Patraios

  • Sim-Off:

    Foto und Zeichnung vom Verfasser


    Rom, Hauptstadt der Welt. Prächtig und großartig aber auch dreckig und stinkend zugleich. Es war Sommer und eine drückende Hitze lastete über der Stadt. Der Gestank in den engen Straßen und Gassen war unerträglich und besonders schlimm waren die Ausdünstungen auf dem Sklavenmarkt. Dennoch war er an diesem Tag sehr gut besucht. In einem gemauerten Verschlag der Sklavenquartiere welche zum Stand eines berühmt-berüchtigten Händlers gehörten, hockte abgeschottet vor den neugierigen Blicken der flanierenden Kundschaft ein schwarzhäuptiger junger Grieche nackt auf einem kleinen Holzschemel und bekritzelte eifrig ein altes Stück Pergament.
    Der Künstler war so intensiv mit seiner Arbeit beschäftigt, das er seine trostlose Umgebung, den Gestank und die stickige Luft und auch alles andere um sich herum vergaß.

  • Es war unerträglich heiß dieser Tage in Rom. Die Tuniken klebten an schwitzigen Körpern, Menschen klagten ob des Wetters und viele riefen die Götter an, ihnen doch endlich wieder Regen oder zumindest ein paar kühlere Tage zu schenken. Die Sklaven hatten teilweise üble Verbrennungen durch die Sonne erlitten, da man am ersten Tag nach der Ankunft in der Ewigen Stadt vergessen hatte, die Pferche zu verhüllen. Viele waren nackt, manche trugen Fetzen oder etwas, das nur noch sehr entfernt als Tunika zu erkennen war. Titus Tranquillus hatte angeordnet, die Sklaven morgens und abends zu tränken, was mit mehreren Eimern nicht unbedingt sauberen Wassers geschah.


    Der Sklavenhändler selbst hatte bis vor kurzem mit einem angenehm kühlen Getränk unter einem bunten Sonnensegel gesesssen und einen Apfel gegessen. Nun allerdings stand er auf der Bühne in seinem Metier, und als ersten Leckerbissen des heutigen Tages holten sie den Sklaven aus dem Stall, den sie insgeheim den Maler nannten. Zuvor waren die Sklaven getränkt worden, weshalb der Mann nass war, doch hatte man ihm wenigstens eine schäbige Tunika gegeben, damit er die Damenwelt Roms nicht allzu sehr verschreckte. "Audite, Audite! Quiriten! Verehrtes Publikum! Hier habe ich, Titus Tranquillus, für euch einen ganz besonderen Sklaven!" Er wartete einen Moment, um die Wirkung nicht zu verfehlen. "Dieser Grieche wurde von der Muse geküsst! Seht, welche Künste er zu vollbringen vermag!" Titus deutete nach rechts, und Starcus betrat mit einem Bild die Bühne.



    "Ihr seht, ihr kauft einen begnadeten Künstler! Doch nicht nur das! Nein, dieser Grieche kann auch Statuen fertigen wie kein Zweiter, und zudem sieht er fast selbst wie eine aus!" Titus spielte auf den Körper des Mannes an, grinste kurz über seinen eigenen Witz, dann setzte er wieder eine geschäftsmäßige Miene auf. "Für dieses Exemplar beträgt das Einstiegsgebot fünfhundert Sesterzen! Wer bietet? Wer bietet für den Kunstgriechen?"


    Sim-Off:

    Versteigerung geht bis Freitag, 19:59:59 Uhr, das heißt: Gebote mit einem Zeitstempel von 20:00 oder mehr scheiden aus, ebenso wie editierte Beiträge!

