Res Gestae der Quästrix Tiberia Honoria

  • Kopfschüttelnd betrat die Quästrix die Rostra, um Ihrer Meinung nach verfrüht Ihre Res Gestae zu halten. Moral und Anstand waren der Welt abhanden gekommen und das edle Blut der Patrizier verwässerte.
    Wahlkampf im Deckmantel der Res Gestae, und solche Menschen behaupteten für Tradition und alte Werte zu stehen.
    Voller Gravitas nahm Sie Ihren Platz ein und liess sich von Ihrem Leibsklaven die Toga zurechtzupfen und fing Ihre Rede an.


    "Bürger Roms!
    Ich stehe hier vor Euch, um mich für meine Zeit als Quästrix zu rechtfertigen.
    Ich wurde als Quästrix Provincialis in die Provinz Hispania entsendet, um unter dem berühmten und ehrenwerten Proconsul Senator Publius Matinius Agrippa zu dienen, sei es als Sekretärin, sei es mit einer anderen Aufgabe.
    Der Proconsul beauftragte mich mit Untersuchungen, die die Schiffahrt an der hipanischen Küste betrafen und unermüdlich kam ich dieser Aufgabe nach. Ich habe, da der Proconsul und auch der Comes abwesend waren, dem Magister Scriniorum Lucius Didius Crassus einen ausführlichen Bericht über meine Amtszeit hinterlassen und bin mit seinem Segen, dass ich meine Amtszeit zur Zufriedenheit der hispanischen Verwaltung absolviert habe nach Roma zurückgekehrt.
    Natürlich leistete ich auch meinen Beitrag für die Chronicusa Romana, in dem ich jene Beiträge aus Hispania hinzufügte.
    Und nun stehe ich hier, um euch Rede und Antwort zu stehen, denn Ihr wart es, die mir Ihr vertrauen geschenkt und mich gewählt haben."

  • Noch-Tribun Tiberius Vitamalacus trat hervor und applaudierte seiner Verwandten. :app:
    Dem, wie üblich zeternden alten Mann, schenkte er nur ein kalten Blick der Verachtung. Ein Patrizier, der so offensichtlich Dignitas und Gravitas missen lies, war eine Schande nicht nur seines Standes, sondern ganz Roms.

  • "Nun, mir hat die Arbeit sehr gut gefallen. Strabo. Wie gefiel dir deine, dass du es kaum erwarten konntest statt deiner Res gestae lieber eine Wahlrede für deinen neuen Patron zu halten?"

  • Ich stutzte und lachte dann herzhaft.


    "Liebste Honoria. Desinformation war schon immer etwas, was ich besonders entzückend an dir fand. Mein Patron ist Gaius Decimus Maior, Magister Officiorum unseres Imperators.


    Und bevor du Meridius in Misskredit bringst, solltest du dir überlegen, wem du lieber Tribut zollen willst: deinem Machtstreben oder der Macht Meridius'.


    Mir gefiel meine Amtszeit sehr gut. Ich hatte genug zu tun, war oft an der frischen Luft und habe gute Beziehungen aufbauen können.


    Aber eine andere Frage: hast du deine Amtszeit dem Volk oder dir gewidmet? Ich habe nämlich so langsam das Gefühl, dass du deine eigene Rach- und Vergeltungssucht über das Wohl des Volkes gestellt hast. Dies ist ein Grund dafür, dass sich viele von dir abwandten, auch ich. Anfangs noch stand ich hinter dir, doch schnell bemerkte ich, dass dein Egoismus die Politik vergiftete.


    Die Götter werden Gericht halten!"

  • "Rachsucht? Du musst dir in den germanischen Sümpfen etwas eingefangen haben. Ich glaube ich bin die einzige hier auf der Rostra, die es schafft, keine grossen Reden zu schwingen, statt seine Pflicht zu tun. Wo habe ich Meridius erwähnt? Deine Ohren müssen ebenfalls gelitten haben. Und was dein Patronat mit diesesm Aurelier angeht ist sie wohl offensichtlich. Wenn du offizieller Klient des ehrenwerten Gaius Decimus Maiors bist, tut mir dieser ehrlich leid. Ich erwarte, dass meine Klienten meinen Namen preisen, statt den fremder Leute. Aber dass müsst Ihr unter euch ausmachen."
    Ich spreche hier zu meinen Wählern und wenn du nichts Sachdienliches zu meiner Amtszeit zu sagen hast, solltest du lieber schweigen."
    antwortete ich ruhig.

