Durchsuchung der Cohortes Urbanae

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    Während die meisten anderen Sklaven sich bei der Ankunft der Soldaten versteckt, manche sogar das Anwesen verlassen hatten, eilte Ali, der Maiordomus der Villa, in das Atrium. Er war kein Held und auch nicht dumm, deshalb würde er sich den Männer nicht todesmutig in den Weg stellen. Dennoch sah er es als seine Pflicht an, sie nicht ohne Wiederworte die gesamte Villa auf den Kopf stellen, vielleicht sogar verwüsten zu lassen.


    "Salvete, die Herren!" kündigte er sich lautstark an und trat dem Mann entgegen, den er als Kommandanten der Truppe erachtete.
    "Ich bin Ali, Maiordomus dieses Hauses, und in Abwesenheit meines Herrn für dessen Haushalt zuständig. Wir alle sind uns darüber bewusst, dass Mitglieder der flavischen Familie in den zurückliegenden Tagen in Verruf geraten sind, und insbesondere ich werde euch und Rom gerne in jeder Hinsicht behilflich sein. Dennoch möchte ich darauf hinweisen, dass dieses Haus Besitz des Senators Secundus Flavius Felix ist, der sich - soweit mir bekannt - nichts zu schulden kommen lassen hat. Im Gegenteil war mein Herr immer ein aufrechter und treuer Bürger dieses Reiches und stets ein Freund der Gens Ulpia!"
    Zweifelsohne war es ein kläglicher Versuch, die Durchsuchung aufzuhalten. Doch Ali wäre schon zufrieden damit, wenn nicht das ganze Haus verwüstet werden würde - denn die Arbeit danach würde wieder nur an ihm hängen bleiben.




    MAIORDOMUS - VILLA FLAVIA

  • Classicus war erst einmal nicht so sehr von dem Maiordomus beeindruckt. Nicht auf seine Worte reagierend, schickte er die Urbaner an, dass sie in die Villa ausschwärmten.


    Dann wandte er sich dem Maiordomus zu."Salve Maiordomus "


    WER ist im Haus und wo halten sich die Flavier auf, welch nicht in der Villa sind?

  • Valerian überließ das Reden seinem Optio. Der machte seine Sache gut und so blieb ihm mehr Zeit, sich umzusehen. Während die Männer in die verschiedenen Räume der Villa eindrangen, sah er sich im Atrium um. Der Hinweis des Maiordomus, wem die Villa eigentlich gehörte, war lächerlich. Flavius Felix war ewig nicht in Rom gewesen. Aber sein Optio würde das nicht wissen. Und noch wußte Valerian nicht, inwieweit er dem Mann vertrauen konnte. Wenn es nach Valerian ging, würden die Flavier völlig ungeschoren davonkommen. Flavius Gracchus kannte er als äußerst ehrenhaften Mann, der vor allem den Göttern diente. Der war kein Kaisermörder. Absolut absurd, so etwas zu behaupten. Wie konnte es überhaupt jemanden geben, der dem Praefectus Urbi glaubte?

  • Während die Soldaten der Cohortes Urbanae in die Villa Flavia eindrangen, bemühte sich der Maiordomus die Urbaner abzuwimmeln. Optio Aemilius hielt ihn gleich mit Fragen auf, während die Soldaten in die Räume stürmten und diese durchsuchten. Systematisch durchkämmten sie die Räume, doch zu finden war nichts. Dies sah Milo deutlich, denn es kam niemand zum Centurio, um ihm irgendwelche Funde vorzuzeigen, zumindest insoweit es Milo sehen konnte. Er konnte nur den Kopf über solch eine Willkür des Praefectus Urbi schütteln, was sollte so eine Aktion, die sowieso nichts einbrachte. Das war ganz und gar unverständlich.