  • Wie es der Zufall wollte, streifte meine Sänfte an diesem Tag den Sklavenmarkt. Vor nicht gar nicht allzu langer Zeit, hatte ich an diesem Ort meinen Gallier entstanden. Ich befahl den Trägern die Geschwindigkeit zu drosseln, damit ich einen Blick auf das Tagesangebot werfen konnte.
    Just in diesem Moment brachte man einen jungen Griechen auf das Podest. Fürwahr eine Augenweide, was man von meiner Warte aus, hinter dem Sichtschutz meiner Sänfte erkennen konnte.
    Auf meinen Befehl hin, blieben die Träger stehen. Wenigstens für einen kleinen Moment wollte ich hier verharren und beobachten, was mit dem Griechen geschah. Laut den Anpreisungen des Sklavenhändlers handelte es sich um einen Künstler. Wenn ich es mir recht überlegte, konnte man einen Künstler gebrauchen, besonders dann, wenn man in absehbarer Zeit die Villa umbauen ließ. Vielleicht war der Grieche ja noch in anderen Dingen ein Künstler. Den Körper dazu hatte er!

  • Auch bei dieser Hitze riss das Treiben auf den Märkten nicht ab, wobei es sich eigentlich in dem Gedränge kaum auszuhalten war. Prisca wusste beim besten Willen nicht mehr was sie dazu bewogen hatte, ausgerechnet heute in die Stadt zu gehen. Eigentlich wollte sie zu Carolus, ihrem Schneider, um mit ihm über einen Vorführtermin seiner neuen Kollektion zu sprechen. Das hatte sie Flora versprochen. Aber, genau so gut hätte ich auch einen Boten mit einer Nachricht schicken können. … Naja … Ein Blick auf seine Kleider war so manche Strapaze wert. Doch bei dieser Hitze?! … Nein! Die Aurelia war sichtlich genervt und wünschte sich nur in die villa zurück, um dort ein erfrischendes Bad zu nehmen! Daran änderten auch die bequeme Sänfte und die Sklaven nichts, die sich sehr darum bemühten es der Herrin so angenehm wie möglich zu machen.


    Der Weg führte die Patrizierin auch am Stand des stadtbekannten Sklavenhändlers Titus vorbei, als - aus ungeklärten Gründen - die Auslage eines Händlers vor ihnen plötzlich umkippte und Hunderte von Äpfeln über die Straße rollten, in welche der aurelische Tross gerade einbiegen wollte. Was für eine Gelegenheit! Sofort machten sich unzählige Hände von Kindern, Bettlern und anderen Leuten über die "Beute" her und verstopften auf diese Weise für kurze Zeit den Weg. Notgedrungen mussten die Träger anhalten und warten, während Prisca ungeduldig durch einen Spalt der Vorhänge beobachtete, was da vor sich ging.


    Der arme Händler kreischte, fluchte und schlug wild auf die zahlreichen Apfeldiebe ein, die sich jedoch nicht weiter um ihn scherten. Zu verlockend war die Gelegenheit einer kostenlosen Mahlzeit. Erbärmlicher Mob!, schüttelte Prisca mit angewiderter Miene den Kopf, doch als ihr Blick weiter glitt änderte sich ihr Gesichtsausdruck schnell. Oh! Was haben wir denn da?, hob Prisca erstaunt die Augenbrauen. In letzter Zeit hatte der alte Titus ja stark nachgelassen, was die Qualität seiner Ware betraf, doch dieses Exemplar von einem Sklaven war in der Tat sehr interessant. Neugierig schob Prisca den Vorhang ein Stück weiter zur Seite, um besser sehen zu können. Ein junger Grieche, ein Maler und Bildhauer, von ansehnlicher Gestalt und überdies sehr begabt angesichts des Bildes, das der Sklavenhändler gerade herum zeigte.


    "Wartet noch!", gab Prisca ihren Trägern spontan den Befehl weiter zu warten, nachdem die Straße vor ihnen mittlerweile wieder frei von Äpfeln, Kindern und Bettlern war (nur der Apfelhändler kauerte noch immer schluchzend und unbeachtet am Boden) ....

