• Centurio Marcus Artorius Massa



    Als einer der Ersten trat der Cornicen am frühen Morgen vor die Baracke und führte das signalgebende Instrument an die Lippen. Er stieß den allseits bekannten Ton aus, der die Mannschaft zum Appell rief. In einzelnen Stuben weckten sich die Soldaten untereinander, wenn der Schlaf nicht von einzelnen weichen wollte. Wo die Tür noch verschlossen blieb, stürmte der Optio oder sogar der Centurio rein, um Dampf zu machen.


    "Raus aus den Federn, ihr Maden! Fertigmachen zum Appell! Rüstungen an, Waffen greifen und ANTRETEN!"


    Die gesamte Centurie IV sammelte sich in Windeseile vor der Baracke. Es galt, den Tagesbefehl entgegenzunehmen. Als einer der letzten nahte der Centurio. Wenn er eintraf, sollte die Truppe in korrekter Weise angetreten sein. Zwischen den Soldaten entdeckte Massa einige Tirones, die mehr oder minder erfolgreich ihren Platz in den Linien suchten, während der Optio brüllte:


    "Milites, state! Oculus prosam! Centurio adest!"


  • Corvinus hatte dem Cornicen am Vorabend noch ein kleines Bestechungsgeld gegeben das dieser ihn weckt noch bevor er zum Morgenappell blasen würde.
    Die so gewonnene Zeit nutzte er um sich selber fertig zu machen wodurch er fast die gesamte normale Zeit hatte um sich um seinen Tiro zu kümmern.


    Als sie dann raustraten und in ihren jeweiligen Contubernien Aufstellung nahmen stand Corvinus genau neben Madarus. Er hatte dessen Ausrüstung auf Sitz und Vollständigkeit kontrolliert und war der Meinung das diese so gut säße wie es möglich war. Immerhin gab es ja in der Horrea keine Maßschneider und Madarus fehlten an einigen Stellen natürlich noch die entsprechenden Muskeln.


    Dann kamen die Befehle
    "Soldaten stillgestanden!
    Augen geradeaus!
    Centurio kommt!"

  • Hadamar war auch einer der Letzten, die eintrafen... aber immerhin noch vor dem Centurio. Seit Corvinus diesen Sonderauftrag bekommen hatte, sich um Sönkes Ausbildung zu kümmern, hatte er irgendwie weniger Zeit, sich, äh, um ihn zu kümmern. Was sich vor allem darin äußerte, dass er ihn in der Früh freundlicherweise vom Lager holte. Heute hatte das Fuscus erledigt, allerdings erst, als der Weckruf schon längst verhallt und die anderen schon fast fertig waren – und Corvinus bereits verschwunden –, und er hatte es mittels eines gewaltigen Tritts gegen die Pritsche gemacht, so gewaltig, dass Hadamar runtergefallen war.
    Wie auch immer: sich in Windeseile fertig zu machen hatte er drauf, und so kam er nun im Laufschritt an, einer der Letzten, aber nicht der Letzte, und schon gar nicht nach dem Centurio, was im Grunde das wichtigste war. Obwohl noch nicht wirklich wach, suchte er sich trotzdem flink seinen Platz in den Reihen bei seinem Contubernium, das direkt neben dem von Sönke stand. Ein kurzes Grinsen zu dem und zu Corvinus, dann nahm Hadamar endgültig Haltung ein, ignorierte den stechenden Blick, den Fuscus ihm derweil zuwarf, und wartete darauf, dass der Centurio loslegte.

