[Innenhof] Praktische Übungen

  • Nach der Mittagspause kamen die Studenten auf dem Innenhof der Academia zusammen und trafen dort auf Macer und einige abkommandierte Soldaten der Stadteinheiten. Nach alten Beschreibungen und Abbildungen auf den zahlreichen Monumenten der Stadt hatten diese in den letzten Tagen und Wochen militärische Ausrüstung gebaut, wie sie in der Geschichte der römischen Armee genutzt wurde.
    Macer begrüßte die Studenten und setzte zu einer kurzen Erklärung an.


    "In der Vorlesung heute morgen haben wir uns ja mit der Etruskisch-Römischen Armee befasst. Bei der Ausrüstung und Kampfweise wird euch aufgefallen sein, dass diese teilweise nichts mehr mit unserer heutigen gemein hat. Um einen umfassenden Einblick zu bekommen, haben wir also ein wenig davon nachgebaut, damit ihr sie mal ausprobieren könnt. Statten wir euch also einmal standesgemäß als Kämpfer der ersten Klasse aus, die die Phalanx im Zentrum der Aufstellung bilden."


    Mit einem aufmunternden Lächeln trat er bei Seite und gab den Studenten den Weg frei zu Stapeln mit Holpitenschilden, Brustpanzern, Lanzen, Helmen und Beinschienen.

  • Nundenn es begannen die praktischen Übungen. Ich trat mit den anderen Studenten auf die Ausrüstung zu und begann damit mich mit diesen zu Kleiden. nach einiger Zeit stand ich also, in dieser doch ungewohnten Ausrüstung, vor Macer und wartete was nun folgen würde

  • Kämpfer erster Klasse, Furianus hatte es schon erwartet.
    Nur zu gerne wäre er einer der fünften Klasse, mussten diese Männer doch nicht solch eine Last tragen, Furianus Beine waren auch nicht mehr die Stärksten.
    Doch er lächelte wie immer und ging nach vorne, sich der Herausforderung annehmend.
    Und nach einer Weile des Probierens und gegenseitigem Helfens hatte er es doch geschafft sich möglichst korrekt anzukleiden.

  • Auch Sev begibt sich zum Ausrüstungsstapel und nimmt die einzelnen Teile interessiert unter die Lupe. Zuerst kümmert er sich um passende Beinschienen und den Brustpanzer. Mehrere muss er verwerfen, da sie ihm zu klein sind. Dann setzt er sich einen der merkwürdigen Helme auf. Was tut man nicht alles für sein Examen. Auch ein gutes Schild ist relativ schnell gefunden. Die meiste Zeit lässt Sev sich mit der Auswahl der Waffen. Er probiert ein Schwert nach dem anderen und prüft eingehend, welches ihm gut in der Hand liegt. Schließlich entscheidet er sich und kann sich unter den Speeren umsehen. Da bei diesen mittlerweile schon die anderen Studenten zugeschlagen haben, ist die Auswahl nicht mehr ganz so groß. Das verkürzt für Sev die Suche und er begibt sich voll ausgerüstet wieder auf seinen Platz, wo er weiter mit der Handhabung der neuen Ausrüstung herumexperimentiert.

  • Zugegebenermaßen skeptisch legte Claudius, nachdem er sich Helm, Oberkörperpanzer und Beinschienen organisiert hatte, die Ausrüstung an. Den runden Schild, Speer und Schwert nahm er im Anschluss daran zur Hand und wartete höchst gespannt, was nun folgen würde. Dieses An- und Auskleiden erinnerte ihn unwillkürlich an seine Zeit als Legionär, in der ihn der Legat schließlich mit einem Übungskampf "überrascht" hatte.

  • Es bereitete Macer ein gewisses Vergnügen, die Studenten beim Auswählen und Anlegen der Ausrüstung zu beobachten. Während die einen sie rasch anlegten und sich wenig Gedanken um ihre weitere Benutzung zu machen schienen, waren andere besonders sorgfältig.


