[Officium] Trib. Lat. Titus Duccius Vala

  • Officium Tribuni Laticlavii
    Titus Duccius Vala


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    Wenn man das Officium, das Vala vom Verwalter der Principia in direkter Nähe zu dem des Legaten zugewiesen wurde, mit seinem in der Basilica Iulia in Rom verglich, so kam man nicht umhin astronomische Einheiten zur Beschreibung des Unterschieds heranzuziehen.
    Allerdings änderte das absolut nichts daran, dass Vala kaum die Gelegenheit bekam um die teure Einrichtung und vor allem den Platz (er konnte die Arme ausstrecken ohne an ein Regal zu stoßen) zu genießen. Denn: hatte Vala sich nach dem Abebben seiner Nervosität einen Tag lang darüber gefreut, jetzt seine eigene Legion zu haben, so hatte der Stab sehr, sehr, sehr, sehr schnell dafür gesorgt, dass diese Freude effektiv in absolute Überarbeitung umschlug.


    Überarbeitung, die daraus resultierte, dass quasi kein Moment verging in dem nicht jemand durch die Tür platzte, zackig salutierte (er freute sich über diese Ehrerbietung genau eine Drittelsekunde bevor der Mann mit seinem Anliegen rausplatzte) und ihn mit Arbeit bewarf. Was machte der Aurelier, wenn sowas passierte? Er hatte nicht einmal Zeit gehabt einen Bericht durchzulesen bevor der nächste Typ reinkam und irgendwas von ihm wollte. Und dann war da noch der hiesige Duumvir, der ihn unbedingt kennenlernen wollte... und gleich seine Frau mitgebracht hatte (junges Ding, hübsch, viel Holz vor der Insula.. erinnernswert) um irgendwelche Belanglosigkeiten und Vala in sein Haus einzuladen (was Vala mit Blick auf das Weib ein amüsiertes Lächeln abgerungen hatte). Und dann kam alles Schlag auf Schlag: das hier unterschreiben, hier ein Gespräch führen, dort ein Kommando unterschreiben, dort eine Abnahme, hier eine Abgabe, und wieder eine Unterschrift. War Valas Unterschrift noch nie wirklich ausführlich gewesen, so schrumpfte sie unter der Last des einen Tages auf ein absolut unleserliches Minimum.


    Der erste Tag endete mit Buchstaben die vor ihm verschwammen, einem Kopf der immer tiefer gen Tischplatte sank und Rückenschmerzen. Der zweite endete damit, dass Vala irgendwann nachts von einem Sklaven geweckt wurde, weil er im Schlaf auf eine Schriftrolle aus Rom gesabbert hatte. Der Dritte endete genauso, nur war die Schriftrolle dieses Mal von der hiesigen Ortsverwaltung. Am vierten Tage begann Vala zu verstehen, wie man die Arbeit von sich fern hielt ohne sie wirklich aus der Hand zu geben. Man überflog und deligierte. Dann überflog man noch mehr. Und irgendwann instruierte man seinen Scriba was man wirklich zu Gesicht bekommen wollte und was nicht. Das Lachen des Mannes, der anscheinend schon seit Jahren genau an diese Arbeitsweise gewohnt war, stieß ihm nicht einmal mehr sauer auf... als er dann tatsächlich den Abend erlebte ohne noch einen riesigen Berg an Arbeit vor sich zu haben, atmete der junge Mann erleichtert auf. Und ließ gleich einen Termin mit dem hiesigen Duumvir machen.

  • Kurz nach dem ihr Gemahl von seiner erneuten Reise nach Rom zurück gekehrt war, ließ es sich die junge Frau des Legaten nicht nehmen, beim Tribunus Laticlavius in seinem Officium vorbei zu schauen. Sie war neugierig auf den Duccier und es bedurfte nur eines Vorwandes, damit sie ihn in seinem Officium aufsuchen konnte.
    „Salve.“ grüßte die deutlich schwangere Tiberia den Scriba des Officium des Duccier. „Bitte melde dem Tribunus Laticlavius Duccius, dass ihn Tiberia Septima, die Frau des Legaten, zu sprechen wünscht.“ Sie rechnete fest damit, dass sie nicht warten musste und der Scriba sie direkt nach seiner Meldung bei seinem Vorgesetzten eintreten lassen würde.