  • Zweifellos war der Sklave eine Augenweide. Auch seine künstlerischen Fähigkeiten, die durch das Bild, welches der Sklavenhändler der Menge zeigte, bezeugt wurde, stimmten mich wohl. In der Tat dachte ich darüber nach, mir den Sklaven ins Haus zu holen.
    Natürlich war ich nicht die Einzige. Ein ganze Menge von gierigen Augenpaaren waren auf den Griechen gerichtet. Viel zu viele, die seine künstlerische Begabungen gar nicht richtig zu schätzen wußten. Es wäre eine einzige Vergeudung gewesen, würde der Grieche in einem dreckigen Stall oder gar auf einem Rübenacker landen. Nein, nein, er gehörte in gute Hände, die etwas mit seiner Kunst anzufangen wußten!
    Als ich so darüber nachdachte, wie viel ich bieten sollte, wurde mein Denken jäh von einem Gepolter und Geschrei unterbrochen. Dies bewog mich, meinen Blick von dem Griechen abzuwenden und mich umzuschauen, jedoch war meine Sicht in der Sänfte begrenzt.
    "Sieh nach, was da los ist!", befahl ich meiner Charis, die sofort von meiner Sänfte wich. Es dauerte nicht lang, bis sie wieder zurückkehrte.
    "Ein Tumult, Herrin! Ein Marktstand ist umgekippt und die Leute stürzen sich nun auf die heruntergefallenen Waren. Wenn ich noch bemerken dar, Herrin, da vorne ist auch die Sänfte von domina Prisca!"
    Das war mal wieder typisch! Dieser widerliche Mob konnte einfach nicht genug bekommen. Verständnislos schüttelte ich mit dem Kopf, bis ich den Namen Prisca vernahm.
    "Prisca?! Sie sitzt aber doch hoffentlich noch in ihrer Sänfte und hat sich nicht dem Mob angeschlossen?", fragte ich besorgt. Eigentlich hatte die junge Aurelia immer einen guten Eindruck hinterlassen und ich glaubte auch nicht, daß sie sich zu solchen Dingen hinreißen lassen konnte.
    "Nein, Herrin, ich nehme an, sie sitzt noch in ihrer Sänfte. In der Menge habe ich sie nicht gesehen."
    Mein erleichtertes Aufatmen war zu hören und mein beruhigtes Lächeln kam auch wieder zurück.
    "Nun, dann geh zu ihr und frage sie, ob sie zu mir herüber kommen möchte! Mich würde interessieren, was sie von dem Sklaven dort oben hält."
    Die makedonische Sklavin eilte sofort zu Priscas Sänfte, um die Botschaft ihrer Herrin zu überbringen.
    Ich hingegen warf einen weiteren Blick auf den Sklaven. Dieses mal, zog ich den Vorhang zur Seite, um ihn noch besser sehen zu können. Zu gerne hätte ich ihn einmal sprechen gehört. Schließlich war das, zumindest für mich, auch noch ein Kriterium, ob ich ihn kaufen sollte, oder nicht.

  • Da stand ich nun auf dem hastig zusammengebretterten Podest eines römischen Sklavenhändlers notdürftig und unvorteilhaft bekleidet mit einem verdreckten Schmutzlappen der wohl soetwas wie eine Tunika vorstellen sollte und ließ mich von dem das Podest umlagernden Pöbel argwöhnisch und mit fragenden Blicken wie ein Art von seltenen exotischen Tier begaffen. Die meisten dieser ärmlichen Gestalten sahen nicht so aus als hätten sie schonmal 500 Sesterzen in der Hand gehabt geschweige denn einen solchen Betrag auch nur einmal in ihren Leben aus der Nähe gesehen und daher war es mehr als nur zweifelhaft das aus den Reihen dieser abgerissenen Hungerleider und Tagediebe welche sich aber selber ach so stolz mit "CIVIS ROMANVS SVM" betitelten ein entsprechendes Gebot kommen würde. Ich persönlich empfand eine gewisse Schadenfreude über den schleppenden Verlauf der Auktion denn ganz offenbar hatte sich der ansonst so erfolgreiche Seelenverkäufer Tranquillus gewaltig bei seinen optimistischen Prognosen bezüglich meines Verkaufs verschätzt. Da lies er mich extra mit viel Aufwand und Mühe aus Athen herbeischaffen und nun erlebte er diese Pleite! Immer noch kein Gebot! HA!HA!HA! Ein verstohlenes Grinsen umspielte meine Züge. Warscheinlich würde er diesen nach Unrat, billigen Wein und Knoblauch stinkenden Proletariern und Halbbarbaren hier erstmal detailierter auseinandersetzen müssen was es mit den Begriffen "ARTIFEX" und "PICTOR" überhaupt auf sich hatte.