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    Mara


    Der Lärm lenkte sie vom herrschaftlichen Badewasser zubereiten sehr schnell ab. Sie verließ den aktuellen Arbeitsort und rannte los, dem Zentrum des Geschehens entgegen. Viele Sklaven kamen ihr rennend entgegen, ihr ratend die Villa auf schnellste zu verlassen, wenn ihr ihr Leben lieb war. "Sciurus.. was ist das für ein Lärm..?!? Ali.. wo bist du? Ianitor Acanthus?" rief die erst 14-jährige Mara tapfer gegen die Geräuschkulisse an und flug über ein ausgestrecktes Bein, um anschliessend mit einer Vase zusammenzuprallen. "Huuppss.."


    Dessen Scherben sich über ihren Körper ergossen und um sie herum verteilten. Vom Rennen ziemlich atemlos und der schmerzenden Knie bewusst werdend, wurde sie am Arm gepackt. "Was soll denn das? Aua." beschwerte sich Mara empört aufkreischend und hielt ziemlich schnell den Mund, als sie kapierte, dass das ein Urbaner war, der sie da mit sich zerrte. Geradewegs ins atrium. Dort hiess man sie still zu stehen. Mara spürte Scherbensplitter unter ihrer Tunika und hätte diese am liebsten ausgezogen, um das Kleidungsstück auszuschütteln. Doch sie war von etlichen Männern umgeben. Tja, man hatte sie erwischt. Aus den Augenwinkeln spähte Mara nach links, nach rechts. Keine Herrin in Sicht. Langsam hob Mara den gesenkten Kopf...

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    Zitat

    Original von Marcus Aemilius Classicus
    WER ist im Haus und wo halten sich die Flavier auf, welch nicht in der Villa sind?


    "Von den Herrschaften ist nur die Dame Aurelia Prisca im Haus, die Witwe des Flavius Piso." Auskunft über die Anzahl und Art der Sklaven gab der Maiordomus nicht, denn diese zählten nicht als Personen.


    Auch zählte er natürlich nicht alle Mitglieder der flavischen Familie auf, sondern, abgesehen von Felix, nur jene, die in den letzten Monaten üblicherweise in Rom residierten. "Mein Herr, Senator Flavius Felix befindet sich in seinem Domizil auf Sardinia. Sein Sohn, Senator Flavius Furianus befand sich zuletzt in seiner Landvilla vor den Toren der Stadt. Wie ihr jedoch sicherlich wisst, wurde er von den Praetorianern in der Castra Praetoria festgesetzt und bisher nicht wieder freigelassen." Ali bemühte sich um einen möglichst neutralen Tonfall, auch wenn es ihm schwer fiel, denn er mochte den Herrn Furianus.


    "Der Senator Flavius Gracchus hat mit seiner Familie und Flavius Flaccus das Haus wenige Tage nach Bekanntwerden des Todes des Imperators verlassen. Wohin sie gegangen sind, kann ich nicht sagen, nur der Vilicus Sciurus kannte außer ihnen das Ziel. Dieser ist jedoch ebenfalls abgereist." Obwohl Ali wusste, dass diese Information nicht den geringsten Wert haben würde, im Gegenteil eher noch in die falsche Richtung weisen, fügte er an: "Sofern Flavius Gracchus in den letzten Jahren Rom überhaupt verlassen hatte, hat er sich auf das flavische Landgut nahe Athenae in Achaia zurückgezogen. Möglicherweise sind sie dorthin gereist."




    MAIORDOMUS - VILLA FLAVIA

  • Zitat

    Original von Faustus Annaeus Milo
    Während die Soldaten der Cohortes Urbanae in die Villa Flavia eindrangen, ...


    Verdächtige Dinge gab es nur wenige in der Villa Flavia - denn obgleich zwei ihrer Bewohner, Gracchus und Flaccus, tatsächlich an der Verschwörung beteiligt gewesen waren, hatten sie gegenteilig zu Tiberius Durus keinen Schriftverkehr mit Beteiligten in den anderen Provinzen geführt. Alles, was in diesem Haus geplant worden war, war stets nur mündlich weiter gegeben worden.


