• Ein weiterer Vorzug meines neuen Amtes war es, für eine Audienz nicht erst den nervtötenden Parcours über die Kanzlei veranstalten zu müssen. Ich begab mich direkt zum Domus Augustana, zum Privatofficium des Kaisers. Was für ein maßloser Prunk hier....
    Mit ernster Miene bat ich den Sekretär, mich beim Kaiser zu melden. Ich hatte gute Neuigkeiten und schlechte, nur leider waren die schlechten schlechter als die guten gut waren, und ich war nicht gerade glücklich, dass ich derjenige war, der sie dem Kaiser überbringen mußte.

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    Klient - Decima Lucilla

  • Potitus empfing des Praefectus natürlich sofort. Immerhin wartete er sehnsüchtig auf neue Informationen! "Decimus, lange nicht gesehen! Was gibt es Neues an der Front?"" begrüßte er den Decimer deshalb kurz und schnörkellos.

  • "Ave Imperator Augustus!" Ich führte zackig die Faust zur Brust und überbrachte stoisch die schlechten Nachrichten.
    "Der Vormarsch des Laberius Maturus hat sich verzögert. Es gab da in Pannonien wohl arge Unwetter. Nach meinen letzten Informationen waren sie erst bis Celeia gekommen." An der Karte an der Wand tippte ich auf die Provinzstadt. Noch nicht einmal den Savus hatten sie überquert gehabt.
    "Die germanischen Truppen sind auf dem Marsch in die Alpen. Die obergermanischen unter Annaeus Modestus auf dem westlicheren Weg, die Via Raetia über Clunium, die niedergermanischen unter Flamininus Cilo über die Via Claudia Augusta. Ich habe zwei Vexillationes meiner Leute dort oben in die Berge geschickt, um den Vormarsch zu verzögern, mit Hinterhalten und Sabotage."
    Wir konnten nur hoffen, dass Laberius endlich in die Pötte kam, während wir ein bisschen Zeit schindeten.
    "Die Prima.... wie ich gerade erfahren habe, hat der Legat sich jetzt offen auf die Seite der Rebellen gestellt."
    Verdammte Scheiße. Wir konnten die Aufständischen immer noch schlagen, aber es würde auf jeden Fall ein großes, großes Blutbad geben.


    "Die Nachrichten aus dem Osten sind spärlicher. Die Classis Ravennas hält Cornelius Schiffe größtenteils im Schach, so dass er den Rest seiner Männer nur langsam nach Achaia übersetzen kann. Marius ist auf dem Weg, ihn dort zu stellen."
    Wenn wir Glück hatten, erwischte er den Feind, solange dessen Heer noch zu beiden Seiten der Ägäis verteilt war.

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  • Potitus hörte sich alles an. Maturus kam offensichtlich langsamer, die Germanen dafür schneller vorwärts! Und dann rebellierte auch noch der Aurelier! Er hatte es ja immer gewusst! Patriziern konnte man einfach nicht trauen! "Dann müssen wir schnell handeln! Maturus muss seine Männer noch mehr anspornen! Und wie sieht es bei den Praetorianern und Cohortes Urbanae aus? Würde unsere Schlagkraft ausreichen, die Legio I auszuschalten, bevor die Rebellen aus den Alpen kommen? Oder die Flotte mobilisieren?" Aus einer der großen Mittelmeerflotten ließ sich immerhin eine ganze Legion aufstellen!

  • So ernst die Lage auch war – im Augenblick verspürte ich erst mal Erleichterung darüber, dass der Kaiser nicht einer von den Leuten waren, die den Boten des Unglücks für das Unglück verantwortlich machten.
    "Die Schlagkraft wäre absolut ausreichend..." Allein meine Prätorianer waren der Prima allein schon zahlenmäßig überlegen. "... aber wir können die Prima nicht mehr rechtzeitig stellen. Und sobald sie sich mit einem der germanischen Heerzüge vereint, ist das Kräfteverhältnis auf ihrer Seite."
    Warum nochmal hatte ich auf die Überzeugungskraft der Wahrheit gesetzt, anstatt diesem verräterischen Legaten rechtzeitig einen effizienten Meuchelmörder auf den Hals zu hetzen?! Es rächte sich eben, in solchen Zeiten anständig zu sein, das mußte ich mir echt mal merken.
    "Die Classis mobilisieren sollten wir auf jeden Fall." Ich furchte die Stirn. Dieses schlechte Wetter, das dem Feind so wunderbar in die Hände spielte – so langsam beschlich mich das Gefühl, dass wir ein Problem mit dem göttlichen Beistand hatten. Und das war – angesichts der Tatsache (Tatsache?), dass es doch der Feind war, der einem infamen Kaisermörder folgte, einem der das übelste nur vorstellbare, von Göttern und Menschen verabscheute Verbrechen begangen hatte - merkwürdig. Ja, ausgesprochen merkwürdig und beunruhigend.


