Ludi Martiales - Das Rennen am Mittag

  • Am Mittag war es dann soweit, das Rennen der Nachwuchsfahrer und Jungprofis zu Ehren des Mars konnte beginnen. Schon den ganzen Vormittag über waren die Factiones mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt und hatten das Opfer daher zum Teil nur mit wenig Aufmerksamkeit verfolgt. Ihr Augenmerk galt vielmehr den Pferden, den Wägen und den Lenkern. Die Räder wurden sorgsam geprüft, das Geschirr mehr als einmal untersucht und selbst für die korrekte Platzierung diverser Glücksbringer am Wagen, am Leitpferd oder an der Kleidung des Lenkers gab es zuweilen eigene Beauftragte innerhalb der Factio.


    Zwei Männer mit offensichtlich großem Lungenvolumen traten an die beiden Schalltrichter auf der Spina und begannen, die Namen der teilnehmenden Gespanne zu verlesen.


    "Bürger Roms, auf Einladung des Aedilis Plebis Purgitius Macer und zu Ehren des Kriegsgottes Mars, der unsere Soldaten überall auf der Welt zu ewigen Siegen führen wird, sind heute hier auf diesem Feld die besten jungen Fahrer zusammen gekommen, um ein großes Rennen auszutragen.


    Im Gespann Purpurea I sehen wir Vir fortis Orci, den Held der Unterwelt. Mit acht Rennen einer der erfahreneren Fahrer im Feld, der seinen großen Kollegen in wichtigen Rennen schon oft den Rücken frei gehalten hat. Fällt ihm ja auch nicht schwer mit seinen breiten Schultern."


    Ob den auf Tribüne kommentierten ein paar Veteranen, die weitläufig zum Umfeld der Russata gehörten, jedes Wort.


    "Held der Unterwelt - pah. So viel heldenhaftes gab es von ihm aber noch nicht zu sehen. Der holt hier nix, der hat bestenfalls Außenseiterchancen."


    "Im Gespann Purpurea II sehen wir Pegasus, einen ganz jungen Mann, der bisher erst viermal auf der Strecke unterwegs war. Wir dürfen gespannt sein, ob er dem geflügelten Pferd Ehre machen wird."


    "Nee, wie lächerlich. Wenn der hier fliegt, dann aus der Bahn."


    "Im Gespann der Veneta sehen wir Hermes, den Nachfuchsfahrer dieses erfolgreichen Rennstalls. Die geflügelten Schuhe des Götterboten werden ihm hier aber nicht weiterhelfen, vielleicht sollte er es mit dem geflügelten Pferd des Kollegen versuchen."


    "Mittelfeld, ganz klar Mittelfeld. Die machen ja schon gute Arbeit bei der Veneta, aber bei ihren drei Top-Fahrern muss ja der vierte irgendwie zu kurz kommen."


    "Im Gespann der Praesina sehen wir Plinius - weder den Jüngeren noch den Älteren, sondern den Erfahrenen, der mit 10 Rennen gerade noch zugelassen ist."


    "Der könnte was holen. Sicher einer der besten im Feld und bei dem Rennstall hat er natürlich prima Bedingungen."


    "Im Gespann Aurata I sehen wir Patroklos, der mit acht Rennen zwar noch Jungprofi ist, aber trotzdem der beste Fahrer der Aurata sein soll. Wenn das ein Zeichen guter Nachwuchsarbeit ist, dann dürfen wir von ihr in Zukunft einiges erwarten."


    "... und wenn es kein Zeichen guter Nachwuchsarbeit ist, dann sind sie halt nicht besser. Der hat hier doch auch nur Außenseiterchancen, die kommen doch nie an einem von uns oder der Praesina vorbei."


    "Im Gespann Aurata II sehen wir Helios, den Mann mit dem Sonnenwagen, der schon sechsmal auf der Rennbahn zu glänzen versuchte."


    "Auch einer für's Mittelfeld. Irgendwie hat die Aurata nur Leute für's Mittelfeld. Mal sehen, wer von den beiden nachher vorne ist."


    "Im Gespann Russata I sehen wir Phillipus Thrax, der ebenfalls mit dieser Veranstaltung seinen Abschied vom Jungprofidasein nehmen wird, weil er schon zehn Rennen zu Buche stehen hat."


    "Der macht es heute, der macht es heute! Der kommt heute danz groß raus! Der fährt sie alle in Grund und Boden!"