  • Da Charis etwas auf sich warten ließ, hieß ich die Träger die Sänfte abzusetzen, damit ich ihr entsteigen konnte. Ein erleichtertes Seufzen war von ihnen zu hören, als sie sich endlich von der schweren Last etwas ausruhen konnten. Freilich ignorierte ich dies. Mit der Hilfe einer der Sklaven, die mich begleiteten, entstieg ich meiner schützenden Sänfte, die mich bis dahin vor den blendenden Sonnenstrahlen bewahrt hatte. Um diese Zeit begann es in Rom unerträglich zu werden. In der Hitze des Sommers stank die Stadt nach Unrat. Es wurde Zeit, sich endlich an eine Sommerfrische am Meer zu flüchten. Baiae wäre wundervoll dafür geeignet gewesen. Und man hätte dies mit einem Besuch bei der eigenen Familie verknüpfen können. Es wäre sicher schön, Aristides und Epicharis wieder zu treffen.
    Doch vorerst stand ich nun hier auf dem Sklavenmarkt. Der Sklave, der mir soeben geholfen hatte, flüsterte ich etwas zu. Er sollte für mich die Verhandlungen führen.
    "Die ehrenwerte domina Flavia Celerina möchte erfahren, ob der Sklave auch des Sprechens mächtig ist!", rief der Sklave. Tranquillus, diesem Halsabschneider konnte man schließlich alles zutrauen. Am Ende war der Grieche stumm oder gar nicht richtig im Kopf.

  • Zitat

    Original von Flavia Celerina
    ...Die makedonische Sklavin eilte sofort zu Priscas Sänfte, um die Botschaft ihrer Herrin zu überbringen.


    Sehr viele Gebote wurden nicht abgegeben, besser noch kein Einziges, was Prisca doch ein wenig verwunderte. Wahrscheinlich lag es an der Hitze des Tages, dass niemand große Lust verspürte mitzubieten. Oder aber, der Sklave hatte einen versteckten Makel, den der Halsabschneider Tranquillius wohl weislich verschwieg. Wie auch immer. Ehe Prisca sich weiter darüber Gedanken machen konnte, trat eine Person vor die Sänfte und versperrte somit die Sicht auf den Sklaven.


    Prisca schnaubte leicht genervt und gerade als sie zu einem einfachen "Verschwinde!" ansetzen wollte, stellte sich heraus, dass es sich dabei um Charis, der Leibsklavin von Celerina handelte. Celernia ist auch hier? Und sie will meine Meinung zu dem Sklaven wissen. So ein Zufall! Einen besseren Ort für ein Treffen hätte sich wahrlich nicht finden lassen. Die Aurelia zögerte jedoch einen Moment. Große Lust verspürte sie keine, die schützende Sänfte zu verlassen, angesichts der vielen transpirierneden Menschen um sie herum. Doch letztendlich überwog die Neugier und der Anstand, so dass Prisca schließlich der Einladung folgte und - umringt von ihren Leibwächtern - hinüber zu der Flavia ging.