    "So, meine Herren", wandte er sich an die bereits fertig Ausgerüsteten. "Wie ihr mit einem Schwert in der einen Hand und einem Schild in der anderen umgeht, das wisst ihr aus der Praxis. Aber bei einem Soldaten einer Phalanx sieht das ja etwas anders aus. Der runde Schild wird, wie ihr seht, nicht an einem waagerechten in der Mitte angebrachten Griff mit der Hand gefasst, sondern mit einer Schildfessel auf den Arm geschoben. Die Hand fasst nichts am Schild, denn ihr braucht sie für die Lanze, die ihr nur mit einer Hand nicht führen könntet.


    Wenn ihr euch die Ausrüstung so anschaut - was meint ihr, wie ihr den Schild kontrollieren könnt?"


    Sim-Off:

    Ich weiss, dass das nicht aus dem Text hervor geht und selbst mit einem passenden Bild wäre es nur schwer zu erkennen. Ratet oder versucht es heraus zu bekommen, ich löse es dann bald auf. ;)

  • Detritus hatte so seine Probleme das Zeug anzuziehen, mehrmals fiel die ganze Ausrüstung auseinander. Die Zeit verging und nach mehreren Versuchen stand Detritus nun da, der Helm war verkehrt und der Brustpanzer schief, aber ansonsten schien jetzt alles zu halten. Schwert nahm er sich das Erstbeste, dass er kriegen konnte. Wie unbequem so eine Militäruniform doch war, an den meisten Stellen war sie eh viel zu eng.

  • Die Auswahl des Panzers und der Beinschienen war recht schwer, da Balbus nicht unbedingt der größte war und auch seine Rüstungen bei der Legion meist vom Schmied überarbeitet werden mussten. Er fand nach einer Weile eine Rüstung, die ihm einigermassen passte und legte sowohl den Panzer als auch die Beinschienen an. Den Helm zu finden war kein Problem und so ging es an die Waffen.
    Er nahm von den übrigen Schwerter jenes, welches am besten in der Hand lag und ergänzte es durch einen passenden Speer, der ihm etwas zu lang vor kam für seine Größe. Den Schild schnallte er sich ebenfalls um und als er fertig war, gesellte er sich zu den anderen.

  • Furianus hantierte mit dem Schild und der Lanze einige Male herum, fand dann doch etwas, was zutreffend wäre.
    Frei heraus, in der Hoffnung er müsste sich nicht vorerst melden, sprach er.


    "Da mein Schild auf dem linken Arm befestigt wäre, so würde ich die Lanze hauptsächlich mit der rechten Hand an meiner Hüfte halten."


    Furianus nahm die Lanze nun und führte sie an der Hüfte vorbei, wo er auch seinen rechte Hand positionierte, die die Lanze hielt.


    "Dann hebe ich meinen linken Arm und umfasse mit der linken Hand das vordere Ende der Lanze."


    Er versuchte es zu umfassen und hielt die Lanze in die Höhe..


    Sim-Off:

    War das Schild am Ober- oder Unterarm befestigt? Falls am Oberarm, dann ist meine Vermutung falsch. ;)


    "Und nun habe ich ja das Schild am Unterarm, was nach vorne nun ausgerichtet ist und mir dabei Schutz für den Oberkörper gewährt."


    Da der linke Arm nun angewinkelt war, vor dem Körper die Lanze umfasste, war das Schild auch in aufrechter Position.

  • Claudius hatte es ja zuweilen auch geliebt, seine Probati mit allerlei Fragen zu beglücken. Nun aber selbst gefordert, war das etwas anderes.