    "Im Gespann Russata II sehen wir Maximus Didius Metellus, der mit gerade einmal drei Rennen der unerfahrendste Teilnehmer in diesem Starterfeld ist."


    "Das macht nix, der räumt von hinten auf. Beste Taktik, beste Pferde, der landet locker im Mittelfeld."

  • Als endlich alle Factiones ihre Gespanne in die Startpositionen geführt hatten, blickten die Zuschauer zu der kleinen Plattform in einer der beiden langen Tribünen, auf der Macer als Ausrichter der Ludi seinen Platz hatte. Er erhob sich und trat einen Schitt nach vorne an das hölzerne Geländer. Nach einem kurzen Augenblick, um es etwas spannender zu machen, gab er das Signal zum Start des Rennens. Der Startmechanismus funktionierte einwandfrei und gab für alle Gespanne gleichzeitig die Bahn frei. Augenblicklich entwickelte sich eine Staubwolke, als die Pferde sich in Bewegung setzten und auf den Rängen erhob sich das Geschrei der Zuschauer.


    Ganz oben auf der Tribüne kommentierten die Anhänger der Russata überflüssigerweise das Rennen, welches doch sowieso jeder mit eigenen Augen betrachten konnte:
    "Schöne Staubwolke, wer kommt das jetzt raus? Sieht nach einer Dreiergruppe an der Spitze aus, die den besten Start hatten. Plinius, Phillipus Thrax und Patroklos sind das, die rauschen da ja weg als wären sie bei den Vigiles. Aber dahinter reihen sich die anderen ja auch gleich ganz schön auf. Der Helios ist das da und dahinter der Vir fortis Orci, oder? Und dahinter der Hermes der Pegasus und Metellus. Mensch Junge, was machst Du dahinten, da gehörst Du nicht hin."


    Mit donnernden Hufen näherten sich die Gespanne der ersten Wende am hinteren Ende der Bahn, wo es zum ersten Mal eng und besonders spannend werden sollte.


    "Hast Du das gesehen? Hast Du das gesehen? Wie der da vorbeigezogen ist, das ist ja der helle Wahnsinn. Das hätte ich dem Patroklos gar nicht zugetraut, da zieht der total dreist innen an Thrax vorbei und schiebt noch locker den Plinius nach außen. Das gibt ja schon eine riesen Lücke da, holt gleich an der ersten Wende eine Länge Vorsprung raus."


    Der Rest des Feldes zog weniger spektakulär um die Kurve und jagte dann in die zweite Gerade hinunter.


    "Der Metellus, ich hab's doch gesagt, der holt heute was, der ist schneller als Pegasus, der zieht dran vorbei, jetzt muss er dranbleiben, der Hermes bremst bestimmt zu früh an der Kurve, dann packt der den noch. Wen haben wir davor? Immernoch einmal Purpurea und einmal Aurata, die haben den Plinius vor der Nase."


    Die Gespanne fuhren den zweiten Wendepunkt an und die erste Runde neigte sich damit dem Ende zu. An der Spitze hatten die Fahrer genug Abstand, um ungestört ihre Linie zu fahren, hinten wurde es enger.


    "Das wird knapp, das wird ganz knapp, aber den muss er packen. Ja, den packt er, Metellus ist auch noch am Hermes vorbei. Reife Leistung, das hat er prima gemacht. Aber das bleibt eine ganz spannende Sache dahinten, das sag' ich dir. Die werden sich noch sechs Runden lang das Leben schwer machen."


  • Vic steht in der Südkurve bei den blauen Veneta-Fans und erwartet begeistert den Beginn des Rennens. Ziemlich schnell nach dem Start schlägt dann aber die Begeisterung in Ernüchterung um. Wegen des Opfers war er vor dem Start nicht nochmal bei Hermes gewesen, aber wenn er nun wieder sieht, was der Junge auf der Bahn abliefert, dann hätte er ihm besser noch ein paar drohende Worte mit auf den Weg gegeben. Wenn der Sev es nicht bald schaffen würde, dem auriga Disziplin einzubläuen, dann würde das nichts mehr mit dem neuen Stern am blauen Himmel der Veneta.


    "Schieb dich nach vorn, Hermes! Nicht so früh abbremsen! Lass die Zügel lockerer! Enger in die Kurve! Gib Stoff, Junge, nicht so lahm! Konzentrier dich auf den Wagen, mehr Körpereinsaz! Hermeeeees!"