    "So wie ich das sehe, haben wir zwei Möglichkeiten. Die erste: wir richten uns auf eine Belagerung ein. Selbst wenn der Feind bis vor die Tore der Stadt käme – wir haben Rom, und mit den Stammeinheiten können wir die Stadt gut halten. Ja, das Korn ist knapp geworden, aber das gilt nicht nur für uns, auch für den Feind. Wir würden ausharren, auf das Eintreffen der Donaulegionen warten und gemeinsam mit ihnen kämpfen." Ich sagte das alles eher widerwilig. Es wäre eine Schande, den Krieg bis nach Rom vordringen zu lassen, die Bürger würden darunter zu leiden haben. Ausserdem....
    "Aber ich an Stelle der Aufständischen würde die Donaulegionen schon vorher zur entscheidenden Schlacht zwingen. Von daher halte ich es auch für erfolgversprechender, wenn wir wirklich alles auf eine Karte setzen und jetzt ausrücken. Die Cohortes Praetoriae und die Truppen der Classis misenensis, um uns mit den Donaulegionen zu vereinen... bei Aquileia oder Patavium, je nachdem... und die Aufständischen in Norditalia zu stellen. Wir könnten die Truppen die Adriaküste entlang verschiffen, dann sind wir schnell vor Ort.
    Und wenn du erlaubst, mein Kaiser, lass mich vorschlagen: lass die Stadt in Obhut eines wirklich vertrauenswürdigen Vertreters und der Stadtkohorten zurück und führe die Truppen selbst ins Feld. Das wird die Soldaten begeistern und zu Höchstleistungen anspornen."

    Ich brachte all diese Überlegungen flüssig vor, pflichtbewußt, hatte mir ja schon viele Gedanken darüber gemacht. Aber im Grunde wünschte ich mir über alles, nicht gegen andere Römer kämpfen zu müssen. Und nicht meine tapferen Soldaten in ein solches Blutbad schicken zu müssen. Der Zweifel nagte eben.

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  • Potitus legte den Kopf schief. "Auf eine Belagerung lassen wir es nicht ankommen! Mobilisiere also deine Männer! Ich werde anweisen, die Classis und so weiter zu mobilisieren! Und wieso die Cohortes Urbanae zurücklassen? Wenn sie uns in Nord-Italia schlagen, ist sowieso alles verloren! Und die Urbani stehen wenigstens treu an meiner Seite!" Immerhin war er jahrelang ihr Kommandeur gewesen! "Ob ich selbst mitkommen werde, müssen wir sehen!" Eigentlich hatte er keine große Lust, seinen Palast zu räumen, wo er doch gerade erst eingezogen war! Außerdem wusste er nicht, wem er so sehr vertraute, dass er ihn zum Herren Roms machen konnte!


    "Habt ihr die restlichen Aurelier hier übrigens schon gefangengenommen? Vielleicht wissen sie etwas! Und wenn nicht, können wir sie als Faustpfand gegen diesen dreckigen Rebellen verwenden!" schlug der Kaiser dann vor.

  • Was würde geschehen, sagte ich mir streng, wenn jeder Soldat des Imperiums sich erst noch seine eigenen Privat-Gedanken machen würde, bevor er gegebene Befehle eventuell befolgte? Chaos, Anarchie, das Imperium würde sich zersetzen. Nein, Zögern hieß untergehen, und Befehl war Befehl...
    "Zu Befehl Imperator."
    Ich hatte große Bedenken, ob die Vigilen ausreichen würden, hier Recht und Ordnung zu wahren, gerade bei der Getreideknappheit. Aber wir manövrierten da wohl zwischen Scylla und Charybdis.
    "Wenn du erlaubst mein Kaiser, bitte bedenke:" insistierte ich aber dann doch festentschlossen, überzeugt und eindringlich auf dem zweiten Punkt, "Deine Anwesenheit auf dem Feldzug kann den entscheidenden Unterschied machen! Die Lage ist ernst, die Soldaten ziehen gegen ihre Landsleute, ihre Brüder im Exercitus Romanus ins Feld, und gerade da ist es absolut entscheidend für Moral und Kampfeskraft, dass sie ganz genau wissen und vor Augen haben, wofür sie kämpfen, töten, ihr Leben zu opfern bereit sind! Und zwar für DICH, für den rechtmäßigen Kaiser, den Mann des Volkes, den Feldherren der sich nicht scheut die Härten des Krieges mit seinen Mannen zu teilen!"
    Mein Herz klopfte heftig, ich fürchtete, mich dem Kaiser gegenüber zu weit aus dem Fenster gelehnt zu haben, aber... dies war wichtig.


