• Wie es in den Provinzen üblich ist, gibt es einen Kaisertempel beziehungsweise einen Tempel des Genius.
    Dieser Tempel ist nicht nur dem Imperator Roms von Nutzen, sondern auch für das Provinzkollegium des Cultus Deorum in der Provinz Germania.
    In der Vorhalle der Kultstätte sind einige Steinbänke vorhanden, die dem Kollegium für Sitzungen zur Verfügung stehen.
    Im Hauptraum des Tempels steht eine große Statue des Kaisers, in den Säulengängen links und rechts sind Opfergaben sowie einige kleinere Kultbilder aus bronze und gold zu finden.
    In einem Nebenraum ist ein kleiner Altar platziert, über dem die Tafel mit dem Eid 'Ius Iurandum Cultus Deorum' an der Wand befestigt ist. Hier müssen alle Anwärter des Cultus Deorum diesen Eid ablegen, um ihren Dienst antreten zu können. Der Eid dient der Kontrolle und Wahrung der geheiligten Riten unserer Vorfahren.

  • Die Vota pro Salute Principis waren gewöhnlich ein Feiertag, der mit großem Pomp gefeiert wurde. Dieses Jahr war es allerdings ein klein wenig anders - zum einen herrschte Krieg, weshalb etwa die Legion und damit auch zahlreiche Angehörige und Marketender aus Mogontiacum nicht vor Ort waren und die Versorgungslage etwas angespannt war, zum anderen, weil nicht völlig klar war, zum Heil von welchem Princeps man denn nun opfern sollte. Trotzdem hatte man sich endlich dazu durchgerungen, diesen Feiertag nicht ausfallen zu lassen - allein, um zu demonstrieren, auf wessen Seite man im Bürgerkrieg stand.


    Während in Rom die Arvalbrüder diese Vota gelobten, mussten in den Provinzen andere Priesterkollegien dies übernehmen - in Mogontiacum eben die Pontifices, gemeinsam mit den Magistraten. Da sie das ganze aber sowieso organisieren mussten, war Crispus besonders früh aufgestanden und hatte sichergestellt, dass am Augusteum alles bereit war. Wegen der Kälte trug er noch seinen Militärmantel über der Toga, doch später würde er diesen ablegen müssen, denn er war auserwählt worden, das Opfergebet zu sprechen.


    Vorher galt es aber, das Opfertier nochmals anzusehen und den Aedituus wegen der Opferhelfer zu befragen - normalerweise assistierte ihm sein Sohn Lucius, aber bei kommunalen Opfern (und dieses war das erste, das Crispus als Pontifex leitete) genügte natürlich nicht ein popeliger Minister.

  • Keuchend traf Asius am Tempel ein. Veranius hatte ihn kurzfristig zur Unterstützung des Pontifex abgeordnet. Dieser schien schon voll mit den Vorbereitungen bescheftigt zu sein. Asius kam also gerade recht...



    Salve Pontifex! Veranius schickt mich. Ich soll dir kurzfristig beim Opfer zur Seite stehen, wenn du mich brauchen solltest.


    Das war schliesslich nicht sicher. Vielleicht konnte der Pontifex auch alles alleine bewerkstelligen.

  • Gerade beobachtete Crispus, wie die letzten Girlanden aus Tannenzweigen am Tempelportal befestigt wurden. Sie würden dieses Jahr die einzige für die Zuschauer sichtbare Dekoration darstellen, denn eine Statue von Palma gab es in ganz Germania noch nicht - deshalb hatten die Pontifices einfach eine Genius-Statue genommen und diese zum Genius Augusti umgeweiht. Diese war allerdings nicht sehr groß und würde wahrscheinlich von den Opfernden verdeckt sein.


    Plötzlich wurde Crispus von dem jungen Discipulus angesprochen, den er von der Miliz kannte.


    "Natürlich, natürlich! Ich brauche noch jemanden, der mir die Opfergaben für das Voropfer reicht - kannst du das erledigen? Ich denke, du kennst dich aus, oder?"


    Sicherlich hatte Veranius nicht einen blutigen Anfänger geschickt, der keine Ahnung von öffentlichen Opfern hatte - trotzdem fragte der alte Petronier sicherheitshalber nach.

  • Klar sicherte der Pontifex sich ab. Er wollte den pax deorum ja nicht durch das Handeln eines Dummkopfes gefaehrden.
    Ja Pontifex. Ich weiss was ich da zu tun habe, und wie ich dir die Gaben anreichen muss.