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  • Von den ernsthaften Gesprächen aus der Regia kommend, erfuhr ich davon, das es wieder Gespannrennen geben sollte, also machte ich mich auf eben Jenen beizuwohnen und fand auch noch einen recht ansehnlichen Platz sehr weit unten und eben in direkter Nähe zum Geschehen.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Hier und heute hatte Plinius die einmalige Chance sich zu beweisen. Heute müsste er keine Dienste für einen der beiden anderen Fahrer der Factio machen, sondern könnte sich nur auf sich selbst konzentrieren. Gespannt und von der Faszination Rennsport gepackt, verfolgte er das Rennen sehr genau. Jeden Fehler und jedes Manöver von Plinius würde er sich notieren und später noch einmal analysieren, um sein Potenzial einschätzen zu können.
    Bisher lag er auf Platz 3.. war zwar nicht schlecht, aber angesichts der Taktik hatte sich Crassus mehr verhofft. Aber wir wissen ja, ein Rennen hat 7Runden, nocht ist alles offen.

  • Mit einem Gespann an der Spitze, vier Verfolgern dahinter und der Schlußgruppe mit drei Gespannen ging das Rennen in seine zweite Runde. Die beiden Rennfavoriten Phillipus Thrax und Plinius machten sich auf den Weg, den Ausreißer zu stellen.


    "Der Thrax und der Plinius machen da vorne aber ordentlich Fahrt, die wollen sich das von dem Aurata-Mann wohl gar nicht lange bieten lassen. Aber der hält das ja sicher sowieso nicht lange durch. Den fahren die noch an der ersten Wende wieder auf, wenn die so weitermachen. Und schau an, die Jungs dahinter können schon nicht mehr folgen, gleich in der zweiten Runde müssen die abreißen lassen."


    Während sich das Feld vorne auseinanderzog, wurde es hinten immer enger, denn die Fahrer am Schluß wollten das Rennen nicht jetzt schon verloren geben müssen.


    "Schau dir das dahinten an, der rast ja rum als hätte er acht Pferde dabei. Der Hermes ist das, dem haben sie wohl heute ein paar Siegerpferde davor gespannt. Wie kommt der sonst so locker am Metellus vorbei? Das gibt's doch nicht, den Vir fortis Orci holt er sich auch noch vor der Wende. Und ja, Metellus, super gemacht, drangehangen und in der Kurve einfach mit vorbei gezogen! Saubere Sache, da hat der gute Unterweltknabe aber mal gar nix zu melden diese Runde."


    Auf der Geraden setzte der Veneta-Fahrer seine Aufholjagt noch weiter fort und setzte sich gar an die Spitze der großen Verfolgergruppe. An der zweiten Wende richtete sich jedoch die Aufmerksamkeit der Zuschauer fast ausschließlich auf die Spitzengruppe, wo die drei Fahrer nun ganz eng zusammen gekommen waren.


    "Jetzt muss er Linie halten, dann klappt das. Nicht abdrängen lassen, Thrax, dann hat er keine Chance! Da hast er ihn doch schon fast, nein, doch nicht, wie hat er das denn gemacht? Oh, der Plinius versucht es von noch weiter außen. Das muss doch gehen, der Thrax hat doch die beste Linie, der Patroklos ist zu weit innen, der Plinius hat zu viel Strecke. Reicht das oder reicht das nicht? Warum staubt das denn so, ich sehe gar nix."


    Praktisch gleichauf jagten die beiden Spitzenfahrer der Russata und der Aurata zum zweiten Mal über die Ziellinie, nur knapp gefolgt vom Fahrer der Praesina. Dieser Kampf war sicher noch nicht entschieden.


  • Derzeit mit der Ehrung der Senatoren aus unserer Factio beschäftigt, konnte ich dem Rennen nicht meine volle Aufmerksamkeit schenken. Bevor die Feierlichkeiten begann, schaute ich kurz auf der Rennstrecke vorbei, ließ mich von den Mitarbeitern meines Rennstalls über der derzeitigen Stand des Rennens informieren, war aber dann auch schon wieder verschwunden. Zuvor bat ich um eine regelmäßige Berichterstattung des weiteren Rennverlaufs, die mir in der Casa Decima zuteil werden sollte.

