[Tablinum] Das Besprechungszimmer

  • Primus kannte sich noch aus und ging den Weg bis zum Tablinum,...dort sah er den Legatus Legionis sitzen und grüßte stramm.
    Salve Legatus Decimus,...melde mich wie befohlen!
    Dabei fragte er sich ob er dem Legaten unterstellt war...oder nicht...?!
    Dieser konnte das ja aufklären.

  • Livianus hatte es sich mittlerweile auf einer Liege bequem gemacht und einer der Haussklaven half ihm gerade die Rüstung abzulegen, als der Präfekt eintrat. Mit einem entschuldigenden Lächeln begrüßte er den Kommandanten der Ala.


    "Salve Praefectus. Es freut mich, dass du Zeit finden konntest. Entschuldige bitte wenn ich mich gerade nicht erheben kann um dich zu begrüßen, aber wie du siehst bin ich froh endlich aus dieser Rüstung heraus zu kommen. Sie ist wohl etwas geschrumpft."


    Der Decimer deutete auf die nächststehende Liege.


    "Nimm doch bitte Platz."

  • Primus lächelte verstehend und nahm auf der Liege platz. Er setzte sich hin und dachte bei sich, daß er froh sein konnte Soldat zu sein. Die politische Karriere schien immer mit dem Verlust von Konfektionsgrößen und dem Erwerb größerer Kleidungsstücke einherzugehen.


    Er wartete bis der Decimer ihm eröffnen würde warum er ihn sprechen wollte.
    Dabei fiel ihm auf, daß dieser wenig mit Decimus Magnus gemein zu haben schien.

  • Der Decimer wirkte wesentlich befreiter, als die Riemen endlich alle geöffnet und die Rüstung von seinem Oberkörper entfernt worden war. Es war nicht so, dass er in der Zeit in Rom richtig dick geworden war, aber ein kleines Bäuchlein war derzeit doch zu erkennen. Nach den großen Entbehrungen während seiner Gefangenschaft war dies jedoch nicht weiter schlimm – zumindest aus seiner Sicht. Livianus winkte einen zweiten Sklaven herbei, der dem Gast und dann dem Legaten selbst einen Becher mit verdünntem Wein überreichte.


    "Ich wollte mit dir kurz die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Ala und Legio II besprechen. Soweit ich weiß wurdest du nicht meinem Kommando unterstellt, jedoch wäre mir sehr daran gelegen wenn unsere Einheiten enger zusammen arbeiten könnten. Vor allem was die Ausbildung und die Bewachung der Grenze betrifft. Immerhin sind unsere Einheiten die einzigen in der näheren Umgebung von Mogontiacum. Du bist ebenso erst sein kurzem Praefectus der Ala habe ich gehört?"

  • Primus nickte und entgegnete,
    Ja, das ist Richtig,...ich diente bisher bei der CLassis Misenensis unter deinem Bruder als Tribunus Classicus.Die Idee die Ausbildung mit zu unterstützen gefiel ihm. Auch er hatte sich schon Gedanken darüber gemacht.
    Die Bewachung des Limes läuft wie gehabt,...die Ala Patroulliert vom Caput limitis (Rheinbrohl) bis zum Auxilliarcastell in Kemel.
    Was in etwa eine Strecke von 150 Meilen ausmachte.
    Ich habe auch schon über eine Zusammenarbeit nachgedacht,...ich könnte mir vorstellen, daß wir eure Turmae ein wenig mehr in die Kampfausbildung einbeziehen und eure Legionäre in der reiterischen Grundausbildung betreuen.

  • Das der Präfekt zuvor unter seinem Bruder gedient hatte, machte ihn für Livianus gleich noch um einiges mehr sympathischer und kompetenter, als er ohnehin schon zuvor war. Der Legat nickte daher zufrieden.


    "Sehr gut. So in der Art hatte ich mir das auch vorgestellt. Ich möchte das du diesbezüglich mit meinem neuen Tribun Octavius Augustinus Minor zusammenarbeitest. Ich werde den Tribunen darüber informieren.


    Ein anderer Punkt den ich mit dir besprechen wollte betrifft mögliche Versetzungen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass auch Römer unter deinen Männern dienen. Ich halte es für unangebracht das Römer gemeinsam mit Peregrini in einer Ala dienen. Diese Männer sollten von Römern angeführt werden, aber nicht gemeinsam mit ihnen in den Mannschaftsgraden ihren Dienst ableisten. Du solltest darüber nachdenken sie zur Legio zu versetzen und in der Zukunft nur noch Peregrini aufzunehmen."