    Im Vergleich zu den Fragen die Asius bei Veranius zu beantworten hatte, war das ein Kinderspiel.

  • "Gut. Dann lass dir dort hinten vom Aedituus noch die passende Tunica und einen Lorbeerkranz geben. Danach kannst du gleich nachsehen, ob die Opfergaben alle in Ordnung sind - dort hinten auf dem Tisch steht die Acerra, der Gutus mit dem Wein und die Patera mit den Kupfermünzen."


    Eigentlich konnte an diesen Opfergaben nichts schlecht werden, aber Crispus wollte lieber auf Nummer Sicher gehen - nicht, dass am Ende die Gefäße nicht befüllt worden waren oder Ähnliches.


    Dann wandte der Pontifex sich dem Gespräch mit einem anderen Opferhelfer zu, der offensichtlich für das Opfertier - einen Eber - zuständig war.

  • Einige Zeit später war es so weit und die Zeremonie begann. Crispus hatte seinen Mantel abgelegt und trug nur noch eine langärmlige Tunica und die Toga eines Pontifex. Musik spielte, während die Zuschauer zusammenkamen und die Opferhelfer an ihre Positionen gingen. Dann war es so weit: Begleitet von einem Opferhelfer umrundete der alte Petronier den Schafbock, der dieses Jahr ohne Gelübde geopfert werden musste. Dann war alles bereit:


    "Heute, drei Tage vor den Nonen des Ianuarius, wie an dem Beginn eines jeden Jahres, rufen wir, die Pontifices, die Divi Augustus an."


    In Rom und in den richtigen Städten wurde an diesen Tagen der capitolinischen Trias geopfert, aber Mogontiacum war noch nicht einmal ein Municipium - stattdessen existierte hier die Tradition, die Divi Augusti anzurufen. Abgesehen davon ließ sich in diesem Jahr kein Gelübde einlösen - Palma herrschte noch kein Jahr, im letzten Jahr hatte man noch Valerianus geopfert, aber der war tot, sodass die Götter ihren Teil der Abmachung nicht erfüllt hatten und damit keinen Anspruch auf Gaben hatten. Also blieb nur die Setzung eines neuen Gelübdes.


    Vorher musste aber Kontakt mit den Göttern aufgenommen werden, außerdem hatte man sich für ein Dankopfer an Divus Drusus entschieden, da die Stadt trotz des Truppenabzugs bisher unbeschadet war. So erhob der alte Petronier die Hände und begann:


    "Ianus Pater, Tür zwischen den Welten, wir rufen dich!"


    Er drehte sich nach rechts, wo er hoffte, Asius mit der Acerra, dem Weihrauchkästchen bereitstehend zu finden.

  • Ordnungsgemäß stand Asius auf seinem Platz, nachedem er winterbedingt eine Tunika angelegt hatte. Nachdem er alle Opfergaben ordnungs gemaess geprueft hatte, legte er noch den fuer die Zeremonie wichtigen geschmueckten Schurz an.
    Nachdem der Pontifex die Götter angerufen hatte nahm er Blickkontackt mit Asius auf. Die Acerra in der Hand haltend, wartet Asius auf den nächsten Auftrag....

  • Tatsächlich stand er bereit und hatte das richtige Utensil bereit. Daraus nahm der Pontifex ein paar Weihrauchkörner und warf sie auf den Foculus, der vor der Statue stand. Sofort verbreitete sich der wohlriechende Duft.


    "Wie der Weihrauch zum Himmel aufsteigt, so möge unser Gelübde aufsteigen und die Götter erreichen!"


    Nach einer kurzen, künstlerischen Pause ging es weiter. Nun war Divus Drusus an der Reihe, der ja ein besonderes Auge auf die mogontinischen Hauslegionen hatte.


    "O Manen des ewig siegreichen Nero Claudius Drusus Germanicus,
    des Lieblings der Götter,
    des Bruders des göttlichen Tiberius, Vaters des göttlichen Claudius,
    des Bezwingers der germanischen Stämme diesseits und jenseits des Stromes Rhenus!


    An der Spitze seines Heeres hat er die kühnen Sugambrer und Chatten, gar die aufmüpfigen Cherusker bezwungen und den Frieden und Wohlstand des Reiches bis an diesen Ort getragen. Dank seiner Macht stehen die Legionen bis heute hier und bewahren uns vor den plündernden Horden jenseits des Rhenus.


