Ob die Ahnen eine Ahnung hatten oder nicht war in dieser wirren Zeit zweitens

  • Nach den Wochen des Abwartens und Verstecken machte sich Quartus an einem düsteren Novembertag auf, um das Anwesen nördlich von Rom aufzusuchen. Er hatte ein paar Diener und Sklaven dabei. Es würde bestimmt einiges an Arbeit auf sie zukommen und ohne Frage er selbst hatte weder Lust noch Muse selbst Hand anzulegen. Nachdem sie sehr früh losgezogen waren, erreichten sie das Haus am späten Nachmittag. Sie kamen etwas langsamer voran, als der Flavius gedacht hatte, aber wenigstens war die Sonne noch nicht untergegangen. Ein erster Eindruck vom Anwesen also möglich.



    Nocheinmal hatte er einen reichlich gefüllten Sack Münzen in seiner Herberge hinterlegt. Dem Wirt würden die Mittel reichen, um die engere Auswahl möglicher Käufer hierher zu leiten. Rund fünfzig Anfragen waren schlichtweg ein Witz gewesen. Jene räuberischen Bürger lud er garnicht erst ein. Auch dies war ein Vorteil der Vorauswahl gewesen. Nun aber mußten sie sich sputen. Wenigstens im halbwegs Hellen noch das Haus aufschließen und ein paar Vorbereitungen zum Erleuchten treffen. Dann konnte er sich für den heutigen Tag niedersetzen und darüber nachdenken wo sie hin ist die gute alte Zeit....

  • Die schönen Tage nutze Quartus, um sich ein besseres Bild der Umgebung zu machen. Er hatte das Haus von seinen Eltern geerbt. Genau wie alles Andere in seinem Leben. Ansich besaß er nur das was die Vorfahren erarbeitet hatten. Eine schwere Last, eine Klaue die den Körper gefangen hielt. Er mußte da raus! Doch so leicht war es nicht. Zuviel Dinge drehten sich in seinem Kopf, zuviel war in den letzten Jahren passiert, als das man einfach loslassen konnte. Doch der erste Schritt war nun getan. Man hatte ihm Kunde geschickt, das baldigst eine Karawane aus Rom kommen würde. Das Gelände bot sich an sie früher zu sehen. Gut so, denn er hatte klare Anweisungen auf die Einladungen geschrieben. Würde sich auch nur einer der Gäste nicht daran halten, standen Pferde bereit, um das Treffen platzen zu lassen. Nichts konnte er dem Zufall überlassen. Desshalb hatte er sich auch noch ein paar Männer zu seinem Schutz gemietet. Im Haus war alles geputzt worden. Ein paar Dinge machten es fast wohnlich. Trotz das es ansich seit dem Tod seiner Eltern nie bewohnt wurde. Doch so ein Haus hielt man trotzdem Instand. Es konnte schnell mal gebraucht werden oder mußte so wie jetzt rasch tadellos aussehen.


    Um ganz sicher zu gehen, würden einige Kundschafter auf höher gelegenen Hügeln rund um das Anwesen platziert und eine Meldelinie in jede Richtung dafür Sorge tragen, das jede Unwegbarkeit, jedweder Versuch ihn festzusetzen frühzeitig erkannt würde, damit genug Zeit bleibt zu verschwinden. Einen Plan mit Plan B und C bestand schon im Kopf. Er mußte nurnoch den anwesenden Männern eingebleult werden. Ein paar Tage waren ja noch Zeit. Dennoch sollten die BePo's schon früher auf die Hügel ziehen. Vielleicht war einer der Käufer ja ganz helle...


    Ohja das klang nicht nur nach purer Angst. Sie war da jeden Tag und jede Nacht. Wie sollte er sich auch sicher fühlen? Wie wenn die ganze verfluchte Welt nach seinem Bruder suchte. Sie würden sich doch die Lippen lecken, wenn sie Quartus in ihre Finger kriegen könnten, um ihre sadistischen Neigungen zu zelebrieren, um sein kleines heiles Leben auf einmal ganz schön dunkel aussehen zu lassen.


    Diese Verkaufsveranstaltung war ein großes Risiko. Dennoch wollte Quartus sie durchführen, um diesen Teil seines Lebens entgültig hinter sich lassen zu können. Damit er im Nachhinein sicher davon kam, tat er alles. Egal wie übertrieben es manch einen vorkommen mochte. Zum Glück wußte es nur keiner, welchen Aufwand er betrieb. Er selbst merkte es nur am immer leichter werdenden Geldsäckchen. Doch das war ihm egal, seine nackte Haut ihm deutlich mehr wert...