  • Für die Bauern sämtlicher Zeitalter gab es eine große goldene Regel: Man beginnt seine Arbeit eine ganze Weile bevor die Sonne es tut, und man beendet sie lange nachdem sie es bereits getan hatte.
    Sönke hatte dementsprechend schon eine ganze Zeit lang wachgelegen und versucht sich die ganzen Begriffe vom Vortag in Erinnerung zu rufen, als schließlich der Typ vorbeikam, der seinem Ausbilder anscheinend eine gewisse Spezialweckung versprochen hatte.
    Was dann folgte, war wohl das was in der Legion das übliche Ankleideprozedere war, wenn man gleich darauf zum Appell musste. Die Soldatentunika war einfach nur eine andere Farbe, das war nichts neues für ihn. Dass er aber auf seine Hose verzichten musste, und das auch wohl auf unabsehbare Zeit, war der erste Knacks. Wie brachten die Römer es fertig sich nicht die Eier zu verkühlen?
    Die Lorica war dann wirklich eine Herausforderung, Sönke brauchte eine halbe Ewigkeit sie anzulegen, bis sein Ausbilder ihm schließlich persönlich zur Hand ging, und dafür sorgte, dass der ganze Rest in deutlich schnellerer Zeit einigermaßen stabil sitzend an Sönke klebte. Früher hatte er sich nie für sein Ebenbild interessiert, in ihrem Haus gab es keine Spiegel, und die Wasseroberflächen waren generell nur was für eitle Mädchen gewesen. Aber jetzt, in diesem Augenblick, hätte Sönke gerne etwas gehabt um sich selbst in voller Montur betrachten zu können.


    Eine kurze Weile später standen sie auf dem Feld, Sönke mitten in seinem Contubernium, mit dem er noch nicht die Möglichkeit hatte große Bekanntschaft zu schließen, und er fühlte wie die Aufregung sein Blut in Bewegung versetzte. Als die Befehle kamen, waren die anderen in seiner Gruppe so schnell, dass Sönke immernoch lax dastand als die anderen bereits Haltung angenommen hatten, und er fühlte wie ihm die Schamesröte ins Gesicht stieg, als er sich eiligst selbst in diese Haltung begab. Immer mehr Soldaten gesellten sich zu ihnen, und weil die anderen vor ihm und auch der Helvetius neben ihm nicht einmal mit dem Kopf nickten versuchte auch Sönke sich in vollkommener Regungslosigkeit. Das Grinsen Hadamars bekam er so nur aus den Augenwinkeln mit, immerhin blickte er betont starr gerade aus..


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Die Meldung durch den Optio erfolgte, danach prüfte Centurio Massa zunächst die Aufstellung der Centurie. Ein besonderes Auge richtete er dabei auf die Neuzugänge. Die älteren Soldaten und selbst die jungen Legionäre wussten längst, auf was er Wert legte und richteten sich danach. Das Bemühen der Tirones erkannte er an, aber der Schliff fehlte größtenteils noch. Dazu würde er später kommen.


    "Milites, folgender Tagesbefehl ergeht: Signifer - ich erwarte bis zum Abend eine Aufstellung sämtlicher Ein- und Ausgänge in der Kasse und zwar vom letzten Quartal. Contubernium VI: Die heutige Strafarbeit besteht im Schrubben und Wachsen des Holzfußbodens der gesamten Baracke. Ihr werdet bestmögliche Arbeitsbedingungen haben, denn die gesamte restliche Centurie ist heute vom Dienst befreit. Ebenfalls für euch - wie gehabt - die Mittelschicht beim Wachdienst.
    Für die Tirones beginnt heute die Ausbildung, sie bleiben. Alle anderen, mit Ausnahme von Helventius Corvinus: abite!"


    Massa wartete ab, bis sich die freigestellten und mit Strafarbeiten betrauten Soldaten entfernt hatten, dann wandte er sich an die Tirones.
    "In den nächsten Wochen und Monaten werdet ihr nicht nur militärische Fähigkeiten erwerben, ihr werdet vor allem auch auf Ausdauer, Disziplin und kameradschaftliche Haltung gedrillt. Die Legion ist eure Familie und Heimat, darüber hinaus existiert nichts. Solltet ihr die Grundausbildung erfolgreich absolvieren, steht jedem von euch eine glorreiche Zukunft bevor. Es liegt in der Hand des Einzelnen, wie er sie nutzen möchte.
    Heute beginnen wir mit dem Exerzieren. Die römische Armee ist bekannt für ihre Disziplin und bei mir lernt ihr sehr schnell, was Zucht und Ordnung bedeutet. Auf dieser Basis fahren wir die Erfolge gegenüber den Barbaren ein. Wir beginnen mit dem Ausrichten in einer Linie. So tretet ihr zukünftig bei jedem Appell und jeder Meldung an. Die Größten stehen links, die Kleinsten rechts. Der Befehl dazu lautet: 'Acies dirigite'. Dabei erwarte ich, dass ihr schnurgerade und mit Haltung steht."