    Auffällig mochte - sofern die Soldaten bis dorthin vordrangen - der kleine Folterkeller der Villa Flavia sein. Obgleich er nur selten benutzt wurde, war er bestens ausgestattet, um einen Menschen vorzüglich darin zu vexieren und zu quälen. Dunkelbraune Flecken - getrocknetes Blut - am Boden kündeten davon, dass dort tatsächlich noch ab und an ein Sklave seine Strafe fand.


    Im Arbeitszimmer des Flavius Gracchus befand sich in einer Ecke eine mit drei Schlössern gesicherte, hölzerne Kiste, die unter einem feinen Tuch verborgen war. Eine Büste des doppelköpfigen Janus befand sich darauf, so als wäre die Kiste nur ein Tisch, um den Gott zu präsentieren. Sofern der Deckel aufgebrochen wurde, fanden sich in dem Behältnis jedoch nur profane Schriftstücke - philosophische Betrachtungen über die Welt der Gedanken, über den Tod und die Liebe, über das Konzept der Götter und des Verhältnisses des Menschen zu diesen, alle ohne Angabe eines Autors.


    In der Bibliothek des Anwesens fanden sich Schriften über Schriften und sofern die Soldaten den ein oder anderen Briefwechsel, welcher dazwischen verborgen war, würden finden wollen, so würden sie wohl oder übel alle Schriftrollen einzeln prüfen müssen. Hernach würden sie jedoch nur feststellen, dass dies schon recht veraltete Briefe aus längst vergangenen Jahrzehnten waren.


    Im Cubiculum des Flavius Gracchus war unter dem Bett eine Schatulle verborgen, deren Deckel Einlegearbeiten aus Perlmutt zierten, und die ebenfalls mit einem kleinen Schloss gesichert war. Zudem stand sie inmitten eines Schutzkreises, der mit weißfarbenem Kalk auf den Boden unter dem Bett war aufgemalt worden und der die Schlafstätte vor garstigen Alben, Lemuren und Larven sollte schützen. Würde die Schatulle aufgebrochen werden, so würden die Soldaten darin nur sechs Briefe finden:
    - An Senator M. Flavius Gracchus, von F. Decimus Serapio
    - Geliebter Aton
    - Geliebter Aton, von Faustus
    - Manius amatus meus, von Faustus
    - Salve Manius, von Faustus
    - Der Sinne beraubt ...


    Würden sie auch in den Schlafräumen der Sklaven suchen, so würden sie unter der Bettstadt des Koches Attalus verborgen in einer Mulde, die mit einem Stück Holz abgedeckt war, ein kleines Vermögen finden - ganze drei Aurei und 27 Denarii -, welches der Sklave im Laufe der Jahre immer wieder heimlich aus der Geldtruhe im Atrium hatte zusammen gestohlen.


    Sonst jedoch würde sich nichts Auffälliges finden, nur der übliche dezente Prunk, der die Behausung einer patrizischen Familie mit Vergangenheit und gutem Geschmack kennzeichnete, Hinweise darauf, dass Geld in diesem Hause ohne Belang, da stets mehr als ausreichend vorhanden war, mehr Schriftstücke und Kunstgegenstände als vermutlich in der gesamten Subura zusammen, sowie im Kontrast dazu überaus karg und spärlich ausgestattete Sklavenquartiere.

  • Classicus bedeutete zwei seiner Urbaner herzukommen. "Sucht die Aurelia Prisca die müsste sich im Hause aufhalten !" Einem weiteren Urbaner bedeutete er, dass Gesagte aufzunotieren. Wer weiß für was die Informationen noch nützlich waren.


    Die Räumlichkeiten wurden natürlich von den Urbanern gründlich abgesucht. Schatullen und Kisten wurden aufgebrochen sofern die Sklavn sie nicht freiwillig öffneten.


