Damnatio Memoriae für Marcus Vinicius Hungaricus

  • Parallel zur Hinrichtung von Lucianus hatte der Kaiser auch noch eine zweite Aktion vorbereiten lassen, die von zwei Steinmetzen vollstreckt wurde. Dafür brauchte es kein Urteil oder Ähnliches, im Grunde erregte es nicht einmal überhaupt viel Aufmerksamkeit, denn die meisten Passanten verfolgten lieber das kaiserliche Tross und den Delinquenten, der im Tullianum erdrosselt werden sollte.


    In der Nähe des Forums war nämlich zu Zeiten des Divus Iulianus noch eine Ehreninschrift für den Bruder des Verräters, Marcus Vinicius Hungaricus, angebracht worden. Sie war für juristische Leistungen verliehen worden, aber das war eigentlich unwichtig. Salinator wollte das Andenken an die Gens Vinicia auslöschen! Und deshalb mussten auch die Erinnerungen aller Art in Rom entfernt werden, allen voran Inschriften, die in großen Lettern mitten im Herzen der Stadt auf sie verwiesen! Also begannen die Steinmetze, die Inschrift einfach auszuschlagen. Es war nicht sehr aufwändig und die beiden Arbeiten waren auch sehr zufrieden, denn sie durften die Bronzebuchstaben, die sie aus den eingravierten Buchstaben brachen, behalten. Bei der nächsten Gelegenheit würde eine andere Inschrift darüber kommen, dann würde es auch niemandem mehr auffallen, dass hier einst an irgendeinen Verbannten erinnert worden war!

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