    "Setze ich mal Logik ein, dann komme ich zu dem Schluss, dass der Schild nur dann seinen Zweck erfüllt, so lange mein linker Arm, auf dem er mittels der Fessel geschoben ist, sich nahe am Körper befindet. Führe ich den Arm fort, müsste der Schild durch sein eigenes Gewicht zwangsläufig nach unten kippen, denn derart straff, dass er nicht ins Rutschen kommt, kann er niemals sitzen - zumindest nicht auf Dauer und während des Hantierens. Also: Ich kontrolliere ihn in Zusammenwirkung von Arm und Körper."


    Der Centurio war auf die Ideen der anderen gespannt.

  • Sim-Off:

    Befestigung am Unterarm ist richtig. Nur mit der Lanze kommt ihr so nicht hin, die ist nämlich für einen Soldaten in der Phalanx locker mal 5 m lang. ;)


    Macer hörte sich die ersten Erklärungversuche an und schüttelte den Kopf. "Nein, so klappt das noch nicht. Schaut her." Macer trat vor Furianus, machte eine Bwegung auf ihn zu, schritt mit einem Ausfall an der ausgestreckten Lanze vorbei und trat mit voller Wucht gegen die Unterkante des Schildes, welches daraufhin nach vorne klappte.


    "So reicht das also schon mal nicht. Vesuvianus, deine logische Erklärung ist völlig zutreffend, hat allerdings zwei Mängel: Erstens solltest Du aus der heutigen Praxis wissen, dass ein Schild eng am Körper geführt weniger hilfreich ist als ein Schild, den man auch einmal einige Handbreit vor dem Körper bewegen kann. Und zweitens wirst Du durch die verkrampfte Haltung, mit der Du deine Schildarm an den Körper drücken musst daran gehindert, die Lanze gut zu steuern."


    Macer blickte die anderen Soldaten an. "Weitere Vorschläge?"

  • Heimlich untersuchte der Centurio den Schild auf einen die Balance erleichternden zweiten Haltepunkt - eine Befestigung für einen Riemen oder sonst was.


    Sim-Off:

    Es gibt wirklich nur eine Schildfessel und sonst nichts? Gar nichts?

  • Sev hat schweigend herumexperimentiert, sieht jetzt auf und räuspert sich.


    "Najo, die Schildfessel allein reicht doch niemals. Um den Schild stabil zu halten, brauchen wir nen Unterarmriemen, der zum Kampf festgebunden werden kann."

  • Sim-Off:

    Es gibt schon mehr als nur das Unterarmteil. Habe nur wie gesagt kein vernünftiges Bild davon gehabt. ;)


    "Decurio, das sind richtige Überlegungen. Wenn der Arm alleine nicht reicht, braucht es einen zweiten Punkt. Der Körper kann es nicht sein, das schränkt die Bewegung zu sehr ein, wie ich eben schon sagte."


    Macer nahm sich einen der übrig gebliebenen Schilde und hob ihn hoch.


    "Wie eben auch schon jemand sagte, hat der Schild einen Schwerpunkt - die Befestigung für den Unterarm sitzt unterhalb der Mitte, also klappt das Oberteil nach vorne weg, wenn man nichts tut.


    Und nun schaut hier: Der Riemen hier ist nicht nur zum Tragen daran befestigt, sondern der hat einen zweiten Nutzen. Man legt ihn sich um den Hals, um weil er an der oberen Hälfte des Schildes befestigt ist, hält er es fest."


    Macer führte vor, wie der Schild anzulegen war. Hielt er den Arm tief, wurde der Schild durch den Riemen nach schräg oben und damit gerade gezogen. Bewegte er den Arm nach vorne und oben, zog der Riemen nach hinten und hinderten den Schild am überkippen. Bewegte Macer den Arm nun weiter vor oder zurück oder zur Seite, konnte er damit den Winkel des Schildes sehr gut beeinflussen.


    "Mit diesem Riemen und dem Arm kann man also den Schild gut kontrollieren und hat trotzdem die Hand frei.. Und das, was eben Furianus passiert ist, geht jetzt nicht mehr: Tritt man unten gegen den Schild, kann er oben nicht mehr überkippen.


