Die Öllampen-Affäre

  • Auf der Suche nach den Öllampen samt ihres Inhaltes betraten Falco und Margarita das Gartenareal des Palastes. Die Sträucher und kleinen Bäume hatten ihre Blüten bereits gegen Fürchte ausgetauscht, die Blumen blühten jedoch auch im Sommer fleißig vor sich hin und verbreiteten ihre Düfte. Doch Margarita hatte heute keine Augen und keinen Sinn für Natur und Düfte, es sei denn den Duft nach Lampenöl. Noch befanden sie sich jedoch im reinen Gartenbereich und die Lampen würden kaum zwischen den Pflanzen vesteckt sein. Oder etwa doch?
    "Mhm." Sie trat an eines der Beete und schob ein Gewächs zur Seite, so dass sie die Erde sehen konnte. "Nein, wohl kaum." Sie blickte Falco an um zu sehen, ob er ebenfalls dieser Meinung war.

  • Der Obergärtner stand nahe eines Springbrunnens und blickte böse zu Margarita herüber als diese in den Beeten herumstocherte.


    Falco grinste ihn über beide Ohren an und er verschwand fast augenblicklich.


    "Die zweibeinige Brennnessel ist gewarnt wie es scheint ......... "


    er sieht Margaritas Handlung und hört ihren Kommentar


    "Ich denke den offenen Garten können wir ausschließen. Hier turnen zu oft irgdendwelche Leute rum, die etwas sehen könnten und hier wäre alles der Witterung ausgesetzt. Hinter irgendwelchen Büschen, ja, Liebespaare, die auch dort hin verschwinden würden, gibt es hier zwar selten ..... es sei denn das Personal."


    scherzhafter Seitenblick


    "Aber ich denke hier finden wir nichts."

  • Nachdenklich schaute Margarita ihn an. Das Personal konnte von Glück reden, dass Margarita nicht die Aufsicht über den Garten inne hatte. Sie würde etwaigen Liebespaaren schon zeigen, was es bedeutete sich während der Arbeitszeit zwischen dem Grünzeug zu verstecken.
    Sie ließ die Zweige wieder los, so dass der Busch zurück in seine natürliche Form fand. Mit einem Nicken deutete sie Falco an, dass sie weiter zu den Lagerräumen konnten.
    Der erste Raum brachte jedoch schon eine unangenehme Überraschung. Er war verschlossen. "Jetzt bräuchten wir die Brennnessel vielleicht doch noch?"

  • "Hm."


    Falco drehte sich um und spähte den Flur entlang.


    Ein Sklave schlurfte vorbei.


    "Hey du!"


    Der Sklave bleibt stehen und schaut mit ausdrucksloser Miene herüber.


    "Hey, komm mal her!"


    Der Mann rührt sich nichts vom Fleck.


    "Wie macht ihr diese Türe auf?"


    Keine Reaktion.


    "Wie die Tür hier aufgeht!"


    Kurzes Warten dann eine müdes Schulterzucken.


    "Hornochsen, alles Hornochsen ...."


    Der Tribun greift sich einen nahe stehenden Spaten und schiebt den Stiehl durch den Schlitz zwischen Tür und Wand und bricht die Türe geräuschvoll auf.


    "Danke, ich hab den Schlüssel gefunden!"


    Der Sklave trottet weiter.


    "Die Augen verdrehend betritt Falco vor Margarita den Raum und bleibt sich umschauend in der Mitte davon stehen.

  • Wortlos und beeindruckt hatte Margarita die Türöffnung verfolgt. Sie schüttelte kurz den Kopf um ihre Augen von dem geborstenen Schloss zu lösen, als sie hinter sich ein Geräusch vernahm. Bliztartig drehte sie sich um und starrte angestrengt durch den Garten auf der Suche nach einem versteckten Liebespaar. Doch da war nichts. Sie drehte sich wieder um und folgte Falco in den Raum.
    Einige Sekunden blieb sie regungslos in der Mitte der Kammer stehen, während sich ihre Augen an das fahle Licht gewöhnten. Dann trat Margarita an ein Regal an der Wand und schaute über die dort gelagerten Dinge. Es handelte sich um einige Stöcke und Tontöpfe, auf denen sich bereits eine Staubschicht angelagert hatte. 'Hier sollte mal ein Cubicularius vorbei.' dachte sich Margarita und pustete das Regalbrett in ihrer Kopfhöhe an, um das Ausmaß der Verschmutzung zu prüfen.
    Sie sollte es noch im selben Augenblick bereuen. Eine gewaltige Staublawine rollte gegen die Regalwand und da es dort nicht weiter ging, wieder zurück und auf Margarita zu. Noch ehe sie ausweichen konnte, verschwand ihr Kopf zwischen den Staubpartikeln.
    Hustend und fluchtend wedelte Margarita mit ihrer Hand den Staub aus ihrem Blickfeld und drehte sich um. "Die reinste Gefahrenzone! Und das mitten im Palast! Ich glaube nicht, dass hier in den letzen Monaten jemand gewesen ist, es müsste schon Geist sein, der keine Spuren hinterlässt." Sich mit der einen Hand den Staub aus den Haaren schüttelnd deutet sie mit der anderen auf den Boden, wo Falco und sie deutliche Fußabdrücke in der dortigen Dreckschicht hinterlassen haben.

  • Das Missgeschick der Dienerin beobachtend bricht Falco in schallendes Gelächter aus. Immer wenn er wieder aufsieht und sie erblickt bricht es erneut hervor.