  • Etwas betreten schaute einer der beiden persönlichen Scribae des Tribun schon drein, als die bessere Hälfte, wohl mittlerweile das bessere Zweidrittel, des Legaten hereinschneite und nach seinem aktuellen Boss verlangte.


    "Salve... Tiberia.. eh...", stammelte der Mann, "..der Tribun... der ist zur Zeit nicht da. Der ist... eh... gerade... eh... also..."


    "Der WAR gerade bei einem Übungsmarsch zweier Centuriae, da war er.", erscholl es hinter der Frau des Legaten, als Vala sich mit dem für die Soldatenstiefel typischen stampfenden Schritt dem Officium näherte. Einem Morgen auf dem Rücken eines Pferdes entsprechend roch er nach Stall und Schweiss.. und nach etwas, das man sich wohl nur erarbeiten konnte, wenn man den frühen Morgen zwischen den Schenkeln einer nicht unbedingt geliebten, doch aber sehr wohl begehrten Frau verbracht hat.
    "Tiberia, sei mir gegrüßt... wenn du mich entschuldigst.", mit diesen Worten drängte er sich sehr wohl auf Kontaktlosigkeit bei der werdenden Mutter bedacht vorbei, warf dem Scriba nur einen fragenden Blick zu, um einen Moment von diesem drei Tabulae und eine Schriftrolle in die freie Hand gedrückt zu bekommen. Mit einem knappen "Bitte." lud er die Patrizierin in sein Officium ein. Er selbst ging vor, packte als erstes den ungeliebten Helm in eine Ecke, und füllte zwei Becher mit Wasser. Der eine wurde an eine Seite von Valas Schreibtisch abgestellt, bevor er wortlos aber einladend auf den Stuhl vor ersterem deutete. Niemand ließ eine Frau stehen, schon garnicht, wenn sie nicht alleine war.


    "Nun, Tiberia, was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?", begann er das Gespräch bevor er sich überhaupt aus der Rüstung geschält hatte. Was er immernoch selbst machte. Immer. Sah man einmal einen Fürsten mit offener Kehle zu Boden sinken, weil er einen Gemeinen zu nahe an sich heran gelassen hatte um sich beim Entrüsten zu helfen, so überlegte man sich das durchaus zwei Mal. Und Vala war kein Narr, er wusste, dass es Menschen gab, die ihm nicht unbedingt freundlich gesinnt waren. Was wohl letztendlich auf Gegenseitigkeit beruhte. Manche waren näher, als man dachte.

  • Auf ihre Aufforderung hin, dass einer der Sribae sie beim senatorischen Tribun anmelden sollte, stammelte dieser ein wenig hilflos umher, was Septima zu einem Augenrollen verleitete. Doch da ertönte eine markante Stimme hinter ihr und dem gesprochenen nach, war es der gesuchte Duccier. Nach dem sie sich vom ersten Schreck des plötzlichen Auftauchens seiner Person erholt hatte, drehte sie sich langsam in die Richtung, aus der Vala auf sie zuschritt. Eine Mischung aus Pferdestall und ungewaschenen Mann streifte ihr empfingliches Geruchsorgan, als der riesige Duccier an ihr vorbei in sein Officium ging. Die Nase der Tiberia kräuselte sich und sie verzog leicht ihr Gesicht. 'In welcher Pferdebox hat sich dieser Mann denn gesuhlt?' Sie besaß selber eine Pferdezucht und kannte den Gerucht von Stall und Pferd, doch hätte sich der Mann nach seinem Übungsmarsch ruhig vor dem betreten der Principia waschen können. 'Na gut, er konnte ja nicht ahnen das ich ihn ausgerechnet heute sprechen will.' lenkte Septima im Geiste selbst ein und setzte ein charmantes Lächeln auf, während sie sein Officium betrat. Wozu gute Erziehung doch nicht alles gut war.