    "Noch nicht. Aurelia Prisca, die Cousine des Legaten, ist als einzige in der Stadt verblieben, ich hatte sie bereits verhört und unter Beobachtung gestellt." Und das Miststück hatte mich verarscht! Von wegen sie würde versuchen ihren Vetter zu überzeugen! "Ich nehme sie fest."

  • Potitus verzog das Gesicht. Dann erinnerte er sich, dass er der Kaiser war! "Das werde ich von der Lage abhängig machen, wenn wir aufbrechen. Ein bisschen müssen wir ja wahrscheinlich warten, wenn wir die Classis aus Misenum mitnehmen wollen!" Zumindest konnte er sich nicht vorstellen, dass der Praefectus Classis sofort seine Flottenlegion parat stehen hatte!


    "Wie sieht's bei den Ermittlungen aus? Habt ihr schon irgendwas aus Lucianus herausgeprügelt?" fragte er dann, nachdem der militärische Teil wohl abgeschlossen war.

  • Meine Worte fielen auf unfruchtbaren Boden.... und das ärgerte mich! Wer wollte, dass wir für ihn ins Gefecht gegen andere Römer zogen, der sollte verdammt noch mal auch das seine tun, damit wir mit möglichst geringem Blutzoll siegreich waren.
    Ich schluckte das runter, aber unwillkürlich blitzten Manius' Worte in meinem Geist auf, und ich ertappte mich dabei, abzuschätzen, wo hier die nächsten Skythen herumlungerten, und wie schnell sie dem Kaiser im... Fall des Falles... zur Hife eilen könnten. Im nächsten Augenblick schon zügelte ich diese treulosen Gedanken, tat sie als müßige Überlegung fern jeder Realität ab...


    "Vinicius Lucianus hat zugegeben, dass er konspiriert hat, um Cornelius Palma auf den Thron zu bringen." berichtete ich kalt lächelnd. "Er ist ziemlich lädiert, aber ich arbeite daran, ihn zu einem öffentlichen Geständnis zu bewegen. Ausserdem haben wir durch Verhöre der kaiserlichen Sklaven und Angestellten mittlerweile den genauen Ablauf am Tage des Verbrechens rekonstruiert. Möchtest du die Einzelheiten erfahren, Imperator? - Darüber hinaus haben wir eine Schlüsselfigur in dieser Sache aufspüren und verhaften können: den Libertus Ulpianus Venox!"
    Bei der Nennung dieses Namens achtete ich wie ein Bluthund auf die Reaktion des Kaisers, seine Mimik, seine Gestik, die ganzen kleinen feinen Details.... War da ein Anzeichen von Unwohlsein oder gar Erschrecken? War da irgendwas, was Manius widersinnige Theorie unterstützte?! Oder war da nichts, ausser dem zu erwartenden gespannten Interesse darauf, was es mit diesem Mann wohl auf sich hatte?

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  • Potitus grinste. "Wusste ichs doch! Ich will ein Geständnis! Gerade in diesen Zeiten kann das diese unsäglichen Gerüchte der Rebellen aus dem Weg räumen!" Was sich aber noch ergeben hatte, war auch interessant! Diese Praetorianer waren schon clevere Kerle! Und Salinator hatte ja tatsächlich nichts mit dem Mord zu tun, weshalb seine Mimik und Gestik nichts als gespannte Erwartung zeigen konnten (obwohl er ein so guter Schauspieler war, dass er das wahrscheinlich auch in jedem anderen Fall getan hätte). "Ein kaiserlicher Freigelassener? Erzähl mir mehr!"

  • Entweder... der Kaiser war ein verdammt guter Schauspieler, oder er wußte bereits von der Festnahme und hatte sich gegen meine Enthüllung schon wappnen können, oder aber er hatte wirklich keine Ahnung was es mit dem Mann auf sich hatte... Wie üblich also, nichts genaues wußte ich nicht.


