• Auf dem Rückweg nach Norden, um seine Rundereise fortzusetzen, liess es sich Macer natürlich nicht nehmen, in der Raststation seines Factio-Kollegen Gordianus Station zu machen. Es war eine große Station und wie er gehört hatte, betrieb Gordianus auch noch Geschäfte in der Stadt.


    "Sei gegrüßt, Gordianus. Es freut mich, dich nach längerer Zeit wieder einmal zu treffen." Macer schwang sich vom Pferd und übergab es einem der wartenen Knechte der Station, während er Gordianus begrüßte. Auch die Reiter der begleitenden Eskorte stiegen ab und begannen mit dem Abladen des Reisegepäcks.

  • Die Ankunft des neuen Statthalters von Germania ehrte mich sehr. Ein Bote hatte mich vor ein paar Tagen von dem hohen Besuch informiert und seitdem war ich permanent auf Trab, den Hof auf Vordermann zu bringen und alles für die Ankunft des Legatus vorzubereiten.


    Ich versammelte die gesamte Knechtschaft, um den ankommenden Legaten zu begrüßen, bis auf die Bedienung in der Taverna standen sie alle in einer Reihe hinter mir. Ich trug meine beste Toga, um den Senator ehrenvoll und standesgemäß zu empfangen.


    "Salve Macer, Legatus Augusti pro Praetore,
    ich freue mich, dass Du mich mit deinem Besuch auf meinem bescheidenen Gutshof beehrst.
    Du mußt nach deinem Ritt hungrig sein, und deine Begleiter sicher auch. Also, lass uns rein gehen in die gute Stube."


    Mit einer einladenen Geste wies ich den Weg zu den Räumlichkeiten der Wirtsstube.
    Die Tür wurde aufgestoßen und ich betrat vorneweg den Raum. Die Gaststätte war nicht besonders voll. Ein paar Gäste kauten auf ihrem Stück Fleisch oder fröhnten dem Würfelspiel.


    Links neben der Theke, an der eine Magd ein paar Becher abwusch, hing ein dunkler Vorhang, dahinter brannte ein flackerndes Licht. Er führte zu einem Hinterzimmer, daß für private Gesellschaften, hohe Offiziere und andere wichtige Persönlichkeiten reserviert war.
    Ich trat zu dem Vorhang und hob ihn zur Seite.


    "Tritt ein, Senator. Du willst doch nicht mit dem Fussvolk speißen ?" ;)

  • Macer folgte Gordianus und blickte sich dabei interessiert um. Was Gordianus als einen bescheidenen Gutshof bezeichnete, war doch eine recht ansehnliche Mansio. Eine der größten, die Macer bisher in dieser Region gesehen hatte.


    Bei der letzten bemerkung seines Gastgebers blickte er ihn scherzhaft tadelnd an: "Gordianus, Du weiss, ich bin ein Mann des Militärs. Ich habe nichts gegen Fußvolk und würde mir auch mit den Jungs ein Mahl über dem Lagerfeuer zubereiten, wenn es die Lage erfordert!"


    Er betrat den Raum, der in den Schein zahlloser Öllampen getaucht war un der durch Kohlebecken angenehm beheizt wurde. "Doch wie ich sehe, erfordert es die Lage momentan nicht!" setzte er seinen Satz lachend fort.

  • "Wie recht Du hast, Macer.


    Darf ich Dir etwas bringen ? Das Huhn al fronto ist zwar nicht so gut wie in Rom, das muss ich zugeben, aber mein Koch verleiht es durch seine Zubereitung eine ganz eigene Note." ;)


    und schnell fügte ich noch hinzu


    "und wegen der sogenannten influenza avium (:D) brauchst Du dir freilich keine Sorgen machen. Die Vögel wurden sorgsam ausgesucht und sind kerngesund."

  • Macer lachte und fragte sich, was ihn denn die Tierkrankheiten angingen, wenn das Essen nur vernünftig gekocht war. "Ja, bitte, Huhn al fronto klingt gut. Für die Leute meiner Eskorte natürlich auch. Wir reisen auf den selben Straßen und essen aus dem selben Topf."


    Dass sie nicht alle im selben Raum saßen und seine Portion zumindest in der Menge und Qualität der Weinzugabe besser ausfallen würde, brauchte man ja nicht dazu zu sagen.


    "Und Du speist mit uns, bitte. Ich würde unser Treffen hier gerne auch für ein kurzes Gespräch über Angelegenheiten der Factio nutzen. Ich nehme an, Du hast auch Post aus Rom bekommen?"

  • "Einmal Huhn al fronto !" brüllte ich in die Küche. Nach einer Weile war das Essen auch soweit zum Verzehr.

    Sim-Off:

    WiSim ;)


    Ich setzte mich an den Tisch.