    Wie es die Höflichkeit gebot, stellte ihr der Duccier einen Becher mit etwas zu trinken hin und bot ihr den Platz vor seinem Schreibtisch an. Da der Mann ihr jedoch deutlich an Körpergröße überlegen war, bevorzugte Septima es, sich nicht zu setzten. Sie ging ein wenig in seinem Officium umher und begutachtete es. Auf seine Frage, was sie hier her geführt hatte, antwortete sie ehrlich. „Ich war neugierig den neuen Tribunus Laticlavius einmal persönlich kennen zu lernen.“ 'Selbst wenn es sich dabei um einen Duccier handelt.' fügte sie in Gedanken hinzu, lächelte Vala aber freundlich an. Sie blieb schlussendlich vor seinem Schreibtisch stehen und späte in den für sie bereit gestellten Becher. 'Mhm, lieber nicht.' „Wie ich hörte, hast du kurz nach deiner Ankunft hier, eine Cena für die anderen Tribuni gegeben?“ Während sie sprach, strich ihr Zeigefinger über die Kante seines Schreibtisches und sie musterte Vala unverholen.

  • Aus persönlichem, wie natürlich nutzbringendem Interesse legte Vala eine Reihe von Notizen an, um die Geschehnisse in Mantua möglichst genau zu dokumentieren:



    direkt nach den Saturnalia
    - Ritt in die Stadt zeigt sichtbar leerere Straßen
    - erste Erklärung: kollektiver Kater nach den Saturnalia
    - Passanten deutlich blasser, Husten..
    - Legionslager unbetroffen, da bessere Disziplin während der Feierlichkeiten
    - ansonsten alles ruhig scheinend



    wenige Tage nach den Saturnalia
    - Straßen in der Stadt zunehmend leerer
    - erste Läden werden geschlossen
    - Passanten entweder voll auf dem Damm, oder deutliche Anzeichen von äusserlicher Schwäche tragend
    - Legionslager immernoch unbetroffen
    - offizieller Grund: immernoch der Kater, vertragen die Italiker nichts?



    eine Woche nach den Saturnalia
    - auf Ritt in die Stadt Menschen begegnet, die Tote sammelten
    - Leichen zeigen Zeichen von Wassermangel, rote Augen, Blutungen
    - starker Geruch nach Fäkal und Körperwasser
    - wenn die Mantuaner sich jetzt noch mit einem Kater rausreden wollen
    - im Legionslager immernoch keine Zeichen, vielleicht doch Folge zu exzessiver Feierlichkeiten?
    - erste Sondierung mit Männern der Legion, zu befragen: Priester, Medici, Händler, Administratio

  • Während Vala sich aus seiner Rüstung schälte, und die Stücke sorgsam auf das dafür vorgesehene Konstrukt drapierte, entschied die erste Dame des Lagers sich dafür stehen zu bleiben. Eine in ihrem Zustand merkwürdige Entscheidung, hatten schwangere Frauen doch so kurz vor der Geburt meist das Bedürfnis nicht zu stehen wenn es sich vermeiden ließ. Diese allerdings rang sich zu einer Darstellung von Stärke durch, was Vala ebenso befremdete wie es ihm imponierte.


    "So... Neugier? Ich hoffe, ich enttäusche dich nicht allzu sehr, dass ich es nicht pflege nackt und mit ungekämmten Haaren und Schaum vor dem Mund durch das Lager zu ziehen. Meine Axt habe ich gerade verlegt.. ich könnte natürlich ein paar Schädel spalten, so du morgen wieder kämest. Nur für den Fall, dass dich das auch interessiert, heißt das.", Angriff war die beste Verteidigung, und Vala nahm es meist auf sich die durch vielfache Berichte konstruierten Bilder vom Germanen zuerst zu entkräften, um sich dann auf einem gesetzteren Niveau unterhalten zu können. So denn ersteres gelang.
    Schließlich ließ er sich in seinem Stuhl nieder, und widerstand der Versuchung sich den Inhalt des Bechers gleich ins Gesicht zu kippen, sondern nippte einfach nur daran, nachdem er sich eine schweissnasse Strähne aus dem Gesicht gewischt hatte.