    "Durch die Verhöre der kaiserlichen Sklaven konnten wir den Küchensklaven entlarven, der das Gift ins Essen getan hat. Berisades heißt er. Ein raffinierter Verbrecher, er hat es anscheinend so zubereitet, dass es erst nach einiger Zeit zu wirken begann. Darum hat auch der Vorkoster nichts geholfen. Laut der... Experten die ich zu Rate gezogen habe, handelte es sich bei dem Gift wahrscheinlich um blauen Eisenhut. Die kaiserliche Familie ist qualvoll gestorben."
    Ich machte eine pietätvolle Pause, bevor ich weiter sprach: "Das Verhör des Berisades ergab, dass er Auftrag und Gift von einem Bekannten erhalten hat: eben jener Ulpianus Venox. Der Mann diente früher in der kaiserlichen Verwaltung, hat viele Verbindungen.... Interessant dabei ist, dass er zu der Zeit als Cornelius Palma Statthalter in Syrien war, dort Sekretär eines, ähm, Procurators in der Provinzverwaltung war. Venox hat ein Haus und Familie hier in Rom. Er ist nach dem Mord nach Sardinien geflohen, meine Leute haben ihn dort aufgespürt. Jetzt sitzt er in unserem Carcer, und es kann nicht mehr lange dauern bis er redet."

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  • Potitus schlug mit der Faust auf den Tisch. "Da haben wir den Beweis! Versucht, noch mehr aus dem Burschen herauszupressen! Und dann will ich einen öffentlichen Schauprozess! Die ganze Welt soll erfahren, wie dieser selbsternannte Erbe von Valerianus die Stelle frei gemacht hat!" Das würde vielleicht endlich die letzten Zweifel ausräumen, dass er nichts mit dieser Sache zu tun hatte!

  • "Verstanden Imperator."
    Ein Beweis, naja, ich sah nur ein weiteres Steinchen, das gut ins Mosaik passen würde. Aber was unseren neuesten Gefangenen anging, da war ich auch sehr zuversichtlich.


    "Wir haben noch immer all die Sklaven aus Valerianus' Landvilla in Haft. Nach dem senatus consultum Silanianum gehören sie ja allesamt gefoltert und exekutiert, aber ich plädiere dafür, Imperator, sie, bis auf den mörderischen Küchensklaven natürlich, zu begnadigen. Als Zeichen der Großmut, der Milde gegenüber den Unschuldigen, während die Strafe gezielt und um so härter die wirklich Schuldigen trifft!"

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  • Potitus legte den Kopf schief. "Der gute Silanianus wusste schon, warum! Wen sollte ich damit beeindrucken? Die Sklaven Roms?" fragte er. Das alles war ihm schon wirklich nicht sehr einleuchtend! "Würde das nicht die Gerüchte schüren, ich selbst hätte irgendetwas mit dem Mord an Valerianus zu tun? Immerhin würde vor allem ich selbst profitieren, wenn keine neuen Sklaven für die kaiserliche Landvilla gekauft werden würden!" Richtig, die Villa in Misenum! Eigentlich war sie überflüssig! Wenn, dann lieber gleich nach Baiae! "Da fällt mir ein, dass wir die Villa verkaufen sollten, wenn die Ermittlungen beendet sind! Aber egal. Die Sklaven werden bis auf diejenigen, die wir für unbedingt noch brauchen, hingerichtet! Sprich mit meinem Vilicus hier in Rom und kläre, wen wir brauchen und wen nicht!" Wenn er recht überlegte, konnte er ja kaum ruhig schlafen, wenn diese Sklaven, die nicht gegen Valerianus' Tod unternommen hatten, hier frei herumwuselten!

  • Abgelehnt. Verdammt. Ich konnte den Argumenten des Kaisers nicht wirklich was entgegensetzen... ausser dass es ein archaisches, hartes und grausames Gesetz war. Ich mühte mich um eine gleichgültige Miene, aber bei dem Gedanken daran, diese Sklaven (es waren 28, die noch am Leben waren), die nichts dafür konnten, dass einer von ihnen ein Mörder war, und die in unseren Verliesen doch schon genug gelitten hatten, in den Tod zu schicken... bis auf die, die noch "unbedingt gebraucht wurden", da drehte sich mir echt der Magen um. Manche hatten mich, bei den Verhören, so verzweifelt angefleht...
    Aber ich wollte nicht weich erscheinen. Als Gardepräfekt konnte ich mir das nicht leisten! Wahrscheinlich war es schon ein Fehler gewesen, überhaupt das Wort Begnadigung ins Spiel zu bringen. Nicht dass der Kaiser noch begann sich zu fragen, ob ich der richtige auf meinem Posten war, und ob er mich "unbedingt brauchte". Überhaupt gab es im Bürgerkrieg doch viel wichtigeres als das Schicksal von ein paar Bediensteten.
    "Jawohl. Das wäre von meiner Seite dann alles, Imperator."

