• Ich hatte mein Schwert dem Sklaven zur Verwahrung gegeben um Taticus eventuelle Sorgen zu zerstreuen. Der Hausherr war bereits verschwunden, er hatte sicherlich noch wichtige Geschäfte zu tätigen, nachdem ich ihn einen halben Tag davon abgehalten hatte. Ich machte mir noch einige Notizen und begab mich dann zu Bett. Verschiedene Betrachtungen hielten mich noch vom Schlaf ab: Wieso erschien er mir immer phasenweise sehr reserviert um anschließend wieder offen zu sein? Ich wurde aus ihm nicht recht schlau. Zumindest konnte ich feststellen, dass er ein weltmännischer Mann war, mit dem man ohne weiteres auch geistreiche Gespräche führen konnte. Ich erinnerte mich an die beiden schönen Damen auf den Bildern: Fabia und Severina hießen sie...
    Während diesen angenehmen Gedanken fiel ich endlich in den Schlaf

  • Der junge Fibio war für den Gast abgestellt sich nach seinen Wünschen zu erkundigen. Er war Sklave bereits von Geburt und der Sohn der Köchin Mater Agnalia. Mit einer frischen Tunika auf dem Arm kam er an das Gästezimmer, indem der Gast genächtigt hatte und klopfte zaghaft mit seine dünnen Fingern auf das Holz.

  • endlich klopfte es, ich war nun bereits seit 4 Stunden wach und wusste nicht recht etwas mit mir anzufangen, da ich keine Lektüre bei mir hatte.
    Ich öffnete die Tür und erblickte einen Sklaven.
    Wo ist dein Herr, Sklave? fragte ich ihn

  • Fibio schaute etwas unschuldig. Er wußte es nicht. Dann hob er die Tunika über seinem Arm nach vorne, um sie dem Gast zu überreichen.
    Mit einer knabenhaften Stimme und etwas verstockt, sprach er


    "Ich soll euch dienlich sein, Herr."


    Von kleinauf war ihm beigebracht worden stets alle über ihm gestellen Menschen mit 'Herr' anzureden.


    "Ich weiß nicht, wo der Herr ist, Herr." blickte Fibio etwas enttäuscht drein, daß er dem Fremden nicht helfen konnte. "Er ist heut morgen ganz früh weg. Wollt ihr was essen ?"

  • Ich hatte mir schon so etwas gedacht, naja der Mann hat sicherlich viele Geschäfte zu laufen und ist daher immer unterwegs. Schade, ich hätte mich gerne persönlich von Tacitus verabschiedet und mir noch ein Empfehlungsschreiben geben lassen, aber so wie die Dinge standen war das momentan nicht möglich.
    Ich nahm die vom Sklaven angebotene Tunika nicht an, sie entsprach nicht meinem Geschmack, bedankte mich allerdings und sagte zu ihm:

    Nein, Danke, ich werde unterwegs etwas zu mir nehmen. Richte doch bitte deinem Herren aus, dass ich mich für seine Gastfreundschaft bedanke und demnächst sicherlich mal wieder vorbeischauen werde, jetzt werde ich meinen Bruder in Rom aufsuchen gehen,
    Übrigens hätte ich gerne mein Schwert und meine Peitsche zurück


    Der Sklave machte auf mich einen guten Eindruck. Tacitus hatte ihn richtig erzogen, Sklaven sollten immer Respekt haben.

  • Man konnte die Verwunderung und Irritation in Fibios Gesicht sehen, als der Helvetier die Tunika ablehnte und schon befürchtete der Sklave, daß wahrscheinlich etwas falsch gemacht haben mußte und hoffte, daß sein Herr deswegen nicht verärgert sein würde.


    So nickte er eifrig und als der Gast nach seinem Schwert und der Peitsche fragte, deutete er in die Ecke links des Ganges von ihnen, wo die Utensilien abgelegt worden waren. Dabei hoffte Fibio nur, daß der Fremde nicht mit diesen Waffen das Pomerium, also die Stadtgrenze Roms überschritt, oder sich zumindest damit nicht erwischen ließ, denn innerhalb Roms war das Tragen von Waffen ja verboten. ;)

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