    Die Urbaner waren angwiesen Wertsachen unberührt zu lassen, sie waren ja schließlich keine Räuberbande.


    Schließlich wurde eine Jugndliche ins Atrium geführt, in welchem sich jetzt die Mehrzahl der Personen aufhielt.


    Wer ist das ? fragte Classicus an den Maiordomus gewandt.

  • Na wartet! Diesen Soldaten, die es gewagt hatten das Haus zu stürmen, wollte Prisca gehörig die Leviten lesen (ungeachtet aller Konsequenzen) und dementsprechend energisch betrat sie das atrium und verteilte wütende Blicke. Nahm man sie hier nicht ernst, oder …"Was ist hier los? Was verschafft mir die Ehre eures Besuchs? Wer von euch hat hier das Sagen?", blaffte Prisca den nächstbesten Urbaner an, ehe sie etwas irritiert blinzelte. Ist das nicht? … Tatsächlich! Es war Calvenas Ehemann, den sie da zwischen all den anderen Uniformierten erblickte. "Quintilius!", rief Prisca prompt seinen Namen aus, wobei mehr die Überraschung, als ihre Wut aus ihrer Stimme sprach. Wer, wenn nicht er würde ihr erklären können was hier los war und dementsprechend erwartungsvoll blickte sie in seine Richtung. Die anderen Soldaten beachtete Prisca nicht weiter und am wenigsten den maiordomus, den sie am liebsten zertreten hätte, wie ein widerliches Insekt, für seine vorlauten Worte.

  • Plötzlich kam eine gut gekleidete Dame in den Raum, welche offenbar keine Sklavin war. Die jungen Urbaner konnte sie mit ihrem herrischen Gehabe und ihren gestrengen Blicken beeindrucken. Classicus passte nur auf, dass sich keiner der jungen Bursche, die noch nicht solange bei der Truppe waren wirklich beeindrucken lies. So etwas würde ihm noch fehlen.


    Gerade als er die Dame aus feinem Hause zurechtstutzen wollte und einen Schritt auf sie zumachte rief sie den Namen des Centurios. Sie kannte ihn offenbar. Classicus hielt inne.


    Er wartete erst einmal ab, wie der Centurio reagierte. Zurechtstutzen konnte man ja dann immer noch.

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    Die Soldaten schienen erst einmal mit den Auskünften zufrieden und Ali beobachtete nur still wie sie weiter in das Haus eindrangen als wäre die Schuld seiner Bewohner bereits bewiesen. Nur Augenblicke später wurde dem Maiordomus bewusst, dass es im Grunde so war - die Herren waren zu Staatsfeinden erklärt worden. Ihre Schuld war damit offiziell.


    Zitat

    Original von Marcus Aemilius Classicus
    ...
    Wer ist das ? fragte Classicus an den Maiordomus gewandt.


    Eine Sklavin wurde in das Atrium geführt und störte Alis nachdenkliche Gedankengänge. "Sie ist nur eine Sklavin", beeilte sich der Maiordomus mitzuteilen. "Sie gehört der Dame Aurelia!" Er hoffte, die Urbaner würden das Mädchen in Ruhe lassen, immerhin gehörte sie nicht zu dem verlorenen Besitz der Flavier.


    Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    ...
    "Was ist hier los? Was verschafft mir die Ehre eures Besuchs? Wer von euch hat hier das Sagen?", blaffte Prisca den nächstbesten Urbaner an, ehe sie etwas irritiert blinzelte.
    ...


    Dann betrat Aurelia Prisca den Raum und augenblicklich schrumpfte der Maiordomus in sich zusammen. Es war eine Sache, zu versuchen die Soldaten so im Haus zu empfangen, dass möglichst wenig Schaden entstand. Doch es war eine ganz andere Sache, sich in den Weg der Aurelia zu stellen - und Ali war froh, dass der Mann namens Quintilius ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.