  • "Beleidigen lassen muss ich mich nicht von einer ehemaligen Scriba. Wessen Name ich preise, zeugt einzig und allein von meiner Überzeugung. Ich stehe hinter Antonius, mehr noch, ich stehe an seiner Seite. Eine Partnerschaft, die du wahrscheinlich mit keinem Amtskollegen erreichen wirst.


    Es tut mir leid, dass das Volk diesen Rosenkrieg miterleben muss."


    Ich drehte mich kopfschüttelnd um und setzte meinen Weg über das Forum fort.

  • Ich lachte und rief Ihm hinterher, dass er sich besser erholen sollte, wenn er nicht begriffe, wer hier wen beleidigt und drehte mich um, um zu sehen, wo der nächste Aurelier oder einer Ihrer vielen Lakaien blieb, denn aller guten Dinge waren drei.

  • :app:


    "Endlich mal eine Quaestrix, die versucht über ihre Amtszeit zu sprechen und nicht das Wahlergebnis zu kommentieren!", sagte Glabrio laut und vernehmlich, "Eine kurze, aber doch inhaltlich gefüllte Res Gestae! Das nenne ich: gemäß der mos maiorum!"


    Auch wenn es gewisse Menschen zu verhindern suchen, durch eine einseitige Interpretation der Sitten unserer Altvorderen, dachte er und bewunderte Tiberia Honoria, so hieß die scheidende Quaestrix, die sich so einiges traute. Dies gefiel ihm offenkundig, so dass er noch lauter :app:

  • Zitat

    Original von Manius Sergius Glabrio
    :app:


    "Endlich mal eine Quaestrix, die versucht über ihre Amtszeit zu sprechen und nicht das Wahlergebnis zu kommentieren!", sagte Glabrio laut und vernehmlich, "Eine kurze, aber doch inhaltlich gefüllte Res Gestae! Das nenne ich: gemäß der mos maiorum!"


    Auch wenn es gewisse Menschen zu verhindern suchen, durch eine einseitige Interpretation der Sitten unserer Altvorderen, dachte er und bewunderte Tiberia Honoria, so hieß die scheidende Quaestrix, die sich so einiges traute. Dies gefiel ihm offenkundig, so dass er noch lauter :app:


    Ich nickte dem jungen Mann wohlwollend zu.


    "Ich danke dir für die aufbauenden Worte, denn du hast recht. Die Wahl ist gelaufen und das Volk hat entschieden. Eine Kommentierung des Wahlergebnisses ohne die Entscheidung des Kaisers abzuwarten oder gar das ewige Aufwärmen der Wahlthemen entbehrt jeder Würde und macht diese Leute auch nur lächerlich."

  • Es machte Donatus Spaß, diesem Trubel um die neuen und alten Kandidaten zu verfolgen. Prompt kam ihm auch eine Idee für FrageN.


    "Als aufmerksamer Zuhörer habe ich mitbekommen, dass sich der Sohn des Prokonsul, dem du ja als Quaestor Provincialis unterstellst warst, negativ zu deiner Arbeitsleistung geäußert hat.


    Meine erste Frage: Wie erklärst du dir diesen Sachverhalt?
    Meine zweite Frage: Mit welcher Begründung kandidierst du zum Aedil, wenn du dich bereits als Quaestor nicht hervorgetan hast?"

  • Es gab noch eine kritische Nachfrage an die Tiberierin. Glabrio war gespannt, wie sie sich jetzt schlagen würde. Er schaute sie offen und freundlich an und hoffte auf eine gute schlagfertige Antwort.

  • Zitat

    Original von Decimus Claudius Donatus
    Es machte Donatus Spaß, diesem Trubel um die neuen und alten Kandidaten zu verfolgen. Prompt kam ihm auch eine Idee für FrageN.


    "Als aufmerksamer Zuhörer habe ich mitbekommen, dass sich der Sohn des Prokonsul, dem du ja als Quaestor Provincialis unterstellst warst, negativ zu deiner Arbeitsleistung geäußert hat.


    Meine erste Frage: Wie erklärst du dir diesen Sachverhalt?
    Meine zweite Frage: Mit welcher Begründung kandidierst du zum Aedil, wenn du dich bereits als Quaestor nicht hervorgetan hast?"


    "Nun, ich kann mich nicht erinnern, es mit dem Sohn des Prokonsuls zu tun gehabt zu haben, sondern mit seinem Vater und dem Magister Scrinorium. Sollte dieser der Ansicht sein, ich hätte meine Pflicht nicht erfüllt, so kann er sich gerne hier melden und mich öffentlich tadeln, denn auf Gerüchte gebe ich nicht viel."


