Kandidatur zum Cursus Honorum [05/17] Caius Flavius Scato

  • Die alljährliche Vorstellung der Kandidaten stand auf dem Programm und der Senat durfte sich wieder den zugehörigen Reden widmen, die vom Consul angekündigt wurden: "Wir hören nun Caius Flavius Scato, der für das Aedilat kandidiert."

  • 'Neues Jahr neues Glück' dachte sich Scato, mittlerweile deutlich enger in den Netzwerken des Senats verwoben als noch zuvor als er vor die anderen Senatoren trat, einmal tief Luft holte, und die Stimme erhob...
    "Patres Conscripti," begann er, während seine eisigen Augen die Reihen abwanderten,


    "Einen großen Mann definieren die Mythen und Geschichten nicht nur über die Stunden seiner größten Erfolge, sondern auch über ihren Umgang mit Niederlagen und ihrem Willen und dem Ehrgeiz diese zum guten zu wenden." begann er seine Rede die den anderen Senatoren schon zeigen sollte wohin die Reise gehen würde,


    "Als ich im letzten Jahr vor euch stand erlitt ich eine Niederlage, eine Niederlage die mich schmerzte und die mich nachhaltig beschäftigte doch auch eine Niederlage aus welcher ich viel lernen konnte, sowohl über die Politik als auch über mich selbst." erklärte er anschließend und legte erneut eine kurze rhetorische Pause ein.


    "Das Amt des Aedils ist ein Amt das ein Bewusstsein über Recht, Unrecht und das Zusammenleben aller Bürger verlangt. Ein Amt, welches eine gewisse Reife und ein Geschick in der Diplomatie erfordert. Die Wirtschaft Roms, die Märkte Roms, sind ein empfindliches System dessen Waagschalen schon bei den kleinsten Veränderungen auspendeln und welche eine starke aber auch empathische Hand benötigen um diese zu regeln." erklärte Scato und machte eine kurze Handgeste so als ob es seine Hand war von der er da sprach.


    "Als gewachsener und gereifter Mann stehe ich nun vor euch verehrte Mitsenatoren um mich genaus dieser Herausforderung anzunehmen. Ich will die Märkte leiten wo es sie zu leiten gilt. Ich will ändern was geändert werden muss und ich will bewahren, was es zu bewahren gilt. Schenkt mir euer Vertrauen und eure Stimme und ich werde es euch in Taten zurückzahlen. Ich bin ein Mann mit einem Interesse an Recht, an Ordnung, und an Tradition. Aber ich bin auch an Ideen, Veränderungen und vor allem der Rechtsordnung interessiert, welche das Zusammenleben der Bürger erleichtert, und nicht behindert. Die Märkte benötigen Ordnung, sie benötigen Regeln, doch es Bedarf manchmal auch Veränderungen, um den Händlern das Leben zu erleichtern, und die Wirtschaft und somit den Wohlstand aller florieren zu lassen. Ich habe die Erbschaften des Volkes verwaltet und auch die Salier des Palatins angeführt. Ich bin ein Mann der die Sorgen der einfachen Bevölkerung versteht und auch die Visionen und Ideen der einflussreichen Männer in diesem Raum. Ich möchte mit jedem Amt ein Brückenbauer sein, ein Mann des Volkes und des Senats. Ein stolzer Patrizier ja, doch einer, der nicht mit Missgunst auf die Stände hinabschaut sondern die Unterschiede und Gemeinsamkeiten annimmt und schätzt."


    sprach Scato zum Abschluss seiner Rede theatralisch und natürlich auch stark überzogen und trat dann einen Schritt zurück, ganz so als ob er die "Bühne" nun den Fragestellern eröffnete und sich selbst in den Hintergrund rückte.

  • Normalerweise hielt der Kaiser sich bei Kandidaturreden zurück. Da es jedoch eine Weile ruhig blieb, erhob er schließlich doch die Stimme: "Demut ist eine Zierde für den klugen Mann." nahm er zuerst Bezug auf die selbstkritische Rede des Flaviers. "Allerdings würden mich zwei Dinge interessieren: 1. Welche Veränderungen hältst du an den Märkten für notwendig? Und 2.: Darf Rom auch auf Spiele hoffen, wenn du diesmal gewählt werden solltest?"

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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Princeps, es ehrt mich, dass du einen Anteil an meinen Vorstellungen nehmen willst." entgegnete Scato und fuhr fort "Das Lex Mercatus regelt den Markt zwar bisweilen recht effektiv, jedoch plädiere ich im Sinne des Marktes für einen liberaleren Ansatz. Während meiner Zeit als Vigintivir und Quaestor habe ich die Erbschaften behandeln können, und ich finde, dass ein jeder Bürger Erbmassen jederzeit veräußern dürfen sollten, auch nach Ablauf der zweimonatigen Frist. Sofern sie keine neue Ware produzieren sehe ich keine Gefährdung bestehender Betriebe, eher im Gegenteil, aus eventuellen Rohstoffen können diese noch einen Gewinn erzielen. Während ich also für diese und einige andere Lockerungen plädiere, zum Beispiel auch gegen einen Staatseingriff bei überhöhten Preisen, bin ich auch für eine Verschärfung der Sanktionen bei Verstößen gegen das Gesetz. Zuckerbrot und Peitsche, eine Art der Politik die Rom auch an seinen Grenzen groß gemacht hat." erklärte Scato und kam dann auf den zweiten Punkt zu sprechen,
    "Und gewiss darf sich das Volk auf Spiele freuen, ein Flavier weiß nur allzu gut um seine Verantwortung und seine Rolle innerhalb der Gesellschaft und die Erlebnisse in der Arena sind elementar."

  • Die vorgestellten Ideen für gesetzliche Änderungen erregten Macers Aufmerksamkeit in besonderem Maße, auch wenn er den Kandidaturen für das Aedilat im allgemeinen ohnehin oft mehr Interesse entgegen brachte als den anderen Ämtern. Sofern der Kandidat gewählt wurde, würde seine Amtsführung für ihn wohl besonders interessant werden. Für eine Rückfrage reichte es erst einmal aber nicht, denn Macer war klar, dass es den Rahmen einer Kandidaturrede wohl mehr als sprengen würde, jetzt nach Details der Ideen zu fragen.

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