    "Salve Celerina! Was für ein Zufall. Ich freu mich dich zu sehen", grüßte Prisca freundlich lächelnd und offen für eine herzliche Begrüßung, sofern dies in der Menge hier möglich wäre. Die Aurelia warf einen musternden Blick hinauf zu dem Sklaven, als dieser gerade gefragt wurde ob er des Sprechens mächtig sei , ehe sie sich wieder an die Flavia wandte: "Du wolltest meinen Rat bezüglich dieses Sklaven?"Die Aurelia betrachtete den Griechen erneut von oben bis unten und da bemerkte sie so etwas wie ein Grinsen auf senem Gesicht. "Nun, sofern er tatsächlich sprechen kann würde mich mal interessieren, was es da zu grinsen gibt. ...", bemerkte Prisca beiläufig und wartete ab, ob sie darauf wohl eine Erklärung erhalten würde.

  • "Oh Prisca, wie schön! Ja, in der Tat, welch ein Zufall!", sagte ich, als ich ihre Stimme vernahm und mich zu ihr umdrehte. "Ja, genau! Was meinst du zu diesem Prachtexemplar, dort oben?" Sogleich lenkte ich ihre Aufmerksamkeit auf den Sklaven, der auf dem Podest in der Sonne schmorte. Tatsächlich, es war noch kein Gebot gefallen. Offenbar war bei dieser Hitze niemand gewillt, mehr als nötig zu tun.
    Auch mir fiel auf, daß der Sklave plötzlich grinste, doch sprechen wollte er offenbar nicht. Entweder konnte er es nicht oder er war einfach zu widerspenstig dazu. Nun ja, solche Problemchen konnte man gut mit der Peitsche korrigieren.
    "Das frage ich mich auch! Vielleicht erfreut er sich seines Lebens und des schönen Wetters." Ratlos zuckte ich mit den Schultern. Wieder wandte ich mich an den Sklaven, der schon soeben mein Sprachrohr gewesen war. "Sklave, warum grinst du so?", rief er und kam sich dabei reichlich dämlich vor. Doch was tat man nicht alles für die domina?!


    Sim-Off:

    So, jetzt geht´s ins Schwimmbad! Bis heute Abend! :D

  • Ja ein Prachtexemplar ist das durchaus!, musste Prisca schmunzeln, wie sie Celerina so reden hörte. Ob die Flavia einen ganz bestimmten Gedanken hegte? Gut möglich, dass auch nur Prisca daran dachte, wobei es auch nicht verwunderlich war, bei seinem Anblick. "Nun, er ist Grieche! Somit sollte er eigentlich kultiviert und gebildet genug sein um zu wissen, wie er sich Menschen gegenüber zu benehmen hat. Äußere Makel kann ich auch keine erkennen und wenn er jetzt auch noch eine Stimme hat und keinen Schwachsinn daher redet, ist er, denke ich, ganz brauchbar. Außerdem scheint er mir kreativ sehr begabt zu sein, sofern das Bild da tatsächlich von ihm stammt.", zählte Prisca bereitwillig die Punkte auf, die ihr aufgefallen waren und auf die sie Wert legte.


    Ein Maler! Dieses Detail gefiel der Aurelia besonders gut und dabei kam ihr auch eine passende Verwendung für den Sklaven in den Sinn.Zudem waren 500 Sesterzen nicht viel. Und auch wenn der Sklave nichts taugen sollte, konnte man ihn wenigstens zum anstreichen der Wände verwenden, oder auf die Plantagen schicken. Hmm, ob Celerina ebenfalls Interesse an ihm hat?, dachte Prisca ernsthaft darüber nach, den Sklaven zu erwerben. Es würde allerdings keinen Sinn machen sich gegenseitig zu überbieten und den Preis so in schwindlige Höhen zu treiben. Abgesehen davon war es undenkbar, sich hier (vor aller Augen) um ihn zu streiten. Trotzdem! Er gefällt mir!


    "Sag Celerina, möchtest du ihn unbedingt? Oder würdest du ihn mir überlassen? Du darfst ihn dir auch gerne jederzeit ausleihen, meinte Prisca schließlich scherzend zu Celerina, ehe sie sich dann spontan zu einem Gebot für den Griechen hinreißen ließ: "Fünfundert!"