  • Die Einladung klang scharf nach einer Falle, aber was um Himmels Willen war dabei anrüchig Grund und Boden erwerben zu wollen. Von daher schien es mir das Beste nicht gänzlich allein anzureisen. Auch wenn meine Wahl befürchten ließ ich könne nicht auf eigenen Beinen stehen. Doch ohne ging es nicht. Ich war bei weitem nicht so oder überhaupt vermögend. Unsere Begleiter ließen wir etwa fünf Miles vor dem Ziel zurück. Mit eindeutigen Anweisungen verstand sich. Dann ging es im direkten Ritt zum Anwesen -des Flaviers, wie wir letztendlich ermittelt hatten... mein Vater und ich-... .

  • Avarus hatte es seinem Sohn nicht abschlagen können. Zu verlockend das Angebot. Warum nur hatte keiner seiner sonst so aktiven Spione von dieser Offerte berichtet? Egal, nun waren sie im Spiel und sein Vermögen ausreichend neunundneunzigkommaneun aller anderen Römer auszustechen. Blieb nur die offensichtliche Feindschaft zu den Flaviern. Vielleicht konnte Geld das alles überwinden oder aber Unwissen, denn Avarus kannte den Verkäufer nicht. Eventuell war dies auf Gegenseitigkeit gebaut. Dann sollten sie am Abend Besitzer eines stolzen Anwesens nahe Rom sein...


    Am Objekt angekommen, blickte nicht nur der Vater beeindruckt drein. Dies war wirklich ein Glücksfall. Die Umfänglichkeit der Anlage war von diesem einen Standpunkt nicht zu erfassen. Umso mehr verplüffte es den Senator, das jemand solch ein Prachtstück einfach verkaufen wollte.


    "Cossus wir sind da, lass uns sehen ob wir jemanden finden."


    Der Eingang war nicht zu übersehen. Avarus klopfte eigenhändig an und sie warteten.

  • Da war sie nun in Begleitung ihres Sklavens am vereinbarten Ort angekommen. Ihre Reisegesellschaft war schon ein wenig größer gewesen. Doch sie hatten sich getrennt und nur Venusia und ihr Sklave die letzte Stunde der Reise allein zurückgelegt. Es wäre sonst viel zu gefährlich geworden. Aller Ängste zum Trotz war die Reise gut verlaufen. Mit der Skizze hatten sie das entsprechende Haus dann schnell gefunden und klopften an die Tür. Jetzt mussten sie wohl nur noch abwarten.

  • Sim-Off:

    Um dafür zu sorgen, dass Centho seinem Wunsch gemäß trotz RL-Zeitengpasses anwesend ist. ;)


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…_Robinson_in_The_Ten_.jpg]| Phocylides


    Eine ganz schöne Tortur hatten sie heute hinter sich bringen müssen, nur um nun hier erscheinen zu können: Centho und seine rechte Hand Phocylides. Erst war da der viele Verkehr auf den Straßen Romas, der den Sklaven beinahe hatte verzweifeln lassen, und anschließend mussten sie da ja auch noch an den Stadtwachen vorbei. Gerade letzteres war nicht allzu einfach, wo doch ein gewisses Edictum des Vesculariers noch immer nicht aufgehoben worden war... Noch immer war deshalb eigentlich allen Equites und Senatoren die Ausreise aus Roma nur unter besonderen Umständen möglich, wie einem Amt, welches dies verlangte oder ähnlichem.
    Aber sein Herr Lucius Iulius Centho wäre ja nicht Lucius Iulius Centho, wenn ihn dies in irgendeiner Weise gehindert hätte. Der Senator hatte schließlich viel Vitamin B: Einerseits tat einer seiner Klienten Dienst bei den Urbanern und auf der anderen Seite war ein iulischer Verwandter gar vorrübergehenderweise Kommandeur der gesamten Stadtkohorten (und damit faktisch auch Vertreter des Praefectus Urbi)! Einen besseren Weg für einen semi-legalen Tagesausflug aus der Ewigen Stadt könnte man wohl kaum finden. So halb legal hier außerhalb zu sein war mit Sicherheit etwas, das wohl nicht jeder heute hierher Eingeladene von sich behaupten könnte (denn es war wohl davon auszugehen, dass hauptsächlich finanzkräftige Senatoren und Equites aus Roma - der Stadt, in der der Aushang gemacht wurde - geladen worden waren).


