• Die Männer hatten das Castellum verlassen und ritten die Straße Richtung Norden entlang. Meridius schickte zwei Reiter nach vorne, welche den Weg erkunden sollten. Dann folgte der Stab mit einer Turmae, während die restlichen Reiter der zweiten Turmae die linke Seite deckten.


    Caligula schien es zu genießen und galopierte mit starkem und raumgreifendem Tritt voran. Meridius ließ ihn gewähren und genoß es, endlich ein mal wieder vom Schreibtisch weggekommen zu sein. Er prägte sich die Landschaft ein. Wer wusste schon, wie lange er noch hier in Germanien stationiert sein würde. Und je besser er sich mit allem vertraut machen würde, umso leichter würde es ihm fallen hier seiner Arbeit nachzukommen. Ein Feldherr, der das Land nicht kannte war nur zur Hälfte zu gebrauchen.

  • Auf dem Pferd, mit dem er nun schon des öfteren geritten war, ritt Seneca schräg hinter den Stabsoffizieren.


    Das ganze war als Erkundung geplant und daher hielt Seneca wie schon so oft im Krieg die Augen offen und überblickte aufmerksam die Umgebung.


    Er blickte über den Rhein, sah vereinzelt germanische Gehöfe, welche aber zum Großteil niedergebrannt waren.


    Dann schweifte sein Blick noch weiter jenseits des Rheins.


    Überall war nur Wald und wenige Felder zu sehen.
    Dort lebten noch immer die Feinde Roms.


    Seneca musste an seine Heimat denken, an Tarraco, aber das musste er hinter sich lassen. Seine Augen schweiften wieder über die Landschaft....

  • Der Trupp war die Straße ein gutes Stück nach Norden gefolgt. Dann schwenkte er nach Osten um bis an den Rhenus selbst. Meridius ließ die Männer anhalten und sah sich das Ufer etwas genauer an. An dieser Stelle war es flach und der Fluss strömte langsam und gemütlich dahin. Bis auf die andere Seite schätzte er zwei bis drei Stadien.


    Dann ritten die Männer nach Süden, den Fluß aufwärts. Sie würden zwar wieder am Castellum und an Colonia Claudia Ara Agrippinensium vorbeikommen, doch Meridius wollte sich die nähere Umgebung rund um die Stadt ansehen.

  • Als halt gemacht wurde, beobachtete Seneca, was Meridius und der Stab da vorne machten.


    Alle blickten auf den Rhein hinaus und an das andere Ufer.


    Auch Seneca blickte nun wieder auf den Fluss. Er richtete sich auf und seine Augen schweften umher.


    Dann ging es weiter.
    Es wurde kehrt gemacht, gen Süden.


    Schnell ließ Seneca sein Pferd kehrt machen.
    Weiter ritten sie am Rhein entlang und überblickten aufmerksam die Umgebung.

  • Nachdem die beiden Turmae sowohl das Castellum, als auch Hafen und Stadt passiert hatten erkundeten sie das Flussufer stromaufwärts. Meridius warf öfters einen Blick auf das ruhige Gewässer, dann jedoch wandte er sich wieder der Landschaft zu.


    "Centurio Seneca!"


    rief er den Iulier herzu.

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    Meridius hatte angehalten und auf den Iulier gewartet. Er blickte über eine Lichtung in einen nahe gelegenen Wald.


    "Iulius. Ich habe Dich hier mitgenommen, weil ich dachte, dass Du Dich schon einmal an Deine neue Aufgaben gewöhnen solltest. Sobald mein Cousin Praefectus der Ala sein wird, werde ich Dich zum Tribunen ernennen. Du wirst das Kommando über die Legionsreiterei bekommen. Ich hoffe, dass Du das mit dem Reiten hinbekommst..."


    Er blickte ihn fragend an. Die zweite Turmae ritt zu einer kleinen Anhöhe um von dort aus alles besser übersehen zu können.

  • Er lenkte seinPferd direkt neben das seines Legaten und blickte ebenfalls auf den Wald.


    Dann schaute zu Meridius


    Mit dem Reiten habe ich keine Probleme. Ich bin ja schon oft genug geritten.
    Meine Aufgabe wird also hauptsächlich aus Erkundungsritten bestehen?!