  • Primus´rechte Augenbraue wanderte ein wenig nach oben.
    Das passierte immer dann, wenn er auf eine Situation traf die seine Wertmaßstäbe tangierte. Nonchalant entgegnete er daher,
    Nun Legatus Decimus,...die Römer, welche in der Ala dienen, tun das, weil sie eben nicht in der Legion bei den Fußsoldaten dienen wollen. Ihre Passion sind Pferde,...auch wenn ein urwüchsiger Römer das nur schwer nachvollziehen kann.
    Meine Equites sind speziell ausgebildete Kämpfer, ein jeder von ihnen steht mit seinem Leben für seinen Kameraden ein,...unwichtig welchem Schoß er entsprungen ist...und ich bezweifle ernsthaft, daß einer von ihnen dieses Gefühl der Verbundenheit und Kameradschaft, nicht nur mit den Equites, sondern auch mit seinem Pferd um der Reputation willen aufgeben wird.

    Er selbst schloß sich da nicht aus. Er war sofort nach der Grundausbildung zur Reiterei gewechselt und hatte dort bis zum Decurio gedient.
    Aber es war dem Legatus wichtig, so bot er ihm einen Ölzweig.
    Ich denke ich werde den Römern in meiner Einheit den Wechsel zur Legion in Aussicht stellen,...womöglich verbunden mit einer Beförderung um einen Rang?!
    Er lehnte sich ein wenig zurück.
    Was die Aquise betrifft, so steht es jedem Mann frei, ob Römer oder Peregrinus zu uns zu kommen,...wir aquirieren unsere Männer nicht...selbstverständlich können wir Römern einen Hinweis auf die Legion geben...aber...wie gesagt,...wenn sich jemand zur Ala meldet, dann nicht weil er den Weg nach Mogontiacum scheut.

  • Livianus hoffte das sein Gesprächspartner mit „urwüchsigen Römer“ nicht ihn meinte. Denn es würde bedeuten, dass der Präfekt seinen Bruder Magnus und auch die Gens Decima nicht so gut kannte, wie Livianus es anfangs gedacht hatte. Denn sowohl er selbst, als auch seine Brüder waren Römer in zweiter Generation. Erst sein Vater und dessen Brüder, allen voran sein Onkel Livius Decimus Hispanicus erkämpften und erarbeiteten sich das römische Bürgerrecht in Hispania.


    "Die Legion bietet auch Römern die einer berittenen Truppe dienen möchten eine Gelegenheit dazu und darüber hinaus die Möglichkeit einer, über den Rang des Decurios hinausgehende Karriere im Exercitus Romanus. Als Decurio einer Ala hättest du es wohl kaum zu deinem jetzigen Rang gebracht. Beziehe das also in deine Überlegungen mit ein und verbaue den Römern in deinen Reihen nicht ihre Zukunft."


    Für Livianus war das Thema damit beendet. Er hatte den Präfekten die Hand gereicht und somit die Möglichkeit geboten eine wichtige Entscheidung für die in der Ala dienenden Römer zu treffen. Wie dieser sich nun entschied oder welchen Weg er gehen wollte, lag nicht mehr im Interesse des Decimers. Es gab jedoch eine andere Sache, die ihn wesentlich mehr interessierte und er wollte die Gelegenheit nutzen um sich Klarheit zu verschaffen.


    "Bist du eigentlich mit Terentius Cyprianus verwandt?"

  • Primsu bemerkte eine Schwingung und eine Verhaltensänderung bei dem Decimer. Er war so ganz anders als sein Bruder.
    Dennoch nickte er und entgegnete,
    Ich werde den Römern diese Möglichkeit anbieten...entscheiden müssen sie selbst.
    Der Legatus übersah dabei völlig, daß die Legionsreiterei eine ganz andere Waffengattung war als die Ala. Sie war eine Kampfeinheit,...die Turmae der Legion eine Boten- und Spähertruppe, die zusätzlich hoch zu Roß den Legaten schützte.
    Seine Zeit bei der Ala hatte ihm gezeigt, daß diese Truppe aus einem ganz anderen Holz geschnitzt war.
    Auf die Frage nach Cypri fragte er sich was der jetzt schon wieder angestellt hatte. Mit einem Lächeln entgegnete er,
    Er ist der Sohn meines verstorbenen Onkels,...
    Er würde an der nächsten Frage sicherlich feststellen wohin der Legatus mit seiner Frage wollte. Was sollte er auch sagen,...Cyprianus war der Bruder von Alienus,...sie kannten sich als Knaben. Ihre Wege haben sich seither nie wieder gekreutz.