    MAIORDOMUS - VILLA FLAVIA

  • Nach und nach wurden die Räume der Villa durchsucht. Natürlich fanden die Soldaten eine Reihe von Schriften in der Bibliothek. Ob diese nun wichtig waren, würde sich bei der Durchsicht zeigen. Ofella konnte sich nicht vorstellen, das selbst bei einer Mitgliedschaft in einer Verschwörerrunde, belastendes Material hier rum lag.


    Natürlich wurde auch in und unter den Betten der Verdächtigen nachgeschaut
    So war Ofella nicht gerade wenig überrascht, was er dann unter dem Bett, im Cubiculum des Flavius Gracchus fand.
    Eine Schatulle in mitten eines weißfarbenem Kreises.
    Das dies kein Beweismaterial war, konnte er sich schon denken, aber es interessierte ihn doch sehr, was sich in dieser Schatulle befand, die an einem so merkwürdigen Ort befand.
    Mit seinem Fund ging er sofort zu seinem Centurio übergab diesen und erzählte schmunzelnd, genau wo er diese Schatulle gefunden hatte.

  • Eine Furie war nichts dagegen, dachte Valerian, als Aurelia Prisca in das Atrium rauschte und energisch nach dem Befehlshaber fragte. Sie erkannte ihn auch gleich. Die Überraschung war ihr anzuhören. „Salve, Aurelia Prisca“, grüßte er sie höflich und in ruhigem Tonfall. Er hoffte, sie so beruhigen zu können, auch wenn diese Hoffnung verschwindend gering war angesichts ihrer, durchaus verständlichen, Wut. „Die Ehre unseres Besuches verschafft Dir ein Befehl des Praefectus Urbi. Bitte laß uns ein paar Schritte beiseite treten, dann will ich Dir alles in Ruhe erklären.“ Vor allem brachte sie das aber aus der Reichweite – und Hörweite der Soldaten. Auch wenn er den meisten seiner Männer vertraute, ein paar gab es doch, von denen er noch nicht wußte, wo sie standen.


    Bevor sie allerdings antworten konnte, übergab Octavius ihm eine interessant aussehende Schatulle und erklärte ihm, woher er sie hatte. Valerian nickte ihm anerkennend zu und bedeutete ihm, weiterzumachen oder aber, falls er schon fertig war, in der Nähe zu bleiben und zuzuhören. Dann wandte er sich wieder Prisca zu, um zu sehen, ob sie ihm wirklich gefolgt war und wie sie auf seine Worte reagierte.

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    Mara


    Majordomus Ali bekam mehrere bitterböse Blicke zugeworfen. Pah.. von wegen eine Sklavin. Sie war Leibsklavin der Herrin seit sie aus Antium zurückgekehrt war. Schweigend musterte sie den Mann, der die Frage nach ihrer Identität gestellt hatte und bewunderte dessen glänzende Uniform. Alles an ihm saß gut, mehr als ansehnlich sah Classicus aus. Mara lächelte ihn nicht an und errinnerte sich lieber der Scherben, die in ihrer Kleidung hingen. Immer noch drängte es sie danach, die Tunika über den Kopf zu ziehen und die Scherben auszuschütteln. Doch immer noch war sie von mehreren Männern umgeben... sicherlich würden sie Augen machen, wenn sie ihren jugendlichen unberührten Körper sehen würden. Sie rang mit sich, ob sie mit ihren Reizen spielen sollte oder nicht. Männer sprachen immer drauf an. Egal wo. Doch die wütende dreinblickende rasant hereinstürmende Herrin machte ihren reifenden Entschluß zunichte. Seufzend fuhr sich Mara durch die raspelkurzen Haare und verschränkte die Arme vor der Brust. "Die Herrin, na das war doch klar.. ohne uns hält sie es nicht eine Sekunde alleine aus.." brummte Mara in sich hinein.