    So also trat Phocylides mit freundlichem Lächeln an die Porta des aufgrund der Beschreibung recht schnell ausfindig gemachten Anwesens und klopfte gut hörbar an...




    MAIORDOMUS - CASA IULIA

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Die Gäste kamen zu unterschiedlichen Zeiten. Das war kein Problem, nein es schien fast so gewollt. Jeder Sänftenträger und jedes Pferd wurde angemessen versorgt.


    Als sich dann alle Intressenten eingefunden hatten -dies ohne sehenswerte Bedrohung, seitens gegen den Verkäufer- ,trat dieser das erste Mal ins Licht des Geschehen.


    Quartus war schlicht, aber dennoch angemessen gekleidet. Er trug bewußt nicht zu dick auf.


    "Salve, ich grüße Euch. Ihr habt die Offerte erhalten und ihr hattet etwas Zeit, um Euch eine Zahl zu bilden. Ich möchte nicht wissen, wie schlecht es euch geht oder welche Schwierigkeiten ihr habt. Mich intressiert nur euer Gebot. Unter den heutigen Zuständen und in Bedacht darauf, was ich mir noch für mein Leben wünsche, sollte das Angebot sechsstellig sein.... ihr habt das Wort!"


    Sim-Off:

    Sorry war zwecks Krankheit kurz völlig außer Gefecht gesetzt.

  • Cossus würde sich im Hintergrund halten. Zumindest solange sein Vater es von ihm wünschte. Es war nicht klug hier als der Jüngste vorzupreschen, auch wenn ihm die Forderung zu einem Lachen verleiten wollte. So grüßte er den Gastgeber anständig, um dann die Hände zu benutzen das zu verbergen, was aus ihm herausdringen wollte: Das Lachen. Auch er hatte die Bibliothek und das darin befindliche Archiv bemüht, um Fakten zu erfahren. Am Ende war alles schnell zusammen gerechnet. Was der Gastgeber hier forderte, war mehr als das Dreifache des Wertes. Cossus war sich sicher, das niemand im Raum über derartige Mittel verfügte oder sie bereit war dem Flavius für das Angebot zu zahlen. Egal wie verlockend es war.

  • Nachdem sie also eingelassen und platziert wurden, schätzte Avarus das Bieterfeld ab. Nicht die beste Zeit so schien ihm, um derarte Leckerbissen zu verkaufen. Die Anwesenden waren ihm gut bekannt, die Konkurrenz übersichtlich. Dennoch war es klug nicht die eigene Stärke zur Schau zu tragen. Er wollte für das Angebot ja auch nicht zuviel seines Geldes berappen. Avarus gefiel, das sein Sohn sich zurück hielt. Aus ihm konnte wirklich einmal etwas großes werden. Eine Hoffnung die er schon lange hegte. Wenigstens einer seiner Söhne, der es geschickt schaffte sein Erbe anzutreten und den Vater glücklich zu machen...


    Verrückt was man sich manchmal aus einer kleinen Geste heraus alles zusammen sponn. Er selbst ergriff schließlich das Wort alle Anderen waren mit den Zahlen noch nicht durch oder einfach nur baff. Avarus war das auch, denn so konnte und würde niemals ein Geschäft zu Stande kommen. Sechsstellig, ja nee is klar!


    "Ich hatte gehofft Du berichtest uns noch etwas mehr über das Angebot. Ein paar Zahlen zur Lage, zum Ertrag der letzten Jahre. Zum Stand der Betriebsleistung, aber auch zur Infrastruktur der angebotenen Ländereien. Eine Führung durch diese Villa würde mich zudem freuen. Bisher sah man nur die imposante Fassade. Sie sagt mir aber wenig über den Zustand des Hauses aus. Zudem fände man so einen Überblick darüber, was man alles für sein Gebot bekommt. Zum Schluss würde mich noch intressieren wie das mit den Arbeitssklaven gehändelt werden soll, sind sie im Preis inbegriffen oder nimmst Du sie mit auf das Stück Land, was in lebenslanger Erbpacht weiter von Dir bewirtschaftet werden soll?!"