  • Aus einem Spitzenfahrer und zwei kleinen Gruppen waren eine Spitzengruppe mit drei Fahrern und ein großes, geschlossen fahrendes Hauptfeld geworden, als es auf dir dritte Runde ging. Nach den hektischen Startrunden erwarteten die erfahrenen Zuschauer nun den ruhigsten Teil des Rennens, bevor es zum Schluß noch einmal schnell und spannend werden sollte.


    "Die drei da vorne machen jetzt erstmal gemeinsame Sache, so wir das aussieht. Die wollen einfach nur wegkommen von den Verfolgern und sich dann in Ruhe ohne Blick nach hinten bekämpfen. Das Zeug dazu haben sie ohne Frage, bei den Pferden ziehen sie da locker weg. Da kann der Hermes noch so gut fahren und an der Spitze der Verfolger ziehen, so schnell kommt er da nicht ran. Der Helios kommt da ja auch noch ganz gut mit, aber dann sieht es schon wieder fast nach Lücke aus. Die wollen doch wohl nicht schon aufgeben dahinten."


    Immernoch fast auf gleicher Höhe näherte sich die Spitzengruppe der ersten Wende der Runde und jeder Fahrer versuchte, die beste Linie zu erwischen, um die Kurve optimal zu fahren. Was natürlich nur einem der drei gelingen konnte.


    "Jetzt darf der Thrax bloss nicht den Patroklos zu weit 'rüber kommen lassen, sonst drängt der ihn raus und zieht innen wieder weg. Aber nein, er hält gut dagegen, schön gemacht, der Patroklos muss früher abbremsen. Der Plinius versucht es wieder außen, was soll denn das werden, wieso ist der da so schnell? Wenn der das nochmal macht dann sehe ich hier aber die ersten Räder fliegen, das hält doch kein Wagen mehrmals aus, so um die Kurve zu donnern. Da sieht so aus, als wenn der jetzt vor dem Patroklos wäre, oder? Aber das ist noch immer alles ziemlich knapp."


    Etwas geordneter zog die Verfolgergruppe um die Kurve und nahm erst auf der Gerade wieder richtig Fahrt auf, um den Anschluß an die Spitzenfahrer nicht zu verlieren.


    "Metellus, was ist los mit dir, da kommt ja diese Runde gar nichts. Da muss er doch gegenhalten, der Vir fortis Orci holt ihn doch sonst noch vor der Kurve und schnappt ihm die Ideallinie weg. So darf man sich da doch nicht wegdrängen lassen. Junge, der muss aber noch viel lernen, wenn der mal ein Großer werden will. Immerhin, den Pegasus hält er da noch gut hinter sich, aber sowas darf er sich nicht zu oft erlauben, das geht sonst mächtig aus der Bahn."


    Die verbissenen Kämpfe am Ende des Feldes führten dazu, dass sich die beiden besten Fahrer der Gruppe an der zweiten Wende ein wenig absetzen konnten und eine nicht unbeachtliche Lücke entstanden war, als die Fahrer zum dritten Mal das Ziel durchquerten.


  • Es war ein blühender, sonniger Tag. Tacitus hatte sich in seine Toga gehüllt, die ihn jederzeit als Magistrat des Cursus Honorum kennzeichnete.
    Nachdem er einigen bekannten Gesichtern zugewunken hatte und seinen Platz auf der Tribüne gefunden hatte, beobachtete er das Geschehen auf der Rennbahn.


    Die ersten drei Runden verliefen und Tacitus' Hauptaugenmerk galt dem blauen Fahrer, Hermes. Mit dem Namen konnte er allerdings nicht viel anfangen und besonders gut sah es für diesen auch nicht aus.
    So wandte er sich an Gabor, der ihn begleitet hatte. "Und Gabor ? Für welche Farbe schlägt dein Herz ?"

  • Valerius Mercurinus wusste, wo er seinen Namensvetter inmitten dieses Tumultes finden würde. Widerstrebend begab er sich zur Südkurve und hielt dort Ausschau nach Victor. Es wäre ihm lieber gewesen, hätte er ihn (Victor) später aufsuchen können, doch das Collegium bestand darauf, daß der künftige Septemvir baldigst von seiner Berufung erfuhr.
    Einen leisen Seufzer ausstoßend bahnte sich nun Mercurinus seinen Weg durch die gröhlenden Anhänger der Veneta. Endlich an seinem Ziel angekommen, räusperte er sich so laut es ging und wartete darauf, daß Victor ihn bemerken würde.