    "Natürlich, das habe ich. Es dürfte recht kompliziert werden, wenn man im und mit dem Führungsstab einer Legion arbeiten will, ohne sich vorher vertraut mit ihm zu machen. Die Cena schien mir die beste Möglichkeit dies zu erreichen.", auch wenn ihm gesellschaftliches Geplänkel immernoch nicht so leicht von der Hand gehen wollte.

  • Ihr Gegenüber schälte sich aus seiner Rüstung und Septima schaute Vala aus leicht zusammen gekniffenen Augen an. Seine Antwort war mehr als dreist, doch erfüllte er damit sämtliche Vorbehalte und Ansichten die sie über Germanen hatte auf's gründlichste. Septima hob eine Augenbraue. Seine Antwort gab ihr Gelegenheit, den Germanen genauer zu mustern. „Nun, weit entfernt von diesem Bild bist du zur Zeit nicht.“ stellte sie sachlich fest und setzte sich nun doch auf den bereit stehenden Stuhl. Da ihre Schwangerschaft schon recht fortgeschritten war, konnte sie sich nicht mehr so elegant hinsetzten, wie sie es sonst zu tun pflegte, doch das war ihr herzlich egal. Septima war stolz auf den Bauch, den sie nun schon eine Weile vor sich herschob.
    „War es Absicht, oder einfach nur Unwissenheit, dass du vergessen hast den Legaten ebenfalls zu deiner Cena einzuladen?“ Die Hände sittsam im Schoß gefaltet, lehnte sich die junge Frau auf dem Stuhl zurück und stellte fest, wie unbequem das Ding doch war. Sie hätte lieber stehen bleiben sollen.

  • Wenn man etwas auf dem Weg nach oben lernen musste, dann war es schlucken. Was obszön klang, war es freilich auch, allerdings auf eher politischem Wege. Man schluckte, um es später irgendeinem armen Tropf ins Gesicht zu kotzen, der unter einem stand. Was nicht Valas Ethos entsprach, immerhin waren die unter einem oft eher in der Lage einen mit durchschnittener Kehle verenden lassen konnten, als die, die über einem standen. Oder anders gesagt: die viel eher dazu bereit waren. Und wenn das nicht geschah, so überholten sie einen schnell genug. Vorsicht war also geboten. Wie auch hier... entsprechend unkommentiert ließ er die Frotzelei der Legatengattin an sich abgleiten. Allerdings fragte er sich, warum er es von den einen auf den Teller bekam, von anderen hingegen nicht. Wahrscheinlich hatte es etwas mit dem eigenen Status zu tun... und wie sicher man sich desselben war. Musste die Tiberia ihm etwas beweisen? Sicherlich nicht. Musste die Tiberia sich selbst etwas beweisen? Wer wusste das schon...


    "Absicht.", antwortete Vala so ehrlich wie trocken auf die Frage der Tiberia, die sich wohl um einen gesellschaftlichen Abend betrogen sah, "Die Rotte lernt man besser kennen, wenn nicht alle darauf achten müssen, dass der Leitwolf sie in Stücke reißt."
    Ein weiterer willkommener Schluck Wasser, eine weitere Pause in einem Gespräch von dem Vala nicht wusste, was er davon halten sollte. Und ein Gespräch, das ausgehen konnte wie es wollte, die Tiberia würde sich auch ohne einen reellen Grund entscheiden können, ihm das Tribunat zur Hölle zu machen. Aber provozieren brauchte man es auch nicht..
    "In Anbetracht der Tatsache, dass der Legat so kurz nach meinem Dienstantritt nach Rom aufbrechen wollte, habe ich den günstigsten Moment für ein solches Miteinander nach seiner Rückkehr gesehen."

  • Nach der Rückkehr aus Mantua hatte Sextius Taurea erst einmal sein Pferd abgegeben. Dann suchte er die Unterkunft des neuen Tribuns auf und klopfte an, um seinen Bericht los zu werden. "Salve, melde mich zurück aus Mantua!", grüßte er nach dem Eintreten.