  • "Ah. Ich verstehe. Wundere dich nicht über diese seltsame Frage. Es hat mich nur interessiert, da er mit der Schwester meine verstorbene Frau Aemilia verheiratet ist und ich ihm auch bei meiner geglückten Flucht aus der parthischen Gefangenschaft einiges zu verdanken habe."


    Livianus nahm einen Schluck aus seinen Becher, eher er weiter sprach.


    "Du hast lange Zeit in dieser Legion gedient. Hast du irgendwelche Ratschläge, die du mir mit auf den Weg geben kannst?"

  • Primus nickte zustimmend. Die Decimer waren offensichtlich des öfteren in der Schuld der Terentier wie weiland Decimus Verus, der von Lupus verwahrlost aufgnommen und aufgepäppelt wurde.
    Ich denke er hat nur getan was getan werden mußte um zu helfen.
    Er selber würde auch nicht danach fragen sondern einfach handeln.
    Auf die letzte Frage hin entgegnete Primus,
    Ich war Decurio bei der Leibwache des LAPP. Da wird man bestenfalls mit Latrinenparolen versorgt als mit Fakten aus dem inneren Zirkel.
    Was wollen der Legatus wissen? Wie man eine Legion führt?
    Ich kann dir nur eines sagen,...die Moral steht und fällt mit den Unteroffizieren und Offizieren...hast du hier gute Männer,...so wie ich sie in der Turma hatte,...dann wehe jedem der dem Kaiser an´s Leder will. Und das ist in unmkittelbarer Nähe zum Feind auf der anderen Seite des Rhenus nicht unbedingt von Nachteil.
    Er sah den Decimer ernst an.
    Sei bei und mit deinen Männern,...sei Vater für sie, hart...aber gerecht...dann werden sie dir überall hin folgen.

  • Das war nicht ganz das, was Livianus sich erwartet hatte. Er wusste nach all diese Jahrzehnten beim Exercitus sehr wohl wie man eine Legio zu führen hatte, doch gab es überall seine Eigenheiten. Jede Legio hatte unterschiedliche Traditionen die ihre Soldaten gerne gewahrt sahen oder auch den einen oder anderen schwierigen Offizier. Doch der Legat wollte den Terentier nicht weiter aufhalten, daher nickte er nur.


    "Gut. Dann danke ich dir Praefectus. Von meiner Seite aus war das vorerst alles. Mein Tribun wird sich in den kommenden Tagen bei dir wegen der Ausbildung melden."

  • Das war´s dann wohl. Was auch immer der Legatus bezweckt hatte, die Antworten die er hören wollte waren wohl nicht dabei.
    Primus erhob sich und salutierte vor dem Legatus.
    Vale bene Legatus,...man sieht sich sicher noch bei Gelegenheit!
    Dann verließ er das Praetorium um sich zurück nach Confluentes zu begeben.

  • An einem der Tage nach dem Gespräch mit dem Praefectus Terentius - es lagen noch keine Informationen über dessen Patroillenergebnis vor- lud Menecrates Handelsreisende der Region ein, um sich einen besseren Überblick über die Lage jenseits des Limes zu verschaffen. Den Anfang machte ein behäbiger Germane, dem man ansah, dass er mehr als seine Stammesgenossen in den Genuss des profitalen Kontakt zu den Römern kam. Seine Finanzlage musste besser sein, seine Verbindungen sicherlich auch, aber auch die Lebensweise schien römischen Gepflogenheiten zu gleichen: Er schob eine für Germanen unübliche Leibesfülle durch die Türen der Privaträume des Legaten und ließ sich schwerfällig auf der Liege im Tablinum nieder, in das Menecrates geladen hatte.


    Einige Leckerbissen standen bereit, Getränke wurden soeben gebracht.