  • Imperiosus scahute sich das Renn an, bisher lief es ja nicht wirklich gut für seine Factio. "Na los jungs, haut mal rein..." schrie Imperiosus, der schon langsam etwas wütend wurde. Mit so einer schlechten Position hatte er nicht gerechnet.


    Vir fortis Ocri konnte sanscheinend an Metellus vorbei ziehen, doch so genau konnte Imperiosus es aus dieser entfernung nicht erkennen.


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  • Gabor antwortete seinem Vater: "Ich favorisiere immer die Gewinner! Nein im Ernst, ich bin am ehesten für die Veneta aber es sieht nicht so gut aus.
    Gibt es denn keine Wetten mehr bei den Wagenrennen? Im Moment hab ich kein Geld aber sonst wärs ja schon toll!"

  • Durus verfolgte gebannt das Rennen und schlug sich die Hände vors Gesicht, als Hermes so weit zurückfiel, dass er im hinteren Feld war. Dabei hatte er den immer für einen vielversprechenden Fahrer gehalten! Vielleicht sollte er sich doch besser dem Gartenbau statt dem Wagenrennen zuwenden...
    Als er dann jedoch durch seine Finger lugte, stellte er fest, dass Hermes aufholte. Als er dann in der zweiten Runde im guten Mittelfeld war, streckte Durus sich, um besser über die Köpfe der Zuschauer hinwegsehen zu können.
    "VENETAA!" brüllte er und fiel wieder auf in den Reihen der High Society um ihn herum.
    Schließlich war die dritte Runde gefahren und Hermes hatte sich mit Helios von den anderen abgesetzt und führte diese kleine Verfolgergruppe an.
    "Los, fahr doch! Fahr doch!" murmelte er leise, während seine Augen auf das Gespann gerichtet waren, als wolle er es verhexen...

  • Das laute 'Veneta!' -Gebrüll von einem der anwesenden Patrizier ließ sie aus ihren Gedanken schrecken, denn bisher hatte sie dem Verlauf des Rennens eher halbherzig gefolgt. Bei der Masse an aufgewirbeltem Staub war es ohnehin nicht leicht zu erkennen, wer nun vorne lag, und da sie auf keinen der Fahrer gewettet hatte, keinen wirklich kannte, war es im Grunde auch egal, wer gewinnen würde. Traditionell gesehen hätte sie wohl den Fahrern der Aurata zujubeln müssen, aber noch war ihr weder nach Jubel noch nach einer heiseren Stimme. Die anderen Zuschauer neben ihr waren nahezu ausser Rand und Band, um ihren Mannschaften zuzujubeln, aber glücklicherweise bewahrte Constantius, der sie zu dem Rennen begleitet hatte, einen recht kühlen Kopf. Zudem war es ohnehin nicht die Art der Iulier, wild herum zu brüllen, nur weil ein Wagenlenker schneller war als der andere... sie zupfte ihren Schleier zurecht und kniff die Augen zusammen, zu erkennen versuchend, wer im Moment vorn lag.

  • Drei Spitzenfahrer, zwei Verfolger und eine Dreiergruppe am Ende begaben sich auf die mittlere der sieben Rennrunden und langsam sollte sich zeigen, wer das Rennen nur schnell angegangen war und wer sich die Kräfte gut eingeteilt hatte.


    "Dem Helios scheint da schon der Atem auszugehen, wenn ich das richtig sehe. Der Hermes fährt ihm da locker weg und er fällt immer weiter zurück. Da hat er bald den Vir fortis Orci im Nacken sitzen, wenn der nicht aufpasst. Der hat aber heute auch eine Ausdauer der Kerl von der Veneta, da bin ich ja mal gespannt, wie lange der das noch durchhält. Aber da vorne kommt er nicht ran, die sind schon zu weit weg."


    Als es nach der Geraden wieder auf die erste Wende zuging, blickten wieder alle Zuschauer gebannt auf den engen Dreikampf an der Spitze.


    "Der Plinius kommt ran, versucht den Thrax nach innen zu drängen. Das wird eng, wenn der weggeht rauscht der Patroklos endgültig gegen die Spina, so eng wie der die Kurven schon immer genommen hat. Jetzt nehmen die den Thrax aber richtig in die Zange, da muss er sich wehren. Ja, gut gemacht, schieß den Plinius ruhig ab, der kann nix. Doch der kann was, der fängt den Wagen schon wieder ab. Die haben dem heute aber ein ganz unzerstörbares Ding mitgegeben."