    Während die Neuzugänge versuchten, sich den Anforderungen gemäß in eine akkurate Linie zu begeben, winkte Massa Corvinus heran und sprach in gedämpfter Stimme:
    "Das Korrigieren der Linie übernehme ich heute, die Kontrolle morgen, einschließlich der Ausrüstung übernimmst morgen du. Heute üben wir das erste Exerzieren. Das Üben übernimmst bereits ab heute du, beginnend mit dem Abmarsch zum Campus, aber erst nachdem ich die grundlegenden Befehle erläutert habe. Wenn ich die Notwendigkeit sehe, werde ich eingreifen, ansonsten beobachte ich. Nach etwa zwei Stunden Training leistest du deinen Zimmergenossen Gesellschaft und trittst deine Strafarbeit an."



  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Centurio Massa ließ die Frage auf sich wirken, verstand sie aber nach einigem Nachdenken immer noch nicht.


    "Getrennt wäre für mich nach Contubernien getrennt, oder was meinst du? Aber auch egal, sie sollen zusammen trainieren, so viele sind es ja nicht und wir wollen ja während der Ausbildung eine Centurie, eine Marschordnung, ein Antreten und Exerzieren im Verbund simulieren und nicht Einzelunterricht geben."



  • "Verstanden Centurio. Ich meinte das wir ja in mehreren Contubernien Tirii haben. Wie zum Beispiel den Madaraus im 5ten. Mit getrennt meinte ich das sie morgens bei antreten außerhalb ihrer Contubernien antreten. Also quasi ein Ausbildungscontubernium bilden."


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Um Missverständnissen vorzubeugen, bestätigte Massa noch einmal: "Es wird ein Ausbildungscontubernium gebildet, Tag für Tag, das sich am Abend auflöst und am Morgen erneut findet. Die Frischlinge sollen von Anfang an lernen, sich auch mit den Älteren zu arrangieren. Die Erziehung hört nicht nach dem Tagesdrill auf."



  • Der Centurio machte sich auf eine Art und Weise verständlich, die Sönke immer toll fand, als er den Marschgruppen auf den Straßen zugesehen hatte. Man konnte sie selbst verstehen, wenn man dutzende Schritte entfernt auf den Feldern arbeitete. Jetzt allerdings kam es darauf an zuzuhören und sich schnellstens zu merken, was der Centurio eigentlich von ihm, respektive ihnen eigentlich wollte. Und wie es so oft vorkam, wenn man versuchte sich alles auf einmal zu merken, merkte man sich letztlich gar nichts.
    In den nächsten Wochen und Monaten werdet ihr nicht nur... die Legion... erfolgreich absolvieren, ...eine glorreiche Zukunft.. in der Hand des einzelnen. Die römische Armee ist bekannt für ihre.. Barbaren. Ausrichten in.. jedem... Appell. Meldung.. links, rechts.. der Befehl. Dabei.. schnurgerade.


    Sönke verstand im nachhinein nicht wirklich, worauf der Centurio eigentlich hinauswollte, aber es hörte sich gut an, und so wartete Sönke voll zuversicht darauf, dass sein Ausbilder wieder zurückkehrte.