    "Ich freue mich, dass du meiner Einladung gefolgt bist, Baduhilt. Die Verbindung kam durch einen Barbier namens Theganhart zustande, wie ich gehört habe. Ich suche Männer, die viel herum kommen und daran interessiert sind, ihr Wissen in klingende Münzen umzuwandeln."


    Menecrates ließ die Einleitung zunächst wirken, während Wein und Wasser eingeschenkt wurden.

  • Nach der Begrüßung und einem Austausch von einleitenden Belanglosigkeiten, kam Menecrates genauer auf den Grund seiner Einladung zu sprechen.



    "Als germanischer Handelsreisender kommst du häufig herum, kennst und siehst das Hinterland, wenn du weißt, was ich meine.“ Er wartete auf Zustimmung, die sich in einem Nicken äußerte. "Sofern du in der Lage bist, detaillierte Auskünfte über das Gebiet jenseits des Limes - sagen wir rund um die Region Lagona, soll dies nicht zu deinem Nachteil sein.“ Er fuhr nach einer Atempause fort. "Ich bezahle deine Angaben großzügig, erwarte aber auch Stillschweigen. Mein Zuwachs an Wissen soll niemand beunruhigen, schon gar nicht die ansässigen Chatten. Es handelt sich um Aufklärung zum Zweck der Kartografie - nicht mehr, aber auch nicht weniger.“


    Er beobachtete die Wirkung seiner Worte auf den Gast. Der schwieg, bevor er antwortete.



    "Wie ich es sehe, gibt es zwei Leistungen, die ich anbieten kann. Ich verkaufe einmal mein Wissen und zum anderen meine Diskretion. Ich sehe in beidem nichts Verwerfliches, weiß aber auch, wie wertvoll beides ist.“ Der Handelsreisende blinzelte, er witterte ein großes Geschäft.



    "Das ist richtig", bestätigte Menecrates und wies den bereitstehenden Sklaven an, dem Gast vom besten Wein nachzuschenken. "Wertvolle Hinweise, akkurate Angaben und Diskretion können sich durchaus lohnen, wenn man das Geschäft mit mir abschließt.“ Er erhob sich trat an eine Truhe heran. Mit einem prall gefüllten Säckchen kam er zurück.


    "Sagen wir, dies als Ansporn zur Entscheidungsfällung?" Menecrates hob den rechten Mundwinkel. Es gab drei Möglichkeiten: Der Gast lehnte ab, er vertagte die Entscheidung oder er schlug in den Handel ein. Der Germane wog das Säckchen in der rechten Hand und schluckte mehrfach, bevor er antwortete: "Ich müsste gegen Abend in Mogontiacum zurück sein. Bis dahin habe ich Zeit.“ Er grinste.



    Menecrates klatschte in die Hände. Ein Sklave erschien, der den Auftrag bekam, den Scriba Victor zu holen. Dieser Soldat zeigte sich geschickt in der Anfertigung von Skizzen und Plänen.


    Ein ergebnisreicher Nachmittag begann…

  • Zwei Tage später breitete sich Ledergeruch im Tablinum aus. Der Geruch strömte aus der Kleidung, fast schon jeder Pore des Gastes, den Menecrates an diesem Tag empfing.


    "Salve Remmius Paetus. Ich hörte, du gehst einen Gewerbe nach und gerbst Felle jeder Art." Er wartete auf Zustimmung, bevor er weiterfuhr. "Bei dir treffen sich Jäger, Fellhändler und auch Kunden, nehme ich an."


    Der Gast nickte erneut. "Worauf willst du hinaus?" Er konnte sich keinen Reim auf die getroffene Annahme machen.


    "Sagen wir so, mir ist zu Ohren gekommen, dass dein Laden wie ein Umschlagplatz fungiert. Keine Sorge, meine Amtszeit als Aedil liegt hinter mir. Mich interessieren diejenigen deiner Handelspartner, die aus dem Hinterland kommen. Vermittelst du mir zukünftig den Kontakt zu einem deiner Handelspartner, zahle ich dir jeweils eine Prämie."


    Menecrates kritzelte eine Zahl auf eine Wachstafel und schob sie dem Gerber hin. Der staunte zunächst, blickte dann aber skeptisch.
    "Heißt das, ich erhalte pro Handelspartner, den ich dazu überreden kann, hier im Castellum vorstellig zu werden, diese Summe?" Ungläubigkeit strahlte aus den Augen des Mannes.


