• Der Tag der Tage! Es war soweit! Heute war der kürzeste Tag und die längste Nacht und das Fest des Juls angebrochen. Der große Holzstoß für das Julfeuer war aufgeschichtet und sobald es Dunkel würde, würden alle anderen Feuer gelöscht und nur noch jenes würde brennen und man würde darum stehen und das Juløl trinken, das Bier, was extra für Jul gebraut wurde.
    Die Bäume wurden heute Vormittag von den Frauen und Kindern geschmückt, während die Männer die letzten Vorbereitungen für das Feuer und die Feier an sich anstrebten. In der Küche wurde auch der Juleber schon angemacht und er würde, wenn die Sonne im Zenit stand, angefangen zu braten, damit er zur eigentlichen Feier am Abend schön knusprig braun und innen saftig war.
    So geschah es und so war am Ende des Tages, als die Sonne langsam gen Horizont sank, alles vorbereitet. Die Feier an sich würde im Hause stattfinden, doch die Entzündung des Julfeuers und das Anbrechen des Bieres zuvor im Hof.
    Da man aber dem Wetter entsprechend, das recht kalt geworden war und sogar schon hier und da Schnee gebracht hatte, im Warmen feiern wollte, wurden die Gäste zunächst im Kaminzimmer empfangen.

  • Mit einer schlicht anzusehenden Toga begleitet -nicht wie ein bunter Hund wollte er im Licht stehen- folgte der Senator Germanicus dem Türsklaven in das bereits angenehm warm geheizte Kaminzimmer. Positiv überrascht schaute er sich um und begrüßte die ersten anwesenden Personen.

  • Ein wenig später betrat auch Venusia das Kaminzimmer. Sie trug ein germanisches Gewand in einem zartorangefarbenen Ton sowie ein um die Schultern gelegtes Tuch. Sie hatte sich bereit erklärt den Empfang der Gäste mit zu übernehmen und war nun dennoch zu spät. So begann gleich für sie der Begrüßungsmarathon.
    Senator Avarus,
    sprach sie freundlich lächelnd und ging auf ihn zu.
    Es freut mich sehr, dass du unserer Einladung gefolgt bist und mit uns Jul feiern möchtest.

  • "Salve Duccius Germanicus, mir geht es soweit gut, auch wenn sich langsam die kalte Luft des Nordwindes ausbreitet. Da sehnt man sich als verwöhnter Römer nach der Metropole. Auch wenn es da oftmals üble Geruchsecken gibt. Doch nicht von mir sollte geredet werden, sondern von Dir. Ich hoffe es geht ebenfalls bestens?"


    Noch bevor er geendet hatte, erkannte er die weibliche Gestalt der Duccia Venusia auf sich zusteuern, was ihm eine sanfte Körperdrehung abverlangte. Avarus reichte ihr die Hand und begrüßte sie mit einem Lächeln.


    "Es ist mir eine Freude am Jul teilnehmen zu dürfen, schon lange hatte ich es mir einmal vorgenommen. Diese Kalenden bin ich zur rechten Zeit am richtigen Ort. Ich danke euch für die Einladung."


    Irgendwie sah er frischer aus, als noch an den letzten Tagen, wo er täglich auf die Baustellen geeilt war. Jetzt da es eine Pause geben würde, hatte auch Avarus mit den härten des Alltages abgeschlossen und begab sich in eine Zeit der Ruhe und Erholung.

  • Er schmunzelte leicht, erinnerte er sich doch nur zu gut an seine Zeit in Rom. Aber das war lange her und er misste sie nicht gerade. "Das Leben meint es gut mit mir, Senator. Eine Familie, die ich liebe, eine Aufgabe die mich erfüllt und auch sonst." Er überlegte, ob er ihm erzählen sollte, dass er plante sich zu verändern, deswegen ja schon Sextus protegiert hatte bezüglich des Duumvirsposten, aber beließ es zunächst dabei. Dann überließ er Venusia erst einmal das Konversationsfeld.

  • Dieses Jahr bist du es in der Tat,
    sagte sie lächelnd und sah sich nach jemandem um, der die Getränke reichte.
    Kann ich dir schon etwas zu trinken anbieten? Wenn ja, was darf es sein? Das Bier wird es erst später geben ebenso werden die Speisen später serviert werden. Wir haben vorher noch etwas zu erledigen ehe wir uns dem Essen hingeben werden.
    Es war schon etwas Besonderes für sie heute dieses Fest mit einigen Gästen begehen zu können. Es war das erste Jahr nach ihrem Britannien Aufenthalt wo das Fest wieder in so großem Rahmen gefeiert wurde.

  • Wenn Avarus behaupten würde in den letzten Tagen zu wenig des berauschenden Saftes zu sich genommen zu haben, würde er schlichtweg lügen. Da es ihm darauf nur mäßig gelang sich zu mäßigen, wollte er heuer nur etwas Wasser mit Weinessig trinken. Schließlich und endlich aber würde er sich eh wieder ob aus Höflichkeit oder Sucht dem Met oder Bier zuwenden. So neigte er gespielt überlegt sein Haupt, lächelte und sagte: "Einen Becher Posca würde ich gern annehmen."


    Derweil hatte Valentin gesprochen und das Jahr als erfolgreiches in seinen Blicken beendet. Nun wahrlich ein bescheidener Mann. :D Avarus nickte ihm zu, sah aber auch etwas abwartendes in dessen Augen. So behielt er ein wenig der Schweigsamkeit um sich nach einer guten Sitzgelegenheit im Wärmekegel des Kamins umzusehen.