  • Milo war mittlerweile damit beschäftigt die Sklavenquartiere zu durchsuchen. Im Gegensatz zu dem Prunk der übrigen Villa waren diese Quartiere einfach gehalten. Systematisch ging er von Raum zu Raum, untersuchte hier und da verschiedene Bettstätten, einfache Matratzen, die er hochheben musste, um zu sehen, ob nicht die Sklavenschar irgendetwas versteckt hatte, oder von ihren Herren aufgetragen bekommen hatte, etwas Wichtiges zu verstecken, da man vielleicht bei den Sklaven nicht nachschaute. Milo untersuchte Raum für Raum, doch konnte er bisher nichts finden. Schon war er beim letzten Raum angekommen und dachte sich, dass er sowieso nichts finden würde, als er beim Hochheben der Matratze auf ein Stück Holz aufmerksam wurde. Er schob die Matratze beiseite, nahm das Holz heraus und musste unwillkürlich lächeln. Unter dem Holz waren drei Aureii und 27 Denarii verborgen. Milo legte das Holz wieder auf die kleine Vertiefung, schob die Matratze wieder auf ihren Platz und beschloss über seinen Fund den Mantel des Schweigens zu breiten, er hielt es für falsch, den armen Teufel, der hier lebte, um sein Erspartes zu bringen. Dabei war es ihm auch ziemlich egal, ob das Geld gestohlen war, oder rechtmäßig in die Hand des Sklaven gelangt war. Er verließ die Sklavenquartiere wieder, begab sich in den vorderen Bereich der Villa und meldete seinem Centurio: "Centurio Quintilius, die Sklavenquartiere sind untersucht und es wurden keine verdächtigen Gegenstände gefunden".

  • Zitat

    Original von Marcus Aemilius Classicus


    Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian


    Natürlich würde sie die Soldaten mit ihrem Auftritt nicht davon abhalten können das Anwesen auf den Kopf zu stellen, aber ebenso wenig wollte sie tatenlos dabei zusehen. Was hatte sie schließlich zu verlieren? Vorzuwerfen hatte sie sich jedenfalls nichts und dementsprechend selbstsicher und heraus fordernd entgegnete sie dem Blick des Urbaners, der es wagte ihr den Weg zu verstellen. Ein falsches Wort von ihm und ich weiß nicht was dann passiert, dachte Prisca wutschnaubend, während sie an ihm vorbei zu Calvenas Ehemann hinüber schielte. Hatte er sie gehört?


    Ja er hatte! Zum Glück. Seine höfliche und ruhige Art der Begrüßung besänftigte Prisca wieder ein wenig und sie war sogar bereit seiner Bitte (und seiner Person selbst) widerspruchslos Folge zu leisten, einmal tief durch zu atmen und so lange etwas abseits des Geschehens zu warten, bis der Quintilier ihr seine volle Aufmerksamkeit schenkte.


    "Salve Quintilius. Es ist mir eine Freude dich ebenfalls gesund wieder zu sehen. Calvena habe ich ja bereits vor einigen Tagen hier in Rom angetroffen", eröffnete Prisca nun ihrerseits das Gespräch mit den üblichen Begrüßungsfloskeln. So viel Zeit und Anstand musste sein und bei dem Quintilier fiel es ihr auch nicht schwer es so aufrichtig zu meinen wie sie es sagte. Schließlich wusste sie von Calvena um den schweren Stand, den ihr Mann unter dem Präfekten hatte (oder zumindest ihrem letzten Wissensstand nach gehabt hatte). Das machte ihn nicht nur symphatisch, sondern ließ auch hoffen, dass er eher rationell an die Sache hier heran ging, anstatt eine Hetzjagd auf alle Flavier und Aurelier zu veranstalten, wie es womöglich andere - man verzeih ihre vulgäre Gedankensprache an dieser Stelle - "vescularische Arschkriecher" es tun würden.