  • Nachdem er einen vorläufigen Bericht beim Legaten abgegeben hatte, war Vala nicht unbedingt bester Laune. Eigentlich war seine Laune wie das Wetter: beschissen. Mit entsprechendem Blick sah er auch dem Medicus entgegen, dessen Chancen, Valas Laune aufzubessern, man mit viel Realitätsverleugnung optimistisch betrachten konnte. Aber dafür konnte der Medicus nichts, und für Vala gab es keinen Grund, seine Laune, beziehungsweise die Laune des Legaten an dem Mann auszulassen. Noch nicht.


    "Rühren, Soldat. Also, was gibt's???", fragte Vala in einer Art und Weise, bei der man jedes Fragezeichen heraushörte.

  • "Schlechte Winde in der Stadt", verwendete Sextius Taurea als Antwort eine der Formulierungen, die er in seinem Gespräch in der Stadt mehrfach gehört hatte. "Ungewöhnlich viele und vor allem schnelle Tode in den vergangenen zwei Tagen. Die Ärzte der Stadt kaufen an nützlichen Heilkräutern auf, was sie in die Finger bekommen können. Über die genauen Ursachen sind sie aber eher ratlos. Direkte Hilfestellung von uns wollen sie anscheinend nicht haben."

  • Gleich nachdem er von einem Soldaten seiner Centurie erfahren hatte, dass der Tribun ihn sehen wollte, machte sich Priscus auf den Weg zum Officium. Er hatte keine Ahnung, was der Tribun wohl von ihm wollte. Normalerweise interessierten sich senatorische Tribune eher selten für einen einfachen Optio. Und Priscus interessierte sich eher selten für solche Tribune. Er klopfte an und machte Meldung. "Salve. Optio Tallius Priscus von der IV. Centurie der IX. Cohorte meldet sich wie befohlen."

  • Leider war der Stuhl, auf welchem Septima nun saß, mehr als unbequem, so dass sie verzweifelt versuchte möglichst unauffällig in eine angenehmere Sitzposition zu kommen und ein wenig hin und her rutschte. Dabei blieben ihre Augen auf den Duccier geheftet, denn sie wollte sich keine seiner Reaktionen entgehen lassen. Die Cena in seinem Haus fand also tatsächlich mit voller Absicht ohne den Legatus der Legio statt, weil sein Stellvertreter Angst hatte, die 'Meute', wie er sich ausdrückte, würde sonst von ihrem Mann in Stücke gerissen werden. „Eine sehr anschauliche Darstellung, doch taktisch nicht besonders klug.“ kommentierte sie diese Aussage und rutschte dabei auf die Kante des Stuhles. 'Ahhh, besser!' Nun war ihr Lächeln entspannter, denn mit nichts wirkten die Worte einer Frau harmloser, als wenn sie einen Mann charmant anlächelte. „Es wäre auch durchaus im Bereich des möglichen, dir eine Verschwörung gegen den Legatus an zu dichten, denn ein Essen mit allen Offizieren, nur nicht mit dem Höchsten, dass ist mehr als verdächtig. Nun, vielleicht überlege ich mir noch, euer 'Miteinander' zu fördern.“ Sie erhob sich, längst nicht so elegant wie es sich für eine Patrizierin gehörte, von ihrem Stuhl. „Du wirst von mir hören, Duccius.“ Damit war das Gespräch für sie beendet und Septima wand sich zum gehen. Die wenige Zeit im Büro des Tribunus Laticlavius hatte ihr gereicht, um einen ersten Eindruck des 'Neuen' zu bekommen. Ob und wann eine Einladung zur Cena ins Praetorium folgen würde, blieb abzuwarten.

  • Die Laune des Tribunen verschlimmbesserte sich mit jedem Wort des Medicus. Das waren großartige Aussichten.


