Gallische Ware

  • Klirrend fiel die Tonschale zu Boden und zersprang die tausend kleine Splitter. Ein Stück feinste gallische Ware weniger, aber sie hieß nicht umsonst gallische Ware, sondern wurde gerade hier schließlich in hohen Stückzahlen und bester Qualität hergestellt. Titus Curtius Philo kümmerte das jedoch in dem Augenblick wenig, als er vom Tod des Kaisers erfahren hatte. "Oh ihr Götter", jammerte er. "Uns bleibt aber auch gar nichts erspart. Werden die Barbaren nun doch unsere Grenzen überrennen?"


    Eine berechtigte Frage, die ihm die Boten nicht beantworten konnten. Einige Wortwechsel und ausgetauschte Informationen später kümmerte sich ein Bediensteter um das Auffegen der Tonscherben auf dem Boden und der Statthalter ließ vorsichtshalber die wichtigsten Dinge in Kisten verpacken, falls die Barbaren die Grenzen tatsächlich überrennen sollten. Es sollte schließlich nicht noch mehr zu Bruch gehen, bis der Caesar die Macht übernommen hatte.

  • Ein Bote auf der Durchreise aus Britannia war fast schon alles nennenswerte gewesen, was dem Statthalter von Gallien seit der Todesnachricht des Kaisers über den Weg gelaufen war. Freunde aus Rom hatten ihm noch einmal einen Brief mit der Nachricht geschickt, abgesendet offenbar noch an dem Tag, als sie in Rom eintraf. Aus den Nachbarprovinzen kam nichts. "Kann das denn sein?", fragte Titus Curtius Philo nun fast jeden Tag. "Wir sind die zentrale Provinz im Westen. Von Britannia nach Rom und von Germania nach Hispania müssen alle durch unsere Städte. Warum hören wir nichts?"


    Entweder waren alle unglaublich ruhig und unaufgeregt oder die Grenzen des Römische Reiches waren schon überrannt worden und es war niemand mehr da, der etwas senden konnte. Titus Curtius Philo ließ weitere Kisten packen, man wusste ja nie. Immerhin hatte er ein nicht unerhebliches Privatvermögen hier liegen.

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