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  • Potitus nickte. "Gut, melde mir, wenn deine Truppen bereit sind!" Der wichtigste Punkt heute war ja das Unterstützungsheer für Maturus gewesen! Plötzlich kam dem Kaiser aber noch etwas! "Und findet mir heraus, was mit Aelius Quarto passiert ist! Pompeius Imperiosus berichtete mir, dass er geflohen ist! Das müssen wir ausschlachten! Am besten an die Acta, wenn deine Leute nähere Umstände herausgefunden haben! Ich könnte mir eine Schlagzeile wie 'Brudermord?' vorstellen!" Zwar war das nicht direkt die Aufgabe der Praetorianer, aber die hatten ja sicher die Sklaven in Gewahrsam!

  • Bona Dea! Wozu ermittelten wir eigentlich unermüdlich, wenn der Kaiser die Schuld dann doch lieber jemand ganz neuem in die Schuhe schob! Ich bejahte mit zusammengebissenen Zähnen, gab aber zu bedenken.
    "Aelius Quarto ist bisher in keiner Weise verdächtig, sich an der Verschwörung beteiligt zu haben. Bei Tiberius und Cornelius hingegen sind die Indizien jetzt schon erdrückend, und Vinicius hat gestanden. Warum in der Acta nicht mit den gesicherten Erkenntnissen, will sagen mit der Entlarvung der überführten Mörder beginnen...?"

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  • Potitus legte den Kopf schief. Ein bisschen mehr politisches Geschick hatte er von seinem Praefectus Praetorio schon erwartet! "Weil Aelius Quarto der Bruder des Kaisers ist! Man könnte auch denken, dass er für manche vielleicht als Nachfolger zur Diskussion stehen könnte, bei Hercules!" Was natürlich nicht hieß, dass man nicht auch die anderen Verdächtigen an die Öffentlichkeit zerren musste! "Aber die anderen beiden können ja auch verraten werden. Und für Vinicius will ich einen Schauprozess! Leite das in die Wege!" Der Kaiser konnte jetzt jeden Beweis seiner Rechtmäßigkeit brauchen!

  • Sag jetzt nichts, Faustus. Ich biss meine Zähne fester zusammen. Es kränkte mich ungemein, dass der Kaiser meine endlosen und unglaublich aufwendigen und mittlerweile auch endlich von Erfolg gekrönten Ermittlungen so mißachtete. Aelius Quartos Name war bisher vollkommen rein (in seiner Lage hätte sich wohl jeder in Sicherheit gebracht), und jetzt sollte er in den Schmutz gezogen werden, damit er dem Kaiser nicht gefährlich werden könnte!
    Dass er gefährlich sein könnte, ließ sich allerdings nicht leugnen. Schon vor Jahren hatte ich mal in der Leibwache mitbekommen wie Vescularius und Aelius Quarto aufeinandergetroffen waren - der Aelier war Konsul gewesen zu der Zeit, wenn ich mich noch recht erinnerte, und Vescularius Stadtpräfekt – und verschleierte Feindseligkeiten ausgetauscht hatten. Und im Kampf Vescularius gegen Cornelius könnte er gut der lachende Dritte sein. So gesehen war das wohl... Staatsraison.
    Aber es ging mir gewaltig gegen den Strich. Wie so vieles zur Zeit. (Vielleicht wäre der Konsular, mochte er auch ein alter verstaubter Senator sein, wirklich ein besserer Nachfolger.)
    Und jetzt auf einmal doch gleich ein Schauprozess für Vinicius?! Mühsam würgte ich meinen Protest herunter. Es war mir einfach zu gefährlich, dem Kaiser nochmal zu widersprechen.
    "Wie du wünschst, Imperator."

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  • Potitus nickte. Die Aufklärung des Mordes an Valerianus war für ihn eher eine Art Privatinteresse. Die Staatsinteressen konnte das kaum beeinflussen! "Gibt es noch mehr Neuigkeiten? Melden deine Spitzel irgendwelche unvorhergesehenen Gefahren?" ging er schließlich zum letzten Punkt über.

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