    "Hat man dir gesagt, was man für die nächsten Tage erwartet? Wenn man sämtliche Heilkräuter einkauft die man zu fassen bekommt spricht das meines Erachtens nach für die Erwartung einer längeren Krise... lass dir nicht alles aus der Nase ziehen, Mann. Was hat man dir gesagt?"

  • "Ah.. Salve Optio, danke für dein Kommen.", grüßte Vala knapp, der gerade dabei war sich einige Notizen zu machen auf die er sich später stützen könnte, "Ich hatte heute das Vergnügen mit einem deiner Schützlinge. Matinius Avianus. Ein tüchtiger Mann, ohne Frage. Allerdings scheint er nicht allzu viel darüber nachzudenken, wo man wann und wie den Mund zu halten hat, und wann eben nicht."


    Während Vala über den Casus reüssierte, schmunzelte er den Optio mit einer Mischung aus Müdigkeit und vager Neugier an. Er hatte nicht vor den Probaten, eben seines Status wegen, direkt in die Pfanne zu hauen, aber Strafe musste sein. Wie er eben selbst schon mehrfach und sehr schmerzhaft hatte erfahren müssen. Und Schaden machte klug.


    "Ich denke, eine Woche Dienst in den Latrinen sollte ihm Gelegenheit genug geben sich die bitter notwendigen Gedanken zu machen."

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Die Laune des Tribunen verschlimmbesserte sich mit jedem Wort des Medicus. Das waren großartige Aussichten.


    "Hat man dir gesagt, was man für die nächsten Tage erwartet? Wenn man sämtliche Heilkräuter einkauft die man zu fassen bekommt spricht das meines Erachtens nach für die Erwartung einer längeren Krise... lass dir nicht alles aus der Nase ziehen, Mann. Was hat man dir gesagt?"


    Viel gab es eigentlich nicht mehr aus der Nase des Medicus zu ziehen, weil er nicht viel mehr erfahren hatte. on Spekulationen über göttliche Prüfungen ein die Launen des Pluto einmal abgesehen. "Für die nächsten Tage werden weitere Tote erwartet. Ich denke nicht, dass wir zumindest um Kranke drumherum kommen. Aber das werden wir schnell wissen. Die Krankheit braucht nicht lange, um zu töten. Strike Trennung von Kranken und Gesunden scheint geraten. Hygiene auch. Aber das ist bei uns ja sowieso beides Standard. Ich empfehle, in den kommenden Tagen niemanden ins Lager zu lassen, der in der Stadt war. Und vorsichtshalber alle vor dem Lager lagern zu lassen, die in den letzten Tagen dort waren. Drei Tage, dann sind wir deutlich schlauer."

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    "Ah.. Salve Optio, danke für dein Kommen.", grüßte Vala knapp, der gerade dabei war sich einige Notizen zu machen auf die er sich später stützen könnte, "Ich hatte heute das Vergnügen mit einem deiner Schützlinge. Matinius Avianus. Ein tüchtiger Mann, ohne Frage. Allerdings scheint er nicht allzu viel darüber nachzudenken, wo man wann und wie den Mund zu halten hat, und wann eben nicht."


    Während Vala über den Casus reüssierte, schmunzelte er den Optio mit einer Mischung aus Müdigkeit und vager Neugier an. Er hatte nicht vor den Probaten, eben seines Status wegen, direkt in die Pfanne zu hauen, aber Strafe musste sein. Wie er eben selbst schon mehrfach und sehr schmerzhaft hatte erfahren müssen. Und Schaden machte klug.


    "Ich denke, eine Woche Dienst in den Latrinen sollte ihm Gelegenheit genug geben sich die bitter notwendigen Gedanken zu machen."


    Die Anweisung war klar und deutlich. Eigentlich gab es keinen Grund zu weiteren Nachfragen. Aber Priscus war schon neugierig, wie es der Probatus geschafft hatte, den Tribunen zu so einer direkten Anweisung zu bringen. Gaius Normalprobatus hatte schließlich im Normalfall kaum die Gelegenheit, überhaupt mit einem Tribun zu sprechen. "Latrinendienst für Matinius Avianus? Verstanden", bestätigte er. "Bei welcher Gelegenheit hat er denn zu viel oder zu wenig geredet?", fragte er nach. Als Optio wollte er auch wissen, wo sich seine Leute rumtrieben.