    Nach einiger Zeit wischt er sich die Tränen aus den Augen und schluchzt.


    "Ich ... bin ganz .... deiner Meinung. Hier ...... "


    strafft sich und atmet tief ein


    " .... seit einiger Zeit niemand mehr."

  • Könnten Blicke töten, so wäre Falco augenblicklich tot umgefallen. ;)
    So jedoch musste er nur kurz einen äußerst bösen Blick aushalten, dann wurde Margarita selbst von seinem Lachen angesteckt. Sie konnte nicht umhin zuzugeben, dass die Situation nicht einer gewissen Komik entbehrte. Lachend wischte sie sich einen Staubflecken von der Nase. "Wir sollten die Tür wieder fest verschließen."
    Sie trat aus dem Raum heraus und schüttelte ihre Tunika, so dass die letzten Staubreste in den Garten flogen.

  • Margarita zog noch immer grinsend die Tür wieder zu, doch diese schwang nach innen zurück. Bei näherer Betrachtung stellten sie fest, dass das Schloss noch in der Wand steckte. Margarita schaute sich um, nahm einen kleinen Ast und hielt ihn an die Türschwelle. Dann zog sie die Tür langsam zu, so dass der Ast schließlich unter der Tür steckte und sie daran hinderte, dass sie wieder aufging. Margarita blickte kritisch auf das Ergebnis. "Es wird kaum einer Überprüfung stand halten, aber ich schätze, wir stehen sowieso unter Beobachtung. Der Gärtner wird es schon richten."
    Sie stand auf und ging ein paar Schritte zum nächsten Raum. Dieser war glücklicherweise nur mit einem Riegel verschlossen und ließ sich leicht öffnen. Vorsichtig betrat Margarita den Raum und nahm erleichtert zur Kentniss, dass er mehr oder weniger staubfrei war.

  • "Ohja, er wird sich zwar ärgern, aber es letztlich doch stillschweigend reparaieren ....... er hat sich wie andere nur einmal beschwert."


    er bekommt nur sekundenlang einen leicht bösen Blick


    Er betritt ebenfalls den zweiten Raum. Der Raum ist über und über mit Gerätschaften angefüllt. Spaten, Rasenstecher, Hacken und allerlei Spezialgerät, was dem kaiserlichen Haushofmeister vom Gärtner als absolut notwendiges und rudimentäres Gerät angepriesen wurde und man vermutlich bis heute rätselt, wozu es denn zu gebrauchen sei.


    "Oh, hiermit könnte ein Barbarenstamm ja einen Feldzug mit anfangen!"

  • Auch Margarita betrachtete verwundert die angesammelten Geräte. Da musste jeder Besucher an der Palastwache vorbei, wurde bei Verdacht auf Waffen untersucht, und hier lagerte ein halbes Waffenarsenal. Jeder Attentäter, der hierüber Bescheid wusste, konnte mit einem Vorwand in den Palast spazieren, sich hier bedienen und quer durch den Garten direkt zum Kaiser weitergehen.
    Margarita schob wortlos einen Stapel Kisten zur Seite, schaute anschließend in diese hinein und schaute sich auch sonst gründlich um. Doch außer dieser für jeden perfekten Garten unabdingbaren Geräte fand sich nichts Aufregendes. Schon gar keine Öllampe. Sie breitete die Arme auseinander und hob die Schultern. "Ich habe von alldem hier nichts gesehen." Dann verließ sie den Raum und beschaute interessiert die Blumen, die auf der anderen Seite des Weges gepflanzt waren.

  • Nachdem alle Blumen beschaut waren, drehte sich Margarita wieder um. Sie konnte Blumen eigentlich nichts abgewinnen. Nicht unbedingt, dass sie sie nicht mochte, sie waren ihr nur einfach gleichgültig. Sicher war es nett, durch einen Garten zu wandeln, aber würden statt der Blumen kleine Wimpel in der Erde stecken, es wäre in Margaritas Augen dadurch nicht anders. Sie mochte Gras und Bäume, alles was grün war, und das reichte ihr.
    Neugierig blickte sie durch den Spalt in der Tür in den Raum um zu sehen, was Falco tat. Vielleicht hatte er doch noch ein Öllampenlager entdeckt. Er war immerhin Praetorianer und auf das Aufspüren von verschwundenen Dinge sicher ebnso trainiert wie auf das unaufällige Beschatten oder Ausschalten von kaiseruntreuen Personen.

  • "Die übrigen Räume sind ebenfalls nicht verschlossen. Ich als Verbrecher würde es nicht riskieren, dort meine Beute zu lagern." Margarita versuchte sich in einen Öllampenattentäter hineinzuversetzen. "Ein für alle zugänglicher Raum käme nur in Frage, wenn dort Chaos herrscht und noch andere Dinge dort gelagert werden."
    Sie schaute Falco nachdenklich an. "So wie im Küchenbereich."

  • Entschlossen wendet sich Margarita um, um zurück in das Gebäude zu gehen. Im Kopf geht sie bereits die einzelnen Räume durch, welche sie überprüfen müssen. Ein paar würden zusätzlich dazukommen, sie kannte längst nicht alle Räume im Küchenbereich. Auch dies war normalerweise ein Reich, in dem sie nicht ungedingt gern gesehen war. Aber mit Faclo würde es auch dort keine Probleme geben.
    Durch eine Tür an der Seite des Gartens verließen sie diesen.

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