Manöver der IX. - Der Marsch

  • Ein Stück reitet der Tribun mit der Turmae mit, doch kurz nach dem sie das Castellum verlassen haben, sieht der Tribun den Decurio an.

    "Decurio, bring deine Männer auf ihre Positionen."


    Die Turmae schwenkt aus, übernimmt den Flankenschutz.

    "Tross, aufschliessen...."


    Dann schwenkt auf der Tribun aus, reitet, begleitet von zwei Eques und Titus, der sich auf dem Rücken der gutmütigen Stute sichtlich unwohl führt. Der Tribun reitet den ganzen Zug einmal auf und ab, kontrolliert Position und Aufstellung der Kohorten.


    Dann, als er die II. Cohorte erreicht, bremst er Ajax ab und steigt ab. Titus steigt auch ab, froh wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Der eine Eques bleibt im Sattel, sein Pferd im Schritt etwas hinter dem Tribun, der hingegen lässt sich zurück fallen, beide würden als Melder fungieren.


    Der Tribun allerdings hat sich entschlossen, wie die Milites auch, zu fuss zu gehen, neben der Vorhut.

  • Crispus' Centurie gehörte zur Vorhut und so trabt er vor den meisten anderen Legionären durch die Pampa. Er beobachtet, wie der Tribun durch die Gegend reitet und schließlich absteigt. *der hat wohl zu viel Energie* denkt er sich dabei...

  • Es tat gut, zu sehen, dass sich der Tribun von seinem Ross schwang und neben den Legionären marschierte. Avitus schwieg beharrlich, während er einen Fuß vor den anderen setzte und versuchte, das verdammt hohe Gewicht des Marschgepäcks nicht zu beachten.


    Irgendwie versank Avitus kurz in Gedanken. Noch immer hatte er keinen Brief nach Hause geschrieben oder Post von Zuhause bekommen. Er fragte sich, wie es den anderen Artoriern wohl ging. Wie es Reatinus wohl ging, seinem Cousin in Mogontiacum bei der Legio II. Er beschloss, allen zu schreiben, sobald sie wieder im Castellum zurück waren.

  • 2500 Mann zogen `gen Norden.


    Gut eine halbe Meile zog sich der ganze Zug in die Länge. Vorneweh die II. Kohorte, neben der der Tribun entlang lief.


    Er verlangte ein hohes Tempo, aber er scheute sich nicht, dieses Tempo mit zu marschieren. Ajax war immer hinter ihm, er hatte die Zügel los gelassen, aber der Hengst lief seinem Reiter gehorsam hinter her. Doch immer mal näherte sich der Hengst etwas den Milites und schnaubte die Infantristen böse an.

  • Crispus hustete etwas, während er sich die Landschaft anschaut. Noch befinden sie sich im kultivierten Umland von CCAA. Aber bald würde die Wildnis kommen - er hatte sie schon einmal durchquert, als er zur Legio gekommen war...
    Rechts von der Straße liegen Felder, links Wiesen. In der Ferne sieht man eine Villa Rustica - ein schöner Anblick, so friedlich...als wäre man in Hispania - nur dass alles irgendwie etwas düsterer wirkte...

  • Auch Stunden später marschierte der Trupp durch die Gegend, die sich allerdings inzwischen zu Wäldern verändert hatte. Die Sonne stand noch immer recht hoch am Himmel und von überall her hörte man das Zwitschern von Vögeln und andere Geräusche des Frühlings. Hätte man nicht das ständige Klirren der Ausrüstung und das Marschieren von vielen hundert Männern gehört, hätte Crispus fast meinen können, er mache einen Spaziergang - wenn auch einen in recht straffem Tempo...

  • Centurio Plautius war einige Zeit mit der Vorhut marschiert und hatte sich dann zurück fallen lassen. Zufrieden hatte er aber zur Kenntnis genommen, dass ein Teil des schweren Kriegsgerätes, das man mitführte, mit dem Tempo der Legionäre mithalten konnte. Die Männer fluchten und maulten lautstark, dass sie die Karren mit Munition und die Katapulte, Skorpione und Ballistas auf Rädern selbst ziehen mussten, aber Plautius sah das als gute Übung an. Ochsen wären zu langsam gewesen. Nachdem er dann selbst mal 2 Meilen mitgezogen hatte, als gutes Vorbild für alle, ließ das Gemaule auch etwas nach.


    Plautius setzte sich wieder mit schnellerem Tempo in Bewegung und schloss wieder zum Tribunus und der Vorhut auf.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Immer wieder warf Avitus einen Blick über die Landschaft. Hier sah es ganz anders aus, als in Italia. Alles wirkte irgendwie ... er wusste nicht genau, was ihn störte, aber selbst die Wolken schienen hier anders zu sein, als in Italia, obwohl sein Verstand ihm sagte, dass es Unsinn war.


    Die ersten paar Meilen waren einfach. Es ging schnell voran. Avitus schwitzte zwar leicht, wurde aber nicht müde. Hin und wieder griff er nach seiner Wasserflasche und nahm einen Schluck, um den Wasserhaushalt auszugleichen.


    Dann wurde der Marsch etwas anstrengender. Plötzlich spürte man die Muskeln, es bildeten sich Blasen an den Füßen. Auch der gelegentliche Schluck Wasser konnte eine trockene Kehle nicht verhindern. Die Müdigkeit warf ihre erste Schatten auf die Milites, doch ihre Disziplin und antrainierte Ausdauer hielten dem problemlos stand.