    So leicht ließ sich ein Germanicus auf keine utopische Summe festnageln. Angebot, Nachfrage und vorallem auch Wirtschaftlichkeit mussten stimmen. Wenn man sein Geld zum Fenster raus werfen wollte, kandidierte man im Cursus Honorum oder veranstalltete ein gigantisches "Ins Gewissen der Stadt Rom zurück rufendes Spektakel". Noch waren sie am Anfang.

  • Ganz so wie befürchtet trat es ein. Ich würde ein paar mehr Worte verlieren müssen, als erhofft. Das ich nichts zu verschenken hatte, war bereits erwähnt. Nun ging es also darum irgendwo etwas schlechtes am Angebot zu finden. Der Germanicus würde keine Chance haben irgendwo ein paar Aurei zu sparen. Denn die Ländereien wie auch die Betriebe waren in einen sehr guten Zustand und einer hervorragender Lage.


    "Nun ich kann Euch beruhigen, dieses Anwesen, wie auch die anderen angebotenen Landbetriebe sind in einem sehr guten Zustand. Sie erwirtschaften genug, um die Ortschaften im Umkreis zu versorgen. Jede Wirtschaft wird dabei autark geführt, sprich sie schaffen die Erzeugnisse selbst auf die Märkte und haben am Ende des Monats nur einen Teil des Gewinns abzuliefern. Es handelt sich hierbei um ein Geflecht aus miteinander verknüpften Liegenschaften. Die Landbetriebe erwirtschaften neben Getreide vorallem Öl und Wein. Eine Forstwirtschaft dient dazu die Olivenbaumwälder und die angrenzenden Haine und Wälder begehbar zu halten. Ein kleines Einkommen, was dieser Betrieb erwirtschaftet, aber ein feines."


    Ich erhob mich. Winkte einen Sklaven heran. Dieser brachte umgehend ein Tablett mit ausreichend Bechern.


    "Wenn Ihr Euch von der Qualität des Weines ein Bild machen wollt, dann bitte sehr. Doch Vorsicht, er ist zum Probieren natürlich unverdünnt. Gern reiche ich Euch einen Spuckeimer und eine Karaffe bestes Quellwasser nach."

  • Dem Senator war es wichtig nicht den Eindruck erwecken zu wollen Fehler zu entdecken. Jeder Mangel bedeutete natürlich die Möglichkeit zum Nachverhandeln. Doch bevor es überhaupt etwas zu Verhandeln gab, lag noch die Einschätzung des Gesamtpaketes vor ihnen. Schöne Zahlen waren das Eine, der Standpunkt der Betrachtungsweise das Andere. Natürlich konnte man ein Einkommen von wöchentlich zweihundert Sesterzen als großen Gewinn preisen. Für den anderen Betrachter waren dies aber Pinuts. Ein Blick in die Bücher schien da das beste Argument zu sein. Ohne sich zu den vollmundigen Erklärungen zu positionieren, führte der Senator die Unterhaltung fort:


    "Einen Wein zu probieren, sehr gern."


    Er war nicht schlecht. Ihm etwas zu süß. Geschmackssache eben. Avarus verzichtete auf einen neuen Becher, was er jedoch mit dem klaren Verstand behaltend erklärte und nicht mit dem zu süßem Geschmack des Produkts. Avarus stand hindes ebenfalls. Beste Voraussetzung also...


    "Vielleicht möchtest Du uns jetzt das Haus zeigen, ich bin schon gespannt darauf."


    Es mochte eine Untertreibung sein von einem Haus zu sprechen, aber der Begriff Haus deckte eben alles ab, eine kleine Lehmhütte genauso wie ein prunkvoller Palast. Ob er es war, nun sie würden es zu Gesicht bekommen. Denn eins nahm er sich vor, ab und zu den Weg zu ändern. Sagte der Hausherr nach links, konnten sie immernoch zwischen rechts und geradeaus wählen. Ja ein paar Stellen gab es woran man erkennen konnte ob ein Anwesen wirklich in einem sehr guten Zustand war oder ob die Fassade mehr Sein als Schein verbarg.

  • "Nun denn lasst uns einen Rundgang machen."


    Quartus schickte sich an eine Richtung vorzuschlagen und wies ein paar Sklaven an sie zu begleiten, um Türen zu öffnen und eventuelle Sonderwünsche der Intressenten zu verwirklichen. Zuerst ging es in den großen Garten. Dahin kam man nur durch die weitläufigen Säulengänge, die allesamt in einem guten Zustand waren. Dies nicht ohne Grund hatte man sie doch aus den besten Materialien errichtet. Das Areal des Lustgartens ließ sich am Besten von Oben betrachten und so bog der Gastgeber nicht auf die Treppen hinab ins Gartenreich ab, sondern hielt sich weiterhin im Gang, um eine kleine Verweilinsel an dessen Spitze anzusteuern. Ausgestattet mit reichlich Steinbänken die ins Oval gemeiselt schienen, hatte man von hier einen guten Überblick über den großen Garten.