    Sim-Off:

    Viel Spaß im Schwimmbad! :)

  • Zitat

    Original von Flavia Celerina


    "Die ehrenwerte domina Flavia Celerina möchte erfahren, ob der Sklave auch des Sprechens mächtig ist!"



    Diese Frage war ohne Zweifel an meinen Herrn Titus Tranquillus gerichet also schwieg ich brav und hing weiterhin mit offenen Augen meinen Tagträumen nach. Plötzlich zuckte ich etwas zusammen als derselbe Mann mir nur wenige Sekunden später ein ungehaltenes "Sklave warum grinst du so?" entgegen warf. Fragenden Blickes drehte ich mich nun in Richtung des Tranquillus, auf dessen Genehmigung zur Antwort wartend.
    Aber noch bevor der reagieren konnte, erklang plötzlich versteckt hinter den Reihen des stinkenden Pöbels eine schöne weibliche Stimme die mich mit einem Schlag all meiner Schadenfreude beraubte.


    "Fünfhundert"!

  • Und prompt setzte es einen Stoß. "Was glotzt du so, sag endlich was!" Maechticus war da sehr direkt, was seine Anweisungen betraf. Unterdessen fiel das erste Gebot, was Tranquillus natürlich frohlocken ließ. Er hatte nur das Gefühl, dass es immer dieselben Reichen waren, die er hier sah! "Fünfhundert sind geboten! Fünfhundert für den Sklave und sein außergewöhnliches Talent!"

  • Zitat

    Original von Titus Tranquillus
    Und prompt setzte es einen Stoß. "Was glotzt du so, sag endlich was!" Maechticus war da sehr direkt, was seine Anweisungen betraf.


    Maechticus harter Stoß kam überraschend und machte mich wütend. Mit so einer handgreiflichen Erlaubnis hatte ich dummerweise nicht gerechnet! Am liebsten wäre ich diesem römischen Tier an seine ungewaschene Kehle gegangen, aber leider ging das nicht, da meine Hände auf den Rücken gebunden waren. Also schluckte ich meinen Zorn, rang wieder um Fassung und erklärte mit äußerst höflicher aber auch etwas düster klingender Stimme welche nun jede Form von Humor vermissen, dafür aber um so mehr verletzten Stolz durchklingen ließ: "Bitte geht und richtet eurer Herrin der ehrenwerten Domina Flavia Celerina aus, das ich der Sprache mächtig bin und das sowohl in Griechisch als auch in Latein wenn Sie es wünscht." "Was mein Grinsen betrifft, so kommt das wahrlich nicht sehr oft vor und ich bitte die erlauchte Domina demütig um Verzeihung falls ich dadurch Ihr Missfallen erregt haben sollte."
    Nachdem ich das laut hörbar gesagt hatte, wandte ich meinen Kopf in Richtung der beiden hochherrschaftlichen Sänften und deutete dann eine leichte Verbeugung an. Diese Bezeugung von Ehrfurcht und Respekt war dringend geboten, denn immerhin befand sich dort meine zukünftige neue Herrin auch wenn ich in diesem Moment noch nicht wusste wer von den beiden edlen Damen es denn nun eigentlich war.

  • Natürlich waren mir Priscas interessierte Blicke nicht verborgen geblieben. Sie hatte eben auch einen guten Geschmack. Und als der Grieche endlich seine Sprache fand und sie auch prompt gebrauchte, war ich sehr entzückt davon. Er war nicht nur gutaussehend und künstlerisch begabt, sondern auch noch gebildet dazu. Und das alles für einen Spottpreis von schlappen fünfhundert Sesterzen!