    Als Beschützer des Exercitus Germanicus geleitetet ihr im letzten Jahr unsere Legionen in den Krieg gegen den, der den Thron seines Sohnes geraubt hat und Unfrieden gestiftet hat im Imperium, das sein Bruder, sein Sohn und alle Divi Augusti errichteten. Ihr habt sie bewahrt vor Seuchen, vor Niederlagen und Meuterei!


    Nehmt als Dank diese kupfernen Münzen und diesen Wein als unsere demütige Gabe, bewahrt unsere Legionen in diesem gräulichen Krieg und schenkt dem wahren Augustus den Sieg, aufdass Frieden einkehre im Imperium! Möge unser Gebet aufsteigen mit dem Rauch dieses Altares!"


    Wieder wandte der alte Petronier sich nach rechts, diesmal Wein und Münzen erwartend. Dafür benötigte er natürlich nicht nur die Kanne, sondern auch die Patera, mit der den Manen des Drusus ihre Gabe angeboten werden musste, wie es der Ritus verlangte.

  • Aufmerksam verfolgte Asius die Handlungen des Pontifex. Man konnte ja nie wissen, in wieweit man diese Informationen nochmal verwenden konnte.
    Wieder empfing Asius die Blicke des Pontifex. Dieses mal musste er aber die erwartungsvollen Augen des Pontifex enttaeuschen. Die Discipuli hatte die Aufgaben vor der Handlung aufgeteilt, so dass keiner von ihnen ueberfordert ist. Das schien aber nicht geholfen zu haben, da der Discipulus neben ihm den wartenden Pontifex nicht wahr nahm. Eben jener trug aber die nun benoetigten Utensilien. Um die Situation zu retten, stiss Asius seinen Kollegen an um ihn von seiner Phantasie Reise zurueck zu holen. Zum glueck reagierte er sofort, und trat zum Pontifex vor....

  • Scheinbar träumte der Opferhelfer ein wenig, doch Asius war offensichtlich so geistesgegenwärtig, seinen Kameraden aufzuwecken. So erhielt der Pontifex doch noch seine Opfergaben und goss zuerst den Wein, den man ihm in die Patera einschenkte, auf die dünne Schneeschicht. Dann legte er die Kupfermünzen auf den Altar - sie zeigten den Kopf des Annaeus Modestus, denn der aktuelle Imperator - oder Usurpator, oder wer auch immer - hatte seine Münzen natürlich nicht bis ins aufrührerische Germania gebracht!


    "Nimm an unsere Gabe und gewährt unseren Legionen Euren Schutz!"


    bekräftigte er nochmals sein Gebet.

  • Puh! Das ist ja gerade nochmal gut gegangen. Asius hoffte, dass der Rest der Zeremonie nun ohne Komplikationen vonstatten ging. Darüber hinaus hoffte er, dass sich das Ganze vielleicht doch etwas beschleunigen lassen wuerde, denn diesem kalten Wintertag,war das pure ruhige stehen doch eine echte Qual.

  • Als nächstes war der Schafbock an der Reihe und Crispus erhob erneut die Hände. Diesmal würde die Gabe an Divus Augustus gehen, denn dieser war immerhin besonders zuständig für alle Fragen der Herrschaft - außerdem bot es eine geeignete Überleitung zu den Vota.


    "O Divus Augustus,
    ewiger Vater des Vaterlandes,
    Schirmer des Imperium Romanum und Friedensbringer,
    Schutzherr aller Augusti!


    Durch Deine Weisheit und Tugend wurden Krieg und Zwietracht beendet. Dcch auch in dieser Stunde neuen Krieges und neuer Zwietracht schenkst du deine Huld dem rechtmäßigen Imperator Caesar Augustus, Appius Cornelius Palma, den unsere Legionen wie einst Dich ausgerufen haben.


    Darum wollen wir Dir durch gute Opfer danken und bringen Dir diesen prächtigen, makellosen Widder als unsere bescheidene Gabe. Sie möge Dir zum Dank gereichen und Deinen Schutz auf Appius Cornelius Palma und seine Familie herabkommen lassen. Möge unser Dank aufsteigen mit dem Rauch des Altares und mögen wir Gemeinschaft haben mit Dir, wenn wir das Fleisch dieses Tieres essen!"


    Damit hatte der Schafbock genug gehört und ein dritter Minister, der Opferschlächter, war an der Reihe. Wie bei jedem Opfer folgte das alte Spiel:


    "Agone?"


    "Age!"


    Und schon fraß sich das Opfermesser in den Hals des blökenden Schafes, schlitzte die Kehle auf und ließ das Tier zittern und zusammenbrechen. Dann waren die Opferhelfer wieder an der Reihe, um das Blut aufzufangen und dem Schlächter mit dem Aufbrechen des Tieres zu helfen.