    "So ist es", bestätigte Menecrates. "Sollte einmal ein besonderer Nutzen für mich herausspringen, sage ich dir hiermit Provision zu. Wäre das ein Geschäft, an dem du interessiert bist?"


    Der Gerber lachte, weil er nicht begriff, wie ihm geschah. "Keine Kosten, kein Risiko und der Aufwand hält sich in Grenzen. Da schlage ich ein."


    "Aus dem Hinterland, und nur von dort", betonte der Legat noch einmal, bevor er den Gast nach einer kurzen weiterführenden Besprechung verabschiedete.

  • Zurück aus der Regia traf Menecrates sogleich erste Vorbereitungen. Er setzte sich hin und entwarf einen Plan über die notwendigen Schritte und ihre Reihenfolge. Er musste an vieles denken, Folgeschritte berücksichtigen und Auswirkungen vorab erkennen. Als das Gerüst stand, ließ er nach einigen seiner Sklaven rufen.
    Zu Morrigan würde er Macro gesellen. Einerseits, weil sie sich noch nicht ausreichend gut in Mogontiacum auskannte und vielleicht ja auch Schutz brauchte, wenn er ihr eine gute Summe an Kleingeld mitgab. Und zum anderen vertraute er nach Linos' Flucht nur noch den Sklaven, die mindestens fünf Jahre unauffällig, folgsam und zuverlässig seiner Familie gedient hatten.
    Linos, den er seither nicht mehr Manuel nannte, würde mit einem Auftrag innerhalb des Kastells betraut werden. Ein Risiko ging Menecrates mit ihm nicht mehr ein. Zwar lag die Flucht bereits Monate zurück, aber das Misstrauen wurzelte noch.


    "Wo bleiben sie denn?", rief Menecrates einem der Sklaven vor seinem Arbeitszimmer zu, die zurückgeblieben waren, als der Legat einen von ihnen in die Unterkünfte schickte. Der Angesprochene zuckte die Schultern, dachte aber bei sich, es war kaum eine halbe Minute her, dass der Auftrag erteilt wurde. "Soll ich suchen helfen?", fragte er eilfertig. Menecrates nickte und kehrte in sein Zimmer zurück. Freilich könnte er bereits Befehle herausgeben, aber dazu würde er lieber in die Principia gehen.

  • Als Erster traf Macro ein. Sein Zimmer lag unmittelbar neben dem Cubiculum seines Herrn und er hielt sich zufällig darin auf - wie öfters in den letzten Wochen, obwohl die unangenehme Aufklärung über den bewussten Brief bereits länger zurücklag. Es gab für ihn allgemein nicht viel zu tun, sodass er oft herumlungerte. Der Ruf seines Herrn überraschte ihn.


    Er betrat das Besprechungszimmer und wunderte sich, warum er hierher beordert wurde. Dieses Zimmer diente für Unterhaltungen mit ranghöheren Besuchern oder privaten Gästen. Für Anweisungen an die Sklaven wurde es bisher nicht benutzt.
    Macro wartete ab, bis sein Herr das Wort an ihn richten würde. Der jedoch schwieg, weil noch nicht alle Personen anwesend waren.

  • Wie immer in den letzten Wochen hielt ich mich in der Principia auf, als ein Sklave kam und mich ins Besprechungszimmer zu Menecrates rief. Verwundert starrt ich noch einen Augenblick hinter dem Sklaven her, ehe ich mich auf den Weg machte.


    Zum ersten Mal freute ich mich nach langer Zeit über eine Anweisung. So hatte ich plötzlich den Hoffnungsschimmer, das Verhältnis zwischen Menecrates und mir würde besser. Macro und Menecrates Kühle war für mich unerträglicher als körperlicher Schmerz.
    Der einigste Lichtblick war wenn ich Morrigan traf. Die ganze Situation hatte uns enger zusammengeschweißt. Nicht, dass sie mit allem was ich sagte und tat einverstanden war. Oft genug hatte sie mich um den Küchentisch gejagt oder eine ihre Hände befand sich plötzlich an einem Ohr von mir und noch schneller in meinen Haaren. Doch sie schaffte es dass der grinsende, lachende Linos wieder kam. Wenigstens in ihrer Gegenwart.


    Nun trat ich ein und sah das Macro schon wartete. Es musste etwas besonders anliegen wenn wir hierher bestellt wurden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!