    Irgendwann wurden die Gesichter der Milites, die neben Avitus marschierten, rot. Sie atmeten tief und schnell durch den Mund, der gelegentliche Schluck Wasser aus der Flasche sah nun gierig aus. Der Durst quälte die Männer, Avitus nicht ausgeschlossen. Hin und wieder fluchte einer. Doch das Tempo wurde beibehalten.

  • Plautius wandte sich leise an Vitamalacus.


    "Wir werden dieses Tempo nicht mehr lange halten können, nicht mit dem Kriegsgerät. Sofern wir die Leute nicht verausgaben wollen. Das Zeug reduziert unsere Geschwindigkeit mehr als gedacht."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Der Tribun nickte.

    "Lass die Vorhut etwas langsamer marschieren, dann wird der ganze Zug langsamer,"
    meinte er leise.


    Es gab kein Grund, das Tempo zu forcieren. es gab keinen Feind, den es zuvorkommen galt, noch war es eine Übung zum Gewalmarsch. Der Tribun pfiff leise und Ajax kam heran. Der Tribun schwang sich auf den Rücken des Hengstes und gallopierte, gefolgt von einen aufstöhnenden Titus, zum Ende des Zuges.

  • Crispus marschierte inzwischen unter weitaus mehr Anstrengungen, obwohl ihn die Kriegsmaschinen verschohnt hatten. Er hatte dafür Teile des Marschgepäcks der "Zugtiere". Jetzt waren sie nicht nur die Maultiere, sondern auch noch die Ochsen des Marius...
    Endlich reduzierte der Centurio die Marschgeschwindigkeit und Crispus atmete etwas auf...

  • Auch Lupus viel mittlerweile das Marschieren schwer. Zum Glück hatte der Centurio die Geschwindigkeit reduzieren lassen. Jetzt ging es wieder etwas besser. Das Ausdauertraining machte sich doch bezahlt.
    Er grinste zu Crispus und dann zu Avitus die in seiner Nähe marschierten. Aber es war schon ein erhebender Anblick die Soldaten marschieren zu sehen. Er fragte sich nur ob die Späher, sofern es welche gab, sich zu erkennen geben würden. Lupus sah sich die schöne Landschaft an. Zum Glück regnete es nicht, obwohl eine Abkühlung sicherlich gut tun würde.

  • Der Wasservorrat in der Flasche ging bedrohlich schnell zur Neige und Avitus warf immer wieder einen Blick in den Himmel. Im Moment war es zwar etwas bedeckt, aber nach einem regen sah es nicht aus, der seine Wasserflasche wieder aufgefüllt hätte. Er nahm sich vor, das Wasser überlegter einzusetzen.


    Als Lupus, der nur ein paar Reihen weiter marschierte, zu ihm rüber sah, nickte Avitus dem Legionär zu. Das niedrigere Tempo war eine Erleichterung, auch wenn dadurch in den ersten Minuten der Rhytmus durcheinander gebracht worden war und der Körper - vor allem die Beine - sich erst einmal auf das neue Marschtempo einstellen musste. Dennoch. Nun fiel es etwas leichter.

  • Der Tribun Tiberius Vitamalacus kontrollierte einmal mehr den ganzen Zug. Besonders beim Kriegsgerät sah er nach dem rechte, munterte die Milites etwas auf. Dann ritt er auf der Höhe der IV. Kohorte mit dem Zug mit.
    Der Tag war ideal für einen Marsch, es war trocken und doch war der Himmel bedeckt, so das zumindest nicht das Wetter die Milites zum schwitzen brachte.


    Mittlerweile haben sie gut 6 Meilen zurückgelegt, Numerianuns Turmae müsste sich gut 1-2 Meilen vor dem Hauptfeld befinden. Doch bisher schien alles ruhig zu sein, den er hatte noch keinen Melder zum Hauptfeld geschickt

  • Nach einem anstrengenden Ritt hatte der Tribun Gracchus die Gruppe eingeholt.


    Er ließ sich zum Tribun Vitamalacus führen.


    Salve, Tribun.


    Ich habe hier einen wichtigen Brief für dich.



    An den Kommandeur der
    LEGIO IX HISPANIA
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium


    Am ANTE DIEM IV KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (28.4.2006/103 n.Chr.) beginnt an der Academia Militaris in Rom ein neuer Cursus zum Thema "Historische Entwicklung der Legionen". Der Cursus dient der Absolvierung des Examen Secundum.


    Die folgenden Soldaten der LEGIO IX werden in den Akten der Academia als teilnahmeberechtigt geführt:
    - Tribunus angusticlavius Quintus Tiberius Vitamalacus


    Soldaten, die das Examen Secundum bereits abgelegt haben, dürfen auch teilnehmen, wurden hier aber nicht erwähnt.


    Der Kommandeur der Academia bittet um Bekanntgabe dieser Mitteilung.

  • Der Tribun nickt.

    "Nun, es sind noch etwa 3 Meilen für heute... Decurio Numerianuns Turmae hat die Vorhut. Ich erwarte demnächst einen Melder von ihm, bezüglich des Platzes. Centurio Plautius mit der II. Kohorte würde dann vorraus eilen und mit dem Vermessen beginnen."


    Er deutete auf den Tross.

    "Wir führen schweres Gerät mit. Morgen, bevor es auf den Rückweg geht, hatte ich an ein Übungsschiessen gedacht."


    "Wenn du keine Fragen mehr hast, dann breche ich auf."

  • Da Gracchus keine Fragen mehr hatte, nickt der Tribun seinem Kollegen zu und wendte Ajax. Titus, seine Ordonanz, ahnt böses, denn er wird dem Tribun wohl bis nach Roma begleiten, genauso wie zwei Eques...


    An dem hohen Tempo, das der Tribun vorgibt, freut sich am meisten sein schwarzer Hengst.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!