    Nachdem auch die Schlußgruppe die erste Wende umrundet hat, setzen auf der zweiten Geraden gleich zwei der drei Fahrer zu einem Spurt an.


    "Jetzt geht der Metellus endlich mal wieder, da holt er auf. Und den Pegasus im Schlepptau, der kommt aus dem Windschatten mit angerauscht. Jetzt bekommt es der Vir fortis Orci aber mit der Angst zu tun, der schaut sich schon um, ein ganz schlechtes Zeichen. Sein Leitpferd drängt nach links, dabei muss er doch nach rechts. Fahrfehler! Kann der denn nicht besser aufpassen? Jetzt drängt der den Metellus da weg, das darf doch nicht wahr sein. Und Pegasus zieht vorbei, auch das noch. Ganz locker zieht er da vorbei, holt sich auch noch den Vir fortis Orci vor der Kurve."


    Vorne immernoch unverändert eng und hinten in gänzlich neuer Reihenfolge überquerten die Fahrer erneut die Ziellinie und auf der Spina wurde das nächste Signal umgedreht, welches anzeigte, dass nun die fünfte Runde beginnen sollte.


  • Gebannt verfolgte Milo das Geschehen in der Rennbahn. Wie jeder Römer, der etwas auf sich hielt, interessierte er sich natürlich seit je her für die Wagenrennen. Allein für eine bestimmte Factio konnte er sich nicht so recht entscheiden. So versuchte er die Lenker insgesamt zu verfolgen und wünschte demjenigen mit der besten Taktik den Sieg. Aufgeregt verfolgte der Patrizier vor allem den Kampf um die Führungsspitze und hielt sich mit lautstarken Äußerungen bislang zurück. Um ihn herum war man ausgelassener und feuerte die Lenker enthusiastisch an, was Milo jedoch kaum wahrnahm und ihn auch nicht störte.

  • Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Valerius Verinus wusste, wo er seinen Namensvetter inmitten dieses Tumultes finden würde. Widerstrebend begab er sich zur Südkurve und hielt dort Ausschau nach Victor. Es wäre ihm lieber gewesen, hätte er ihn (Victor) später aufsuchen können, doch das Collegium bestand darauf, daß der künftige Septemvir baldigst von seiner Berufung erfuhr.
    Einen leisen Seufzer ausstoßend bahnte sich nun Verinus seinen Weg durch die gröhlenden Anhänger der Veneta. Endlich an seinem Ziel angekommen, räusperte er sich so laut es ging und wartete darauf, daß Victor ihn bemerken würde.


    "Weiter so, Hermes! Gib Stoff! Venetaaaaa.... aah... Hoi Valerius."


    Vic ist erstaunt, den Liktor des Cultus Deorum zwischen den Reihen der Veneta zu sehen. Er scheint auch nicht unbedingt begeistert, was wohl nicht daran liegt, dass Hermes nicht an der Spitze des Feldes fährt. Er sieht eher so aus, als wollte er Vic mitteilen, dass der Tempel des Mars Ultor eingefallen ist. "Was machst du hier?"





    http://home.arcor.de/gensvaleria/venetaSig.gif

  • Beherrscht aber mit leuchtenden Augen verfolgte er das Spektakel. Welch beeindruckende Fahrkünste an den Tag gelegt wurden. Rom faszinierte Constantius von Tag zu Tag mehr. Hatte er damals noch davon geträumt einmal eines dieser sagenhaften Rennen bestaunen zu dürfen, so wurde es heute wahr. Es war erneut gut gewesen auf Helenas Vorschlag zu hören.
    Auch wenn er wusste, dass diese Stadt noch so manche dunkle Seite offenbaren würde, so dankte er den Göttern bereits für diese Augenblicke. Statt seine Kräfte, durch lautes Gebrülle zu strapazieren, nutzte er diese um seinen Mund geschlossenen zu halten und nicht mit offenem Mund sein Erstaunen und seine Faszination kund zu tun.

  • Imperiosus verfolgte weiter das aufregende Rennen, als es plötzlich im Hauptfeld spannend zu ging. "Na los Jungs... macht weiter so... " Imperiosus konnte sich nicht mehr zügeln und musste seiner Faction einfach zurufen. Nun stnad er sogar auf, denn er konnte vor lauter Aufregung nicht mehr am Platz sitzen bleiben...


    "Los Jungs, gibt des Pferden alles..."


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