    "Ein tristes Bild jetzt im Winter, aber ich kann euch versichern im Frühling und Sommer werdet ihr diesen Platz lieben."


    Kurz verweilte der Flavius, dann nahm er den weiterführenden "Laubengang", um den Garten gänzlich zu umrunden. Das war schon ein Stück. So ließ sich besonders auch die Weitläufigkeit bemessen und aufzeigen.


    Wieder am Haus angekommen, ließ er die potenziellen Käufer in einen Saal führen. Höher war hier die Decke als üblich und gestützt durch mächtige Säulen. Alle Wände und auch das Dach des Raumes waren mit üppigen Malereien ausgestattet. Eine feste Sitzgruppe lud zum Verweilen ein.


    "Falls ihr euch kurz ausruhen möchtet, dies ist der schönste Ort dazu im Haus. Hier läßt es sich gut bewirten. Schon so manch legendäres Fest fand hier statt. Die Malereien erzählen die Geschichten des Ovid. Schaut und lasst euch inspirieren."


    Demonstrativ setzte Quartus sich auf eine Ecke der Sitzgelegenheiten, um vorallem dem älteren Senator die Möglichkeit zu geben kurz ohne Not verschnaufen zu können.

  • Schweigend war Alan seiner Domina gefolgt. Er beherrschte die Sprache noch nicht so gut wie er gerne gewollt hätte. Aber er war auch nie ein Mann großer worte gewesen. Er war Schreiner und daher brauchte er eigentlich nie viel reden. Er hörte lieber immer den Liedern und en Geschichten der Anderen zu. Leider sang in letzter Zeit niemand mehr.
    Jetzt, da die Reise scheinbar ihr Ende gefunden hatte, stand er hinter Venusia. Dicht genug um in das Geschehen eingreifen zu können, wenn es nötig gewesen wäre aber mit respektvollem Abstand.

  • Naja so weit war es nun auch wieder nicht. Nur keine Blöse geben. Bisweil gab es leider auch nur wenig auszusetzen. Das Haus schien soweit in Schuss gehalten. Hatte auch seine Vorteile. Lange Zeit zum Renovieren brauchte es so nicht und der Frühling stand vor der Tür. Nur das es dann teurer als erhofft würde, war das Manko dabei. Dennoch konnte der Flavier sich seine überzogenen Preisvorstellungen abschminken. Sie würden sich irgendwo einigen. Passender Weise aber in einer angemessenen oder bezahlbaren Mitte.


    "Wegen mir kann es weiter gehen. Gern hätte ich noch die Versorgungsräume gesehen."


    Oft ein Ort wo es weitaus schlampiger zu ging oder wenigstens nicht ständig ein Handwerker am Schein rumpolierte. Irgend eine rissige Wand, feuchte Ecke oder undichte Stelle musste es doch geben...

  • Hatte der Senator einfach Hunger und wollte das so plump zum Ausdruck bringen oder hoffte der Mann immernoch irgendwo Risse oder Schimmel zu finden. Na das konnte er vergessen. Das Haus war wunderbar in Schuss. Hatte ihm über die Jahre auch eine ganze Menge Geld gekostet.


    "Nun denn trotz das ich Euch enttäuschen muss. Die Regale im Speicher sind weitestgehend leer. Ich kann Euch aber etwas kleines anbieten, wenn ihr möchtet?!"


    Ich ging voran und führte die kleine Gruppe ins Haus zurück. Nach einigen prunkvollen Gängen folgten eher nüchtern gehaltene Flure, Treppenauf- und Abgänge und schließlich eine dicke Holztüre, die ich nur mit Mühe aufbekam. Irgendwie waren uns die Sklaven abhanden gekommen. Dahinter bot sich ein rießiger Raum dessen Größe nur so sichtbar war, denn wie schon berichtet waren die Regale, Amphoren, Kisten und Steinnischen leer. Etwas muffig roch es, aber die Luft war trocken. Paarmal mit dem Staubwedel drüber und hier konnte wieder Leben einziehen.