    "Und weshalb ich als Aedil kandidiert habe, konnte halb Rom während meiner Wahlreden erfahren, also solltest auch du es gehört haben. Wir können diese Gründe gerne bei der nächsten Wahl sehr gerne besprechen, aber bewusst will ich die letzte Wahl aus meiner Res gestae heraushalten."


    "Unsere strahlenden Ahnen haben das Quästoriat nicht eingerichtet, damit man sich hervortut, sondern dem Volke Roms dient. Und genau das habe ich getan. Das mein Bericht an manchen Stellen recht allgemein gehalten ist, versteht sich von selbst, da es sich um Untersuchungen handelte, welche noch fortgesetzt werden. Würde ich also alles öffentlich Berichten, könnte ich mich eines Geheimnisverrates schuldig machen."


    "Wo also siehst du die Verfehlung oder was erwartest du von einem Quästor?"

  • "Quaestor, ich hab auch noch was. Mit fällt zum letzten Wahlkampf ein, daß der Quaestor Urbanus und der Quaestor Pro Praetore dich unterstützt haben. Es gab eine Menge Zoff. Ihr habt alle gegen den Quaestor Principis gewettert. Am Ende deiner Quaestur haben sie sich aber von dir abgewandt. Beide stehen jetzt hinter dem Quaestor Principis und lassen dich ziemlich alt aussehen. Wie erklärst du dir das?"

  • "Nun, ich denke das solltest du genau diese Herren fragen, stehen Sie doch in unserer Sichtweite ebenfalls auf der Rostra. Ich habe mich wählen lassen, um dem Volke Roms zu dienen und nicht um mich bei einzelnen Politikern einzuschmeicheln. Ich habe von Anfang an zu meinen Worten gestanden und bleibe dabei, das wetterwendische Verhalten meiner Amtskollegen betrachte ich einfach nur mit Verachtung."


  • "Nun der Sohn des Prokonsul ist Duumvir in Tarraco. Das hat er selbst gesagt. Er wird dein Tun beurteilen können. Er stand auf dem Forum neben sein Vater und du redest von Gerüchten? Den Bürgern in Italia kannst du viel erzählen, aber die Bürger in Hispania werden es besser wissen."


    Da konnte man doch nur mit dem Kopf schütteln.


    "Zähle also auf was du neben der Chronik in Hispania für Arbeit geleistet hast und rede dich hier nicht mit Geheimnisverrat heraus. Deine Leistung ist umstritten. Überhaupt - wer sich nicht bewährt, der sollte auch nicht die Dreistigkeit haben und sofort nach dem nächsten Amt greifen."

  • Hauptsächlich zu seinem Nachbarn, aber doch nicht allzuleise sprach Glabrio:


    "Hm. Dreistigkeit ein Amt zu erstreben? Immerhin hat die scheidende Quästrix mehr Stimmen bekommen als ihr Konkurrent. Aber das alles tut hier nichts zur Sache."


    Dann fuhr er laut und für alle vernehmlich fort:


    "Tiberia Honoria, versuchen wir doch einen Kompromiss zwischen Deinen Geheimhaltungspflichten und unser aller Interesse mehr über Deine Tätigkeiten heruaszufinden: Vielleicht kannst Du uns wenigstens sagen welcher Art die Untersuchungen über die Schiffahrt waren, ging es um ungünstiges Wetter, schlechten Fischfang, Piraterie oder worum ging es? Und...


    etwas das mich interessieren würde, aber was nicht Du beantworten kannst: Was denkt eigentlich der Proconsul, der ja offensichtlich in Roma weilt über Deine Amtszeit?"

  • Zitat

    Original von Tiberia Honoria
    "Nun, ich denke das solltest du genau diese Herren fragen, stehen Sie doch in unserer Sichtweite ebenfalls auf der Rostra. Ich habe mich wählen lassen, um dem Volke Roms zu dienen und nicht um mich bei einzelnen Politikern einzuschmeicheln. Ich habe von Anfang an zu meinen Worten gestanden und bleibe dabei, das wetterwendische Verhalten meiner Amtskollegen betrachte ich einfach nur mit Verachtung."


    "Ich habe die Frage an dich gerichtet, also will ich auch von dir die Antwort. Habe ich Fragen an die anderen Kandidaten stelle ich sie dort. Jedes Verhalten hat seinen Grund und es ist auffallend, daß sich beide von dir abgewendet haben. Also warum aus deiner Sicht?"

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