Treffen mit dem Makler

  • Tacitus hatte sich an diesem Tag mit einem Makler aus Ostia verabredet. Den vereinbarten Treffpunkt hatte er schnell gefunden, doch dieser Hund war noch nicht da. Was fällt dem eigentlich ein, einen Magistraten Roms warten zu lassen. Na wenigstens würde hoffentlich die Villa seinen Ansprüchen genügen. Das Prospekt versprach einiges. Größer sollte sie sein, mehr Zimmer, vorallem für Gäste und einem größeren Garten.


    Etwas ungeduldig stand er nun da in Begleitung von zwei Leibwächtern. Ein Glück boten die sich im Wind aufbauschenden Zypressen am decumanus maximus ausreichend Schatten, so daß Tacitus nicht der Hitze der Sonne ausgesetzt war.
    Tacitus stützte die Arme in seine Seite. Seit seinem Aedilat hatte er zu seinem Bedauern und dem seines Arztes und zur Schadenfreude seines Weibs wieder ein wenig zugenommen. Er fragte sich gerade wie das funktionieren würde, wenn er in Ostia leben würde, ob er seinen Arzt dann immer zu sich bestellen könne oder ob er sich wohl oder übel einen anderen Arzt suchen werden müßte.


    Da kam ja endlich der Makler. Ein Aegypter, was für ein Exot. Die Haut braungebacken. Die Nase klein und krumm und die Augen schmal. Ziemlich abgehetzt sah der aus und machte schon im Näherkommen eine entschuldigende Geste.


    "Es tut mir Leid für die Verspätung, aber ein wichtiger Kunde hielt mich länger auf."


    Tacitus verdrehte die Augen. Was mochte das für ein wichtiger Kunde sein. "Sind wir bereit ?"


    Der Aegypter nickte und führte Tacitus daraufhin in eine Seitenstraße eines luxuriösen Villenviertels. Die Leibwächter ließ er zurück bei der Kutsche.



    Nach fast einer Stunde kamen die beiden Männer wieder. Sie wirkten recht zuversichtlich. Der Aegypter lächelte und auch Tacitus schien höchst zufrieden.


    "Fein, dann wäre alles geklärt. Ich werde durch einen Mann das Geld bei dir vorbeibringen lassen."


    Der Aegypter nickte, ehe die beiden Männer das Geschäft mit einem Handschlag besiegelten. Daraufhin trennten sich die Wege der beiden. Der Aegypter wackelte mit seinem breiten Hintern richtung Stadt, während Tacitus die Kutsche bestieg, die ihn zurück nach Rom bringen sollte.

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