  • Zufrieden mit der Antwort wollte Vala den Mann auch schon wieder von dannen schicken, als der noch eine Frage hinterherschickte, die ihm vom Tribunen einen undeutbaren und ziemlich langen Blick einbrachte. Die Legio entpuppte sich immer mehr als Ansammlung von Vorlauten und Neugierigen Soldaten, dachte Vala bei sich, aber vielleicht lag das einfach nur am durch absolute Abwesenheit von Feinden erzwungenen Müßiggang.
    Da der Mann allerdings Optio war, wollte Vala hier nicht die gleichen Maßstäbe ansetzen. Allerdings auch nicht großartig andere.


    "Im Gespräch eines Offiziers mit einem Vertreter der Stadt. Danke, Optio, du darfst wegtreten.", berichtete Vala ohne wirklich irgendwas zu sagen, was er allerdings auch nicht wirklich brauchte. Er nickte dem Unteroffizier noch einmal sehr schmal lächelnd zu, dann konzentrierte er sich wieder auf die Arbeit, die da noch vor ihm lag.

  • "Was bedeutet, dass man davon ausgeht, dass man das schlimmste noch vor sich hat...", interpretierte Vala die Aussagen des Medicus, der von seinem Fachgenossen nicht mehr zu erzählen wusste als das absolute Standardprozedere im römischen Kulturkreis. Bedeutete in etwa: aussitzen. Augen und Ohren zuhalten und einfach warten bis es vorbei ist. Und danach eben die Toten zählen.
    Über den Bericht hinaus gab der Medicus dann ungefragt noch ein paar Ratschläge, was beinahe an Vala vorbeigegangen wäre, hätte er nicht vor weniger als einer Stunde noch nach dem Optio einer Centurie geschickt um einen Probaten wegen genau sowas lang machen zu lassen.
    Freilich hätte Vala den Mann selbst nach seiner Ansicht als Medicus über das beste Vorgehen gefragt, allerdings wartete man mit einer solchen Antwort auch auf die Frage, und schoss nicht einfach so vor. Nun war das hier eine Krise, und entsprechend eine andere Situation. Wenn die Krise allerdings vorüber war, würde er, zumindest was ihn anging, die Zügel merklich straffer halten. Was der Legat mit seinem Stab und seinen Soldaten machte, oder der ganze Haufen an anderen Soldaten, konnte ihm ziemlich egal sein.


    "Hmhmhm...", brummte Vala einen Moment lang unschlüssig, ob er jetzt mit dem Medicus das weitere Vorgehen diskutieren solle oder nicht. Seine Hand wanderte auf der Platte des Schreibtischs nach rechts und versank dann hinter ihm, ohne dass er den abwesenden Blick vom Optio nahm, und schließlich kam sie mit einer Klapptafel wieder hervor.
    "Kannst du lesen und schreiben, Soldat? Wenn nicht, lass dir von deinem Optio helfen, oder von irgendwem, der es kann. Ich brauche das ganze noch einmal auf Wachs. Wenn du das erledigt hast, kannst du zurück an deine reguläre Arbeit. Nun denn... ans Werk."

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    "Im Gespräch eines Offiziers mit einem Vertreter der Stadt. Danke, Optio, du darfst wegtreten.", berichtete Vala ohne wirklich irgendwas zu sagen, was er allerdings auch nicht wirklich brauchte. Er nickte dem Unteroffizier noch einmal sehr schmal lächelnd zu, dann konzentrierte er sich wieder auf die Arbeit, die da noch vor ihm lag.


    Die Antwort des Tribunen fiel etwas dürftiger aus, als Priscus erhofft hatte. Aber sie war umfangreich genug, um zu wissen, wie er nun mit dem Probatus umzugehen hatte. "Verstanden", bestätigte er daher noch einmal, grüßte und verließ das Büro wieder, um sich geradewegs zurück zu den Unterkünften zu begeben.

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