    Er selbst überlegte weniger, was Valentin ihm vorenthalten hatte, war es Zeit würde er es von sich aus erzählen, sondern 'was sie vor dem allgemeinen Rauschzustand vorhatten'. 8)

  • Aus dem Eingangsbereich der Casa kommend, betrat nun auch der Statthalter mitsamt seinem Gefolge aus Ordonanzoffizieren und Tribunen den Raum, taxierte die Anwesenden und suchte in der Menge den Hausherrn. Schon bald erblickte er ihn, neben Senator Germanicus stehend - welcher scheinbar überall in Germanien aufzutauchen schien, was nichts schlechtes bedeuten musste - und steuerte auf die Gruppe zu.

  • Er entdeckte ihn und wandte sich lächelnd zu diesem. "Salve Legat! Sei Willkommen in meiner Casa und zu diesem Fest. Es freut mich, dass Du Zeit und Gelegenheit gefunden hast hier erscheinen zu können." Er sah kurz seitlich und hinter diesen, natürlich nur verstohlen und bemerkte, dass die Gemahlin nicht dabei war. "Ich nehme an, Deine Gemahlin hatte keine Gelegenheit? Ich hoffe, sie ist aber wohl auf?"

  • "Sei gegrüßt, Duumvir."


    grüßte auch Meridius und nickte auch den anderen zu.


    "Meine Gattin konnte leider nicht mitkommen, sie wünscht jedoch uns allen ein schönes Fest."


    setzte er hinzu um damit die Frage zumindest teilweise zu beantworten. Dass sie am heutigen Tage ihre Tage hatte und sich schon seit dem Aufstehen am Morgen hundeelend gefühlt hatte, brauchte er nicht zu erzählen. Wenn Damen hin und wieder auf Empfängen oder Festen fehlten, so war dies nichts ungewöhnliches.

  • Auf keinen Fall wollte ich das Julfest verpassen, und habe noch Glück gehabt
    rechtzeitig aus Rom nach Hause zu kommen.
    In einem dunkelblauen Gewand, so dunkel wie die Nacht... und mit einer weissen Palla, so weiss wie der Schnee, die Haare liess ich mir nach der germanischen Art in zwei langen Zöpfen flechten
    - betrat ich das Kaminzimmer und erblickte sofort Venusia:


    "Venusia, heilsa, es freut mich Dich wieder zu sehen nach so einer langen Zeit..."


    mit einem freundlichen Lächeln umarmte ich meine Schwägerin

  • Also eher ein offizieller Empfang, als ein Fest würde es werden. Zumindest drängte sich der Gedanke förmlich auf, als Avarus den Decimer nebst einiger Soldaten in die Casae stapfen sah. Weder sein Bruder noch Macer hatte derart viel Feindschaften angehäuft, das sie nicht ohne Soldaten vor die Türe treten konnten.


    Mit aufgesetztem Lächeln begrüßte er die Neuankömmlinge und hatte auch für seinen ehemaligen Klienten einige freundliche Worte übrig.
    Er hatte natürlich Wind von der Sache in Rom bekommen und war damals froh gewesen nicht als Patron in den Strudel gezogen zu werden, welcher um Korruption und Steuerhinterziehung quellte.


    Auch einige ihm unbekannte Mitglieder der Gens erschienen nach und nach und Avarus blickte nicht unintressiert drein. Denn bislang hatten sie sich als arbeits- und genügsam heraus gestellt, die er kannte.

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Schließlich und endlich aber würde er sich eh wieder ob aus Höflichkeit oder Sucht dem Met oder Bier zuwenden. So neigte er gespielt überlegt sein Haupt, lächelte und sagte: "Einen Becher Posca würde ich gern annehmen."
    [/FONT]


    Venusia nickte lächelnd und trug dann einem Jungen, der sich um die Getränke kümmerte die Bestellung auf.
    Es wird wie gesagt noch einen Moment dauern ehe unser Fest richtig beginnen wird.


    Zitat

    Clara-


    betrat ich das Kaminzimmer und erblickte sofort Venusia:
    Venusia, heilsa, es freut mich Dich wieder zu sehen nach so einer langen Zeit..."


    mit einem freundlichen Lächeln umarmte ich meine Schwägerin


    Venusia erwiederte dann die Umarmung
    Clara du bist aus Roma zurück. Es freut mich, dass du es zu unserem Fest geschafft hast zurückzusein.


    Dann sah sie sich um und bekam somit natürlich auch mit, wie sich das Kaminzimmer immer mehr füllte und die Festlichkeiten bald richtig beginnen konnten.

  • Nach dieser freundlichen Begrüßung freute ich mich um so mehr, dass ich
    wieder zu Hause war....
    Langsam ging ich durch das Kaminzimmer, nickte bekannten Gästen und
    blieb dann beim Kamin stehen um mich ein bisschen zu erwärmen...

  • Er grüßte nun auch Trimalchio und hieß auch weitere gäste Willkommen. Dann kam Hagen herein und sagte, dass Alles bereit sei und so bat er die Gäste nach draussen. Die Sonne war im letzten Untergehen und das letzte Licht des Tages zeigte mit Nüssen und Früchten behangene Bäume. In der Mitte des Hofes war ein großer Holzstoß aufgerichtet worden und Hagen verteilte ein paar Fackeln. So wartete er, bis alle da waren.

  • Kalt genug war es ja, um sich bei den Fackeln vorzudrängeln. Aber anscheinend waren ausreichend da und so stand Avarus wenig später mit einer jener Wärmequellen vor dem Holzstapel. Zwar blieben die Füße kalt: nahm er aber an, was geschehen sollte, so würden sie sich bald alle hier draußen wärmen können.

  • Venusia wand sich zu der Person um, die sie angesprochen hatte.
    Natürlich. Was gibt es denn,
    fragte sie und schenkte nun für den Moment Trimalchio ihre Aufmerksamkeit.

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