    "Ja, ich habe Post aus Rom bekommen, bin aber bis jetzt noch nicht dazu gekommen, zu antworten. Es geht um die Renovierung des Tempels. Haben wir schon einen Experten gewinnen können, der sich der Sache annimmt ? Ist Dir so jemand bekannt ?"

  • Macer liess sich zunächst etwas von dem Hühnchen schmecken und nahmen einen großen Schluck des angebotenen Weines.


    "Nein, leider hatte ich vor meiner Abreise keine Zeit mehr, einen Architekten aufzusuchen. Von hier aus wird es natürlich erst Recht schwer, auch wenn man annehmen sollte, dass der Ruf der besten Architekten von Rom aus bis nach hier dringt.


    Sollten wir vielleicht vorschlagen, die Priester in Rom selbst auswählen zu lassen, wer die Arbeiten ausführt? Wenn uns der Name nicht zusagt, können wir immer noch einschreiten. Ich würde mich dann bei meiner nächsten Reise nach Rom vor ort vom Stand der Dinge überzeugen."


    Wieder greift er zu Speisen und Getränken, bevor er fortfährt.


    "Wie sieht das Ergebnis der Spendensammlung bei den Spielen aus? Mein Beitrag steht ja noch aus. Wieviel haben wir schon, wieviel muss ich noch drauflegen?"

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer liess sich zunächst etwas von dem Hühnchen schmecken und nahmen einen großen Schluck des angebotenen Weines.


    "Nein, leider hatte ich vor meiner Abreise keine Zeit mehr, einen Architekten aufzusuchen. Von hier aus wird es natürlich erst Recht schwer, auch wenn man annehmen sollte, dass der Ruf der besten Architekten von Rom aus bis nach hier dringt.


    Sollten wir vielleicht vorschlagen, die Priester in Rom selbst auswählen zu lassen, wer die Arbeiten ausführt? Wenn uns der Name nicht zusagt, können wir immer noch einschreiten. Ich würde mich dann bei meiner nächsten Reise nach Rom vor ort vom Stand der Dinge überzeugen."


    "Ja, das wäre denkbar. Aber wir sollten dennoch ein waches Auge drauf haben, wer die Arbeiten dann vornimmt. Meine persönlichen Fähigkeiten in der res architectura reichen bei weitem nicht aus, als dass ich mich der Sache annehmen könnte. Zudem ist meine Anwesenheit hier in Germania gerade jetzt erforderlich. So ein Gutshof verwaltet sich schließlich nicht allein und meine Bäckerei in der Stadt habe ich ja auch noch."


    Zitat

    Wieder greift er zu Speisen und Getränken, bevor er fortfährt.


    "Wie sieht das Ergebnis der Spendensammlung bei den Spielen aus? Mein Beitrag steht ja noch aus. Wieviel haben wir schon, wieviel muss ich noch drauflegen?"


    "Wenn ich die letzten Zahlen vor Augen habe, dann waren es schätzungsweise 1 000 Sesterzen, die an Spenden auf das Konto der Factio Russata eingegangen sind.
    Die Wetteinnahmen brachten leider nicht den erhofften Gewinn. Da beläuft sich das Plus so um die 80 Sesterzen."

  • "Das ist nicht gerade viel. Nun, dann fällt mein Anteil eben größer aus. Mars ist mir das wert." Grinsend erhebt Macer seinen Becher und nimmt einen Schluck Wein.


    "Dann sollten wir den Cultus Deorum in Rom möglichst bald vom Stand der Dinge in Kenntnis setzen, denke ich. ich hatte den Brief des Priesters schon kurz beantwortet, um ein Lebenszeichen von uns zu geben. Ich halte es für sinnvoll, schon mal eine erste Zahlung zu leisten, wenn sie sich für uns auf die Suche nach einem Architekten machen."

  • nimmt sich den Becher und prostet Macer zu.


    "Ich werde einen Brief nach Rom schicken, mit der Bitte alles in die Wege zu leiten. Als erstes wird wohl eine gutachterliche Inspektion vorzunehmen sein, auch um in Erfahrung zu bringen, was die Renovierung abschließend kosten wird."

  • "Gut, dann machen wir das so. Es wird Zeit, dass für den Tempel des Mars etwas getan wird. Wir soltlen ihn nicht noch länger warten lassen."


    Macer lehnte sich auf seiner Speiseliege zurück und liess sich die Reste seiner Portion Hühnchen schmecken.

  • Nach dem vorzüglichen mahl und einigen spannenden gesprächen zog sich macer in das Zimmer zurück, was für ihn bereit worden war, machte sich einige Notizen für seinen Bericht und schlief dann ein.


    Man nächsten morgen machte er dann erst einmal ausgiebig von den Vorzügen einer beheizten Toilette gebrauch und verabschiedete sich dann von Gordianus, um seine Reise fortzusetzen.

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