatte sie sich eher geschämt, sie hatte sich ein wenig vor der Strafe gefürchtet. Doch sie fürchtete sich eindeutig vor Vala.
    Ihr wurde klar, dass der Duccier wohl mehr erwartete, immerhin hatte sie eben eindeutig zugegeben, etwas erzählt zu haben. Also lieber rasch die Wahrheit: „Nur, dass wir uns verlobt haben. Und dass ich eigentlich nicht will. Dass ich aber muss.“ Ganze Sätze erschienen Lucia für die Situation einfach zu lang. „Er hat mir nach dem ersten aber nicht mal mehr richtig zugehört!“, versuchte sie die ganze Sache dann noch irgendwie abzumildern. ‚Ja, die Vase hat einen Sprung, aber man kann die Seite doch zur Wand drehen.‘

  • "Nichts.", echote Vala mit kritischem Blick die Antwort seiner Wife-to-be. Natürlich: nichts. Kinder und Halbstarke vergriffen sich immer wieder darauf, wenn sie bei etwas erwischt wurden: nichts. Als würde sich die ganze Realität nur auf ihren Wunsch hin umformen und sie von jedweder Art von Schuld befreien, indem sie den Casus Delicti einfach nicht geschehen machte.


    So aber stand das 'Nichts' im krassen Missverhältnis zum vorhergehenden Geständnis der Tiberia, die ihn nun derart anschaute und sogleich nachschob, dass eben doch etwas und kein 'Nichts' gesprochen worden war.
    Vala rieb sich entnervt den Nasenrücken als er angestrengt nachdachte um einen Weg aus dieser Lage zu finden, immerhin hatte ihr eigenmächtiges Verplappern durchaus Potential, die gesamte Sache ENORM zu verkomplizieren.


    "Das 'nicht wollen' ist hiermit ab sofort gestrichen.", war der erste schlüssige Gedanke, den Vala grollend hervorbrachte, bevor er ein einigermaßen schlüssiges Programm zusammenstellte: "Das nächste Mal, wenn du dich mit deinem Bruder darüber unterhälst, hat es verdammt nochmal zu lauten, dass diese Verbindung eine der sinnvollsten darstellt. Nun ist es daran einzusehen, dass eure Zeit im goldenen Käfig vorüber ist... was bringt euer Stand schon auf dem Papier ohne die notwendigen Allianzen? Egal, das werde ich ihm selbst erzählen dürfen.. also, noch einmal: das zwischen dir und mir ist der 'best possible case' um deine Familie aus dem Loch zurückzuholen in welches Tiberius Durus euch gestürzt hat, ist dass klar?"

  • Warum hatte sie nicht einfach die Klappe gehalten? - Weil es ohnehin herausgekommen wäre. - Aber dann wäre es nicht jetzt gewesen! - Das hätte die Sache nicht angenehmer gemacht. - Vielleicht wären wir unter Leuten… - Hätte, könnte, sollte, bringt ja jetzt auch sehr viel. – Dann… Lass uns weglaufen! - Und wohin?“ - Irgendwohin! - Wirklich sehr gut durchdacht! - Aber er ist sauer! - Offensichtlich.
    Lucia kniff die Augen zusammen und versuchte wieder Herr ihrer Gedanken zu werden, recht erfolglos.
    Warum haben wir nicht einfach Lepidus gegenüber die Klappe gehalten? - Haben wir aber nicht. – Es war doch klar, dass es Vala nicht gefallen würde. - Ja - Warum haben wir es dann gemacht? Weiß ich auch nicht, es hat nicht wirklich was gebracht… - Lepidus ist aber auch ein Blödmann! Scht! Er ist Familie! - Schöne Familie! - Pscht!


    Mehr oder weniger dankenswerter Weise riss Vala sie mit seinem Grollen in die Wirklichkeit zurück. Lucia schlug die Augen wieder auf und versuchte nicht allzu sehr wie ein getretener Welpe auszusehen. Wie sollte sie bitte das ‚nicht wollen‘ streichen? Nicht darüber reden, so viel war klar, aber sie konnte doch nicht so einfach ändern wie sie sich fühlte! Irgendwie kam es ihr so vor, als würde Vala genau das von ihr verlangen. Was dann noch folgte brachte Lucia dazu trotzig zu werden. Sie lebten doch nicht in einem goldenen Käfig und Durus hatte sie nirgendwo reingestürzt! So wie Lepidus das immer erzählte waren sie ohnehin wieder auf dem aufsteigenden Ast! Wozu sollten sie dann also Vala brauchen? Aber all das laut zu sagen traute sie sich natürlich nicht. Sie schob nur den Unterkiefer nach vorne und wich Valas Blick nun aus. „Ja, ist kar.“, murmelte sie beinahe unverständlich und fühlte sich immernoch wie ein Kind dabei.


    [SIM-OFF]Ist ein wenig unglücklich, dass das nächste Gespräch schon stattgefunden hat, aber naja... kann man nicht ändern [/SIM-OFF]

  • Das Gespräch - oder besser die Auseinandersetzung - zwischen dem offensichtlich unfreiwilligen Paar erreichte einen Siedepunkt und Myrsini entschied, das Einzige zu tun, was ihr in dieser Situation angemessen erschien. So unauffällig es ihr nur möglich war, zog sie sich zurück, nahm sich selbst aus dem Fokus der Ereignisse, indem sie ihre Füße in winzigen, kaum merklichen Schritten rückwärts bewegte, jenseits der Wahrnehmung von Titus Duccius Vala und Tiberia Lucia; - das hoffte sie zumindest. Ob dies eine kluge Entscheidung war, wusste sie nicht mit Sicherheit. Die alte Hexe neben der Römerin mochte sie darüber hinweg schlecht beurteilen, doch zwischen die Fronten zu geraten konnte Myrsini in keiner Weise zuträglich sein. Insbesondere nicht eingedenk dessen, dass ihre Übergabe der Auslöser für all den Zwist war.

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