    Probiert es aus!"

  • Sim-Off:

    Eine Andeutung hätte es auch getan. ;) Ich kannte so einen Halsriemen, habe den nur bislang ausschließlich mit dem Mittelalter verbunden.


    Der Centurio fand schließlich einen recht langen Riemen und legte ihn sich um den Hals noch während der Kommandeur sprach. :D Schließlich konnte man einen Gegenstand nur dann annähernd kontrollieren bzw. fixieren, wenn es mehr als einen Haltepunkt gab - auch ein logischer Gedankengang.

    "Ach ja, und außerdem kann mittels dieses Riemen der Schild beim Marschieren bequem auf dem Rücken getragen werden."

  • Tribun Tiberius Vitamalacus hatte sich recht zügig bewaffnet. Die altmodische Rüstung zu tragen war ungewohnt, aber das Gewicht war kein Problem, die normale Marschlast eines Legionärs war sicher schwerer. Und als Ausbilder der IX. war er täglich auf dem Exzierplatz unterwegs und schonte sich selbst auch nicht.
    Genau studierte er die ungewohnte Handhabung des Schildes und wog die lange Lanze in den Händen. Im Stillen überlegte er, unterwelchen umständen man diese Kampfform in der neueren Zeit verwenden könnte.

  • Einige Augenblicke schaute Macer zu, wie sich die Studenten zaghaft mit der Handhabung des Schildes vertraut machten. Dann griff er in einen Korb und holte einige Lederhüllen heraus.


    "So, jetzt gehen wir mal in den Einsatz über. macht die hier vor ne auf die Speere drauf, damit wir ohne Tote hier rauskommen. Und dann teilen wir zwei Mannschaften auf.
    Der Kampf Phalanx gegen Phalanx ist zwar ein ungewöhnlicher, aber natürlich sollten wir uns nicht die Gelegenheit nehmen lassen, ihn hier einmal ansatzweise auszuprobieren."

  • Kaum hatte der Dozent die Lederhüllen gegriffen, da hatte auch schon der Tribun Tiberius Vitamalacus seine Lanzenspitze umhüllt. Es war etwas ungewohnt, so eine lange Lanzen zu Handhaben, doch der Tribun meisterte diese Aufgabe mit relativer Leichtigkeit.
    So stand er bald bereit, die Lanze abgedeckt, mit beiden Händen umfasst und das Schild auch parat.

  • Mit der Vorführung des Kommandeurs ist es kein Problem mehr, den Schild korrekt anzulegen und zu führen. Sev prüft noch Sitz und Beweglichkeit der Konstruktion, als die Übung auch schon weiter geht. Wie die anderen Studenten holt auch Sev sich so eine Schutzhülle und stülpt sie über die Spitze seiner Lanze. Zwar hat er den Eindruck, dass er den anderen bei normaler Handhabe trotz dem Schutz einiges an Schmerzen zufügen könnte. Doch in der Übung würde man sich wohl etwas zurückhalten müssen. Sev sieht sich die anderen Anwärter skeptisch an und schätzt, dass die meisten noch nicht so lange beim Militär sind wie er selbst. Prätorianer scheinen sich kaum darunter zu befinden. Er sorgt dafür, dass seine Hülle gut befestigt ist, rückt Schild und Helm noch einmal zurecht und sieht sich dann nach seiner Mannschaft um. 'Hrhr. Dann wollen wir doch mal sehen, was die Jungs hier so drauf haben.' murmelt er vor sich hin.

  • Ich nahm eine Lederschutzhülle und verdeckte die Spitze der Lanze, auch der Schild saß und somit wartete ich auf die einteilung der Gruppen. Ich sah mir die mitstudenten an, ob ich ein bekanntes Gesicht darunter erkannte, und da war mir so, als ob ich Sev erkennen konnte.

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