  • Blutig war das Opfergeschaeft dachte sich Asius, waehrend er die Eingeweide des Opfertiers fein saeuberlich auf Opferschalen sammelte. Seine Kollegen waren derweil damit beschaeftigt, das Blut des Tieres aufzufangen.
    Fuer Asius galt hier wohl, wer das eine will muss das andere moegen. Das andere war in diesem Fall die Sauerei, die der verendende Bock auf dem Altar hinterliess.
    Mit einem kleinen Fertig!, das Asius dem Pontifix zu fluesterte, signalisierte er ihm, das die Discipuli ihre Arbeit getan haben, und alles fuer die Eingeweide Deutung bereit war.

  • Aus den Augenwinkeln verfolgte Crispus die Arbeit der Opferhelfer, unter denen auch ein paar "Lehrlinge" waren. Sie schienen das Aufbrechen des Opfertiers bereits gut gelernt zu haben, denn alles funktionierte einwandfrei.


    "Dann gib sie weiter an den Haruspex!"


    murmelte er auf Asius' Meldung hin zurück. Etwas auf der Seite stand einer der wenigen städtischen Haruspices, die für öffentliche Opfer angefragt wurden. Natürlich war das hier kein echter Etrusker, aber er hatte zumindest ein bisschen die Kunst der Leberschau gelernt und konnte sagen, ob Organe stark deformiert waren. Soweit der alte Petronier wusste, las dieser Haruspex genaueres aber nur aus Fischinnereien...

  • Sofort folgte Asius den Anweisungen des Pontifex. Nachdem er die Innereien ordnungs gemaess uebergeben hatte, verfolgte er aufmerksam die Begutachtungen des Haruspex.
    Zu welchem Urteil wuerde dieser kommen. Vielmehr interessierte Asius aber, aufgrund welcher Befunde er sein Urteil faellte.

  • Auch für Crispus hieß es nun zu warten - von Innereien hatte er nur bedingt Ahnung, weshalb einer der Opferbeschauer der Magistrate heute assistierte. Schließlich wurde die Litatio verkündet und sie konnten endlich zu den eigentlichen Vota kommen. Wort für Wort sagte ihm einer seiner Collega die uralten Worte vor, die überall im Imperium nahezu gleich lauteten - nur dass normalerweise die capitolinische Trias angerufen wurde, während die Vota hier in Mogontiacum älter waren als der Tempel auf der anderen Seite des Forums, sodass man noch immer Divus Augustus anrief:


    "Divus Augusti, wenn der Imperator Appius Cornelius Palma lebt und sein Haus bis in einem Jahr nach dem Kalender des römischen Volkes unbeschadet ist, und du dem Genannten guten Erfolg gibst, und ihn und sein Haus in seiner Position hältst oder diese verbesserst und sie wohlbehalten aus aller Gefahr bewahrst, geloben wir, die Pontifices im Namen der gesamten Civitas Mogontiacum, dir einen Widder als Gabe darzubringen."


    Im nächsten Jahr würde die Zeremonie vielleicht schon geteilt sein - falls der Krieg bis dahin günstig ausging und Mogontiacum zum Dank für seine Treue den Munizipalstatus erhalten hatte... denn dann war definitiv die Göttertrias anzurufen, wie es auch im römischen Vorbild geschah...


    Es folgten noch einige rituelle Handlungen, dann waren die Vota vorüber und die Beteiligten konnten sich nach Hause aufmachen.

  • Nach dem Tod des Kaisers waren im städtischen Cultus Deorum auf Anweisung des Collegium Pontificium alle Hebel in Bewegung gesetzt worden, um ein Opfer zu Ehren des Cornelius Palma Augustus durchzuführen. Da es sich um ein größeres Opfer handeln würde, wurden gleich drei Aeditui mit der Vorbereitung beauftragt. Einmal der Aedituus des Capitoliums und Priester des Iuppiter, Caius Iulianus Acco, Curio als Aedituus des Apollo-Tempel und Priester des Stadtpatrons, und Curios guter Freund Publius Fabricius Tullus als Aedituus vom Marstempel. In den letzten Tagen waren das Forum und besonders das Augustalium durch die Discipuli gereinigt und gefegt worden.