  • Na super... alle bekamen frei, nur sie nicht. Und warum? Wegen ihm. Hadamar unterdrückte ein Seufzen und versuchte, den Blicken der anderen auszuweichen, als sie abtraten und sich auf den Weg machten, ihre heutige Strafe anzutreten. Bisher war das mit der Strafe ja noch gegangen, weil die anderen regulär Dienst hatten... aber schuften zu müssen während alle anderen frei bekamen, das war extrem bitter.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Die Wahrnehmung der eigenen Größe schien mindestens einem Tiro Schwierigkeiten zu bereiten, daher griff Centurio Massa ein. Er zog den einen vor, drückte den Nebenmann zur Seite und den ersten wieder in die Linie zurück.
    "Kennt ihr nicht die Begriffe links und rechts?", wetterte er, weil er immer Lust zum Wettern hatte. "Oder meint ihr, der Helm des anderen wäre größer als der eigene? Du außerdem ein Stück zurück, deine Füße stehen vor und alle Haltung, ihr Grünschnäbel! Die Brust raus, den Bauch rein und die Schultern nach hinten gestreckt. Am besten, ihr erstarrt, dann bin ich zufrieden."


    Als einer der Neulinge immer noch nicht perfekt stand, schlug ihm Massa kurzerhand die Vitis auf den mit Helm bedeckten Schädel.


    "Zuhören und nicht rumträumen. Wir sind hier nicht im Märchenland!"


    Massa trat wieder zurück und stellte sich neben Corvinus.


    "Legionarius Corvinus wird mich bei diesem Tiro-Durchgang unterstützen. Er übernimmt in Eigenverantwortung die Ausbildung eines von euch. Und zwar…" Massa musterte die Männer einzeln. "…dich." Sein Rebstock wies auf Marius Madarus. "Ab morgen stundenweise Einzeltraining, zeitweise in der Gruppe.
    So, zunächst für alle:
    Ihr müsst eine Vielzahl von Befehlen erlernen. Mit den ersten fangen wir bereits hier an.
    'State!’ bedeutet: Strammstehen,
    'ad dextram!’ bedeutet: nach rechts drehen,
    'ad sinistram!’ bedeutet: nach links drehen,
    'aequatis passibus!’ bedeutet: im Gleichschritt
    'pergite!’ bedeutet: losmarschieren und
    'consistite!’ bedeutet: anhalten.


    Mehr brauchen wir momentan nicht. Auf dem Exerzierplatz erhaltet ihr eine Wiederholung, dann sollten diese Kommandos sitzen.
    So, dann wollen wir mal sehen, ob ihr alles verstanden habt.


    Helvetius, dein Kommando!"



  • Es klatschte laut, und unter Sönkes Helm drang der Hieb des Centurio dumpf zu ihm durch, so dass er das Gefühl hatte, der Schlag hatte ihn selbst erwischt. Entsprechend instinktiv zuckte er zusammen als wäre der Schlag wäre von seinem Vater gekommen.
    Er selbst war einer derjenigen gewesen, die es partout nicht auf die Reihe bekommen hatten sich vernünftig in eine Reihe zu stellen. Erst standen die größten jeweils links und rechts, weil niemand wusste welches Links der Centurio jetzt überhaupt gemeint hatte. Dann waren ein paar der linken Großen zu den rechten Großen gewandert, man schloss sich immerhin stets der Mehrheit an. Dann irgendwann stand Sönke alleine zwischen zwei kleineren Italikern, und dann irgendwann war er auf einmal wieder auf der linken Seiten. Keinesfalls der größte.. aber eben ziemlich weit links.


    Wurde er hier zum Einzelausbildung auserkoren? Warum? Hatte er etwas falsch gemacht? War es doch sein Helm gewesen, der geklatscht hatte? Sönke versuchte so starr wie möglich gerade aus zu schauen, weil er das immer bei den Soldaten auf den Straßen gesehen hatte. Zumindest bei den meisten.
    Dann prasselte wieder ein Haufen Informationen auf Sönke ein, was es ihm vollkommen unmöglich machte ihn dieses Mal nicht zu verstehen, immerhin sprach er Latein, also konnte er nicht einmal so tun als würde er nichts verstehen. Oder sein Narrator. Da gab es einfach keinen Spielraum..