    "Da sind wir. Wie ihr seht, ist genug Platz für defftige Bankette oder mehrwöchige Feiern."


    Ich trat beiseite, das wirklich alle sehen konnten.

  • "Na Cossus, das nenn ich mal Platz."


    Entfleuchte es den Senator zu seinem Sohn. Avarus dachte wohl schon weiter in diesem Moment.


    "Gut Flavius, ein wahrlich schönes Anwesen. Die bauliche Substanz ist in Ordnung. Die Gärten gut in Schuss. Die Speisekammer leer, aber das sollte lösbar sein... wir sind ja nun mehr als ein Paar. Wie stellst Du Dir den Abschluss vor? Ich meine das höchste Gebot?" - da hatten die Germanicer die besten Karten... ohne Bescheiden wirken zu wollen oder so ( 8) ) - "... ich hätte starkes Interesse die Ländereien zu kaufen."


    ... zack noch die Konkurrenz fix eingeschüchtert...

  • "Ja Vater, das Haus ist wirklich gross und sehr schön."


    Cossus war jedoch nicht nur von der Größe beeindruckt. Sowohl die Lage als auch das Potenzial machten es möglich sich sofort darin zu verlieben. Blieb nur die Frage ob der Verkäufer überhaupt noch gewillt war das Anwesen zu verkaufen. Denn es zog sich nun schon eine ganze Weile hin und ihm fiel es auf, das der Flavius sich schwer damit tat zum Ende zu kommen. Sehr verständlich, aber die Intressenten hatten auch nicht unendlich viel Zeit. Der Nachmittag war fortgeschritten und sie mussten noch nach Rom zurück...


    So blickte auch Germanicus Cossus gespannt Flavius Quarto an, um dessen Antwort zu hören.

  • "Ich bitte die anwesenden Intressenten nun ein Gebot abzugeben. Nur eine Zahl. Jene Summe die ihr bereit seid für das Anwesen. Die darauf angesiedelten Betriebe und natürlich das Rom nahe gelegene Land zu investieren. Eine Nachverhandlung wird es nicht geben. Das höchste Gebot entscheidet."


    Es war völlig unintressant, das ich viel Geld brauchte, um in Norditalien ein beschauliches Leben zu führen. Mein Angebot war gut. Ich hoffte Ihres würde noch viel besser sein.


    Sim-Off:

    Zwei Wochen Zeit ein ansprechendes Angebot per PN an mich abzugeben. Formell geht es um 6 Wisim Grundstücke und die 4 Stufe 4 Betriebe Getreidegut Gens Flavia, Gutshof Gens Flavia (Sägewerk), Olivenplantage Gens Flavia und Winzergut Gens Flavia

  • Sicher war sicher. Der Senator blickte kurz zu seinem Sohn, der immerhin der Eigentümer werden sollte, um dann ein Gebot abzugeben. Wahrscheinlich war es zu hoch. Eh nicht erreichbar für die Konkurrenz. Dennoch wollte er sicher gehen. Ein paar Münzen mehr geben. So eine Chance bot sich in seinem Leben sicher nie wieder und in dem seines Sohnes ebenso unwahrscheinlich...

  • Nach einer Weile gebot es die Versammlung aufzuheben. Es war nun klar wem der Grund und Boden, die schöne Villa und die angrenzenden Betriebe gehören würden. Quartus hatte mit jedem Bieter kurz ein Gespräch geführt und sich dessen Gebot aufgeschrieben. Am Ende war die Sache eindeutig ausgegangen. Doch zu welchem Preis würde niemand außer die Vertragspartner selbst jemals erfahren.


    Wieder mit allen vereint sprach er:


    "Ich danke Euch für euer Interesse. Das beste Gebot hat die Gens Germanica abgegeben. Damit wird der Verkauf diesbezüglich zu stande kommen. Allen Anderen noch einen schönen Tag."


    Der Flavius wartete bis die Intressenten durch die immer anwesenden Diener hinaus begleitet wurden, um sich im Anschluss an die verbliebenen Vertreter der Gens Germanica zu wenden.


    "Ihr seid demnach nun die neuen Eigentümer. Wie schnell werdet ihr das Geld auftreiben können?"


    Auch er selbst hatte erheblichen Reichtum. Wußte das man die Münzen nicht im Sparstrumpf aufbewahren konnte und hoffte dennoch auf eine nun rasche Abwicklung bevor es ihm den Wehmut ins Gesicht trieb.

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