    Nun am Tag des Opfers mussten die drei Aeditui, jeweils eine Handvoll Discipuli und einige Tempelsklaven im Augustalium verbleiben, um das Opfer vorzubereiten, während die Pontifices gemeinsam mit den Magistraten und Decurionen der Stadt die Opfertiere in einer Prozession zum Augustalium führen würden. Curio, ebenso wie alle anderen in schwazer Trauertoga gekleidet, hatte alle Hände voll zu tun, das unblutige Opfer im Tempelinneren vorzubereiten, während Tullus den Opferaltar für das blutige Opfer vorbereitete und Acco, sozusagen als Springer, dafür sorgte, dass alles aufeinander abgestimmt war, und zudem das Forum im Auge behielt, wann die Prozession auf das Augustalium zu beginnen würde.


    Natürlich hatte sich auch der Tempelvorplatz gut gefüllt, da das Opfer natürlich auch öffentlich angekündigt worden war, damit alle Einwohner Mogontiacums am Opfer teilhaben konnten.

  • Aufgeregt? Oh ja aufgeregt. Ja verdammt noch mal bei den Götter sie war aufgeregt. Schließlich stand hier ein großes Opfer an, kein kleines Familienopfer, nein ein Opfer an dem wohl die halbe – ach was die ganze Stadt teilnehmen würde.
    Die letzten Tage war sie damit beschäftigt gewesen das Augustalium zu reinigen – obwohl reinigen war stark untertrieben, sie und die andere hatten hier alles auf Hochglanz gebracht. Noch heute heute in aller Frühe waren sie nochmal mit dem Besen unterwegs gewesen um auch ja das letzte Staubkorn zu beseitigen.
    Auch wenn es eine der weniger beliebten Tätigkeiten war, hatte Runa das monotone Fegen dennoch beruhigt und ihr etwas ihrer Nervosität genommen.
    Wenn sie mal einen Moment zwischen den ganzen Vorbereitungen zur Ruhe kam, flehte sie die Götter im Stillen an, dass sie hier und heute keine Fehler machen würden, denn das hätte wohl mehr als nur katastrophale Folgen.

  • Es war ein öffentliches Opfer und da es keine genauen Anweisungen vom Legaten gegeben hatte, hatte der diensthabende Tribun beschlossen wie die Legion Präsenz bei dieser Ereignis zeigen würde. Es gab eine kleine Ehrenabordnung der Ersten Cohorte und der Tribun stand vorne bei den Granden in Galauniform und posierte.


    Um aber auf eventuelle Ausschreitungen oder dergleichen reagieren zu können waren darüber hinaus nicht weniger als zwei Centurien in zivil, soweit das bei Legionären möglich war. Sie trugen also alle keine Rüstungen, sichtbare Waffen, Helme und dergleichen. Doch unter ihren Tuniken steckten immer noch Legionäre mit Caligae an den Füßen und Militärgürteln um die Hüften.


    Corvinus fand diese Vorgehensweise auch total beschissen. Er stand nun irgendwo in der Menge und falls es Ärger geben würde konnte er seine Männer wohl kaum rechtzeitig sammeln bzw. massiert irgendwo auftreten.


    Darüber hinaus fand er die ganze Situation beschissen. Das der Kaiser gestorben war, schon wieder, nach so kurzer Zeit empfand er generell schon als schlechter Witz der Götter. Diese blöden Wichser da oben hatten sie alle erst Meere von Blut vergießen lassen und dann starb der Sack schon nach so kurzer Zeit.


    Hätte Corvinus zu diesem Zeitpunkt gewusst was in Rom im Senat abging und wie das Testament von Palma gelautet hätte. Er hätte wohl nur wenige Möglichkeiten gehabt. Entweder dauerbesoffen, randalieren oder beim Opfer Flüche aussprechen.


    Statt dessen sah er mit mehr als finsterer Miene, man konnte sagen er trug sein Tötungsgesicht, vor sich hin hoffte schon darauf das es zu Aufregung kommen würde wo er ein paar Knochen brechen konnte und murmelte noch ein Gebet an seinen Gott.


    "Mithras Herr des Lichts
    Ich dein Diener danke dir für deine Weisung Führung
    Du bist nicht so ein Waschlappen und Wichser
    wie diese anderen Götter.
    Ich werde dir Herden von Stieren opfern wenn du den anderen Göttern
    Blitze sendest die sie beim scheißen treffen für diese Entscheidung
    Falls du diesen Penner von Palma zu fassen kriegst
    schnapp ihn dir und sende ihn in die dunkelste Ecke des Jenseits
    Der Penner hätte doch schon vor dem Feldzug sterben können
    und nicht danach!"

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