    "Ich dachte mir schon, dass du auf Befehl des Präfekten hier bist und ich bin ganz Ohr, was ihr hier zu finden gedenkt. Vorab sei versichert, dass ich dir von meiner Seite aus gerne alles sagen werde, was ich weiß. Nur erhoffe dir bitte nicht zu viel davon, denn ich habe leider keinerlei Ahnung wohin alle meine Verwandten so plötzlich verschwunden sind und warum man auf einige von ihnen sogar ein Kopfgeld ausgesetzt hat", schickte Prisca vorweg, um dem Quintilier ihre Kooperation zu versichern ehe sie bereit war wiederum ihm zu zu hören ...

  • Classicus bedeutete den Soldaten die Sklavin der Aurelia zu ihm zu bringen. Der Centurio war ersteinmal mit der Dame des Hauses beschäftigt.


    Nachdem die Sklavin vor ihm stand musterte er sie ersteinmal. Ein junges ansehnlichs Ding, bei dem sich gerade erst alle weiblichen Reize zu entwickeln begannen, stand da vor ihm. Bestimmt hatte sie dem ein oder anderen Patrizier schon die Augen und oder mehr verdreht.


    Wie heißt Du ? fragte Classicus.

  • Valerian hörte sich aufmerksam an, was Prisca zu sagen hatte. Er konnte sie gut verstehen. Für sie mußte das alles völlig unverständlich sein. „Ich danke Dir für Deine Freundlichkeit, Aurelia“, sagte er auf ihre höfliche Eröffnung. Und er wollte ihr auch nicht vorenthalten, was sie hier finden sollten. „Wir haben Befehl, nach Beweisen zu suchen, die eine Anklage wegen Kaisermordes beziehungsweise Beteiligung an der Verschwörung gegen den Kaiser untermauern könnten.“ Er senkte seine Stimme, damit nur Prisca – und allenfalls noch Octavius und der gerade dazu gekommene Annaeus es hören konnten. „Ich weiß, daß es hier nichts dergleichen gibt. Es ist lächerlich, daß ein Mann wie Flavius Gracchus zum Beispiel ein Verräter sein soll. Aber ich kann einen Befehl nicht einfach verweigern, sonst gefährde ich meine Frau und mein Kind. Wir suchen also. Meine Männer haben den Befehl, möglichst nichts zu zerstören und schon gar nicht zu plündern. Hier... kennst Du dieses Kästchen? Weißt Du, was darin ist?“ Er zeigte ihr das Kästchen, das Octavius aufgespürt hatte.

  • [Blockierte Grafik: http://img12.imageshack.us/img12/6564/marax.jpg]
    Mara


    Wieder wurde ihr Arm gepackt. Mara folgte dem Ruck und ging mit. Sie wurde zu einem wichtig aussehenden Soldaten geführt, dessen Blick erstmal über ihren jugendlichen Körper wanderte, der unter der scherben durchsetzten Tunika verborgen war. "Mara." erwiderte sie schlicht und lächelte schüchtern. Sie hatte Tausende von Fragen auf den Lippen. Aber die strenge Erziehung durch die Herrin hatte ihr eingetrichtert, dass sie nur den Mund aufmachenund sprechen durfte, wenn sie dazu aufgefordert wurde. Dazu gehörte das Antworten geben. Es war ihrem Plappermund schwergefallen aber sie hatte sich gefügt. Die Herrin stand mit einem anderen ebenfalls wichtig aussehenden Soldaten zusammen, der auf sie einredete. Ihre Miene war inzwischen weniger Wut- und Zorn durchtränkt. Puh, die Aurelierin hatte sich beruhigt... "Puh..." seufzte Mara erleichtert.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Valerian hörte sich aufmerksam an, was Prisca zu sagen hatte. Er konnte sie gut verstehen. Für sie mußte das alles völlig unverständlich sein. „Ich danke Dir für Deine Freundlichkeit, Aurelia“, sagte er auf ihre höfliche Eröffnung. Und er wollte ihr auch nicht vorenthalten, was sie hier finden sollten. „Wir haben Befehl, nach Beweisen zu suchen, die eine Anklage wegen Kaisermordes beziehungsweise Beteiligung an der Verschwörung gegen den Kaiser untermauern könnten.“ Er senkte seine Stimme, damit nur Prisca – und allenfalls noch Octavius und der gerade dazu gekommene Annaeus es hören konnten. „Ich weiß, daß es hier nichts dergleichen gibt. Es ist lächerlich, daß ein Mann wie Flavius Gracchus zum Beispiel ein Verräter sein soll. Aber ich kann einen Befehl nicht einfach verweigern, sonst gefährde ich meine Frau und mein Kind. Wir suchen also. Meine Männer haben den Befehl, möglichst nichts zu zerstören und schon gar nicht zu plündern. Hier... kennst Du dieses Kästchen? Weißt Du, was darin ist?“ Er zeigte ihr das Kästchen, das Octavius aufgespürt hatte.