  • Corvinus stellte sich vor die Männer und bemerkte, zu seiner eigenen Überraschung, das er doch etwas aufgeregt war. Ein ganz leichter Schweißfilm bildete sich auf seiner Stirn.
    Er blickte die Männer noch einmal kurz an und fing dann, im normalen deutlichen Ton an:
    "Tirii, ich werde euch gleich mit einfachen Kommandos zum Campus führen. Heute ist euer erster Tag. Das bedeutet nicht das ihr schon alles können müsst aber sehr wohl das ihr euch anstrengen müsst. Heute vielleicht noch ein bisschen mehr als in den nächsten Tagen und Wochen. Ich verspreche euch, wenn ihr mitmacht wird jeder Tag ein bisschen einfacher und wenn ihr das was ihr lernt umsetzt werdet ihr merken was ihr könnt. Wenn wir gleich zum Campus marschieren werde ich von eins bis vier zählen. Bei jeder Zahl versucht ihr mit dem linken Fuß aufzutreten. Das wird der Anfang von dem sein was man später "Marsch der Legion" nennt. Zwei Ratschläge noch, fangt gar nicht erst an auf die Hacken eures Vordermannes zu schauen sondern blickt ihm in den Nacken und konzentriert euch auf den Schritt. Zweitens eine Armlänge Abstand zum Vordermann ist der richtige. Wer näher rankommt erweckt den Eindruck zu sehr den Alten Griechen nachzuhängen und wer weiter wegbleibt zeigt das er ein Schisser ist.
    Zum Schluß noch ein Versprechen. Strengt euch an und tut was euch gesagt wird ohne Diskussion. Ein Vitis ist bei zuwiederhandlunge dieser Dinge immer in der Nähe!"


    Corvinus trat einen Schritt zurück und holte tief Luft. Anschließend gab er seine Kommandos wobei seine Lautstärke jedem Marktschreier Ehre machen würde ohne seine Stimme dabei so zu verzerren.


    "Tirii State
    Ad Dextram
    Pergite
    Unio
    Duo
    tres
    quarto...!"


    Corvinus zählte viel langsamer als der normale Schritt war, dafür achtete er auf die Rekruten ab sie seine Befehle umsetzen konnten.

  • ..anstrengen... zum Campus... Marsch der Legion... auf die Hacken eures Vordermanns schauen.. nicht in den Nacken blicken.. erstens zwei Armlängen Abstand.. alte Griechen sind Schisser. Und ein Vitis immer in der Nähe.


    Was hatte sein Ausbilder gegen alte Griechen? Und was war ein Vitis? Unter seinem Helm zog Sönke die Stirn kraus während er sich mit den anderen Probati in Aufstellung begab, Haltung annahm, sich fort nach rechts umwandte und den linken Fuß heftig in die Ferse seines Vordermanns setzte, woraufhin dieser stockte und Sönke voll auflaufen ließ, was wiederrum ein Loch in die Marschordnung riss, bis sich schließlich der ganze Haufen zerfasert hatte und nurnoch die vorderen vier auf den Takt des Helvetiers hörten.
    Da niemand gleich den Anfang so offensichtlich vermurksen wollte holten Sönke und die anderen zurückgeblieben gleich wieder eiligst auf und wollten wieder in den Marschtakt des Helvetiers fallen, allerdings hatte Sönke auf einmal drei Füße unter sich, stolperte über den dritten, der eigentlich nicht dasein sollte, und fiel der Länge nach über seinen Vordermann, welcher nach rechts wegkippte und einen weiteren mit sich nahm. Das Chaos war perfekt als jene, die die Order des Helvetiers genau beachteten und eben nicht nach unten schauten einfach über die Gefallenen hinwegmarschierten, ebenfalls stolperten und den Haufen mannweise schnell vergrößerten, bis schließlich nurnoch die Jungs ganz vorne standen.. und der Helvetier.

  • Schon als er anfing zu zählen bemerkte Corvinus das nicht alles glatt lief. War es mangelnde Ausbildererfahrung oder die Tatsache das er einfach glaubte das bei dem langsamen zählen jeder mitkommen musste. Er macht erstmal weiter. Doch das Unglück nahm seinen Lauf und fast ungläubig entfleuchte Corvinus zunächst ein
    "Bei Iunos Titten....", bevor er sich fing.