    Zu meinem Leidwesen hegte nun die junge Aurelia ebenfalls den Wunsch, den Sklaven zu erwerben. Nun war ich doch tatsächlich hin und her gerissen. Sollte ich ihn ihr überlassen oder sollte ich es mir mit ihr verscherzen und darauf bestehen, daß ich ihn bekam. Ach, was soll´s, dachte ich. Wenn sie ihn kauft, dann ist er unter dem gleichen Dach. Es wäre töricht gewesen hätten wir uns gegenseitig Konkurrenz gemacht.
    "Na gut! Aber ich nehme dich beim Wort, liebe Prisca! Du kannst ihn haben. Aber ich würde ihn gerne für die Gestaltung des neuen Peristyls haben!", gab ich mit einem Augenzwinkern zurück. Natürlich würde ich trotzdem wachsam bleiben, damit uns nicht noch jemand zuvor kam.

  • "Danke Celerina! Das ist wirklich nett von dir.", bedankte sich Prisca mit einem offenen Lächeln. Celerinas freiwilliger Verzicht auf den Sklaven war ein edler Zug, den Prisca zu würdigen wüsste. Abgesehen davon würde der Sklave ohnehin mit zum Hausstand gehören. Somit wäre es ganz normal, wenn er sich in der ganzen villa nützlich machte."Oh ein neues Peristyl, wirklich? Was für eine schöne Idee! Davon wusste ich ja gar nichts", bemerkte Prisca begeistert zu Celerinas Plan. "Selbstverständlich wird dir der Sklave dafür zur Verfügung stehen! … Ich hoffe nur, dass sein Talent auch so groß ist wie es hier den Anschein hat. Denn seltsamer Weise scheint niemand außer uns dieses Prachtexemplar kaufen zu wollen. ", stellte Prisca teils mit Genugtuung, teils mit leichter Skepsis in der Stimme fest


    Sollte sie dieses Schmuckstück tatsächlich für den Preis des Startgebots erhalten?! Oh! Latein spricht er auch noch und das fast völlig akzentfrei. Prisca war durchaus beeindruckt von den Qualitäten des Sklaven und ihre innere Anspannung stieg langsam an, bis … sie endlich den Zuschlag erhielt. Hah! Das gibt´s doch nicht. Besser hätte ich meinen Wettgewinn gar nicht anlegen können, jubelte Prisca innerlich vor Freude, obwohl sie es nach außen hin natürlich nicht zeigte. "Du! Geh nach vorne und nimm den Neuen in Empfang. Sofern er nicht zu sehr schmutzig ist, nehmen wir ihn gleich mit. Ansonsten soll Titus ihn waschen, ordentlich kleiden und dann in die villa liefern lassen!"


    Mit diesem Auftrag schickte sie sogleich einen Sklaven aus ihrem Gefolge nach vorne, um das Geschäftliche für sie zu regeln, derweil sie sich wieder an die Flavia wandte: "Fortuna scheint wirklich gnädig mit mir zu sein. Stell dir vor, vor ein paar Tagen gewinne ich all meine Wetten bei den Gladiatorenkämpfen, dann überlässt du mir großzügig diesen Sklaven und nun bekomme ich ihn auch noch zu einem solchen Spottpreis", lächelte Prisca zufrieden und mit einem letzten Blick auf den Sklaven meinte sie dann: "Ich denke, ich werde mich nun nach Hause begeben und ein erfrischendes Bad nehmen, bei dieser Hitze. Wie sieht es mit dir aus? Hast du noch etwas vor, oder würdest du mir die Freude und Ehre erweisen mich zu begleiten?"

  • Da, endlich, ein Gebot! Auch wenn die Nachfrage nach Schöngeistern recht gering in Rom zu sein schien, wie Tranquillus bedauernd feststellte. Er würde sich nicht noch einmal einen solchen Sklaven aufschwatzen lassen, beschloss er in diesem Moment still für sich. Immerhin besaß der Kerl genug Anstand, um der offensichtlich hochwohlgeborenen Dame schöne Worte um die Ohren zu schmieren. Immerhin etwas. Da sonst keine Gebote mehr erfolgten, beendete Titus die Auktion und erteilte Aurelia Prisca den Zuschlag, um anschließend die Weisungen des von ihr geschickten Sklaven entgegenzunehmen. Ordentlich kleiden! Da würde er nochmal einen Draufleger machen, so eine Tunika kostete schließlich auf ein paar Münzen. Starcus und Maechticus packten den Patraier wieder in seine stinkende Zelle zu den anderen, während er mit dem aurelischen Sklaven sprach und versicherte, dass er den Sklaven am Abend bringen lassen würde. Gesäubert. Und mit ordentlich gekleidet, gegen einen geringen Aufpreis von zwanzig Sesterzen.