    Beweise? So ein Unsinn. Wie kann man es wagen so etwas über uns zu behaupten., dachte Prisca nur und sie gab sich alle Mühe ihre innere Wut nicht vor dem Quintilier zu zeigen. Sie wusste ja, dass er nur seine Befehle zu befolgen hatte. Dennoch war es eine Unverschämtheit auch nur annehmen zu wollen, dass irgend jemand aus einer ihrer Familien in so eine Tat verwickelt sein könnte. Aber auch wenn diese infame Behauptung tatsächlich der Wahrheit entsprechen sollte, so würde doch kein Aurelier, geschweige denn Flavier, so dumm sein und die Beweise seiner Tat hier herum liegen lassen. Oder?


    "Du sagst es. Es ist absolut lächerlich so etwas anzunehmen und uns damit öffentlich zu diffamieren. Ich kann nur hoffen, dass dieser Mistkerl eines Tages für diese Anschuldigungen bezahlen wird", nahm Prisca dem Quintilier gegenüber kein Blatt vor dem Mund, vermied es aber, den Namen jenes Mistkerls zu nennen von dem er und sie wussten, wen sie damit meinte. Dann jedoch stutzte Prisca kurz und die Bemerkung des Qunitiliers über seine Familie gab ihr zu denken : "Sollten wir dann nicht besser damit aufhören, hier und vor deinen Leuten miteinander zu tuscheln? Nicht, dass am Ende noch einer von ihnen anderer Ansicht ist wie du und ich", schlug Prisca im vertrauten Flüsterton vor, ehe sie dann die Stimme wieder hob um laut und deutlich distanzierter zu sagen, was ruhig alle hören durften: "Ich hatte auch nicht angenommen, dass ehrbare Soldaten wie ihr es nötig habt anderer Leute Hab und Gut zu zerstören, oder zu plündern. Tut euch also keinen Zwang an und durchsucht das Haus. Ich kann euch ohnehin nicht daran hindern eure Befehle zu befolgen" In der Hoffnung ihm und seiner Familie damit einen Gefallen zu tun, schenkte Prisca Calvenas Ehemann noch einen vielsagenden Blick ehe ihre Augen das kleine Kästchen fixierten, welches einer der Soldaten soeben präsentierte.


    Innerlich erschrak die Aurelia kurz, da sie dieses Kästchen zum ersten Mal sah und nicht wusste was darin verborgen sein mochte. "Nein tut mir leid, ich sehe es zum ersten Mal und ich weiß auch nicht, wo der Schlüssel dazu sein könnte.", antwortete sie dann wahrheitsgemäß, aber mit leicht beunruhigt klingender Stimme, da man das Kästchen mit Sicherheit aufbrechen würde. "Wo hast du das gefunden?", richtete Prisca abschließend noch die Frage an den Soldaten um wenigstens zu wissen von wem dieses Ding stammte, für den Fall, dass darin tatsächlich "Beweise" liegen sollten …

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