    "STATE" brüllte er wütend und ging zu seiner "Marschkolonne" die sich langsam wieder aufrichtete.


    Als einer der Rekruten sich nur langsam erhob und erstmal das schmerzende Gebein rieb stellte sich Corvinus direkt neben ihm
    "ICH HABE STATE GESAGT DU RINDVIEH!!"


    In ähnlicher Manier richtete er alle Tirones wieder auf und sortierte die Männer wieder an ihren Platz ein. Da er nicht genau wusste ob es ihm erlaubt war mit Schlägen nachzuhelfen und er ja auch natürlich keinen Vitis hatte hielt er sich damit zurück.
    "Eine verschissene Armlänge Abstand hab ich gesagt!" drang es dem einen ins Gehör mit einer Lautstärke die selbiges zum klingeln brachte.


    "Mit dem linken Fuß anfangen! Links ist der hier" bekam der nächste ins Gesicht geschrien und bei dem Hinweis welcher Fuß der Linke ist einen kräftigen Hieb auf den linken Oberschenkel.


    "In den Nacken nicht auf die Hacken" ein dritter der kurzfristig in einem Regen stand und Nase an Nase mit Corvinus war.



    Nach dieser "Einweisung" machte er ein paar Schritte zurück


    "Habt ihr Kroppzeug das jetzt verstanden?"

  • So wie man sich mürrisch vom Helvetier auseinanderpflücken und wieder in Reih und Glied schieben ließ, so fiel die Antwort der Rekruten vielstimmig und keineswegs begeistert aus. Ein Raunen hier, ein Murren da, der eine brüllte gleich sein Verständnis in die Luft, ein anderer hielt einfach die Klappe.


    Und Sönke? Versuchte seinen Finger an der Wangenklappe des Helms vorbei zu bekommen um zu prüfen, ob irgendwas in seinem Ohr saß, oder der Helvetier ihn taubgebrüllt hatte, während er darauf wartete, dass es weiterging.

  • Corvinus wollte sich nicht zulange mit einem einfachen Marsch aufhalten weswegen er nicht auf die mangelnde Antwort der Tirones einging.


    Statt dessen fing er wieder an zu zählen und zu marschieren. Diesmal lief er neben dem hinteren Teil der Marschgruppe um gleich eingreifen zu können falls ähnliches wie beim ersten Mal geschah. Die Rekruten sollten sich ruhig in die Hacken latschen so war man umso schneller motiviert den Schritt zu lernen aber nochmal übereinander fallen sollten sie nicht.


    So marschierten sie also los und Corvinus hoffte das sie nun bald am Campus ankommen würden ohne unterwegs größere Probleme zu bekommen.

  • Es ging voran... schleppend, aber sowas ähnliches wie voran. Sönke selbst hatte noch einige Probleme damit sich im Rhythmus einzufinden, bis er sich irgendwann vorstellte, es wäre eine Garbe Heu die er mit den Beinen zurechtrückte... eins.. Schritt... zwei... Schritt... drei... ARGH... vier... ARGH... eins... Schritt.... zwei... ARGH...
    So ging es denn weiter, wobei ein paar Spezialisten es anscheinend recht fix raushatten, das mit dem Marschieren. Sönke gehörte definitiv nicht zu ihnen, genauso wie der Typ hinter ihm, der ihm dauernd in die Hacken trat. Erst wollte Sönke es ignorieren, aber bald merkte er, dass auch das Hackentreten dem Rhythmus des Helvetiers unterlag.. weshalb er die nächsten paar dreien darauf verwendete, auf den stetig wiederkehrenden Fuß seines Hintermanns zu zielen. Als er ihn endlich erwischt hatte, hielt der Trottel inne, ließ wiederrum seinen Hintermann auflaufen, und Sönke sprang quasi von dessen Fuß, nur um mit dem Blick nach unten seinen Helm in den Nacken seines Vordermanns zu rammen... die Konfusion dauerte an, aber irgendwann zwangen die Flüche des Helvetiers, der Rhythmus und die Spezialisten selbst den unfähigsten Marschiertrottel wieder in den Takt.

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