    Sim-Off:

    Den Spottpreis ;) bitte an die Staatskasse II überweisen

  • Zitat

    Titus Tranquillus


    "Also insgesamt 520 Sesterzen, die Lieferung erfolgt heute abend. Gut, ich werde es meiner Herrin ausrichten", fasste der aurelische Sklave knapp das Wichtigste zusammen und eilte mit diesen Informationen zurück zu der wartenden Herrschaft, nachdem das Geschäftliche geregelt war.


    Sim-Off:

    Geld wurde überwiesen ;)

  • Noch ein wehmütiger Blick zu dem Sklaven, der wirklich zum anbeißen aussah, ein Seufzer und schließlich ein Lächeln, als Antwort für Priscas dankende Worte. Ich hatte ihn mir doch tatsächlich durch die Lappen gehen lassen! Doch ich würde ihm im Auge behalten.
    "Ach, du weißt noch gar nichts davon? Marcus hatte die Idee, die Pferdeställe abreißen zu lassen und einen weiteren Trakt anbauen zu lassen. Dabei soll auch ein neues Peristryl entstehen." Priscas Zugeständnis , mir den Sklaven dafür zu überlassen, milderte etwas das Gefühl, etwas verloren zu haben. Nun ja, es war schon etwas befremdlich, daß außer uns beiden niemand Interesse an dem Sklaven bekundet hatte. Umso besser für uns!
    "Dieser Pöbel ist mit einem solchen Prachtexemplar schlichtweg überfordert! Schau sie dir doch an? Sehen die etwa aus, als könnten sie mit einem Künstler etwas anfangen?", meinte ich beschwichtigend zu Prisca und verwies auf die Menge um uns herum.
    Ja, ja, mit Fortunas Gnade und meiner Gutmütigkeit hatte Prisca bekommen, was sie wollte. Ich hatte nun etwas gut bei ihr. Hoffentlich vergaß sie das nicht!
    "Ach nein, ich habe heute nichts mehr vor, außer mich nun nach Hause zu begeben. Daher werde ich dich sehr gerne begleiten," antwortete ich lächelnd und begab mich wieder zu meiner Sänfte, nachdem ich noch einen letzten Blick dem Sklaven gewidmet hatte.

  • Nun hockte ich also wieder angekettet in der Zelle, schwitzte brav vor mich hin und atmete stoisch die Ausdünstungen (und Ausscheidungen) meiner Schicksalsgenossen. Äußerlich machte ich den Eindruck eines zum Tode verurteilten Verbrechers welcher angespannt und schweigend auf den Augenblick seiner Hinrichtung wartete aber insgeheim beglückwünschte ich mich und dankte der Göttin Fortuna für ihre Gnade. Sklave im Hause einer begüterten stadtrömischen Patrizierfamilie, es hätte mich tausendmal schlimmer treffen können.

  • Sim-Off:

    Sorry, vergessen! :(


    Der restliche Tag musste dem Sklaven vorgekommen sein wie eine Ewigkeit. Die Sonne zog nur langsam weiter, die Sklaven wurden noch zweimal getränkt. Und dann ließ die Hitze etwas nach und man zerrte den Griechen aus Patras aus dem Käfig, gab ihm einen kleinen Lumpen und kippte ihm zwei Eimer Wasser über, damit er den gröbsten Dreck von sich entfernen konnte. Anschließend gab man ihm eine billige Tunika in schäbigem Braun und steckte ihn zu einem Dutzend anderer Sklaven in einen Wagen, der irgendwann auch beim Haus der neuen Herrin des Griechen ankommen würde.

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