~ cubiculum ~ | Titus Annaeus Trabea

  • Sein neues cubiculum. Ehrfürchtig stand Titus in der Türöffnung und sah sich das Zimmer an. Zimmer? Ein kleiner Palast! Ein großes Bett, eine große Truhe davor. Ein Stehpult, daneben an der Wand ein Regal für Schriftrollen, ein Scherenstuhl und runder Tisch. Titus stellte seine Kiste neben die große Truhe und griff ungesehen in die Obstschale auf dem Tisch. Ein Apfel? Nein jetzt keinen Apfel. Er legte ihn wieder zurück. Mit schief gelegtem Kopf sah er sich die Wandgemälde an. Das übliche erotische und daneben eine Szene im Wald am Rande eines Teiches mit der Göttin der Jagd Diana. Titus gefiel es. Den Fußboden bedeckte ein Mosaik dessen Muster sich wiederholte. Ein Sklave vervollständigte unterdessen das Bettzeug. " Wie heißt du?" fragte Titus. " Delos, Dominus." Annaeus Florus Minor hatte bestimmt nichts dagegen, dass sich Titus diesen Sklaven für die kommenden Tage auslieh, bis er im Haus bescheid wusste. " Zeig mir das Balneum und die Dinger kannst du nachher entsorgen." Titus entledigte sich der kaputten, durchgelaufenen calligae. Barfuß ging er hinter Delmos her, der ihn zum Balneum führte.

  • Auf seine Anfrage hatte er vom Senator eine Antwort bekommen, die ihn außerordentlich freute. Zwei Tage später machte er sich fertig. Legte man eine Toga für eine kleine cena an? Die cena war bei einem Senator und es sollte um ein eventuelles Patronat gehen. Die Toga war nicht das bequemste aber er dachte sich, dass sie in diesem Falle angebracht war.
    " Delos, hilf mir bitte die Toga anzulegen." Es dauerte bis alle Falten richtig lagen. Nur nicht zu heftig bewegen. Bis zur Villa Claudia musste die Toga halten.

  • Ein Bote für ihn. Sein Aussehen verriet, woher er kam. Diese Bekleidung kannte Titus. beschämend musste er feststellen, dass er seinem ehemaligen Arbeitgeber und gutem Freund keine Nachricht hinterlassen hatte. Wie auch, er wusste nicht wo sich dieser die letzen 8 Monate aufhielt.
    Ein Säckchen, dessen Inhalt verräterisch klimperte und ein Brief. Er warf sich auf sein Bett brach das Siegel und las.




    Ad
    Titus Annaeus Trabea
    Domus Annae
    Roma


    Salve junger Freund,


    dein Weggang aus Misenum ist nicht unbemerkt geblieben.
    Ein Gespräch mit deinem Verwalter gab mir Aufschluss wohin es dich verschlagen hat.
    Wie ich sehe, hast du dein Erbe hervorragend im Griff. Die zwei Jahre bei mir haben gefruchtet und wie ich hörte willst du jetzt in Rom dein Glück versuchen. Fortuna war immer schon mit den Tüchtigen. Dein Investitionen in mein Geschäft haben sich jedenfalls bezahlt gemacht. Mit 19 kannst du stolz auf das sein, was du bisher erreicht hast. Deine Geldeinlagen haben sich auf stolze 200 000 Sesterzen erhöht, der Fiskus ist davon abgezogen. Wie du siehst, das Risiko hat sich gelohnt. Ich investiere, wie ausgemacht, die Hälfte des Geldes. Auf die andere Hälfte kannst du jederzeit zugreifen.
    Auf diesem Wege möchte ich dir den letzten Lohn, den ich dir durch meine lange Abwesenheit, Geschäfte wie du weißt, nicht auszahlen konnte, zu kommen lassen. Der Bote hat dir ein Säckchen übergeben? Hat er das? Dann sei gewiss die Summe stimmt. Was habe ich dir beigebracht, prüfe nach, man kann nie sicher sein. Es sollten bei 60 Sesterzen die Woche, 8 Monate ausstehend, 3.840 Sesterzen sein. Falls du es in Rom nicht aus hältst, ich würde dich jederzeit bei mir in Ostia einstellen.


    Alibabaris Quadraginta Praedo


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