    Wann wird die Reiterei wieder auf ihre normale Sollstärke kommen?

  • "Als Kommandeur der Legionsreiterei wirst Du für die 120 Mann verantwortlich sein. Aufklärungsritte, Eskorten, Patrouillen, Sonderaufgaben. Du erhälst Deine Anweisungen von mir. Je nach Auftrag kommen noch ein oder zwei Cohorten dazu. Aber ich denke wir kriegen das schon hin..."


    Er blickte zu der zweiten Turma, welchen den Hügel erreicht hatte.


    "Sobald die Probati ausgebildet sind, werde ich einige Legionäre zur Reiterei versetzen lassen. Du solltest also auch das Reittraining verschärfen. Ich werde mit dem Primus Pilus reden..."

  • Mit einem Nicken bestätigte Seneca Meridius' Worte.


    Die Probati haben gerade mit der Grundausbildung begonnen.
    Ich denke in einigen Wochen werden sie mit dem normalen Training beginnen können.


    Seneca wurde neugierig


    Ja, ich werde mich um das Training der Reiterei kümmern. Sind denn schon irgendwelche Sonderaufgaben bekannt?

  • Meridius schüttelte den Kopf und gab Caligula einen Klapps. Das Pferd setzte sich langsam in Bewegung. In Schritttempo hielten die beiden nun ebenfalls auf den kleinen Hügel zu.


    "Nein. Sonderaufgaben stehen noch keine fest. Dazu sind wir noch unterbesetzt, und da der Winter ansteht, werden wir kaum die Energien haben... Sobald der Frühling kommt, werden wir Unmengen an Arbeit bekommen. Bis dahin müssen die Männer ausgebildet sein."

  • Die beiden hatten den Hügel erreicht.


    "Ich kann es schwer sagen. Hängt davon ab, wie stark der Zustrom an Rekruten sein wird."


    Er gab Caligula einen Klapps. Das Pferd machte einen Satz und galoppierte mit kräftigen Zügen den kleinen Hügel nach oben. Auf der Kuppe angelangt sah sich Meridius um.


    "Wie ist die Stimmung in der Truppe?"

  • Er ließ die Zügel locker und sein Pferd ritt den sanften Hügel hinauf.


    Die Milites sind noch immer zermürbt vom Krieg und dem Aufbau des Castellums, doch das Donativum hat die Moral denke ich schon wieder gehoben.


    Auf dem Exerzierplatz nehmen wir sie ja ziemlich hart ran, doch sie werden sich daran gewöhnen und schließlich ist es nicht umsonst.

  • Meridius nickte mit dem Kopf.


    "Falls es irgenderwas gibt, komm zu mir."


    Dann blickte er über die offene Fläche bis zu dem Waldrand.


    "Wann meinst Du wird der Winter kommen?"

  • Ich war ehrlichgesagt noch nie zuvor in Germanien.
    Aber wenn ich schätzen würde, würde ich sagen schon in wenigen Wochen.


    Der Himmel wird langsam immer düsterer, also wird es bald Schnee geben.
    Werden wir bis dahin genügend Getreiden eingelagert haben?

  • Meridius blickte zum Himmel.


    "Ich hoffe es. So lange der Rhenus befahrbar ist, sollen die Schiffe der Flotte Getreide anschleppen. Zudem sollten wir doppelt so viele Kontrollgänge in den Lagerschuppen machen..."


    Ein Decurio kam angeritten und meldete, dass man bis zum Waldansatz alles aufgeklärt hatte.


    "Was anderes, bevor wir weiterreiten. Ich werde für ein paar Tage nach Rom müssen. Magnus wird in der Zwischenzeit das Kommando über die Legio IX bekommen. Ich würde es begrüssen, wenn Du mich begleiten könntest. Von Rom reise ich weiter nach Tarraco. Dort könnten wir dann auch das familiäre regeln..."

  • "Sehr gut."


    Meridius nickte mit dem Kopf.


    "Erledige im Castellum was Du noch zu erledigen hast. In unserer Abewesenheit wird Magnus zusammen mit dem Primus Pilus alles hinbekommen. Ich mache mir diesbezüglich keine Gedanken..."


    Sie ritten weiter.

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